Kurzgeschichte
Morgenprinz - Wenn Prinzen nicht aufstehen wollen

Weit weg von hier lebte einst in einem fernen Land ein junger Prinz, der nicht aufstehen wollte. So sehr die Sonne seine Nase kitzelte, so sehr die Vöglein lustige Lieder in sein Fenster zwitscherten, so missmutig war er doch jeden Morgen aufs Neue. Dann grummelte er launisch, warf sich von einer Seite auf die andere und lamentierte mächtig.

Nichts, ja rein garnichts konnte ihn aufheitern!

An eben einem solchen Morgen begab es sich nun, dass der Prinz, der anem Tag  besonders unrund war, sich aus dem Fenster lehnte um sich ausgiebig über den neuen Tag zu ärgern. Er stützte also die Hände auf, atmete tief ein und wollte gerade loslegen, als ihn etwas zurückhielt.

Er runzelte die Stirn, kräuselte die Nase und atmete wieder tief ein. Da war er noch immer, dieser köstliche Duft. Bezaubernd herb, deliziös und gerade einen herrlichen Hauch bitter.

Mit einem mal verschwand der grummelige, missmutige Blick aus dem Gesicht des Prinzen, als er sich schwor nicht eher zu ruhen, bis er den Ursprung des verführerischen Aromas gefunden hätte.

Fortsetzung folgt.