Kapitel 3 Teil 2
Müde und erschöpft sanken sie ins Bett aus Stroh und schliefen ein.
 Sie hatten nicht bemerkt, das sie die ganze Zeit beobachtet wurden.
Es war ihnen jemand gefolgt, seid sie das Gedicht gelesen und notiert hatten. Leise schlich der Mann um den Stall, um zu sehen wer die merkwürdigen fremden waren. Denn die Gedichte auf dem Marktplatz fanden sonst kaum Beachtung, es sei denn, jemand suchte Antworten.
Die Tür quietschte und Lena war erwacht: "Cumulus! Cumulus, wach auf!"  "Mhh, ach, grraa. was ist denn los Lena?"
" Da ist jemand herein geschlichen, ich habe die Türe knarren gehört." flüsterte sie.
Cumulus erhob sich zu seiner vollen Größe, und ja, klein war er nicht gerade.Â
Eindringlich sagte er: " Wer ist da!"
Lena kauerte sich ins Stroh, ihr war ganz flau in der Magengegend, sie hatte Angst.
Da erhob sich ein Licht und erhellte das Gesicht des Eindringlings. " Habt keine Angst, ich komme in friedlicher Absicht. Ich habe euch am Marktplatz beobachtet, und ich bin der, der das Gedicht geschrieben hat, welches ihr last."
Lena wunderte sich: " Sie sprechen ja mit uns, das ist hier doch gar nicht üblich?!"
" Ja, das stimmt, es ist zu wichtig als das es auf Papier gebannt werden darf. Denn das wäre ein Beweis gegen mich, wenn euer Widersacher herausfindet, das ich euch helfe, so ist das mein Ende."
Cumulus bat den Dichter sich zu setzen, was er auch tat. " Ihr müßt mir versprechen das ihr niemandem von unserer Begegnung hier erzählt, egal was passiert." " Ja, das werden wir tun!" Sprach Cumulus und Lena nickt zustimmend.
"Mein Name ist Tintuns, Ihr seid der Wolkenkönig nicht wahr? Und das Mädchen heißt Lena, richtig?" " Ja, wo her weißt du das?"
Ich habe das Gedicht mit der Antwort für euch geschrieben, wenn ein Dichter vom Marktplatz sieht, wer sein Gedicht ließt, so weiß er wer der Leser ist. Der Marktplatz ist ein Orakel, jeder der sich gedrängt fühlt eine Antwort auf eine Frage zu schreiben, schreibt sie dort hin. Wenn ihn das interessiert, dann beobachtet der Dichter sein Gedicht und hofft, das er es sieht, wenn der, der die Antwort sucht sie liest. Dann erfährt der Dichter so einiges über den Leser." " Das ist ja Geheimnisvoll! findest du nicht auch Cumulus?"
" Ja, das ist sehr rätselhaft, für mich!"
" Das kann ich mir vorstellen, und der Dichter erfährt es auch nur wenn er dem Leser selbst begegnet und mit ihnen spricht.
Der Marktplatz hält viele Antworten bereit und wenn der Suchende, sie gelesen hat, wäscht der Regen sie hinfort, die anderen Antworten bleiben bestehen."
"Wie funktioniert das?" wollte Lena wissen.
Das weiß keiner so genau, als wir Glimmertintlinge aus der Ferne kamen, gab es hier nichts, nur den Marktplatz, auf dem stand,
' Das hier ist der Glimmertintlinge neues Land,
von den vorherigen ist nichts bekannt.
Es ist nicht erlaubt nach ihnen zu fragen,
sonst geht es euch an den Kragen!
Es war ein verbotenes Volk mit Magie,
mehr darüber erfahrt ihr nie.
Wenn euch andere fragen bewegen,
sollt ihr euch hier nur regen,
denn die Antwort hier gebannt,
tritt ein in euren Verstand.'
So ist es überliefert, seit vielen Generationen von Glimmertintlingen. Ich bin der Archivar der Stadt und habe Zugang zu allen alten Aufzeichnungen, daraus habe ich das entnommen."
" Du scheinst zu glauben, das unser Problem, etwas mit dem verbotenem Volk zu tun hat, oder liege ich falsch?" wollte Cumulus wissen.
Tintus zuckte ein wenig zusammen und nickte, " ja, das glaube ich, aber ich kann es nicht beweisen."Â
" Willst Du nicht mit uns reisen?" fragte Lena.
"Das würde ich zu gerne tun, aber es würde noch mehr Verdacht schöpfen. Zudem würde ich euch raten, Lena die Haare abzuschneiden und selbst andere Kleidung anzulegen, denn ihr seid erkannt worden."
" Erkannt! Von wem?"
Meine Tochter sagte in der Nacht zu heute, habe sie eine Vision gehabt." " Eine Vision?!" fragten sie im Chor.
" Ja, eine Vision, sie sah das Wolkental, so sagen wir hier, sie sah wie ihr aufgebrochen seid, der Wind wollte euch warnen, diese Stadt nicht zu betreten, ihr seid dennoch gekommen. Nun müßt ihr sehen das ihr die Stadt schnell verlaßt, sonst kommt euer Gegner euch zuvor. Ich bitte euch von Herzen, beachtet meinen Rat. Ich habe Kleidung mitgebracht und Verpflegung für einen Tag.
Brecht sofort auf, wenn ich gegangen bin."
Tintus erhob sich und verließ den Stall, als er in der Dunkelheit verschwunden war, taten Lena und Cumulus wie ihnen geheißen und schlichen sich aus der Stadt.
 Die Wächter am Stadttor schliefen, so konnten sie ungesehen verschwinden.
Sie hatten den Kopf voller Fragen, aber sie zogen weiter, bis sie eine Höhle fanden, in der sie schliefen bis der Morgen graute.