Kapitel Vier
Ungewöhnlicher Besuch
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Am nächsten Morgen klingelt es Sturm bei Klaus Packmann. Da er erst in der Morgendämmerung einschlafen konnte, braucht er eine ganze Weile um wach zu werden. Kurzer Blick auf den Wecker: Hui, schon Zehn Uhr. Schnell den Bademantel über den Pyjama gezogen und dann die Tür geöffnet.
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„Was gibt es denn so dringendes? Hä.......“ Als er die vor der Türstehenden Menschen sieht, erschickt er. Sie sehen aus wie..., na ja, der eine sieht aus wie Zwerg Nase, der andere ist jedenfalls uralt. Irgendwie sehen sie ihm zwar neu und unbekannt aus, wirken aber gleichzeitig sonderbar bekannt, wenn die Nase des Zwergs nicht gar so riesig währe, könnte das fast sein lebendes „Foto“ aus der Zeit wo er cirka 25-27 Jahre alt war.
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Der uralte Mann räuspert sich und sagt: „Hallo Klaus, was wir zu bereden hätten dauert wahrscheinlich etwas länger, vielleicht würdest Du uns dazu hereinlassen?“
Herr Packmann ist sehr verwundert, sein Vorname steht nicht an der Tür oder Klingel, woher konnte der Alte den wissen? Also winkt er die Beiden hinein, wie Einbrecher oder Betrüger sehen die nicht aus, so markant wie sie sind. Er schmeißt die Kaffeemaschine an, stellt Brot usw. auf den Tisch und entschuldigt sich um sich kurz einigermaßen manierlich anzuziehen.
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Als er wieder in die Küche kommt, sieht er schon, das der Zwerg kräftig von seinem Brot und seiner Wurst zulangt, es scheint ihm also exzellent zu schmecken. Klaus gibt zu, dass er sich nicht erinnern kann, die Beiden schon mal gesehen zu haben und bittet Sie, seinen grauen Zellen auf die Sprünge zu helfen, denn zumindest der alte Mann scheint ihn doch zu kennen.
Der antwortet, „Aber Klaus erkennst Du denn Deinen Bruder nicht mehr?“
Klaus: „Mein Bruder? Meinst Du den Gustav, natürlich kenne ich den noch, der hätte gestern mit meinem Sohn am Flughafen ankommen sollen.“
„Ach, Klaus, ich weiß gar nicht, wie ich Dir erklären soll was uns im Flugzeug passierte. Wenn Du immer noch so ein knochentrockener Realist bist, wie früher, würdest Du es sowieso als Phantasterei abtun.“
„Ich hätte es dennoch gerne gehört.“
Seufzend beginnt Gutscho die Geschichte zu erzählen, von Pauls seltsamen Traum, den drei Wünschen und den drei Gänseblümchen.
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Dann erzählte Paul, das er sich gewünscht habe, richtig toll kochen zu können. An das Märchen von Zwerg Nase hatte er dabei überhaupt nicht gedacht. Irgendwie glitt er sanft in einen traumähnlichen Zustand und er stand wie öfter schon mit seiner Mutter hinter den Marktstand, an dem das Gemüse und Obst des Nachbarn verkauft wurden. So verdienten sich Mutter und Sohn ein paar Euro extra. Spannend wurde es, als eine alte Frau, die Paul noch niemals vorher sah, an den Stand kam und sich die großen Kohlköpfe interessiert anschaute. Nach ein wenig hin und her, entschied sich die Frau für vier der größten Kohlköpfe. Sie bat darum, dass der Junge ihr den Kohl nach Hause tragen solle. Da Mutter grade neuen Kunden gegenüber großzügig war, musste er den Kohl zu der Frau nach Hause tragen. Obwohl Paul sich gut in der Umgebung des Marktes auskannte, schienen ihm die Straßen und Gassen durch welche die Frau ihn führte schon bald gänzlich unbekannt.
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„Moment mal“ unterbricht der Vater seinen Sohn, „wenn ich dem jetzt richtig folge, dann müsstest du doch jetzt noch zwei Gänseblümchen haben. Ist das richtig?“
Paul kramt in seiner Hosentasche und schwupp die wupp hat er ein Gänseblümchen in der Hand, das richtig frisch wirkt, wie grade eben erst gepflückt.
„Dann ist Dir nur ein Wunsch noch übrig geblieben, ist es nicht so?“
„Ja“, antwortet Paul, aber willst du nicht die ganze Geschichte hören?“
„Sicher möchte ich das, aber erst mal möchte ich meinen Sohn, auch wenn der ein paar Jahre älter ist, als er sein dürfte, ordentlich knuddeln.“
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Die beiden umarmen sich, verliehren auch das ein oder andere Tränchen und dann geht die Knuddelei mit Gustav und Klaus weiter.
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