Kurzgeschichte
Wenn die Thesen zuhause sind

0
"Wenn die Thesen zuhause sind"
Veröffentlicht am 18. Mai 2010, 10 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de
Wenn die Thesen zuhause sind

Wenn die Thesen zuhause sind

Beschreibung

Diese Geschichte beruht auf einem wahren Hintergrund.

Wenn die Thesen zuhause sind

Es war nasskalt an diesem Tag. Es schien, als hätte sich die ganze Welt gegen ihn verschworen, als er seinen Kragen gegen die Kälte und die Feuchtigkeit aufstellte und seinen Gang durch die dunklen Straßen fortsetzte. Wind pfiff durch die jugendstilistischen Häuserschluchten, die sonst so imposant in die Höhe ragten. Doch an diesem Tage waren sie nichts als leere Gesichter, die traurig und ausdruckslos auf das dumpfe Licht der Laternen blickten und verachtend in die große Stadt gähnten.

 

„Glaubst du eigentlich noch an irgendetwas?“ Das waren seine Worte als sie sich das letzte Mal sahen. Es waren die Worte seines guten Freundes, die ihm seit Tagen durch den Kopf spukten und ihn beschäftigten. Es war das unsägliche Vor und Zurück des Gedankenkarussells, das ihn heimsuchte und nicht entkommen ließ. Beinahe verzweifelt suchte er den Ausweg aus dieser Misere. Doch er fand ihn nicht. Heute nicht. Zu sehr holte ihn das längst Vergangene ein. Vergangenes, das nicht verarbeitet werden konnte oder wollte. Vergangenes, das schmerzhafte Wunden an diesem Ort, der nicht die Heimat war, hinterließ und sich ein jedes Mal zu Wort meldete, wenn die Ebbe herannahte und das stehende Wasser mit seinem faulend riechenden Gestank die Priele füllte. Einzig allein für unzählige Aasfresser war es ein feudales Mal, sich wie eine wilde Meute auf das lang Todgeweihte zu stürzen und es mit scharfen Klauen zu zerreißen, sich daran zu ergötzen und sich die Krone der Schöpfung mit triumphierendem Gelächter aufzusetzen. „Widerlich.“ Nüchtern und deutlich sprach er die Worte in die trostlose Nacht und dachte an manch armseliges Subjekt, das ihm im Laufe der Jahre an diesem manchmal so fremd wirkenden Ort über den Weg gelaufen war.

 

 

Für einen Moment hielt er inne, setzte sich schweigend auf die Bank unter der großen Eiche und starrte vor sich hin. Immer wieder kreisten die Gedanken um die Worte seines guten Freundes, so dass er nach und nach in die Vergangenheit abtauchte. Er war wieder mitten im Geschehen und für einen Moment sogar, da schien es, als konnte er die verrauchte Luft der Bar erneut atmen und die unzähligen Stimmen hören, die den Raum mit ihrer Geräuschkulisse füllten.

 

„Ich weiß es nicht“, sagte er damals. „Lohnt es sich wirklich, noch an etwas zu glauben?“ Die beiden Freunde schwiegen lange, wussten sie doch, dass diese Frage mehr als eine reine Floskel war, die schnell und belanglos daher gesagt war. „Noch zwei Kölsch bitte!“ „Große?“ Das Zucken mit den Wimpern war eindeutig. Und so dauerte es nicht lange, da stellte der Barkeeper zwei Stangen auf den Tresen und malte mit seinem Bleistift flink zwei lange Striche auf den Bierdeckel. „Cheers.“ Minutenlang schweigend und doch still genießend tranken die Freunde. „Weißt du, an etwas zu glauben, an etwas Gutes zu glauben; das schien mir bisher immer das Größte und Ehrenwerteste, das einen Menschen auszeichnen kann. Doch es scheint, als sei die Wahrheit eine andere. Die aasfressende Meute, die in sich selbst verliebt, selbstsüchtig und selbstgerecht das Geben aus freien Stücken dem traurigen Helden Ikarus überlässt... Fliegen wollte er. Doch gefallen ist er. Sag mir, lohnt es sich, daran zu glauben?“ Der gute Freund überlegte lange, bevor er sprach. Sehr lange.

 

Er nahm einen langen Zug von der glimmenden Zigarette, schloss die Augen und hauchte den blauen Dunst in die dämmrige Bar. Es war ein ständiges Kommen und Gehen und dennoch schien der Ort eine gewisse, vertraute Ruhe zu haben, war er doch der Ort, an dem die beiden Freunde seit vielen Jahren immer wieder einkehrten, wenn der verlorene Sohn hin und wieder Sehnsucht nach den Wurzeln hatte. So auch an diesem Tage. Vereinzelnd versanken kleine Gruppen in Gesprächen, debattierten über die letzten Fußballspiele der Saison, andere lachten, scherzten und erfreuten sich an den Vorteilen eines freien Wochenendes, andere saßen einfach nur da und starrten in den Raum. Einzig allein die Bilder von Jimi, Janis und Jim, die legendäre Generation 27, schienen die erhabenen Könige der Augustastraße zu sein.

 

Der gute Freund trank aus seinem Glas. Er überlegte. Eigentlich war er gar nicht schweigsam, eher das Gegenteil. Doch kam es darauf an, dann war er besonnen. Ein guter Zuhörer und Ratgeber, der scharfsinnig genau die richtigen Worte fand. So war es auch an diesem Tag. Es war einer dieser Momente, an denen die Freundschaft zwischen den beiden Querdenkern und Freigeistern noch stärker als sonst schien. Ein Stück vom Wertvollsten, das beide seit Jahren in sich trugen. „Kannst du dich erinnern, wie wir das erste Mal hier waren und ich dir von meinem Großvater, dem ehrenwerten Begründer der Protestanten erzählte?“ sprach der gute Freund. „Weißt du, seine Thesen waren auch ein verzweifelter Hilferuf an Verlorenes, an Vergangenes. Schau dich um, was siehst du?“ Es verging eine stille, eine nachdenkliche Weile, denn so ganz konnte er die Worte des guten Freundes nicht einordnen. „Schau dich um. Die verrauchte Luft, das lebendige rheinische Dasein, Jimi, Janis und Jim eingerahmt, der alte Billardtisch, die seit nunmehr zwanzig Jahren gleiche Musik und der angeschriebene Bierdeckel mit den verkrüppelten Bleistiftstrichen...“ Die beiden Freunde lachten schallend ehe sie erneut schweigend genießend die Blicke schweifen ließen. „Das alles sind auch deine Thesen; du bist ein Teil von ihnen!“ sprach der gute Freund, hielt einen Moment inne und fügte hinzu: „Wir freuen uns immer sehr, wenn ein Teil der Thesen wieder zuhause ist und – daran glaubt.’“

Schweigen. Endlos langes Schweigen. Es schien, als hätte die ganze Bar geschwiegen und seinen Worten gelauscht. Den Worten eines guten Freundes. Den Worten, die schwere Tränen über die Wangen laufen ließen.

 

Wieder pfiff der Wind durch die Häuserschluchten und riss ihn aus seinen Gedanken. Er starrte auf die nasse Straße, die das Laternenlicht schillernd reflektierten und mit jedem Windstoß ein kleines Stück Leben in das Regenwasser hauchten, wenn es sich in unzähligen Wellen auf der Straße kräuselte. Er rieb sich die Tränen aus dem Gesicht – nachdenklich vermissend, traurig romantisch, melancholisch düster. Aber doch unendlich stolz und dankbar, ein so wunderbares Geschenk in sich tragen zu dürfen. Old friends, sat on their parkbench like bookends. So stand er von der Bank auf, setzte seinen Gang durch die jugendstilistischen Häuserschluchten fort und nahm einen Schritt nach dem anderen.

 

© mik

http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_35326-0.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/beschreibung_35326-1.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_209893.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_209894.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_209895.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_209896.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_209897.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_209898.png
http://www.mscdn.de/ms/karten/v_209899.png
0

Hörbuch

Über den Autor

MikDenter

Leser-Statistik
42

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
UteSchuster Ja die Moldau, kenne ich zwar nicht, aber das war mein erstes klassisches - Lied, vergesse ich nie. Flüsse denen Lieder gewidmet werden, sind eben schon immer ganz was besonderes.
Lach du fühlst dich wie 90+ und cih fühle mich immer jünger. Irgendwie habe ich das Gefühl, mit 60 in einen Jungbrunnen gefallen zu sein. Komisch oder.
Ich habe wirklich in der 2. Reihe über dem Rhein gewohnt, das Haus steht zum Verkauf, ich könnte also wieder direkt dort einziehen ;-)
Dauert aber sicher noch, 1-2 Jährchen. Was meinst du, wie viele Gäste wir hatten, mit denen wir stundenlang auf der Loggia gesessen haben und den Rhein genossen haben.

Herrlich so in Erinnerungen zu schwelgen.

Liebe Gute Nacht Grüße an dich und träum dir den Rhein ganz nah zu dir.
Vor langer Zeit - Antworten
MikDenter Re: Re: Re: Re: Re: Ich bin soeben mit dir durch die alten Häuserzeilen gegangen -
Zitat: (Original von timeless am 18.05.2010 - 09:49 Uhr)
Zitat: (Original von mik2000 am 18.05.2010 - 09:36 Uhr)
Zitat: (Original von timeless am 18.05.2010 - 09:29 Uhr)
Zitat: (Original von mik2000 am 18.05.2010 - 09:23 Uhr)
Zitat: (Original von timeless am 18.05.2010 - 09:17 Uhr) habe die Demut und das Erinnern gespürt, bin durch diese Pfützen gelaufen, die verräucherte Bar erlebt und
dann versucht das Thema nachzufühlen.
Ja doch es lohnt sich auf jeden Fall, an etwas zu glauben und wenn es daran ist, dass wir an uns glauben.
Ich glaube das ist überhaupt das Wichtigste was wir tun können, denn wenn wir das erreicht haben, dann können wir auch an das Gute glauben.

Ganz liebe Grüße Ute



Hach Ute... vielen Dank für die Worte. Das war gestern nahezu verhext, manchmal bekommt man einfach Sehnsucht nach der Heimat, das mitunter stark, da fiel das Glauben einfach seeeehr schwer.
Aber grundsätzlich denke ich auch, dass es sich lohnt, an etwas zu glauben, mit all seinen Ups and Downs... :-)



wie weit ist denn deine Heumat weg?

Ich habe meine Heimat inzwischen in mir, sonst würde ich es ja nicht aushalten. OK, der Rhein ist so ein Stück Heimat, obwohl ich dort nur 2 Jahre gelebt habe. Die Menschen dort und was mir noch im Herzen liegt, ist mir ganz nah und wenn mich jemand fragt: Wo möchtest du später leben, bleibt immer nur der Rhein. Alle anderen Heimaten oder besser zuHause waren schön, aber haben niemals solch tiefe Spuren hinterlassen, wie Vater Rhein.

Liebe Grüße deine Ute



Ich muss ja echt sagen: jetzt bin ich aber komplett sprachlos, denn du drückst genau das aus, was da in den Gehrinwindungen spukt. Es gab so viele Zuhause, Heimaten (wieisneigentlichderpluraldavon? ;-)) und nichts war so wie am Rhein, hat so viele tiefe Spuren und Erinnerungen. Vielleicht ist es langsam an der Zeit, nach einer langen Reise nach hause zu kommen...



ist das nicht komisch, das gerade der Rhein so eine Magie hat. Ich habe auch an der Donau gewohnt, bin dort auch spazirengegangen, habe aber nie diese Tiefe gespürt, wie am Rhein. Ich erinnere mich noch daran, als wir das Haus angeschaut haben. Das Haus? Naja kein echter Traum, aber dann standen wir in der Diele im ersten Stock und dann waren wir ausgeliefert, der Blick und dieses erste Gefühl vergess ich nie. Unter uns lag der Rhein und obwohl alles so laut war, hat er sich mitten in unser Herz gesetzt.
Du bist noch so jung Micha, du kannst die Welt noch erobern, der Rhein bleibt ja in seinem Bett und wartet.
Wir versuchen einmal im Jahr eine Nostalgiereise an den Mittelrhein zu machen. Jedesmal stellen wir fest, es ist uns u laut und jedesmal bleibt Sehnsucht im Herzen. Komisch oder.


Ja echt abgefahren, warum gerade dieses Gewässer so eine Magie hat. Das habe ich auch noch nirgendwo anders so erlebt. Es ist auch oft so, dass so Flüsse wie die Donau zwar auch eine gewisse Ruhe ausstrahlen, aber irgendwie hat man das Gefühl, darin fehlt das Leben. Kann man das so ausdrücken? Ganz anders die Moldau oder die Neiße, die haben was Verwegenes. Aber lang nicht so wie Vater Rhein. ;-) Jawie und du hast tatsächlich gleich am Ufer mit Blick darauf gelebt? Ich erblasse vor Neid! :-)

Lach... also es gibt Tage, da fühl ich mich wie 83.. *g* Gestern war ich fast geneigt zu sagen, es sind mindestens 97 gefühlte Jahre. ;-) Aber so eine Prise Rheingold ist da wirklich genau das Richtige zum Runterkommen. Oh an den Mittelrhein? So die Koblenzer Ecke oder noch weiter rauf?


Vor langer Zeit - Antworten
MikDenter Re: Das ist ... -
Zitat: (Original von Gunda am 18.05.2010 - 17:01 Uhr) ... ein großartiger Text Micha, in dem du die melancholische Stimmung, die du sicherlich erzeugen wolltest, gut rübergebracht hast. Über einige Sätze - ich gestehe es - musste ich erst ein bisschen nachdenken ("Wir freuen uns immer sehr, wenn ein Teil der Thesen wieder zuhause ist und - daran glaubt."), aber beim zweiten Lesen erschloss sich dann doch so einiges. Es ist kein Text, der den Leser gleich beim ersten Mal alle Bilder erfassen lässt.

Rein sprachlich bin ich an einigen Stellen gestolpert, den einen oder anderen Ausdruck würde ich so nicht verwenden (ein STEHENDES Wasser kann beispielsweise nicht AKTIV einen Priel FÜLLEN) bzw. gibt es nicht - zumindest nicht in diesem Zusammenhang ("vereinzelnd" bspw.), insgesamt aber eine sehr wortgewaltige und wortgewandte Sprache.

Lieben Gruß
Gunda



Hallihallo Gunda!
Uih wouw... das ist mal ein dickes Kompliment! :-) Vielen lieben Dank. Damit hab ich nun so gar nicht mit gerechnet, da dieser Text recht schnell und frei von der Leber weg (wenn man so will) entstand. Das glaube ich gerne, dass es an manchen Stellen einfach schwer für den Leser ist, direkt einen Bezug dazu bekommen, weil viele Dinge auch einfach in der Originalsituation gesprochen wurden. Daher freut es mich sehr, wenn es dennoch gelungen ist, das Erlebte ein Stück zu transportieren.

Oha! Das stimmt, ist mir so gar nicht aufgefallen, dass natürlich ein stehendes Gewässer nicht aktiv sein kann. *händeandenkopfklatscht*. Ohmann! Siehste mal, wenn man was im emotional aufgewühlten Zustand schreibt, dat kann ja schon nix geben. ;-) Aber jetzt muss ich nochmal die Zeile "wortgewandt..." lesen, die fand ich jetzt irgendwie nett ;-)

Liebe Grüße, Micha
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Das ist ... - ... ein großartiger Text Micha, in dem du die melancholische Stimmung, die du sicherlich erzeugen wolltest, gut rübergebracht hast. Über einige Sätze - ich gestehe es - musste ich erst ein bisschen nachdenken ("Wir freuen uns immer sehr, wenn ein Teil der Thesen wieder zuhause ist und - daran glaubt."), aber beim zweiten Lesen erschloss sich dann doch so einiges. Es ist kein Text, der den Leser gleich beim ersten Mal alle Bilder erfassen lässt.

Rein sprachlich bin ich an einigen Stellen gestolpert, den einen oder anderen Ausdruck würde ich so nicht verwenden (ein STEHENDES Wasser kann beispielsweise nicht AKTIV einen Priel FÜLLEN) bzw. gibt es nicht - zumindest nicht in diesem Zusammenhang ("vereinzelnd" bspw.), insgesamt aber eine sehr wortgewaltige und wortgewandte Sprache.

Lieben Gruß
Gunda

Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Re: Re: Re: Re: Ich bin soeben mit dir durch die alten Häuserzeilen gegangen -
Zitat: (Original von mik2000 am 18.05.2010 - 09:36 Uhr)
Zitat: (Original von timeless am 18.05.2010 - 09:29 Uhr)
Zitat: (Original von mik2000 am 18.05.2010 - 09:23 Uhr)
Zitat: (Original von timeless am 18.05.2010 - 09:17 Uhr) habe die Demut und das Erinnern gespürt, bin durch diese Pfützen gelaufen, die verräucherte Bar erlebt und
dann versucht das Thema nachzufühlen.
Ja doch es lohnt sich auf jeden Fall, an etwas zu glauben und wenn es daran ist, dass wir an uns glauben.
Ich glaube das ist überhaupt das Wichtigste was wir tun können, denn wenn wir das erreicht haben, dann können wir auch an das Gute glauben.

Ganz liebe Grüße Ute



Hach Ute... vielen Dank für die Worte. Das war gestern nahezu verhext, manchmal bekommt man einfach Sehnsucht nach der Heimat, das mitunter stark, da fiel das Glauben einfach seeeehr schwer.
Aber grundsätzlich denke ich auch, dass es sich lohnt, an etwas zu glauben, mit all seinen Ups and Downs... :-)



wie weit ist denn deine Heumat weg?

Ich habe meine Heimat inzwischen in mir, sonst würde ich es ja nicht aushalten. OK, der Rhein ist so ein Stück Heimat, obwohl ich dort nur 2 Jahre gelebt habe. Die Menschen dort und was mir noch im Herzen liegt, ist mir ganz nah und wenn mich jemand fragt: Wo möchtest du später leben, bleibt immer nur der Rhein. Alle anderen Heimaten oder besser zuHause waren schön, aber haben niemals solch tiefe Spuren hinterlassen, wie Vater Rhein.

Liebe Grüße deine Ute



Ich muss ja echt sagen: jetzt bin ich aber komplett sprachlos, denn du drückst genau das aus, was da in den Gehrinwindungen spukt. Es gab so viele Zuhause, Heimaten (wieisneigentlichderpluraldavon? ;-)) und nichts war so wie am Rhein, hat so viele tiefe Spuren und Erinnerungen. Vielleicht ist es langsam an der Zeit, nach einer langen Reise nach hause zu kommen...



ist das nicht komisch, das gerade der Rhein so eine Magie hat. Ich habe auch an der Donau gewohnt, bin dort auch spazirengegangen, habe aber nie diese Tiefe gespürt, wie am Rhein. Ich erinnere mich noch daran, als wir das Haus angeschaut haben. Das Haus? Naja kein echter Traum, aber dann standen wir in der Diele im ersten Stock und dann waren wir ausgeliefert, der Blick und dieses erste Gefühl vergess ich nie. Unter uns lag der Rhein und obwohl alles so laut war, hat er sich mitten in unser Herz gesetzt.
Du bist noch so jung Micha, du kannst die Welt noch erobern, der Rhein bleibt ja in seinem Bett und wartet.
Wir versuchen einmal im Jahr eine Nostalgiereise an den Mittelrhein zu machen. Jedesmal stellen wir fest, es ist uns u laut und jedesmal bleibt Sehnsucht im Herzen. Komisch oder.
Vor langer Zeit - Antworten
MikDenter Re: Re: Re: Ich bin soeben mit dir durch die alten Häuserzeilen gegangen -
Zitat: (Original von timeless am 18.05.2010 - 09:29 Uhr)
Zitat: (Original von mik2000 am 18.05.2010 - 09:23 Uhr)
Zitat: (Original von timeless am 18.05.2010 - 09:17 Uhr) habe die Demut und das Erinnern gespürt, bin durch diese Pfützen gelaufen, die verräucherte Bar erlebt und
dann versucht das Thema nachzufühlen.
Ja doch es lohnt sich auf jeden Fall, an etwas zu glauben und wenn es daran ist, dass wir an uns glauben.
Ich glaube das ist überhaupt das Wichtigste was wir tun können, denn wenn wir das erreicht haben, dann können wir auch an das Gute glauben.

Ganz liebe Grüße Ute



Hach Ute... vielen Dank für die Worte. Das war gestern nahezu verhext, manchmal bekommt man einfach Sehnsucht nach der Heimat, das mitunter stark, da fiel das Glauben einfach seeeehr schwer.
Aber grundsätzlich denke ich auch, dass es sich lohnt, an etwas zu glauben, mit all seinen Ups and Downs... :-)



wie weit ist denn deine Heumat weg?

Ich habe meine Heimat inzwischen in mir, sonst würde ich es ja nicht aushalten. OK, der Rhein ist so ein Stück Heimat, obwohl ich dort nur 2 Jahre gelebt habe. Die Menschen dort und was mir noch im Herzen liegt, ist mir ganz nah und wenn mich jemand fragt: Wo möchtest du später leben, bleibt immer nur der Rhein. Alle anderen Heimaten oder besser zuHause waren schön, aber haben niemals solch tiefe Spuren hinterlassen, wie Vater Rhein.

Liebe Grüße deine Ute



Ich muss ja echt sagen: jetzt bin ich aber komplett sprachlos, denn du drückst genau das aus, was da in den Gehrinwindungen spukt. Es gab so viele Zuhause, Heimaten (wieisneigentlichderpluraldavon? ;-)) und nichts war so wie am Rhein, hat so viele tiefe Spuren und Erinnerungen. Vielleicht ist es langsam an der Zeit, nach einer langen Reise nach hause zu kommen...
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Re: Re: Ich bin soeben mit dir durch die alten Häuserzeilen gegangen -
Zitat: (Original von mik2000 am 18.05.2010 - 09:23 Uhr)
Zitat: (Original von timeless am 18.05.2010 - 09:17 Uhr) habe die Demut und das Erinnern gespürt, bin durch diese Pfützen gelaufen, die verräucherte Bar erlebt und
dann versucht das Thema nachzufühlen.
Ja doch es lohnt sich auf jeden Fall, an etwas zu glauben und wenn es daran ist, dass wir an uns glauben.
Ich glaube das ist überhaupt das Wichtigste was wir tun können, denn wenn wir das erreicht haben, dann können wir auch an das Gute glauben.

Ganz liebe Grüße Ute



Hach Ute... vielen Dank für die Worte. Das war gestern nahezu verhext, manchmal bekommt man einfach Sehnsucht nach der Heimat, das mitunter stark, da fiel das Glauben einfach seeeehr schwer.
Aber grundsätzlich denke ich auch, dass es sich lohnt, an etwas zu glauben, mit all seinen Ups and Downs... :-)



wie weit ist denn deine Heumat weg?

Ich habe meine Heimat inzwischen in mir, sonst würde ich es ja nicht aushalten. OK, der Rhein ist so ein Stück Heimat, obwohl ich dort nur 2 Jahre gelebt habe. Die Menschen dort und was mir noch im Herzen liegt, ist mir ganz nah und wenn mich jemand fragt: Wo möchtest du später leben, bleibt immer nur der Rhein. Alle anderen Heimaten oder besser zuHause waren schön, aber haben niemals solch tiefe Spuren hinterlassen, wie Vater Rhein.

Liebe Grüße deine Ute
Vor langer Zeit - Antworten
MikDenter Re: Ich bin soeben mit dir durch die alten Häuserzeilen gegangen -
Zitat: (Original von timeless am 18.05.2010 - 09:17 Uhr) habe die Demut und das Erinnern gespürt, bin durch diese Pfützen gelaufen, die verräucherte Bar erlebt und
dann versucht das Thema nachzufühlen.
Ja doch es lohnt sich auf jeden Fall, an etwas zu glauben und wenn es daran ist, dass wir an uns glauben.
Ich glaube das ist überhaupt das Wichtigste was wir tun können, denn wenn wir das erreicht haben, dann können wir auch an das Gute glauben.

Ganz liebe Grüße Ute



Hach Ute... vielen Dank für die Worte. Das war gestern nahezu verhext, manchmal bekommt man einfach Sehnsucht nach der Heimat, das mitunter stark, da fiel das Glauben einfach seeeehr schwer.
Aber grundsätzlich denke ich auch, dass es sich lohnt, an etwas zu glauben, mit all seinen Ups and Downs... :-)
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Ich bin soeben mit dir durch die alten Häuserzeilen gegangen - habe die Demut und das Erinnern gespürt, bin durch diese Pfützen gelaufen, die verräucherte Bar erlebt und
dann versucht das Thema nachzufühlen.
Ja doch es lohnt sich auf jeden Fall, an etwas zu glauben und wenn es daran ist, dass wir an uns glauben.
Ich glaube das ist überhaupt das Wichtigste was wir tun können, denn wenn wir das erreicht haben, dann können wir auch an das Gute glauben.

Ganz liebe Grüße Ute

Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
9
0
Senden

35326
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung