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DIE PUPPEN IN DER PUPPE - Das Märchen von der Entstehung der Matrioschka

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"Puppenwunder ... !"
Veröffentlicht am 02. Mai 2010, 12 Seiten
Kategorie Kinderbücher
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Über den Autor:

Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.
Puppenwunder ... !

DIE PUPPEN IN DER PUPPE - Das Märchen von der Entstehung der Matrioschka

Einleitung

Matrioschkas sind die russischen Puppen in der Puppe

die puppen in der puppe

Das Märchen von der Entstehung der Matrioschka

 

 

Es war einmal ein russischer Zar, der keinen männlichen Thronfolger hatte, dafür aber eine bildschöne Tochter. Viele Freier aus edelstem Stande waren schon gekommen, aber sie hatten dieses Mädchen nur wegen ihrer Schönheit oder nur wegen ihres Reichtums heiraten wollen. Der Zar aber war ein sehr kluger und umsichtiger Herrscher und deshalb stellte er auch ganz bestimmte harte Anforderungen an seinen zukünftigen

Schwiegersohn und Nachfolger.

 

Keiner der bisherigen Bewerber hatte seinen Vorstellungen entsprochen und so beschloss er mit seinen Beratern, dass derjenige seine Tochter bekommen sollte, der eine bestimmte Aufgabe zu lösen im Stande war.

 

Er erließ ein Dekret und veröffentlichte es im ganzen Land. Das Dekret lautete: „Derjenige  soll meine Tochter bekommen und nach meinem Tode Zar werden, der aus einem Stück Baumstamm von einer halben Elle Länge und einer Spanne Dicke die meisten Puppen herzustellen im Stande ist.  Die Arbeiten sollen bis zum Festtag von Boris und Chleb fertig sein und im Zarenpalast

vorgestellt werden.“ 

 

Nun begann überall im Land bei den heiratsfähigen jungen Männern eine eifrige Arbeit. Bei der Lösung dieser Aufgabe wollten Handwerker aller Art ihr Glück versuchen. Schließlich war der Preis, den es zu erringen galt, sehr hoch! 

 

Unter ihnen war auch Iwan, ein junger Drechsler, der die Zarentochter schon lange im Geheimen liebte und nicht wusste, wie er ihr seine Zuneigung zeigen sollte. Er überlegte immer wieder hin und her und war traurig, weil er keine Lösung für diese Aufgabe fand. Als er schon ganz verzweifelt war und nur noch drei Tage bis zum

Abgabetermin übrig blieben, hatte er in der Nacht folgenden Traum:

 

Die Zarentochter kam zu ihm, in der Hand ein Stück Holz. Sie stellte es vor ihm ab, so dass er dessen Größe genau wahrnehmen konnte, Plötzlich verwandelte sich das Stück Holz in eine Puppe, rundlich geformt, ohne Arme und Beine, aber so bemalt, dass ihr dennoch nichts fehlte. Die schöne Zarentochter öffnete die Puppe. Heraus kam eine weitere, gleich gestaltet, nur etwas kleiner. Und so ging es fort und fort, bis nur ein winziges Holzkügelchen übrig war. 

 

In diesem Augenblick erwachte der junge Mann. Es war Morgen geworden und nun

grübelte er über die Verwirklichung seines Traumes. Aber es dauerte nicht lange und er hatte die Lösung gefunden und machte sich umgehend an die Arbeit. 

 

Als Iwan damit fertig war, begab er sich eilends auf den Weg zum Zarenpalast, wo er schließlich als Letzter in der Schlange der Wartenden stand. Iwan musste von den anderen viele Fragen über sich ergehen lassen, aber er hütete seine Arbeit und ihr Geheimnis wie einen kostbaren Schatz. Und er war sehr einsilbig. Einer nach dem anderen kam mit enttäuschtem Gesicht  oder Tränen der Trauer oder Wut oder gar Verzweiflung wieder aus dem Palast.

 

Doch schließlich kam auch er an die Reihe. Der Zar und seine Tochter waren höchst enttäuscht, dass er nur eine Puppe mitgebracht hatte und die war noch dazu wesentlich größer als alle anderen. Aber sie war wunderschön bemalt und ihr fehlte wirklich nichts. Dann bat der junge Mann den Zaren, die Puppe zu öffnen. Und siehe da! Eine weitere kam zum Vorschein. Und wieder bat er den Zaren, auch diese zu öffnen. Und so ging es fort und fort, bis  schließlich eine ganze Reihe Puppen, eine schöner bemalt als die andere, eine immer kleiner als die andere, vor dem Zaren und seiner Tochter standen. Die letzte war nur noch ein winziges Holzkügelchen.

 

Unterdessen hatten die jungen Leute viele Blicke gewechselt und außerordentlichen Gefallen an einander gefunden.

 

Da sprach der Zar: „Mein Sohn, du hast die Aufgabe am besten gelöst, denn du hast wirklich die meisten Puppen mitgebracht und nichts von dem Holz verschwendet. Als Lohn bekommst du meine Tochter zur Frau.“ Und er legte die Hände der beiden jungen Leute in einander, segnete sie und sie wurden überaus glücklich und hatten viele Kinder. Und nach dem Tode des Zaren bestieg Iwan den Thron und herrschte voll Weisheit und Güte bis an sein Lebensende über dieses riesige Reich.

 

Und wir dürfen uns bis heute an Iwans Puppen in der Puppe erfreuen.

© Titelbild und Text Heidemarie Opfinger

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Über den Autor

NORIS
Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.

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Rajymbek 
Aha, du hast also das Rätsel der Matrrioschka gelöst. Danke dafür, Heidemarie.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS In meiner Bescheidenheit muss ich sagen, ich nicht sondern der junge Mann!
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Albatros99 Das hast du dir aber fein ausgedacht, liebe Heidemarie. Ja, ich habe mir auch in den 70er Jahren so eine große Matrjoschka mitgebracht. 2011 waren wir mit dem Schiff dann wieder mal in Sankt Petersburg und konnten die neuen bewundern, inzwischen gibt es solche Kunstwerke mit Gold, Silber und Halbedelsteinen, die man aber ebenso wenig bezahlen kann wie die Pyramiden und Räuchermännchen, die nicht weit von uns hergestellt werden. Auch die von Fleur beschriebenen sahen wir, wusste allerdings nicht, dass die so ein komisches Innenleben aufweist. Unsere große Tochter wünschte sich jedoch eine und bekam sie auch, befand sie allerdings dann als noch zu klein. Sie hatte trotz ebenfalls stattlicher Preise nur 5 Schwestern.
Eine schöne Woche dir und liebe Grüße
Christine
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Unvorstellbar, wie teuer diese kleinen Souvenirs geworden sind, die man in den 70er Jahren noch fast geschenkt bekam ... Danke vielmals und
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Da hast du dir aber ein schönes Märchen, zur Entstehung der Matrjoschka, ausgedacht. Schon faszinierend, was ein guter Drechsler zustande bringen kann. Hat mich sehr gefreut. Ira
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Da kann ich Dir nur beipflichten ... ich bewundere diese Handwerker sehr ...
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Und der Zar war nicht etwa Iwan der Schreckliche??? ;-)))

Liebe Heidemarie,
mir gefällt dein Märchen noch immer sehr gut, die erste Matrjoschka brachte mir meine Mutter 1953 mit ... Viel später brachte mein Mann eine mit, die Putin darstellte. Darin war Jelzin versteckt, dann Gorbatschow, Breshnew, Chrustschow, Stalin und schließlich Lenin ... Für den Zaren hat wohl das Holz dann doch nicht mehr gereicht ;-)))

Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Das ist ja Klasse ... von einer politischen Ausfühung hab ich noch nie gehört!
Liebe Abendgrüße und HERZlichen DANK!
Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Es gibt sie aber, sogar wikipedia hat sie unter Satire gelistet ... da ist sogar noch Iwan der Schreckliche drin ;-)))
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks ja, diese Püppchen sind zauberhaft, ich hatte eine, die 10 Figuren inseitig hatten.Meine Großmutter brachte sie mir von einer SU-Reise mit. Das Märchen finde ich zauberhaft.
lg der Klecks
Vor langer Zeit - Antworten
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