Romane & Erzählungen
Im Tal des Wolkenkönigs - Kapitel 3 Anfang

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"Im Tal des Wolkenkönigs - Kapitel 3 Anfang"
Veröffentlicht am 01. Mai 2010, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Im Tal des Wolkenkönigs - Kapitel 3 Anfang

Im Tal des Wolkenkönigs - Kapitel 3 Anfang

Die Stadt der Glimmertintlinge

Nach ihrer Rast, gingen sie weiter in Richtung der Stadt.

Als sie näher kamen, merkten sie, wie merkwürdig die Stadt anmutete, alle Häuser sahen aus wie Buchstaben und es war so still.

Am Stadttor standen hochgewachsene Wächter, welche den Weg versperrten.

Einer hielt ihnen ein Schild entgegen, auf den stand:"Was ist euer Begehr!"

"Ich bin Cumulus und das ist Lena, wir suchen eine Unterkunft für die Nacht." antwortete der Wolkenkönig.

Die Wächter sahen sich entsetzt an, denn sie wurden angesprochen, das tat man in der Stadt nur mit sehr vertrauten Menschen, sonst schrieb man alles auf und zeigte es dem Gegenüber.

So schrieb der Wächter, der zuvor das Schild hielt, "Wie könnt ihr es wagen! Einfach zu reden! das gehört sich nun gar nicht! Ich kenne sie doch gar nicht!"

Cumulus war innerlich amüsiert, doch bat er um einen Zettel und einen Stift, in dem er wild gestikulierte.

Dann schrieb er" Es tut mir leid, ich komme nicht aus dieser Gegend und kenne daher die Sitten und Bräche nicht.

Da wo ich her komme, spricht man, über das was einen bewegt.

Ich möchte mich in aller Form für die Unhöflichkeit entschuldigen,"

"Ist in Ordnung, aber was ist euer Begehr!" schrieb der Wächter dann wieder.

"Lena und ich suchen einen Platz zum schlafen für die Nacht, vielleicht auch etwas zu Essen für uns beide."

"Tretet ein! Ihr werdet finden, wo nach ihr sucht."

"Habt dank!"

So schritten beide durch das Stadttor und sahen sich weiter um, den Block und den Stift durften sie behalten.

Alles erinnerte hier an die Schrift, auf den Plätzen, wie dem Markt, waren Gedichte niedergeschrieben. Scheinbar durfte hier jeder Bürger etwas hinschreiben. Ein Gedicht beschäftigte Cumulus und Lena so sehr, das sie hier einen Teil des Rätsels fanden, welches sie zu lösen hatten. Dort Stand:

"Es gibt ein wunderbares Tal,

es wird erleben manche Qual,

wenn die Wolken sich schieben,

muß man neue Pläne schmieden.

Denn der König weint sonst sehr,

bis hin zu einem Tränenmeer.

Wenn dieses Meer geweint,

es sich mit dem Ozean vereint.

Das Tal wird unter Wasser stehn,

und wird niemals mehr gesehn.

Doch ist ein Mädchen da sehr schlau,

kann verhindern dieses Grau.

Sollte sie die Zeichen lesen,

erkennt der König nun das Wesen."

Was hatte das zu bedeuten? wer war der Dichter dieser Zeilen? So viele Fragen schossen ihnen durch den Kopf.

Sie beschlossen die Zeilen auf ihrem Block zu notieren und sahen sich andere Gedichte an, welche dort standen, aber keines wies auf weiters hin.

So beschlossen sie ein Nachtlager zu suchen, sie fanden es bei einem Bauern im Pferdestall. Dort durften sie für eine Nacht bleiben.

Müde und erschöpft sanken sie ins Bett aus Stroh und schliefen ein.

 Sie hatten nicht bemerkt, das sie die ganze Zeit beobachtet wurden.

Es war ihnen jemand gefolgt, seid sie das Gedicht gelesen und notiert hatten. Leise schlich der Mann um den Stall, um zu sehen wer die merkwürdigen fremden waren. Denn die Gedichte auf dem Marktplatz fanden sonst kaum Beachtung, es sei denn, jemand suchte Antworten.

Die Tür quietschte und Lena war erwacht: "Cumulus! Cumulus, wach auf!"  "Mhh, ach, grraa. was ist denn los Lena?"

" Da ist jemand herein geschlichen, ich habe die Türe knarren gehört." flüsterte sie.

Cumulus erhob sich zu seiner vollen Größe, und ja, klein war er nicht gerade. 

Eindringlich sagte er: " Wer ist da!"

Lena kauerte sich ins Stroh, ihr war ganz flau in der Magengegend, sie hatte Angst.

Da erhob sich ein Licht und erhellte das Gesicht des Eindringlings. " Habt keine Angst, ich komme in friedlicher Absicht. Ich habe euch am Marktplatz beobachtet, und ich bin der, der das Gedicht geschrieben hat, welches ihr last."

Lena wunderte sich: " Sie sprechen ja mit uns, das ist hier doch gar nicht üblich?!"

" Ja, das stimmt, es ist zu wichtig als das es auf Papier gebannt werden darf. Denn das wäre ein Beweis gegen mich, wenn euer Widersacher herausfindet, das ich euch helfe, so ist das mein Ende."

Cumulus bat den Dichter sich zu setzen, was er auch tat. " Ihr müßt mir versprechen das ihr niemandem von unserer Begegnung hier erzählt, egal was passiert." " Ja, das werden wir tun!" Sprach Cumulus und Lena nickt zustimmend.

"Mein Name ist Tintuns, Ihr seid der Wolkenkönig nicht wahr? Und das Mädchen heißt Lena, richtig?" " Ja, wo her weißt du das?"

Ich habe das Gedicht mit der Antwort für euch geschrieben, wenn ein Dichter vom Marktplatz sieht, wer sein Gedicht ließt, so weiß er wer der Leser ist. Der Marktplatz ist ein Orakel, jeder der sich gedrängt fühlt eine Antwort auf eine Frage zu schreiben, schreibt sie dort hin. Wenn ihn das interessiert, dann beobachtet der Dichter sein Gedicht und hofft, das er es sieht, wenn der, der die Antwort sucht sie liest. Dann erfährt der Dichter so einiges über den Leser." " Das ist ja Geheimnisvoll! findest du nicht auch Cumulus?"

" Ja, das ist sehr rätselhaft, für mich!"

" Das kann ich mir vorstellen, und der Dichter erfährt es auch nur wenn er dem Leser selbst begegnet und mit ihnen spricht.

Der Marktplatz hält viele Antworten bereit und wenn der Suchende, sie gelesen hat, wäscht der Regen sie hinfort, die anderen Antworten bleiben bestehen."

"Wie funktioniert das?" wollte Lena wissen.

Das weiß keiner so genau, als wir Glimmertintlinge aus der Ferne kamen, gab es hier nichts, nur den Marktplatz, auf dem stand,

' Das hier ist der Glimmertintlinge neues Land,

von den vorherigen ist nichts bekannt.

Es ist nicht erlaubt nach ihnen zu fragen,

sonst geht es euch an den Kragen!

Es war ein verbotenes Volk mit Magie,

mehr darüber erfahrt ihr nie.

Wenn euch andere fragen bewegen,

sollt ihr euch hier nur regen,

denn die Antwort hier gebannt,

tritt ein in euren Verstand.'

So ist es überliefert, seit vielen Generationen von Glimmertintlingen. Ich bin der Archivar der Stadt und habe Zugang zu allen alten Aufzeichnungen, daraus habe ich das entnommen."

" Du scheinst zu glauben, das unser Problem, etwas mit dem verbotenem Volk zu tun hat, oder liege ich falsch?" wollte Cumulus wissen.

Tintus zuckte ein wenig zusammen und nickte, " ja, das glaube ich, aber ich kann es nicht beweisen." 

" Willst Du nicht mit uns reisen?" fragte Lena.

"Das würde ich zu gerne tun, aber es würde noch mehr Verdacht schöpfen. Zudem würde ich euch raten, Lena die Haare abzuschneiden und selbst andere Kleidung anzulegen, denn ihr seid erkannt worden."

" Erkannt! Von wem?"

Meine Tochter sagte in der Nacht zu heute, habe sie eine Vision gehabt." " Eine Vision?!" fragten sie im Chor.

" Ja, eine Vision, sie sah das Wolkental, so sagen wir hier, sie sah wie ihr aufgebrochen seid, der Wind wollte euch warnen, diese Stadt nicht zu betreten, ihr seid dennoch gekommen. Nun müßt ihr sehen das ihr die Stadt schnell verlaßt, sonst kommt euer Gegner euch zuvor. Ich bitte euch von Herzen, beachtet meinen Rat. Ich habe Kleidung mitgebracht und Verpflegung für einen Tag.

Brecht sofort auf, wenn ich gegangen bin."

Tintus erhob sich und verließ den Stall, als er in der Dunkelheit verschwunden war, taten Lena und Cumulus wie ihnen geheißen und schlichen sich aus der Stadt.

 Die Wächter am Stadttor schliefen, so konnten sie ungesehen verschwinden.

Sie hatten den Kopf voller Fragen, aber sie zogen weiter, bis sie eine Höhle fanden, in der sie schliefen bis der Morgen graute.

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Windflieger Re: -
Zitat: (Original von Iriana am 02.05.2010 - 11:08 Uhr) So, jetzt habe ich Deine Geschichte vom Wolkenkönig gleich an einem Stück durchgelesen. Ein bisschen fühle ich mich ja auch so wie ein Mädchen, das Antworten in Gedichten sucht um sein eigenes (inneres) Land zu retten...
ich bin mal gespannt, was der junge Mann zu sagen hat, vielleicht kann er ja helfen?

ganz liebe Grüße,
Das freut mich sehr, ich bin gerade dabei ein wenig weiter zu schreiben, später setze ich es hier noch rein.
LG Ivonne
Maria

Vor langer Zeit - Antworten
Iriana So, jetzt habe ich Deine Geschichte vom Wolkenkönig gleich an einem Stück durchgelesen. Ein bisschen fühle ich mich ja auch so wie ein Mädchen, das Antworten in Gedichten sucht um sein eigenes (inneres) Land zu retten...
ich bin mal gespannt, was der junge Mann zu sagen hat, vielleicht kann er ja helfen?

ganz liebe Grüße,

Maria
Vor langer Zeit - Antworten
Windflieger Re: Re: Re: also wir sind da ganz anders, -
Zitat: (Original von timeless am 01.05.2010 - 20:27 Uhr)
Zitat: (Original von Windflieger am 01.05.2010 - 20:03 Uhr)
Zitat: (Original von timeless am 01.05.2010 - 13:47 Uhr) als die Leute auf dem Marktplatz, hab ich recht?
Wir lesen nicht nur weil wir Antworten brauchen oder Fragen haben, wir lesen, weil wir es lieben.

Ganz lieb Grüße deine Ute

Ja, so ist es, aber dennoch, finde ich die Idee sehr spannend, so einen Antworten Marktplatz zu haben.
LG Ivonne



Ich überlege, ob die Menschen im echten Leben wirklich so offen wören und auf den Marktplatz gingen um Fragen und Antworten zu bekommen?

Ganz liebe neugierige Grüße deine Ute

Ich glaube eher nicht, aber die Glimmertintlinge tun es..
Ganzliebe Grüße Ivonne
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Re: Re: also wir sind da ganz anders, -
Zitat: (Original von Windflieger am 01.05.2010 - 20:03 Uhr)
Zitat: (Original von timeless am 01.05.2010 - 13:47 Uhr) als die Leute auf dem Marktplatz, hab ich recht?
Wir lesen nicht nur weil wir Antworten brauchen oder Fragen haben, wir lesen, weil wir es lieben.

Ganz lieb Grüße deine Ute

Ja, so ist es, aber dennoch, finde ich die Idee sehr spannend, so einen Antworten Marktplatz zu haben.
LG Ivonne



Ich überlege, ob die Menschen im echten Leben wirklich so offen wören und auf den Marktplatz gingen um Fragen und Antworten zu bekommen?

Ganz liebe neugierige Grüße deine Ute
Vor langer Zeit - Antworten
Windflieger Re: Das ist sehr interessant...... -
Zitat: (Original von seelenfluegel am 01.05.2010 - 10:26 Uhr) Bin gespannt wie es weiter geht

LG Karin

Das freut mich sehr das Du es gelesen hast, ich werde demnächst wieder weiter schreiben, wenn ich dazu komme, im Moment habe ich recht viel um die Ohren, aber das macht nix.
LG Ivonne
Vor langer Zeit - Antworten
Windflieger Re: also wir sind da ganz anders, -
Zitat: (Original von timeless am 01.05.2010 - 13:47 Uhr) als die Leute auf dem Marktplatz, hab ich recht?
Wir lesen nicht nur weil wir Antworten brauchen oder Fragen haben, wir lesen, weil wir es lieben.

Ganz lieb Grüße deine Ute

Ja, so ist es, aber dennoch, finde ich die Idee sehr spannend, so einen Antworten Marktplatz zu haben.
LG Ivonne
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster also wir sind da ganz anders, - als die Leute auf dem Marktplatz, hab ich recht?
Wir lesen nicht nur weil wir Antworten brauchen oder Fragen haben, wir lesen, weil wir es lieben.

Ganz lieb Grüße deine Ute
Vor langer Zeit - Antworten
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