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Geschichten aus Wakaland - Teil 2

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"Geschichten aus Wakaland - Teil 2"
Veröffentlicht am 03. Mai 2010, 8 Seiten
Kategorie Kinderbücher
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Über den Autor:

Mein Leben ist bisher von ständigem Wandel geprägt gewesen. Ich habe in der biologischen Landwirtschaft gearbeitet, in einer Schreinerei, habe die Berufsausbildungen zur Medizinisch-Technischen Laboratoriumsassistentin abgeschlossen und auch zur staatl. dipl. Erzieherin. Ich habe über dreissigmal den Wohnort gewechselt, die längste Zeit habe ich dabei in Bayern verbracht. Zweimal war ich verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Daneben hatte ...
Geschichten aus Wakaland - Teil 2

Geschichten aus Wakaland - Teil 2

Die Rettung

Schnüffelnde Stille im ganzen Raum. Ein kleiner Junge stand auf. Das Schnüffeln hörte auf, alles wendete sich ihm gespannt zu. Er runzelte die Stirn, rieb sich hinterm Ohr und murmelte: „Ich habs vergessen!“ - und setzte sich wieder hin.

Alle waren nun enttäuscht, denkst Du? Nein im Gegenteil!

„Großartig, großartig!“, schrien die Leute, des Königs Augen glänzten, er lächelte – und die Räte und Geheimräte turnten über Tische und Bänke.

 

Warum bloß? Der Junge hatte ja gar nichts gesagt!

Irrtum! Irrtum!

Er sagte, dass er es vergessen habe und das war bisher in Wakaland nicht vorgekommen. So war das Vergessen geboren und es war die Lösung des Problems.

Die Bürger warteten nicht lange, eilten nach draußen und bauten mit dem Vergessen eine Grenze rund um Wakaland. Eine Tür oder ein Tor bauten sie natürlich auch hinein und dort steht seitdem ein Wächter und passt auf, dass kein GEDANKOHOLIKER mehr herein kommt. Alle, die dem GEDANKOHOL verfallen waren, mussten Wakaland verlassen, damit sie nicht noch mehr Leute anstecken konnten.

Sobald sie jenseits der Grenze waren, vergaßen sie Wakaland und seine Bewohner...

Sie hielten sich jetzt für gesund, da sie ja nun keine wirklich Gesunden mehr zum Vergleich hatten – in der Welt außerhalb war GEDANKOHOLKONSUM eine alltägliche Sache, und man hatte sich ein wenig immunisiert, so dass die Leute nicht so schnell daran starben.

 

Meine Eltern (mit mir als Baby im Gepäck) waren auch bei den Ausgewiesenen dabei.

Die Wakaländer, welche geblieben waren, vergaßen die Fortgegangenen und den GEDANKOHOL, sie waren wieder gesund und glücklich, im Großen und Ganzen jedenfalls.

Nur die Grenze und der Wächter hätten daran erinnern können, aber die Grenze war unsichtbar und dem Wächter fiel sein Auftrag immer nur dann ein, wenn jemand den Weg entlang kam, auf das Tor zu.

Der Junge wurde übrigens zum Nationalheld ernannt und ist es bis heute.

Und ich bin seitdem aus Wakaland verbannt und wie meine Eltern dem GEDANKOHOL verfallen.

Doch in manchen Augenblicken ist mein Blick wieder frei, wie damals in der Küche. Ich kann die alte Sprache wieder sprechen und hin und wieder sogar eines der alten Lieder singen. Auf jeden Fall bin ich meiner Herkunft gewiss und will mich auf den Weg machen. Ich hoffe, dass ich den GEDANKOHOL einmal völlig vergessen kann und die Grenze zu Wakaland überschreiten.

Manchmal träume ich davon, und das ist wunderschön...

 

 

 

 

 

Fortsetzung folgt...

Der GEDANKOHOL

An der Grenze von Wakaland, (die gibt es natürlich nicht) jedenfalls irgendwo auf Deinem Weg, kann es sein dass Dir jemand entgegen tritt und Dir einige Fragen stellt. Möglicherweise schüttelt er den Kopf und sagt Dir, er könne Dich leider nicht weiter gehen lassen, wegen Deines hohen GEDANKOHOL-Konsums.

Er ist ein Wächter aus Wakaland, der Schlimmeres verhüten will.

Es geschah nämlich in Wakaland vor undenklicher Zeit - es kann auch vorgestern gewesen sein, das weiß niemand, da es in Wakaland weder Uhren noch Kalender gibt – es geschah also, als die Menschen noch hinaus und hinein gingen wie sie Lust hatten, dass Einige das schreckliche Suchtmittel GEDANKOHOL mit ins Land brachten.

Sie berauschten sich damit und boten es den Anderen zum Probieren an. Diese wussten nichts von den schrecklichen Auswirkungen, die dieser Stoff auf einen Menschen haben kann.

Der GEDANKE im Rausch Neues zu entdecken, das Zureden der GEDANKOHOLIKER oder was auch immer, brachte sie dazu, davon zu probieren. Die Folge war, dass sie davon abhängig wurden, sie erkrankten, siechten dahin, starben.

Das Schlimme war, das die Süchtigen wieder Anderen das Mittel anpriesen, weil sie im Delirium seine Schrecken nicht sahen. Hinterher waren sie dann reumütig und zerknirscht, wagten es nicht mehr ihren Freunden ins Gesicht zu sehen und verfielen in große Traurigkeit.

Das ganze Land war in diesen Tagen in tiefe Trauer gehüllt – ich will nicht weiter schildern, weil es zu furchtbar ist.

Die Ratsversammlung

Der König ließ seine Räte zusammenrufen, mitsamt den Geheimräten und jedem der kommen wollte. Ganz Wakaland – außer den Kranken und denen die sie pflegen mussten – war versammelt.

Der König wollte etwas sagen, brach aber in Tränen aus und mit ihm die Räte, Geheimräte und alle Anderen. (Schreiber gab es nicht, da Wakaland keine Schrift kannte, daher auch keine Bücher, Protokolle, Zeugnisse usw.)

Geschwind wurde ein Taschentuch von der Größe eines Bettlakens für den König gebracht, und Eines vom der Format eines Zirkuszeltes für die Anderen. (Räte, Geheimräte, Betroffene)

Als die Tränen gestillt und die Taschentücher zwecks Reinigung in die königliche Wäschekammer gebracht waren, fing der König an zu sprechen:

 

„Meine lieben Wakaländer! Liebe Leidende und Gelittene in diesen Tagen – ihr wisst, was geschehen ist, aber ich weiß leider nicht was geschehen soll!“

Erneuter Tränenausbruch von Seiten des Landesvaters, da die Taschentücher sich noch in der Wäschekammer befanden, bildete sich nun ein See auf dem Fußboden des Saales.

„Liebe Wakaländer, es muss weitergehen, aber es darf so nicht weitergehen, hat jemand einen Vorschlag?“

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Hörbuch

Über den Autor

Iriana
Mein Leben ist bisher von ständigem Wandel geprägt gewesen. Ich habe in der biologischen Landwirtschaft gearbeitet, in einer Schreinerei, habe die Berufsausbildungen zur Medizinisch-Technischen Laboratoriumsassistentin abgeschlossen und auch zur staatl. dipl. Erzieherin. Ich habe über dreissigmal den Wohnort gewechselt, die längste Zeit habe ich dabei in Bayern verbracht. Zweimal war ich verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Daneben hatte ich immer auch künstlerische Ambitionen: Musik, Malen, Schreiben, Theater spielen. Ich bin ein naturverbundener Mensch und lebe gern sehr einfach mit und in der Natur.
Seit 2008 lebe ich in Leipzig, habe mich von einer langen chronischen Krankheit kuriert und bin Anfang dieses Jahres (2017) nun in Rente gegangen. Die letzten Jahre habe ich eine Schreibpause eingelegt, zumindest auf dieser Plattform hier, aber nun bin ich wieder da.
Zeit für ein neues Spiel... Mal sehen was mir so einfällt...

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Windflieger Re: Re: Re: Re: Die Geschichte gefällt mir immer besser -
Zitat: (Original von Iriana am 03.05.2010 - 22:34 Uhr)
Zitat: (Original von Windflieger am 03.05.2010 - 22:09 Uhr)
Zitat: (Original von Iriana am 03.05.2010 - 21:05 Uhr)
Zitat: (Original von Windflieger am 03.05.2010 - 18:27 Uhr) Gedankohol finde ich klasse, vom Wort her.
LG Ivonne


vielen Dank für das liebe Kompliment, morgen geht es weiter, muss heut nacht noch fleissig tippen...

ganz liebe Grüße,

Maria

Immer diese Nachtschichten ;-)). Ich freu mich schon drauf.
LG Ivonne


Das motiviert doch, wenn die Leser schon warten...
danke Dir,

ganz liebe Grüße,

Maria

Ja, das glaube ich Dir gerne. Mir geht es dann auch so.
Ich mache mich jetzt mal an den nächsten Teil. :-))
Vor langer Zeit - Antworten
Buchfink Sehr schönes - Wort GEDANKOHOL. Mehr kann ich jetzt nicht schreiben, der 3. Teil wartet schon auf mich!
LG Ines
Vor langer Zeit - Antworten
Iriana Re: Re: Re: Die Geschichte gefällt mir immer besser -
Zitat: (Original von Windflieger am 03.05.2010 - 22:09 Uhr)
Zitat: (Original von Iriana am 03.05.2010 - 21:05 Uhr)
Zitat: (Original von Windflieger am 03.05.2010 - 18:27 Uhr) Gedankohol finde ich klasse, vom Wort her.
LG Ivonne


vielen Dank für das liebe Kompliment, morgen geht es weiter, muss heut nacht noch fleissig tippen...

ganz liebe Grüße,

Maria

Immer diese Nachtschichten ;-)). Ich freu mich schon drauf.
LG Ivonne


Das motiviert doch, wenn die Leser schon warten...
danke Dir,

ganz liebe Grüße,

Maria
Vor langer Zeit - Antworten
Windflieger Re: Re: Die Geschichte gefällt mir immer besser -
Zitat: (Original von Iriana am 03.05.2010 - 21:05 Uhr)
Zitat: (Original von Windflieger am 03.05.2010 - 18:27 Uhr) Gedankohol finde ich klasse, vom Wort her.
LG Ivonne


vielen Dank für das liebe Kompliment, morgen geht es weiter, muss heut nacht noch fleissig tippen...

ganz liebe Grüße,

Maria

Immer diese Nachtschichten ;-)). Ich freu mich schon drauf.
LG Ivonne
Vor langer Zeit - Antworten
Iriana Re: Die Geschichte gefällt mir immer besser -
Zitat: (Original von Windflieger am 03.05.2010 - 18:27 Uhr) Gedankohol finde ich klasse, vom Wort her.
LG Ivonne


vielen Dank für das liebe Kompliment, morgen geht es weiter, muss heut nacht noch fleissig tippen...

ganz liebe Grüße,

Maria
Vor langer Zeit - Antworten
Windflieger Die Geschichte gefällt mir immer besser - Gedankohol finde ich klasse, vom Wort her.
LG Ivonne
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Re: Re: Was für ein phantastisches Wort *Gedankoholiker* -
Zitat: (Original von Iriana am 03.05.2010 - 10:45 Uhr)
Zitat: (Original von timeless am 03.05.2010 - 10:36 Uhr) ich bin natürlich traurig,dass dein *LyrIch* noch immer nicht zurück darf, aber ich glaube das wird sich noch ändern.

Andererseits bin ich natürlich froh, dass diese Gedankoholiker des Landes verwiesen wurden. Ich bin mir aber sicher, dass der König ein sehr gerechter Mann ist und Reumütige oder Genesene wieder aufnimmt.

Ganz liebe Grüße deine Ute

die irgendwie zwischen den Seilen hängt. Um 3 Uhr ins Bett und ab halb sechs Uhr zehnmal hören musste

*Schätzlein, wieviel Uhr ist es, denn jetzt.

Ja der Arme hat die Zeitverschiebung noch im Körper ;-) und war natürlich der Meinung, um 6 Uhr, nun ist es neun. Leider stand er mit diesem Gefühl allein da :-(

Ganz liebe Grüße und ein liebes Bussi,

deine Ute


Ach Du Ärmste, da geht es wohl nach den Kommis wieder ins Bettchen?
Oder darfst Du nicht?


lach* wer sollte es mri verbieten? Nein ich beginne gerade munter zu werden. Ganz langsam natürlich.
Vor langer Zeit - Antworten
Iriana Re: Was für ein phantastisches Wort *Gedankoholiker* -
Zitat: (Original von timeless am 03.05.2010 - 10:36 Uhr) ich bin natürlich traurig,dass dein *LyrIch* noch immer nicht zurück darf, aber ich glaube das wird sich noch ändern.

Andererseits bin ich natürlich froh, dass diese Gedankoholiker des Landes verwiesen wurden. Ich bin mir aber sicher, dass der König ein sehr gerechter Mann ist und Reumütige oder Genesene wieder aufnimmt.

Ganz liebe Grüße deine Ute

die irgendwie zwischen den Seilen hängt. Um 3 Uhr ins Bett und ab halb sechs Uhr zehnmal hören musste

*Schätzlein, wieviel Uhr ist es, denn jetzt.

Ja der Arme hat die Zeitverschiebung noch im Körper ;-) und war natürlich der Meinung, um 6 Uhr, nun ist es neun. Leider stand er mit diesem Gefühl allein da :-(

Ganz liebe Grüße und ein liebes Bussi,

deine Ute


Ach Du Ärmste, da geht es wohl nach den Kommis wieder ins Bettchen?
Oder darfst Du nicht?
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Was für ein phantastisches Wort *Gedankoholiker* - ich bin natürlich traurig,dass dein *LyrIch* noch immer nicht zurück darf, aber ich glaube das wird sich noch ändern.

Andererseits bin ich natürlich froh, dass diese Gedankoholiker des Landes verwiesen wurden. Ich bin mir aber sicher, dass der König ein sehr gerechter Mann ist und Reumütige oder Genesene wieder aufnimmt.

Ganz liebe Grüße deine Ute

die irgendwie zwischen den Seilen hängt. Um 3 Uhr ins Bett und ab halb sechs Uhr zehnmal hören musste

*Schätzlein, wieviel Uhr ist es, denn jetzt.

Ja der Arme hat die Zeitverschiebung noch im Körper ;-) und war natürlich der Meinung, um 6 Uhr, nun ist es neun. Leider stand er mit diesem Gefühl allein da :-(

Ganz liebe Grüße und ein liebes Bussi,

deine Ute
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