Dies war einmal mein 100.ter Text. Aus gegebenem Anlass ist er diesmal recht persönlich gehalten. Viel Vergnügen. -überarbeitet-
Nur wenig von mir ist bekannt. Meistens werden Spekulationen oder Annahmen, die keine Bestätigung erfahren oder erfahren werden, getätigt. Es wird vermutet, dass ich einsam, verlassen, irre, genial, grausam, und noch vieles mehr, bin. Ich kann dazu nur sagen, dass ich von allem etwas bin. Auf eine Eigenschaft aber arbeite ich auf freiwilliger Basis hin: Emotionsigkeit aus Überzeugung.
Doch dies hat einen hohen Preis. Ich kann vieles behaupten, aber ich bleibe ein Mensch und als solcher muss ich irgendwie Gefühle ausleben. Dafür habe ich mir Welten erschaffen, Welten fernab jeder Seele und Leben. Die, die mich persönlich kennen, sehen manchmal diese weltliche Abwesenheit. Das muss hier alles sehr traurig für die Meisten klingen oder? Vielleicht ist es so. Für mich ist es jedoch der Weg zur Erfüllung meines persönlichen Glücks. Warum dies so ist, will ich versuchen zu zeigen.
Für dieses Vorhaben muss ich ein wenig weiter ausholen.
Träume sind Welten, die wir uns selbst erschaffen. Wer seine Träume kontrolliert, kontrolliert Universen. Er kann alle Fantasien ausleben und wird doch nie zur Rechenschaft gezogen oder verurteilt. Träume sind das persönlichste Gut, das wir haben. Doch bleiben es immer nur Träume.
Das heißt, nicht ganz, was mich angeht.
Denn alle sechs bis acht Wochen, wenn der menschliche Teil im Inneren sich regt und nach Ausbruch schreit, kommt er: Der Traum, der die Welten verschmilzt.
Warum er so besonders ist? Es ist die einzige Art von Traum, die von jemand Anderem geträumt wird und ich ihn daher nicht kontrollieren kann.
Doch das ist nicht alles:
Alles, was in diesen Träumen geschieht, fühle ich tatsächlich. Die Schnittwunden und Schläge verursachen keine Wunden am Körper, doch sind leichte Blutergüsse Zeugnis der Realität. Dies müsste für einige verstörend klingen, da man selbst im Traum nicht mehr sicher ist. Dieser Umstand spielt für mich jedoch keine Rolle.
Am Besten verdeutlicht es wohl einer dieser Träume.
Es sollte aber nicht verwundern, wenn Logik und Ablauf nicht immer stimmig sind.
Eine kalte, trostlose Geröllebene erstreckt sich vor meinen Augen. Die Rüstung wiegt schwer, doch das Schwert in meiner Hand ist wie eine Versicherung, dass ich die Rüstung bald nicht mehr brauchen werde. Ich bin mit meinen Brüdern zahlenmäßig unterlegen und doch brennt der Blutdurst in unseren Augen. Nicht mehr lange und wir werden unseren Durst mit dem Lebenssaft des Feindes stillen können. Dunkles, rotes Blut. Das Rot, das unsere Rüstungen ziert. Sie verlangen getränkt zu werden und wir werden ihr Verlangen mit Freude stillen.
Ein Schrei erklingt und wir stürmen auf ihre Übermacht zu. Noch vor einer Minute herrschte Ordnung in ihren Reihen, doch mit jedem Meter, den wir ihnen näher kommen, bricht die Angst aus ihrem Inneren. Sie wissen, dass nur Wenige von ihnen überleben werden. Die rote Welle wird sie sich einverleiben, doch zurück können sie auch nicht, da sie auch dort der Tod erwartet. Wie in die Enge getriebene Tiere, setzen sie eine Kraft frei, die Kraft, die sie zum Überleben benötigen. Das mindeste Mittel um heil hier rauszukommen.
Ich lasse mein Freudenlachen über das gesamte Schlachtfeld erklingen, als die Ersten dem Durst meiner Rüstung zum Opfer fallen. Der Anblick, den mein gezacktes Schwert hinterlässt, ist so grauenhaft, dass mehrere Männer in Ohnmacht fallen und meiner Rüstung noch mehr Nahrung liefern. Mein Schwert mäht sich durch ihre Reihen, als wären sie in Papier verpackt. Keine ihrer Rüstungen kann meinem Schwert etwas entgegen bringen. Die kleinen Schnittwunden, die sie mir zufügen, bemerke ich nicht einmal. Sie fühlen sich wie Mückenstiche an.
Wir sind wie rote Ameisen, die in den Bau der Schwarzen eindringen.
Viele meiner Leute sind ihrer Übermacht zum Opfer gefallen, doch haben sie mehr in die Verdammnis mitgenommen, als der Totengott je tragen könnte.
Irgendwann scheine ich der Einzige zu sein, der noch am Leben ist und die Finsternis drängt mit ihren Speeren auf mich zu. Doch meine Wut ist zu stark für sie, das Glühen in den Augen zu mächtig. Sie kommen nicht an mich ran, während ich immer noch meine Rüstung nähre. Ein rötlicher Glanz geht mittlerweile von ihr aus, der mein Gesicht zu einer Dämonenfratze verzehrt.
Sie halten auf einen stillen Befehl hin ein. In gebührendem Abstand, dass ich ihnen nicht gefährlich werden kann, bilden sie einen Kreis um mich. Gebrüll ertönt aus den hinteren Reihen und sie machen eine Schneise für eine Bestie, die auf mich zurast. Schaum hängt an ihrem Maul und ihre Hörner zielen auf mein Herz, während ihr tonnenschwerer Körper den Boden erbeben lässt. Ich schaue in die Augen der Bestie und sehe etwas Vertrautes. Die Bestie hat die gleiche Blutgier in sich wohnen, die in meinen schon seit Jahren brennt. Das wird ein Festessen für mich.
Ich kann vor Vorfreude nicht mehr länger warten und sprinte, mit dem Schwert in der Scheide, auf es zu. Das mächtigere Biest wird hier als Sieger hervorgehen, das wissen wir beide, doch hat sie etwas, was mir unbekannt ist: Den Instinkt zu wissen, wann man in sein Verderben rennt. Sie zögert und ich nutze die Gelegenheit, packe den Koloss an seinen Hörnern und werfe ihn über meine Schulter zu Boden. Die dabei entstandene Schockwelle reißt unsere Zuschauer zu Boden. Noch bevor es sich wieder aufrichten kann, vergrabe ich meine Hände in ihrem Inneren, finde das schlagende Herz und fördere es zu Tage. Geräusche von erbrechenden Männern mischen sich in mein irrsinniges Lachen, als ich das Herz verspeise. Sie können mir nichts entgegensetzen. Meine Gestalt ist die Verkörperung des Teufels in ihren Augen. …
Ich bin mit Ly und ihrem Freund in der Matrix. Sie haben die Matrix umgebaut. Die Halle ist riesig und Türme stehen im Raum, die mit anderen durch Brücken verbunden sind. Es ist voll. Heute spielt eine berühmte Sängerin der Szene. Ihren Namen kenne ich nicht, doch Ly ist total begeistert von ihr. Die Musik verstummt und man sieht eine riesige Person im Dunkeln den Raum betreten und im Viereck, das durch die Brücken der Türme gebildet wird, Aufstellung nehmen. Ein Scheinwerfer geht an und eine Stimme, die tausend Engeln gleicht, erklingt aus dem Munde einer drei Meter großen Frau. Sie trägt ein Kleid, das eng anliegt, doch elegant wirkt.
Ich bin in einer Ecke weiter abseits von meinen Begleitern. Sie sind von der Stimmung total eingenommen und tanzen zu diesen göttlichen Klängen. Ich kann es ihnen nicht verübeln. Selbst ich bewege meinen Fuß im Takt. Doch wundert mich eine Sache. Diese Frau singt neue Lieder. Lieder, die keiner hier kennen sollte und doch kommen sie mir bekannt vor. Ich kenne sie, doch weiß ich nicht woher.
Die Stimme der Frau verstummt und weitere Scheinwerfer erleuchten diese große Schönheit. Sie sagt, dass sie heute pro Person drei Fragen beantworten wird. Natürlich im Bezug auf ihre Person und ihre Lieder. Ein Medium ist sie schließlich nicht. Das Ganze hat für mich keinen interessanten Klang und so verweile ich weiterhin im Schatten an eine Wand gelehnt.
Die Fragen sind alle einfallslos und langweilig. An der Reaktion der Sängerin kann man auch schon sehen, dass sie ihre Idee bereut. Oder sehe ich nur das so? Das ist nicht von Belang und so lasse ich meinen Blick durch die Halle wandern.
Ich habe gar nicht gemerkt, dass dies gar keine normale Halle ist. Sie ist im Aufbau einzigartig. Während die Hallen normalerweise voneinander getrennt sind, sind sie hier verbunden und gehen fließend ineinander über. Ich kann von hier die Abschnitte für die anderen Musikrichtungen erkennen und jeder Abschnitt ist anders dekoriert. Dass die Musik nicht in andere Abschnitte übergreift, wundert mich zwar, doch wird meine Aufmerksamkeit abrupt wieder auf das Geschehen in diese Halle gerissen.
Ly stellt ihre Fragen. Ich kann nicht genau verstehen, welche es sind, doch bringt es die Frau so in Rage, dass sie geht. Bekannte Musik setzt wieder ein und die Massen bewegen sich in ihrem natürlichen Rhythmus.
Meine Verwunderung ist groß und so gehe ich zur Garderobe der Sängerin. Die Brücke, die dahin führt, ist leer und selbst vor ihrer Tür steht keiner, der Wache steht. Ich klopfe an und werde rein gebeten. Ein wenig überrascht bin ich, da ich nur ihren Kopf und einen Teil des Oberkörpers sehe. Der Rest ist irgendwo unten von Schatten verborgen. Scheinbar ist der Raum extra für sie gemacht worden. Sie fragt mich, was ich hier will und ich erkläre, dass die letzte Person, die die Fragen stellte, eine Freundin von mir sei und ich gerne wissen will, warum sie so aufgebracht reagiert hatte. Die ganze Zeit über hat sie mit dem Rücken zu mir gesessen, doch nun dreht sie sich um und ich sehe in ein blaues Meer. Nein, das stimmt nicht. Es sind ihre Augen, die so klar sind, dass man sich darin verlieren könnte. Aber das berührt mich irgendwie nicht, was sie verwundert Sie blickt in meine Augen und nickt, als würde sie verstehen. In sanftem Ton erklärt sie mir, dass sie sich später bei meiner Freundin entschuldigen und ihr noch etwas schenken wird. Ich frage mich, warum sie das machen will, wo ich doch eigentlich nur den Grund der Aufregung erfahren wollte, doch mein Interesse an dem Geschehen schwindet stätig mehr. Im Rausgehen warnt mich die große Schönheit noch, dass ich es bald machen solle, damit es nicht zu spät wird, doch ich verstehe nicht, was sie damit meint.
In der Halle wieder angekommen, langweilt mich die Umgebung. So gehe ich durch die anderen Abschnitte und höre dort ein wenig der Musik zu. Aber sie sind alle so uninteressant. In einem Abschnitt, wo ein Essensstand aufgebaut wurde, setze ich mich auf eine Treppe. Plötzlich greift zwischen den Stufen eine Knochenhand nach meinem Bein und versucht mich runter zu reißen. Die Wut ist in mir entfacht. Ich schüttel die Knochenhand ab, springe runter und renne unter die Treppenstufen.
Ein urwaldgleiches Bild ist meinen Augen ausgesetzt. Die Temperatur ist nicht so hoch, aber die Feuchtigkeit ist gegenwärtig. Ich sehe, wie ein Skelett in einer Rüstung auf eine Lichtung von mir weg rennt und folge diesem. Da angekommen, erwartet mich auch schon eine Gruppe Untoter. Sie sind meine gefallenen Kameraden. Das erkenne ich an ihren Rüstungen.
„Endlich bist du gekommen. Wir haben dich sehnlichst erwartet.“
„Und was nun, da ich hier bin?“
„Du musst sterben und einer von uns werden. Wir wissen, dass du dich nicht so leicht besiegen lässt, deshalb haben wir uns eine Geisel genommen. Du warst schon immer ein Menschenfreund gewesen. Wenn du dich nicht töten lässt, werden wir ihr die Haut bei lebendigem Leib abziehen.“
Ich schaue hinter ihn und sehe eine weinende, dicke Frau im Gras liegen, während eines der Skelette sein Schwert an ihren Hals hält. Sie sieht mich flehend an und wimmert irgendetwas, das ich nicht verstehe.
„Und wenn es mir egal ist, was mit ihr passiert?“ frage ich meinen früheren Kameraden, während die Frau große Augen bekommt und nah der Verzweiflung die ersten Tränen verliert.
„Wir kennen dich. Du konntest es nie mit ansehen, wenn jemand Geiseln hielt. Aus diesen Kämpfen hast du auch deine einzigen wirklichen Wunden erhalten. Nur hatten wir dir immer ausgeholfen und die Situation gerettet. Also lass diese rhetorischen Spielchen.“
Ich lasse enttäuscht die Luft an meinen Zähnen vorbei gleiten. „Wie ihr wollt.“
Die Erde unter meinen Füßen erbebt und mein Schwert durchbricht die gräserne Lichtung. Meine Hand greift nach dem Knauf und violettes Licht schließt mich ein. Ich bin nicht mehr ich, sondern beobachte, wie ein Skelettenkönig in voller Rüstung und Krone das Schwert gegen die Anderen führt. Jeden Schlag wehrt er ab, als wären es Mücken und nicht todbringende Werkzeuge, die auf ihn nieder regnen. Eine kurze Drehung und eine der Gestalten verliert ihren Kopf. Die ganze Zeit über ist der Skelettenkönig von dem violetten Licht umfangen, welches nun Nebelwolken in der gleichen Farbe verbreitet. Er geht kurz in die Hocke und hält sein Schwert vor seine Brust. Das Licht und der Nebel werden von einem Augenblick zum Nächsten vom Schwert eingesogen und eine Explosion aus Violett erfüllt die ganze Lichtung. Als ich wieder etwas erkennen kann, sind die Skelette verschwunden. Sie haben sich in Staub aufgelöst, aber alles andere scheint unberührt geblieben zu sein. Einzig der Skelettenkönig geht auf die erleichtert schauende Frau zu und rammt ihr mit einem Lächeln das Schwert in die Brust.
„Ich hatte tatsächlich diese Schwäche, doch hätte euch klar sein müssen, dass ich Schwächen nicht dulde.“
Ich stehe an der Stelle des Königs und sehe auf die aufgespießte Frau runter. Das Schwert leuchtet nicht mehr, doch ist es immer noch violett. Ich lasse es los und gehe wieder zu der Stelle, wo ich hergekommen bin.
Zurück in der Matrix gehe ich traurigen Gemüts zu der Theke. Doch diese ist voll und so setze ich mich in die Nähe zwischen ein Pärchen und ein hübsches Mädchen. Der männliche Part des Paares ist ein asiatisch aussehender Bursche und kommt mir irgendwie bekannt vor. Doch bevor ich etwas sagen kann, spricht er mich schon bei meinem Namen an. Ich frage verwirrt, woher wir uns kennen. Er klärt mich darüber auf, dass wir uns auf der Silvester(Stallone)party kennen gelernt haben und es kein Wunder sei, dass ich mich nicht erinnern könne, da ich mich dort zugesoffen habe. Wir unterhalten uns noch eine Weile und ich merke nebenbei, wie das Mädchen neben mir ab und an kichert.
Ich drehe mich zu ihr um und uns beide trifft es. Eine Wärme erfüllt meinen Körper, wie ich sie schon lange nicht mehr verspürt habe. Wir kennen uns. Kennen uns schon so lange und doch sind wir uns fremd. Ich weiß nicht, was wir da sagen, doch mit jedem Satz, jedem Wort kommen wir uns immer näher. Wir kommen uns so nah, dass meine Lippen von den Worten, die sie nur noch zu hauchen scheint, anfangen zu beben. Nicht einmal eine Fliege könnte zwischen uns vorbeifliegen, als wir verharren. Wir wollen einander. Das spüren wir beide mit jeder Faser unseres Seins. Doch nicht jetzt, nicht sofort. Es soll unser Moment sein. Wir lassen den jeweils Anderen nicht warten, sondern genießen seine Sehnsucht, sein Verlangen. Dieser Moment könnte für immer anhalten und wir würden nichts bereuen oder vermissen, doch wir wollen mehr. Es ist unverkennbar in unsere Augen geschrieben und wir hören diese einen Worte, die nie eine Schwingung erreichen.
Unsere Lippen berühren sich und alles um uns herum verschwindet. Wir spüren nur noch die Erfüllung und das Glück. Weder ein Laut, noch ein Bild will uns erreichen. Wir sind hier allein und wissen, dass wir zusammen gehören. Jede Sekunde brennt sich wie ein Brandzeichen in unsere Seelen und in die Körper ein.
Wir lösen uns einer gefühlten Ewigkeit und die Dunkelheit und Musik fangen uns wieder auf. Sie lehnt an meine Schulter, während sich das mir bekannte Pärchen verabschiedet. Wie beiläufig berührt sie leicht meine Wange und es fühlt sich an, als würden sich alle meine unsichtbaren Wunden schließen. Der asiatische Bekannte lächelt mir freundlich zu, als würde er etwas wissen, das ich nicht sehen kann. Ich erwidere es trotztdem ehrlich zurück.
Vor uns ist eine Kaugummiauslage zu erkennen.
„Möchtest du vielleicht etwas davon?“
„Nur wenn du mich einlädst“ gibt sie neckisch zurück.
Ich schaue zu ihr runter und will sie in den Arm nehmen, sie halten und nie wieder loslassen.
„Hier habt ihr was. Geht auf Kosten des Hauses“ sagt eine jungendliche Bedienung freundlich und reicht mir einen Snikers. Ich schaue sie ein wenig verwirrt an, doch sehe ich ihr Lächeln und weiß, dass sie sich für uns freut. Nachdem ich den Riegel entgegen genommen habe, geht sie aber auch sofort weg. Ich drehe mich zu meiner Angebeteten, doch muss ich feststellen, dass sie verschwunden ist. Ich springe auf und schaue mich hektisch um. Sie darf nicht weg sein. Nicht schon wieder. Ich frage mich nicht einmal, warum mir diese Worte in den Sinn kommen, doch lasse ich meine Augen durch die Halle schweifen.
Ich finde sie und sehe, wie sie zu einer Rampe läuft, die zu einer Tür führt.
"NEIN, nicht schon wieder" platzt es aus mir.
Ich renne ihr hinterher und hole sie ein. Sie bleibt in der Mitte der Rampe stehen und dreht sich zu mir um. Alle Panik und Angst sind in dem Augenblick verflogen, in dem sie mich wieder ansieht. Ihr Lächeln sagt so viel mehr, als Worte es könnten.
Ich verstehe.
Sie gibt mir einen schnellen Kuss und rennt zur Tür hin. Kurz bevor sie aber durch geht, sieht sie noch einmal zu mir und ruft freudig: „Fang mich doch“. Ich muss lächeln und renne durch die Tür hinter ihr her …
Ich wache auf und fühle ihre Wärme, ihre Lippen auf den meinen. Die leichten Schmerzen im Rücken, wo mich ein Speer durchbohrt hat, sind nicht so schlimm, denn ich lächel noch immer und sehe ihre Augen. Ich fühle mich so leicht und ungebunden. Der Mensch im Inneren schweigt und die Ausgeglichenheit nimmt ihren gebührenden Thron ein. Das nächste Treffen wird kommen. Bis dahin aber werden alle Gefühle schlafen.
Nun sollte wohl jedem klar sein, warum diese Träume, trotz ihres Risikos, mein Weg zur Erfüllung sind. Wer daraus wieder etwas über mich schließen will, soll es ruhig tun. Denn, wie ich schon zu Anfang sagte, kenne ich allein die Wahrheit.
pfalzgraf Ich kommentiere - diesen Text mit Absicht nicht, da er mir sehr (fast zu) persönlich erscheint. Was mich jedoch erschüttert, ist die Ankündigung, dass auf absehbare Zeit keine weiteren Zeilen mehr von Dir kommen werden. Ich finde, damit wäre diesem Forum einer der begabtesten Schreiber genommen. Schade. LG Bernd |