Romane & Erzählungen
Hoffnung für Glennrosen - Teil 6

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"Hoffnung für Glennrosen - Teil 6"
Veröffentlicht am 04. Mai 2010, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Hoffnung für Glennrosen - Teil 6

Hoffnung für Glennrosen - Teil 6

Beschreibung

Nach zwei mißlungenen Fluchtversuchen und mehr Angriffen auf ihre Person als sie ertragen kann, setzt sie die Gekidnappte alles auf eine letzte verzweifelte Karte. Wenn man sie nicht heimkehren ließ, würde Blut fließen!

Ein Dolch, eine Chance und sehr viel Blut

Die folgenden Tage verbrachte Katrin die meiste Zeit allein. Cecil kam wie gewöhnlich für ihr Sprachtraining und behandelte sie schmerzlicher Ehrerbietung. Duncan war gleich nachdem er sie verlassen hatte mit einigen Männern zu einer der Grenzen des macleodschen Besitz geritten, um den Pächtern bei den Übergriffen der Nachbarn beizustehen und wurde nicht allzu bald zurück erwartet. Katrin war unsagbar erleichtert und erwischte sich dabei, wie sie vor dem zu Bett gehen und am Sonntag in der kleinen Kapelle unablässig darum bat, dass er nicht zurückkommen möge. Cecil bot ihr an, am täglichen Leben der Burg teilzunehmen, was sie aus Scham ablehnte. Sie glaubte nicht, dass es auch nur eine Person gab, die nicht mitbekommen hatte, wie sie von ihrem Laird behandelt wurde. Sie wollte nicht die wissenden Blicke ertragen und die Schadenfreude, dass die Verdruss bereitende Fremde bekam, was sie verdiente. Erst am Waschtag, nach zehntägiger Selbsteinkerkerung, beschloss sie, dass sie dringend ein Bad brauchte und ließ sich von Cecil zu der Baracke führen und später wieder abholen. In der Halle zog Cecil die krampfhaft auf den Boden starrende Frau zu dem großen Kamin, der die Stirnseite des Aufenthaltsraums einheizen sollte und drückte sie zu Elizabeth auf einen Hocker, die sie mit großen mitleidigen Augen betrachtete.
„Ich wollte Euch besuchen kommen, aber ich war mir nicht sicher, ob es Euch recht gewesen wäre…“
Katrin schenkte dem Mädchen ein kleines Lächeln.
„Das war nett von Euch, aber sicher hätte Euer Laird etwas dagegen, wenn ihr freundschaftlich mit mir verkehrt…“
Beth senkte betreten die Augen und blinzelte Tränen fort.
„Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn verabscheue. Und ich  habe meinen Vater gebeten eine Ehe für mich zu arrangieren, die mich möglichst weit wegführt von hier…“
„Warum?“ fragte Katrin überrascht und äußerte dann ihren Verdacht:
„Doch nicht wegen mir? Tut das nicht, ihr würdet nur enttäuscht werden, wenn ihr nach dem Ideal sucht, das ihr hier verloren habt!“
„Wie könnte ich hierbleiben? Wie könnte ich mit Duncan sprechen und lachen, mit ihm feiern und mich über die Geburt seiner Kinder freuen, nachdem ich weiß, wie der Preis dafür bezahlt wurde? Es ist unrecht was er tut und ich hätte bereits dem König geschrieben, wenn mein Vater mich nicht auf eine unbequeme Wahrheit hingewiesen hätte… niemand wird Euer Wort, oder meins über das eines Lairds stellen und da ihr niemanden habt, der für Euch spricht…“
Tränen standen der jungen Schottin in den Augen und wrang sich die Hände, um sich von ihrem Kummer abzulenken.
„Caitlin, ich habe etwas für Euch… Lady Maud hat mir davon berichtet, sie sagte sie nimmt es immer, wenn Duncan ihr beiwohnen will…“
Beth errötete lieblich und steckte ihr eine kleine Phiole zu.
„Zwei Tropfen in Wasser aufgelöst, machen duldsam… ihr werdet nicht mehr so leiden müssen…“
Katrin sah auf das kleine Fläschchen mit der dunklen Flüssigkeit herab und zitterte leicht bei dem Gedanken, welchen Einfluss es auf ihren Körper haben würde.
„Ich weiß Eure Sorge zu schätzen, Beth, aber ich kann das nicht nehmen.“
„Oh doch! Lady Maud braucht es nicht und es wird Euch helfen… es… zu ertragen.“
Aufmunternd sah Beth zu der Fremden auf, deren Miene bedauern ausdrückte.
„Das meinte ich nicht. Ich werde nicht kampflos zulassen, dass Euer Laird oder irgendein anderer Mann meinen Körper benutzt. Ich werde mich nicht mit Alkohol, oder anderen Drogen außer Gefecht setzen, damit es erträglich wird. Ich habe nicht mehr viel, Beth. Man hat mir meine Freiheit genommen, das Recht über meinen Körper zu bestimmen und man hat versucht meinen Willen zu brechen, ich kann und ich werde meine Würde und meine Selbstachtung damit beschmutzen, dass ich zulasse, dass man mir Gewalt antut.“
Bestürzt sah das Mädchen die Frau an und flüsterte:
„Aber Ihr habt Schmerzen!“
Katrin nickte bestätigend.
„Ja und ich verabscheue jede Sekunde davon, aber bevor ich nachgebe, bringe ich mich lieber um.“
„Sagt so etwas nicht!“
Cecil war zu ihnen getreten, um Katrin zu bitten wieder in die Kammer des Burgherrn zurückzugehen.
„Das ist mein ernst, Cecil. Ihr habt selbst gesagt, dass ich nicht zurück kann. Das es kein Weg gibt, meine Tochter wiederzusehen. Ich kann unter den hier vorherrschenden Bedingungen nicht leben.“
Cecils Wangenmuskeln mahlten unter der Anspannung, Caitlin davon abzuhalten etwas törichtes zu tun. Aber es gab nichts, was er ihr sagen konnte, dass ihrer Zusammenfassung widerlegte.
„Das dürft Ihr nicht! Ich werde Duncan bitten, dass ich an Eurer statt gehen werde! Ich heirate Morton Fraisier! Aber tut Euch nichts an!“
Schmerzlich betrachtete Katrin das Mädchen, das nach ihrer Hand gegriffen hatte und sie ehrlich besorgt anflehte.
„So ein Unsinn, Beth. Der Kerl will Melisante und wenn ich ihr ähnlich sehe, dann tut ihr das überhaupt nicht! Außerdem hatte ich gehofft, ihr hättet diese Schnapsidee von einer Fremdclanheirat aufgegeben.“
Beth errötete leicht und warf einen kleinen Blick zu Cecil, der sie erstaunt anstarrte.
„Du willst weg?“
„Nein, will sie nicht, dass ist bloß fehlgeleitetes Mitleid. Ich brauche kein Mitleid, Beth, ich brauche eine Waffe. Glaub mir, sollte ich jemals in der Lage sein, an eine Waffe zu kommen, während Euer Laird mich bedrängt, habt ihr sehr schnell einen Neuen…“
Cecil sog scharf die Luft ein und sah Katrin tadeln an.
„Caitlin! Daran solltet Ihr nicht einmal denken!“
Bedauernd schüttelte sie den Kopf und berührte ihn sanft am Arm.
„Ich denke es nicht nur, ich werde es auch tun.“
Entsetzt keuchte Beth auf und sah an der Rebellin vorbei zur Tür. Katrin brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass Duncan heimgekehrt war und nur ein paar Meter hinter ihr stand. Ihre sich sträubenden Nackenhaare waren ein untrügliches Zeichen dafür. Sie hörte seine federnden Schritte auf dem streubedeckten Steinboden und spürte seine unterdrückte Wut, bevor er sie verbal zum Ausdruck brachte.
„Anscheinend hast du Schwierigkeiten, die einfachsten Anweisungen zu befolgen, oder was war missverständlich an: du bleibst in meiner Kammer, bis ich was anderes sage?“
Langsam drehte sie sich um, reckte das Kinn und bemühte sich nicht ihre Abscheu zu verbergen.
„Was ist missverständlich an: Das werde ich nicht tun?“
Die sich formende Erkenntnis ließ sie die Augen aufreißen.
„Oh! Zu viele Worte? Wartet, ich fasse es zusammen: NEIN!“
Ihre liebliche Stimme strafte die Worte Lügen, hatte aber einen durchschlagenden Erfolg, bei ihren Zuhörern. Duncans Gesicht verdunkelte sich gefährlich als er weiter auf sie zukam und ihr befahl, unverzüglich in seine Kammer zu gehen.
Sie lehnte sich leicht vor, stemmte die Hände in die Hüfte und schmiss ihm ein kleines, zartes „nein“ vor die Füße. Sein Gesicht rötete sich und er biss die Zähne so fest aufeinander, dass es aussah, als würden die Zähne unter dem Druck zermahlen.
„Ich warne dich, Caitlin.“
„Ich warne Euch! Bisher habt Ihr mich überfallen, wenn ich geschwächt und fast wehrlos war, aber wie Ihr seht, geht es mir schon recht gut, dieses Mal werdet Ihr es nicht so einfach haben!“
Sie wich ihm aus, als er nach Ihr greifen wollte und tänzelte aus seiner Reichweite.
„Caitlin, hör mit dem Unsinn auf! Ich habe fast zwei Wochen rund um die Uhr auf dem Pferd gesessen und bin nicht in der Stimmung, dir Benehmen beizubringen.“
Sie lächelte kalt.
„Ihr meint, Ihr seid zu müde um mich zu vergewaltigen?“
Duncan funkelte sie wütend an.
„Nein, jetzt wo du es ansprichst, ist es genau das, wonach es mich gelüstet…“
Er hatte auf ihr zögern gewartet, dass sie immer zeigte, wenn er davon sprach mit ihr zusammen zu sein und stellte irritiert fest, dass sie herausfordernd grinste.
„Nun denn, Ihr kennt das Spiel…“
Überrascht musterte er die lauernde Frau, die ihn genau beobachtete und ihm gekonnt auswich. Er schnallte seinen Claymore ab und warf ihn Cecil zu, der mit sich rang, ob er einschreiten sollte. Mit einem Satz war Duncan bei Katrin und riss sie an sich, wobei sie ihr Gewicht zur Seite verlagerte und sie durch ihren Schwung umwarf. Duncan rollte sich, kaum das er auf dem Boden aufschlug zu seiner Herausforderin und begrub ihren Körper unter seinem. Überheblich sah er in ihre zufriedenen Augen und wollte ihr gerade mitteilen, was seine Siegprämie war, als er kühles Metall an seinem Hals spürte und er das Glitzern in ihren Augen als mordlüstern identifizierte. Regungslos starrte er sie an.

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Zarabeth

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