Biografien & Erinnerungen
Tagebuch für Flöckchen

Dienstag, der 8.03.2005

Mein kleines Flöckchen,

ich habe zwar Angst, dass ich wieder weinen muss, wenn ich dir jetzt schreibe, aber ich muss dir einfach erzählen was passiert ist.

Gestern, an meinem Geburtstag, habe ich in der Stadt einen kleinen weißen Hund gesehen, der wirklich genau so war, wie ich ihn mir vorgestellt habe. Felix, hieß das kleine Energiebündel. Sei Frauchen hat mir die Adresse der Züchterin gegeben. Kaum das ich zu Hause war, habe ich den Franzi angerufen und gefragt, ob wir nicht alle zusammen dorthin fahren und kleine Hunde anschauen wollen. Du kennst ihn und du weißt auch, dass er mir keinen Wunsch abschlagen kann.

Mei, das war ein Gewusel. Jede Menge kleine schwarze Scottis und nach langem Drängen zeigte uns die Dame dann endlich auch einen kleinen Westhighland-Terrier. Ich begann mich in dieses süße Hündchen zu verlieben und als mein Herz schon fast verloren war, da sagt sie: „Na, den können´s net haben, der is jo verkaaft, nehmen´s halt an von die Scottis, die san immer so liab und wenn´s einen hatt´n, dann wolln´s immer wieder an.“. Nein ich wollte keine kurzbeinige Bürste, ich wollte wieder einen weißen kleinen Hund und nichts anderes. Na auf jeden Fall rückte sie noch einen kleinen Westie-Rüden raus, aber in meinem Herzen passierte nichts, du weißt was ich meine? Weißt du, ich wollte, dass es so klick macht, wie damals bei uns Beiden, sehen und für immer lieben.

Mein Flöckchen, manchmal denke ich, ich brauch keinen neuen Hund, ich habe nur Sehnsucht nach dir, ja und dich kann ich ja nicht mehr zurück haben, das weiß ich schon, aber du fehlst mir einfach immer noch so sehr.

Samstag, der 12.3.2005

Hilfe, ich bin noch ganz aufgeregt und weil ich das ja mal wieder nur dir erzählen kann, musst du mir einfach zuhören.

Da sagt doch das Herrli heute Morgen, nach dem Frühstück zu mir: „Schätzlein, wollen wir denn mal zu der Züchterin fahren?“. Genau, ´Hilfe` hab ich gedacht und fünfmal „Ja“ gerufen. Also rasch angezogen, ins Auto und los. Ja und dann war dort keiner zu Hause. Ich war mal wieder erstaunt, wie gut mich Herrchen kennt: „Na, du hast doch sicher noch eine Adresse“. Klar hatte ich die und dann sind wir einfach losgefahren und standen plötzlich vor einem kleinn Haus. Geöffnet hat uns eine ganz reizende ältere Dame, die wir sofort in unser Herz geschlossen haben. So eine echte Märchenomi, zum Knuddeln. Ein Gebelle, sag ich dir und dann kam noch die Tochter der Omi, die Sonja und hat uns auch ganz lieb begrüßt. Um uns rum nichts als weiße Hunde, einer lieber als der andere. Ja natürlich nicht so wie du, so selbstsicher und naja du weißt schon. Also gebissen hat keiner, aber diese alte Geschichte müssen wir ja jetzt nicht wieder hervorholen. „Ja, also, wir haben gerade keine Kleinen da, die kommen erst am Montag“, sagt die Oma. Ich kann dir sagen, es wurde ein wundervoller Nachmittag und mit lieben Umarmungen und dem Versprechen, uns sofort anzurufen, wenn die Zwergerln da sind, haben wir uns voneinander verabschiedet.

Zu Hause habe ich dann erst einmal eine Kerze für dich angezündet, weil ich ja doch ein schlechtes Gewissen dir gegenüber hatte. Ich habe so Angst, dass du mir böse bist, wenn hier ein neuer kleiner Hund einzieht. Herrchen geht es übrigens auch nicht anders. Wir sagen in der einen Minute ja und in der nächsten Minute sind wir uns wieder ganz sicher: Wir wollen keinen neuen Vierbeiner im Haus.

Montag, der 14.3.2005

„Hallo, liebe Frau Schuster, hier spricht die Oma“, wer spricht da??? Im ersten Moment weiß ich wirklich nicht wer das ist und dann, ich sag dir, mein Bauch hat so weh getan, fiel es mir wieder ein. Die Hunde-Omi war das und dann sagte sie auch schon „wir haben 2 kleine Mädis bekommen, wenn sie möchten kommen sie doch in 14 Tagen vorbei. Im Moment sind sie noch so klein, aber in 2 Wochen sehen sie schon recht niedlich aus“. So, mein Flöckchen, nun scheint es doch ernst zu werden. Ich hab dich lieb und werde dich niemals vergessen, versprochen.

Samstag, der 26.3.2005

Liebstes, kleines Schätzchen, heute haben wir uns diese Hundebabys angeschaut. Wir sind so traurig-glücklich.Wir vermissen dich so sehr und das neue Baby gibt uns so eine Sehnsucht nach der Zukunft. Herrli und ich hoffen, dass wir das gut  hinbekommen. Deinen starken Charakter, wird kein 2. Hund haben, du warst einmalig. In unseren Herzen wirst du immer die Nummer 1 bleiben. Du hast uns gezeigt, wie schön das Leben mit so einem 4 beinigen Kameraden sein kann. Kein noch so toller Urlaub oder irgendetwas materielles kann so eine Liebe ersetzen. Eine Bitte hätt ich noch, pass vom Regenbogenland gut auf uns und das kleine Baby auf.
 Dicker Dankeschön Kuss, dein Frauerl.

Samstag der 23.04.2005

Gerade sind wir zur Tür reingekommen, heute hatten wir Hundebaby-Besuchstag. Ich sage dir, das ist ein kleiner Quirl, der da bald bei uns einzieht. Heute wollte sie zwar nicht so wirklich viel von uns wissen, sie wollte einfach viel lieber spielen und rum rennen. Nach schmusen war ihr heute gar nicht und wir waren natürlich traurig. Einen Namen haben wir nun auch gefunden. Kessy soll sie heißen. Zuerst fand ich das komisch, weil die Gattin vom Herrn Professor ja auch so heißt, aber dann war uns klar, dass dieser kleine Wildfang diesen Namen braucht, sie ist frech und wirklich eine ganz Kesse, also gibt es keinen anderen Namen als Kessy für sie.

Ich sehe viel Himmelsarbeit auf dich zu kommen, allein bin ich dem kleinen Teufel wirklich nicht gewachsen. Am 5.Mai dürfen wir sie abholen und Hilfe, ich gestehe, ich habe ein klein bisschen Angst, vor diesem kleinen weißen Hündchen.

Ganz liebe Grüße ins Regenbogenland, von deinem Frauchen.

©UteAnneMarieSchuster