Kinderbücher
Lucy Lieblich - Die kleinste Hexe der Welt

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"Lucy Lieblich - Die kleinste Hexe der Welt"
Veröffentlicht am 19. Mai 2010, 14 Seiten
Kategorie Kinderbücher
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Über den Autor:

Mein Leben ist bisher von ständigem Wandel geprägt gewesen. Ich habe in der biologischen Landwirtschaft gearbeitet, in einer Schreinerei, habe die Berufsausbildungen zur Medizinisch-Technischen Laboratoriumsassistentin abgeschlossen und auch zur staatl. dipl. Erzieherin. Ich habe über dreissigmal den Wohnort gewechselt, die längste Zeit habe ich dabei in Bayern verbracht. Zweimal war ich verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Daneben hatte ...
Lucy Lieblich - Die kleinste Hexe der Welt

Lucy Lieblich - Die kleinste Hexe der Welt

Beschreibung

Mitten in der bunten Wiese, lebt in einem Moospolster verborgen ein winziges Hexenmädchen...

Die kleinste Hexe der Welt wird vorgestellt

Im kleinen Wäldchen hinter dem Dorf, gleich über der Brücke über den lustigen Bach, da liegt eine schöne Wiese. Zeitweise leben hier Kühe oder Schafe, außerdem gibt es unter den verstreuten Findlingen einige Eidechsen und eine Schlange. Außerdem wohnt dort natürlich eine Mäuse-Familie, drei Zwergkaninchen, die muffeligen Maulwürfe und die emsigen Ameisen. In den zwei Apfelbäumen und dem Kirschbaum haben einige Vögel ihre Nester. Zudem ist die Wiese mit jeder Menge Käfern, Schmetterlingen, Schnecken und Grashüpfern bevölkert.

 

Ihr seht – dort leben mindestens ebenso viel Leute, wie im Dorf nebenan. Nur dass sie (bis auf die Kühe) alle kleiner sind.

 

Ja, und eine von den Kleinsten – aber auch von den bekanntesten - Persönlichkeiten auf der bunten Wiese, das ist Frau Ludmilla Wortwhexel. Wie der Name schon sagt handelt es sich bei ihr um eine echte Person aus der Gattung der Hexen, Unterart: Wort-Hexen. Also Hexen, die mit Zaubersprüchen arbeiten, nicht mit ekligen Schleimsuppen, unheimlichen Zaubergeräten, Kristallkugeln oder Ähnlichem. Ihre Macht liegt allein im gereimten Worte.

 

Frau Ludmilla ist für den Ortsunkundigen nicht so leicht zu finden. Das liegt vor Allem an ihrer für Hexen ungewöhnlichen Größe. Beziehungsweise der fehlenden Größe. Denn Ludmilla ist gerade mal so groß wie ein Marienkäferlein, weswegen sie auch ein solches (befreundetes) für ihre täglichen Ausritte benützt, anstelle des traditionellen Hexenbesens.

Zu Hause ist sie ganz oben in einer Mulde des größten Findlings, wo sich durch die dauernde Feuchtigkeit – die sich nach den Regenfällen dort sammelt – eine pelzige, dunkelgrüne Mooskolonie gebildet hat. Inmitten dieser Privatwiese der kleinen Hexe, steht unter einem Heidelbeer- büschlein, welches für sie die Ausmasse eines riesigen Baumes hat, das windschiefe Hexenhäuschen von Ludmilla Wortwhexel verborgen. Es ist gerade mal so groß, wie eine Streichholzschachtel, aber sehr stabil aus besten Bachkieselsteinchen mittels unverrückbarer Zaubersprüche gefügt.

 

Wenn morgens ganz in der Frühe die Nebelschwaden die Wiese völlig einhüllen, ragt der obere Teil des Findlings mit der Wiese, dem Baum und dem Häuschen gerade noch daraus hervor, wie eine seltsame Insel in einem Meer von Watte. Und wer genau hinsieht, kann im Fensterchen des Häuschens ein warmes Lichtlein blinken sehen, wie ein einzelnes verirrtes Glühwürmchen.

 

Aus dem hohen, abgeknickten Schornstein steigt ein dünnes Rauchfähnchen und bildet dabei Buchstaben und Wörter. „Guten Morgen, alle zusammen!“, ist da nach und nach zu lesen, denn Ludmilla zaubert gerade so nebenbei ihren Morgengruß, während sie den Ofen anheizt und ihren Kaffee kocht.

Wer ganz nah herangeht, und sein Ohr weit aufsperrt, kann sie dabei auch singen hören.

Denn Ludmilla singt von Herzen gern, und zu jeder Tageszeit, ganz besonders Morgens um den neuen Tag zu begrüßen. Sie hat eine sehr schöne, liebliche Stimme, die auch zu ihrem gar nicht hexen-mäßig verschrumpelten Gesichtchen paßt. Schließlich ist sie ja auch noch eine sehr, sehr junge Hexe, und deswegen auch noch sehr, sehr zart.

Deswegen wird sie auch von den ihr bekannten, oder vielmehr befreundeten Tieren und Wesen der bunten Blumenwiese nicht bei ihrem eigentlichen Namen 'Ludmilla Wortwhexel' sondern vielmehr 'Lucy Lieblich' genannt.

 

Während also die winzige Hexe Lucy in ihrem noch winzigeren Kaffeetopf rührt, hören wir sie folgendes Liedlein singen
 

Ein kleines Haus im tiefen Moos
dort ist mitunter recht viel los

Dort wird gehext bis in die Nacht
wobei es auch mal munter kracht

Nicht jeder Spruch ein Weiser ist,
nein mancher ist nur grosser Mist

er zaubert - eins, zwei, drei - geschwind
dass Sachen seltsam anders sind:

Ein Wilburl fliegt rückwärts im Klo
Die Uhr tickt nicht, sie lacht ganz froh

und dann zu jeder vollen Stund
kräht sie ganz munter und gesund.

Im Bettchen schläft ein Salamander
im königlichen Prunkgewander

im Glauben, dass wenn Hexen küssen
sie ihn zum Prinzen machen müssen.

Doch leider zu des Tier's Verdruß
wird er zum Diener durch den Kuss.

Die Hexe bleibt ein Single nun
und er muss ihr die Arbeit tun

Dabei singt sie ganz froh und heiter
dieses Liedchen immer weiter...






Zwischen den Strofen trällert das winzige Hexenmädchen einfach vor sich hin, liest nebenbei in einem Hexenbüchlein, und unterhält sich mit ihrem Marienkäfer Willibald, der - noch träge vom tiefen Schlaf im Heidelbeerbusch - in die Stube geschlurft kommt.

 

Für Ordnung im Häuschen sorgt sie mittels einschlägiger Zaubersprüche, die ihr so leicht und geschwind von der Zunge gehen, dass es wie ein lustig plätschernder, kristallklarer Wasserfall klingt. Verstehen können diese fürs menschliche Ohr viel zu schnell gesprochenen Zauberformeln nur die Gegenstände und Geräte, für die sie gedacht sind.

 

Bei: „Nasser Lappen, wisch, wisch, wisch! Mach mir sauber gleich den Tisch!“

Springt der Lappen in Windeseile aus dem Spülbecken und fährt von ganz alleine auf dem kleinen Tisch der Hexe hin und her, bis alles blitzblank sauber ist.

 

Bei: „Auf dem Boden jeder Dreck, geht von ganz alleine weg!“

Beeilt sich jeder Fleck und Staubwusel sich von selber zu entfernen, und in den Ofen zu fliegen, der mit dankbarem Gegrummel seine breite Klappe hinter ihm schließt.

 

Ach ja, der Ofen einer Hexe ist selbstverständlich lebendig, auch wenn es ein ganz kleiner Ofen von einer ganz kleinen Hexe ist. Zu allem Möglichen hat er etwas zu bemerken, meistens ist es eher kritisch, aber man merkt auch, dass ihm die kleine – etwas leichtlebige – Hexe am Herzen liegt, und er sich einfach um sie kümmern mag.

Bedauerlicherweise hört das Hexenmädchen gar nicht auf ihren alten, grummeligen Ofen, sagt nur immer leichthin „Ja ja, ist schon gut, lieber Ofen, ich will daran denken!“, und klopft ihm zärtlich mit dem Kochlöffel auf die Ofenplatte. Und dann macht sie wieder genau was sie will.

 

Nun habe ich ganz vergessen, Euch die Hexe Ludmilla Worthexel so richtig vorzustellen -ich meine, wie sie so aussieht. Ich kenne sie ja schon so lange, dass ich genau weiß, wie winzige Wort-Hexen auszusehen haben, und denke, jeder müsse das gleich wissen.

Also: Ich fange mal von oben nach unten an: Ganz oben auf sitzt selbstverständlich-natürlicherweise ein hoher spitzer Hexenhut, den die Hexe nicht einmal im Schlaf herunter nimmt. Es gibt Stimmen, die behaupten, er sei gar angewachsen, doch das glaube ich nun nicht.

 

Das besondere an diesem Hut ist, dass er durch und durch aus feinen Moos-Härchen geflochten ist, und so eine breite Krempe hat, dass sich die Hexe zur Not darunter verstecken kann und dann aussieht, wie ein ganz kleines Moos-Pölsterchen.

Denn auch wenn sie eine Hexe ist, kann sie sich nicht immer verteidigen. Es gibt ja so viel größere Wesen, und die Hexe kann zwar sehr gut hexen, aber nur ganz kleine Hexereien. Den großen Zauber muss sie den Größeren überlassen.

Das kleine süsse Hexen-Gesichtchen mit einer Knubbelnase und Sommersprossen und einem sehr breiten Hexenmund, der besonders geeignet für Lächeln, Singen und Wort-Hexereien ist – ja das verbirgt sich unter der Krempe ihres Hutes, und hinter ihrem unentwirrbaren türkisblauen Haarstrubbel. Das Türkis ist nicht ihre Original Haarfarbe, sondern die Folge eines hartnäckigen Haarfärbe-zaubers, den sie billig in der Hexendrogerie erworben hatte.

Dies verhalf ihr zu der Erkenntnis stets das Kleingedruckte zu lesen, bevor man sich etwas Unbekanntes ins Haar schmiert.

 

Am Körper trägt Ludmilla ein weißes Maiglöckchen-Blüten-Kleid. Das ist aber eigentlich nicht mehr weiß, denn irgendwie landen immer alle Flecken der Welt darauf und von einem Maiglöckchenkleid lassen sie sich nun auch leider nicht mehr weg hexen. Das geht schon morgens mit dem Kaffee los, dann kommen Tintenkleckse beim Schreiben ins Hexentagebuch hinzu, Mittagessenflecken in den Farben der Saison, Moos und Grasflecken beim Herum-turnen in der Natur, und dann Ruß-Flecken beim Abwischen der Hände, nach dem Tätscheln des geliebten Ofens.

 

Daher ist ihr Kleidchen nun eher dunkelbraun was sehr gut zu ihrem moos-grünen Hütchen passt.

An den nackten Füßen trägt sie Sandalen die aus einem Birkenstock geschnitzt sind. Damit klappert sie den Rhythmus zu ihrem Gesang, indem sie darin durch die Stube tänzelt. Natürlich klingt das bei ihrer Größe eher wie Käfer-trippeln.

 

So nun kennt ihr Ludmilla Wortwhexel, die wahrscheinlich kleinste Hexe der Welt.

Und wenn ihr wissen wollt, was sie so alles erlebt, dann lest einfach die nächsten Bücher von ihr...

 

 

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Hörbuch

Über den Autor

Iriana
Mein Leben ist bisher von ständigem Wandel geprägt gewesen. Ich habe in der biologischen Landwirtschaft gearbeitet, in einer Schreinerei, habe die Berufsausbildungen zur Medizinisch-Technischen Laboratoriumsassistentin abgeschlossen und auch zur staatl. dipl. Erzieherin. Ich habe über dreissigmal den Wohnort gewechselt, die längste Zeit habe ich dabei in Bayern verbracht. Zweimal war ich verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Daneben hatte ich immer auch künstlerische Ambitionen: Musik, Malen, Schreiben, Theater spielen. Ich bin ein naturverbundener Mensch und lebe gern sehr einfach mit und in der Natur.
Seit 2008 lebe ich in Leipzig, habe mich von einer langen chronischen Krankheit kuriert und bin Anfang dieses Jahres (2017) nun in Rente gegangen. Die letzten Jahre habe ich eine Schreibpause eingelegt, zumindest auf dieser Plattform hier, aber nun bin ich wieder da.
Zeit für ein neues Spiel... Mal sehen was mir so einfällt...

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Iriana Re: lach, nun kenn ich sie, die kleinste Hexe der Welt -
Zitat: (Original von timeless am 19.05.2010 - 16:15 Uhr) eine ganz Süße ist das, na dann warte ich mal, was die kleine Maus so erlebt.

Liebe Grüße deine Ute


Das freut mich, dass sie Dir auch gefällt, tja bin auch gespannt, heut geht es weiter, und mal sehen. Aber ich bin mir sicher, dass so eine kleine Hexe viele lustige Abenteuer auf Lager hat...

ganz liebe Grüße, deine Maria
Vor langer Zeit - Antworten
Iriana Re: Die ist witzig -
Zitat: (Original von Windflieger am 19.05.2010 - 18:29 Uhr) eine tolle Idee, ich bin gespannt was es noch von ihr zu lesen gibt.
LG Ivonne


Da bin ich aber auch gespannt, ist ja noch nichts geschrieben, dieses HExchen tanzte gestern an und mal sehen, was es heute anstellt...
Vor langer Zeit - Antworten
Iriana Re: Niedlich! -
Zitat: (Original von Mythologia am 19.05.2010 - 18:30 Uhr) Och! Wie süß! :)


Danke, schöner Drache...
Vor langer Zeit - Antworten
Iriana Re: -
Zitat: (Original von Damballa am 19.05.2010 - 19:06 Uhr) Das ist wirklich WIRKLICH süß ...erinnert mich an meinen Lieblings Kinderreim =)


Danke, was soll ich sagen, freut mich dass mein Hexchen hier in der Dichter Welt willkommen ist...
Vor langer Zeit - Antworten
Mythologia Niedlich! - Och! Wie süß! :)
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Windflieger Die ist witzig - eine tolle Idee, ich bin gespannt was es noch von ihr zu lesen gibt.
LG Ivonne
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Gunda Knuddeln ... - ... möchte man das Hexchen - und sich hin und wieder ihren Zauberlappen ausleihen ... Niedlich geschrieben, Maria, mit hübschen kleinen Details. Ich glaube, in meinem Garten wohnt auch so ein Hexchen. Manchmal fliegt es dicht an meinem Ohr vorbei ...

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster lach, nun kenn ich sie, die kleinste Hexe der Welt - eine ganz Süße ist das, na dann warte ich mal, was die kleine Maus so erlebt.

Liebe Grüße deine Ute
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