1.
Ging eins mein Herz auf Reisen,
hielt an hier, und mal dort.
Manchmal stand es auf Gleisen,
war nicht mehr bei mir - war fort.
Lange ging es wandern,
selten blieb es stehen.
Ging von einem Ort zum Andern´,
wollte seinen Schlüssel sehn.
Viele Schlüssel gibt es auf der Welt,
keiner sollt der passende sein,
so wurde das Herz oft gequält,
und es verwandelte sich in Stein.
2.
Ging einst mein steinernes Herz,
durchs weite Schlüsselland,
kannte keine Liebe, keinen Schmerz,
zog um sich eine eiserne Wand.
Lange ging es so für sich,
selten blieb es stehen,
und wenn doch – noch ein Stich,
so musste es wieder weiter gehen.
Viele Schlüssel gibt’s im Lande,
keiner wollt der passende sein.
Einer aber stand am Rande,
war dieser auch aus Stein?
3.
Da kam der Schlüssel auf das Herz zu,
behutsam näherte er sich,
die Angst war verflogen im Nu,
und die Mauer ließ das Herz im Stich.
Da stand nun das Herz und musste lachen,
es war glücklich und gesund,
dieser Schlüssel musste einfach passen,
und ja – wie wahr – fort an wars´ bunt.
Jetzt gehen ein Herz und ein Schlüssel
durch die Welt, nicht allein.
wie konnts´ anders sein,
das Herz ist nicht aus Stein
zusammen – sind ein,
Sonnenschein