Gedichte
Die Mühle zu Klingenberg

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"Die Mühle zu Klingenberg"
Veröffentlicht am 09. Mai 2010, 8 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

bin im Herzen fröhlich
Die Mühle zu Klingenberg

Die Mühle zu Klingenberg

Beschreibung

- eine wahre Begebnheit - - selbst gesehen - - kann es bezeugen - - kürzer ging es nicht -

Die Mühle zu Klingenberg

Zu Klingenberg im Erzgebirge,
da steht weitab die alte Mühle.
Sie klappert da einhundert Jahr,
als jenes Wunder einst geschah.

Der Müller war ein kluger Mann,
den mancher sich zu Rat ersann.
Er sah voraus und ließ es fließen,
dass alle Welt werd hoch gepriesen.

Sein Tagwerk war, des Holzes Kraft,
zu schneiden aus des Baumes Saft.
Dabei begegnet ihm bei Nacht,
ein Männlein das darüber wacht.

Dass Wasser in die Mühle fließe
und so der Fleiß des Müllers sprieße.
Er sagt zu ihm, dass großes Leid,
das Land befällt und alles schreit.

Dem Müller fuhr der Seelenschmerz
hinein bis in sein großes Herz.
In Trauer ging er hin zur Weide,
die ihm am Fluss die Freud bereite.

Er setzte sich und weinte Tränen,
weil all sein Sinnen und sein Wähnen,
bei seiner lieben Tochter sein,
die er so liebt seit Kindesbein.

Die Tränen schwammen fort im Strom,
die Weide neigt vor ihm sich schon.
Sein Wunsch war Ruhe und auch Frieden
dass sie der Tochter sein beschieden.

Das Männlein sagt, das kann er tun,
sie würden hundert Jahre ruhn,
wenn nur der Baum sein Blätterdach,
umschließet ihn und all sein Ach.

Hernach soll'n dann in hundert Jahren,
des Himmels Tränen niederfahren
und wecken, was da schläft und ruht,
auch Baumes Blüten sprießt neu Blut.

Der Müller sagt, so soll es sein,
ich bitt dich, meine Weid allein.
Allsgleich senkt sie die Weidenäste
umschließt als Trauerweid die Gäste.

Da kamen von des Flusses Lauf,
viel Menschen in das Tal herauf,
die bauten einen Damm des Schweigen,
mit einer Kron, des Ruhm's zu zeigen.

Im Stau des wilden Wassers nun,
hub an das hundertjährig Ruhn.
Das Leid, das unbeschreiblich war,
füllt viel in diesen hundert Jahr.

Vergessen war des Müllers Leid,
die schöne Tochter und die Weid,
da just des Himmels Tränen flossen,
als wären offen alle Gossen.

Die Menschen kamen wieder her,
zu lassen nun das Tränenmeer.
Die Wasser flossen hin ins Weite,
des ewigen Wiederkehrens Seite.

Die Mühle fand man noch am Grunde,
sie war in aller Menschen Munde,
des Müllers Baum, die Trauerweide,
sprießt neu hervor im grünen Kleide.

Das Wunder ist, es blieb die Liebe,
die jenem trauernd Müller schriebe,
sei hoffnungsvoll und sei beständig,
dann bleibst du alle Zeit lebendig.

Das Wunder machte schnell die Runde,
Der Baum sprießt neu, welch eine Kunde.
Die Menschen zogen nun in Scharen,
hinab zum Fluss, die Lieb zu wahren.

Und wer sie sah, erfreut sich sehr,
die Liebe ist ein weites Meer.
Gespeist wird sie vom Fluss des Leben,
der lehrt uns, ist allein sich geben.

Copyright © mozimi 2010/05


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mozimi Re: Trauerweide - Liebe -
Zitat: (Original von bienesskatepin am 09.05.2010 - 15:50 Uhr) Ein schön trauriger aber im Ergebnis doch auch sehr lebendiger und erinnerungsreicher Textinhalt.

"Das Wunder ist, es blieb die Liebe,
die trauernd jenem Müller schriebe,
sei hoffnungsvoll und sei beständig,
dann bleibst du alle Zeit lebendig."

Die Liebe soll beständig bleiben, ja, sie ist wohl ein weites unergründbares Meer - wäre sie nur greigbar und lebendig und dann sich ihr hingeben.

Sehr gelungener Text am Muttertag, wo auch die Liebe soll im Mittelpunkt steen..
GLG Beate


PS:
Dann lass Dir die Perlen trocken .... :-) - Perlen sind wertvoll!

Hab Dank,
LG Uwe
Vor langer Zeit - Antworten
mozimi Re: ich finde es ist fertig -
Zitat: (Original von timeless am 09.05.2010 - 14:07 Uhr) fast wie ein Märchen, aber in jedem Märchen steckt ja auch ganz viel Wahrheit.

Ganz liebe Sonntagsgrüße Ute

Hab Dank,
LG Uwe
Vor langer Zeit - Antworten
bienesskatepin Trauerweide - Liebe - Ein schön trauriger aber im Ergebnis doch auch sehr lebendiger und erinnerungsreicher Textinhalt.

"Das Wunder ist, es blieb die Liebe,
die trauernd jenem Müller schriebe,
sei hoffnungsvoll und sei beständig,
dann bleibst du alle Zeit lebendig."

Die Liebe soll beständig bleiben, ja, sie ist wohl ein weites unergründbares Meer - wäre sie nur greigbar und lebendig und dann sich ihr hingeben.

Sehr gelungener Text am Muttertag, wo auch die Liebe soll im Mittelpunkt steen..
GLG Beate


PS:
Dann lass Dir die Perlen trocken .... :-) - Perlen sind wertvoll!
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster ich finde es ist fertig - fast wie ein Märchen, aber in jedem Märchen steckt ja auch ganz viel Wahrheit.

Ganz liebe Sonntagsgrüße Ute
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mozimi ist noch nicht fertig - jedoch die Schweißperlen stehen mir auf der Stirn....
Vor langer Zeit - Antworten
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