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Geschichten aus Wakaland - Teil 3

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"Geschichten aus Wakaland - Teil 3"
Veröffentlicht am 04. Mai 2010, 8 Seiten
Kategorie Kinderbücher
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Über den Autor:

Mein Leben ist bisher von ständigem Wandel geprägt gewesen. Ich habe in der biologischen Landwirtschaft gearbeitet, in einer Schreinerei, habe die Berufsausbildungen zur Medizinisch-Technischen Laboratoriumsassistentin abgeschlossen und auch zur staatl. dipl. Erzieherin. Ich habe über dreissigmal den Wohnort gewechselt, die längste Zeit habe ich dabei in Bayern verbracht. Zweimal war ich verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Daneben hatte ...
Geschichten aus Wakaland - Teil 3

Geschichten aus Wakaland - Teil 3

Beschreibung

Erste wakalantikische Geschichten Sie erzählen von drei Wakaländern, die ihr Land nicht vergessen haben, noch der unheilbaren Krankheit verfallen sind, von der ich erzählt habe. Sie haben Wakaland freiwillig verlassen und bleiben freiwillig unter den Menschen, die ihre Herkunft vergessen haben.

Zladil der Zauberer

 

Er war klein, untersetzt mit breitem Gesicht. Meistens sah er recht grimmig aus mit seinen schwarzen, buschigen Augenbrauen und seinem hoch-gezwirbelten Schnurrbart. Sein Zauberer-Hut war schwarz und spitz und so lang wie er selber. Er erinnerte an eine große Schultüte.

Sonst hatte Zladil keine Zauberer-Utensilien. Einen braunen Ledermantel hatte er um sich geschlungen, als er durch die Straßen der Stadt stapft, auf der Suche nach dem Theater.

Die Leute, die ihn sahen, wichen ihm ängstlich aus, und die Mütter hielten ihre Kinder fest. Zladil wusste, dass er schrecklich aussah, trotzdem ging er weiter und lächelte, was ihn noch grimmiger aussehen ließ. Nur wer seinen Augen begegnete wusste, dass er wirklich lächelte, und dass er traurig war.

Es war Winter, Schnee lag auf den Gehwegen. Die Schaufenster waren geschmückt für Weihnachten.

„Entschuldigen Sie, wo ist hier das Theater?“, fragte er heiser einen Straßenkehrer, der dabei war, den Schnee auf dem Gehsteig weg zu schippen. Der sah auf und blickte ihn verwundert an, so als wäre er der Weihnachtsmann.

„Ich bin Zauberer!“, erklärte Zladil und lächelte, „ich suche eine Arbeit!“

„Ach so!“, brummte der Mann und beschrieb ihm den Weg – mit der einen Hand auf die Schaufel gestützt, mit der Anderen in alle möglichen Richtungen weisend. Zladil sah und hörte ihm intensiv zu, dann nickte er, wobei die große Zauberer-Mütze wippte, trat einen Schritt vor und flüsterte heiser: „Kann ich Ihnen irgendwie dienen, einen Freischein für meine Vorstellungen – das heisst: falls ich angestellt werde – oder...?“

Nun lächelte der Straßenkehrer, erstens weil er die Augen Zladils erblickt hatte, und zweitens weil ihm noch nie jemand wegen einer Auskunft etwas schenken hatte wollen.

„Nee nee, das ist umsonst, Zeit für's Theater hab ich eh nich', 'nen Ohrenschützer könnt' ich brauchen, bei der Kälte und 'n bisschen mehr Zeit für meine Frau...“

Er stutzte, als er sa, dass Zladil nachdenklich die Stirn runzelte und den Zeigefinger an die Lippen legte. Dann lachte er: „Mensch, das war nicht ernst gemeint, jeder hat doch so seine Wünsche!“

Aber Zladil hörte nicht. Er sah den Straßenkehrer an und hob die Augenbrauen.

„So ein Zufall!“, murmelte er, „ich habe gerade noch einen Ohrenschützer!“

Das klang nicht sehr glaubhaft, denn auch er hatte rot-gefrorene Ohren.

Daraufhin nahm er mit der größten Selbstverständlichkeit den Zauberhut ab und angelte daraus einen pelzigen Ohrenschützer hervor.

„Donnerwetter!“, brach es aus dem Straßenkehrer hervor, und dann kopfschüttelnd: „Wenn SIE keine Anstellung kriegen...!“

Zladil überreichte ihm mit einer Verbeugung den Ohrenschützer, wobei sein Hut, den er wieder aufgesetzt hatte, in die Waagrechte zischte und den Mann um ein Haar verfehlte.

„Danke!“, meinte dieser, „wenn ich etwas hätte...?“

„Oh ja bitte!“, rief Zladil aus und blickte ihn an, wobei er seine kleinen Hände zusammen schlug, „darf ich...darf ich die Straße zu Ende fegen?“

Er lächelte den verwirrten Menschen an, der sich längst nicht mehr an dem grimmigen Gesichtsausdruck störte. Erklärend ergänzte Zladil: „Wegen ihrer Frau...!“

Der Straßenkehrer verstand es noch immer nicht.

„Ich bringe die Schaufel zum Straßenbauamt!“, fügte der Zauberer leise hinzu, als sich Dieser nicht regte, nahm ihm sanft mit seinen kleinen Händen die Schaufel aus der Hand und begann zu schippen.

Als der Straßenkehrer aus seiner Verwunderung erwachte und „Danke!“ sagen wollte, war Zladil bereits nicht mehr zu sehen, aber vor ihm lag so weit das Auge reichte ein sauber geräumter Gehsteig.






Fortsetzung folgt...

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Hörbuch

Über den Autor

Iriana
Mein Leben ist bisher von ständigem Wandel geprägt gewesen. Ich habe in der biologischen Landwirtschaft gearbeitet, in einer Schreinerei, habe die Berufsausbildungen zur Medizinisch-Technischen Laboratoriumsassistentin abgeschlossen und auch zur staatl. dipl. Erzieherin. Ich habe über dreissigmal den Wohnort gewechselt, die längste Zeit habe ich dabei in Bayern verbracht. Zweimal war ich verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Daneben hatte ich immer auch künstlerische Ambitionen: Musik, Malen, Schreiben, Theater spielen. Ich bin ein naturverbundener Mensch und lebe gern sehr einfach mit und in der Natur.
Seit 2008 lebe ich in Leipzig, habe mich von einer langen chronischen Krankheit kuriert und bin Anfang dieses Jahres (2017) nun in Rente gegangen. Die letzten Jahre habe ich eine Schreibpause eingelegt, zumindest auf dieser Plattform hier, aber nun bin ich wieder da.
Zeit für ein neues Spiel... Mal sehen was mir so einfällt...

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Iriana Re: Du hast so viel ... -
Zitat: (Original von Gunda am 04.05.2010 - 14:15 Uhr) ... schöne Kleinigkeiten in der Geschichte versteckt, Maria, so viel Lehrreiches, dass ich es bedauere, dass meine Tochter schon zu alt ist, um sich von mir Geschichten vorlesen zu lassen :o))

Lieben Gruß
Gunda


Uiii,das Kompliment freut mich jetzt aber sehr. Grade gestern habe ich geseufzt und gedacht: ob wohl jemals jemand so genau hinsieht und diese ganzen versteckten Anspielungen und Hinweischen entdeckt...
Hab sie ja so eingebaut, dass sie nicht auffallen müssen, soll nicht moralisierend wirken.
Toll, dass Du das bemerkst, bist halt ein megascharfes Auge.
Und das mit dem Vorlesen *erröt* danke, ja das wäre mal mein Traum...

ganz liebe Grüße,

Maria
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Du hast so viel ... - ... schöne Kleinigkeiten in der Geschichte versteckt, Maria, so viel Lehrreiches, dass ich es bedauere, dass meine Tochter schon zu alt ist, um sich von mir Geschichten vorlesen zu lassen :o))

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Iriana Re: Re: Re: da sieht man mal,,, -
Zitat: (Original von zwinkerherzl am 04.05.2010 - 12:00 Uhr)
Zitat: (Original von Iriana am 04.05.2010 - 11:30 Uhr)
Zitat: (Original von zwinkerherzl am 04.05.2010 - 08:23 Uhr) erst entscheidet das aussehen,dann auf einmal ganz andere faktoren die einen menschen symphatisch erscheinen lassen.die hilfbereitschaft,das verständnis....einer hilft dem anderen ohne wenn und aber.manchmal wünschte ich mir auch einen zauberer....aber nur wenn die not riesig ist !
freu mich auf die fortsetzung das ist ja logo.
fein fein,,,liebe maria...



Danke, schön dass Du das sagst. Liebe ist die wahre Magie, die darf man sich immer wünschen, nicht nur wenn die Not riesig ist! Hex Hex!
tausend Zaubersternchen fürs Herzerl!
Stelle mit Begeisterung fest, dass Du durch mich noch zur Viel-leserin wirst. *grins* Recht so, brav...

ganz liebe Grüße,

Maria


die zaubersternchen kamen gestern angeschwebt....ja,wegen dir lerne ich mir sogar noch dinge zu merken.das ist ein wunder.also doch nur echtes training,oder kam das von deinem hex hex,,,,


Du bist eine ganz Fleissige, und mutig, Dich in neue Bereiche zu wagen!
Ja, das Gehirntraining bewirkt Wunder!
Werde Dir beizeiten noch mehr darüber verraten, weiter so!

ganz liebe Hexengrße,

Maria
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Re: Re: natürlich entscheidet zuerst das Ausehen, -
Zitat: (Original von Iriana am 04.05.2010 - 11:57 Uhr)
Zitat: (Original von timeless am 04.05.2010 - 11:43 Uhr) dachte ich,

bis ich das Internet kennenlernte und plötzlich hat sich da was gedreht.
Bis man sich sieht, kennt man sich schon so gut, dass man sich viel zu gut kennt, um Gefühle an Äußerlichkeiten festzumachen.

Egal um was es da geht, im eralen Leben wäre ich sicher mit vielen Menschen gar nicht in Berührung gekommen. Wir schauen udn sehen und sehen nichts, außer der äußeren Hülle.
Nur wie und was darin steckt, das erkennen wir durch die Chance, die wir uns durch, hier z.B. schreiben, geben.
Ich steh da sicher nicht allein da, wobei das Net ja sehr oft warnt. Klar passieren auch negative Sachen, aber man kann die positiven und schönen Dinge nicht erfahren, wenn man sich nicht öffnet.

O Gott, der Bogen von deiner Geschichte zu meinem Kommentar ist aber über 7 Brücken und 7 Berge.

Ganz liebe Grüße deine Ute


Nein liebe Ute, das sind keine sieben Ecken, mir geht es genauso wir Dir, hier ist mein Traum von Wakaland, wo Andere Dinge zählen, ein Stück Wirklichkeit geworden.

ganz liebe Grüße,

deine Maria



ja da stimm ich dur zu. Märchen kann man schreiben, Märchen kann man lesen und Märchen kann man leben.

So und wenn ich jetzt nicht endlich was anziehe erkält ich mich noch und komme nie in den Wald
Vor langer Zeit - Antworten
Iriana Re: natürlich entscheidet zuerst das Ausehen, -
Zitat: (Original von timeless am 04.05.2010 - 11:43 Uhr) dachte ich,

bis ich das Internet kennenlernte und plötzlich hat sich da was gedreht.
Bis man sich sieht, kennt man sich schon so gut, dass man sich viel zu gut kennt, um Gefühle an Äußerlichkeiten festzumachen.

Egal um was es da geht, im eralen Leben wäre ich sicher mit vielen Menschen gar nicht in Berührung gekommen. Wir schauen udn sehen und sehen nichts, außer der äußeren Hülle.
Nur wie und was darin steckt, das erkennen wir durch die Chance, die wir uns durch, hier z.B. schreiben, geben.
Ich steh da sicher nicht allein da, wobei das Net ja sehr oft warnt. Klar passieren auch negative Sachen, aber man kann die positiven und schönen Dinge nicht erfahren, wenn man sich nicht öffnet.

O Gott, der Bogen von deiner Geschichte zu meinem Kommentar ist aber über 7 Brücken und 7 Berge.

Ganz liebe Grüße deine Ute


Nein liebe Ute, das sind keine sieben Ecken, mir geht es genauso wir Dir, hier ist mein Traum von Wakaland, wo Andere Dinge zählen, ein Stück Wirklichkeit geworden.

ganz liebe Grüße,

deine Maria
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster natürlich entscheidet zuerst das Ausehen, - dachte ich,

bis ich das Internet kennenlernte und plötzlich hat sich da was gedreht.
Bis man sich sieht, kennt man sich schon so gut, dass man sich viel zu gut kennt, um Gefühle an Äußerlichkeiten festzumachen.

Egal um was es da geht, im eralen Leben wäre ich sicher mit vielen Menschen gar nicht in Berührung gekommen. Wir schauen udn sehen und sehen nichts, außer der äußeren Hülle.
Nur wie und was darin steckt, das erkennen wir durch die Chance, die wir uns durch, hier z.B. schreiben, geben.
Ich steh da sicher nicht allein da, wobei das Net ja sehr oft warnt. Klar passieren auch negative Sachen, aber man kann die positiven und schönen Dinge nicht erfahren, wenn man sich nicht öffnet.

O Gott, der Bogen von deiner Geschichte zu meinem Kommentar ist aber über 7 Brücken und 7 Berge.

Ganz liebe Grüße deine Ute
Vor langer Zeit - Antworten
Iriana Re: da sieht man mal,,, -
Zitat: (Original von zwinkerherzl am 04.05.2010 - 08:23 Uhr) erst entscheidet das aussehen,dann auf einmal ganz andere faktoren die einen menschen symphatisch erscheinen lassen.die hilfbereitschaft,das verständnis....einer hilft dem anderen ohne wenn und aber.manchmal wünschte ich mir auch einen zauberer....aber nur wenn die not riesig ist !
freu mich auf die fortsetzung das ist ja logo.
fein fein,,,liebe maria...



Danke, schön dass Du das sagst. Liebe ist die wahre Magie, die darf man sich immer wünschen, nicht nur wenn die Not riesig ist! Hex Hex!
tausend Zaubersternchen fürs Herzerl!
Stelle mit Begeisterung fest, dass Du durch mich noch zur Viel-leserin wirst. *grins* Recht so, brav...

ganz liebe Grüße,

Maria
Vor langer Zeit - Antworten
Iriana Re: Zladil ist ja ein lieber! -
Zitat: (Original von Windflieger am 04.05.2010 - 08:36 Uhr) Mich freut es sehr das der Straßenkehrer, trotz des Äußeren, nett zu ihm war, denn es sind nicht die Äußerlichkeiten die zählen.
LG Ivonne


Ganz genau so ist es! Und solchen Leuten wirst Du in meiner Erzählung noch öfter begegnen...

ganz liebe Grüße,

Maria
Vor langer Zeit - Antworten
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