Humor & Satire
Der elektronische Freßnapf

Im Katalog hat sie ihn geseh`n,
den Katzennapf und fand ihn schön.
Der öffnet sich und schließt alleine,
wenn sich ihm nähern Katzenbeine.

Frau Häuer denkt so ganz bei sich:
„Jawohl, den Napf bestelle ich!
Das ist für meine Katz´ das Beste
und hält ihr frisch die Futterreste.“

Gesagt, getan und schnell bestellt,
wozu hat man denn sonst sein Geld.
Zwar ist das Ding auch ganz schön teuer,
jedoch, „ich hab´s ja“, denkt Frau Häuer.

Der Napf - er kam, war schön verziert
und wurde auch gleich ausprobiert.
Vier Batterien mussten rein
es durften keine Akkus sein.

Na gut, wer kennt den Unterschied?
Dann rein damit und was geschieht?
Der Napf geht auf, so soll´s ja sein
Doch schließt er auch von ganz allein?

Nun stellt sie ihn für ihre Katz´
an den schon lang gewohnten Platz
unter´s Fenster - und im Nu
geht Deckel auf, doch nicht mehr zu.

Sie versucht´s an and´rer Stelle,
dort öffnet er sich auch ganz schnelle.
Jedoch auch hier, sie kommt in Wut,
geht er zwar auf; soweit, so gut !

Sie stellt ihn auf den Küchentisch
und siehe da, dort schließt er sich.
Und dann - sobald sich was bewegt,
der Deckel in die Höhe schlägt.

Nach 5 Sekunden geht (Juhu),
als sich nichts rührt, der Deckel zu.
„Na, funktioniert doch.", denkt die Frau,
„so, wie´s geschrieben steht, genau."

Zurück am alten Platz - nanu?
geht er zwar auf, doch nicht mehr zu.
Auch andre Stellen ausprobiert,
doch "unten" hat´s nie funktioniert.

Nur "oben" drauf auf Tisch und Schränken
da funktioniert er ohn´ Bedenken.
Zu Höh´rem fühlt er sich geboren,
hat Logenplätze auserkoren.

Da fühlte sie sich angeschmiert
und hat das Ding schnell reklamiert
Nach ein´gen Wochen kam sodann,
ein neuer Napf für´s Kätzchen an.

Doch dieser hat ´ne andre Macke.
Wenn´s Kätzchen nahte, schloss die Klappe,
und hat es damit sehr erschreckt --
nun Katzi aus dem alten schleckt.