Die Reise
Sie gingen, schon eine ganze Weile, schweigend nebeneinander her. "Wie ist eigentlich Dein Name?" brach der Wolkenkönig das Schweigen. "Lena!" "Und wie alt bist Du Lena?" " Zwölf!" Lena war in Gedanken versunken, sie machte sich Sorgen, ob es so klug war auszuziehen. um den Schwierigkeiten auf den Grund zu gehen. Was würde sie im Land der dunklen Nacht erwarten? Daher war sie sehr kurz angebunden im Gespräch. " Na, du bist aber nicht sehr redselig, Lena. Woran denkst du?" Wollte der Wolkenkönig wissen.
"Ich überlege, ob es klug war, das wir uns auf den Weg gemacht haben......Was ist wenn wir nicht mehr heimkehren? Ich habe meiner Mama nicht bescheid gesagt.... was wird sie denken? Sie hat bestimmt große Angst um mich....Mein König, ich glaube es wäre gut wenn ich umkehren würde, um ihr bescheid zu sagen..."  "Mach Dir keine Sorgen um Deine Mutter, ich habe Herrn Besserweiß bescheid gegeben das er Deine Mutter und das ganze Tal benachrichtigt."
"Oh, danke! Danke! Ihr seid ein wirklich guter König, jetzt geht es mir schon viel besser!"
" Lena?" Ja!" " Du darfst mich einfach Cumulus nennen, dieses Majestät und mein König, paßt nicht zu Reisegefährten, wie uns."
"Ganz in Echt?! Ich darf euren Vornamen benutzen?"
"Ja, und du darfst, Du sagen, einfach so wie zu einem Freund aus deiner Straße."
"Das ist mir eine große Ehre Cumulus, bist Du sicher, das du das auch willst?!
"Ja, das bin ich, stell dir vor, wir kommen in das Land der dunklen Nacht und jeder weiß gleich das ich der Wolkenkönig bin, die würden uns doch angreifen, das wäre viel zu gefährlich."
"Mmhh, ja, da hast du recht, vielleicht sollte ich dich dann Onkel oder so nennen...."
"Nein einfach Cumulus, in Ordnung?" "Abgemacht!"
Fröhlich gingen sie weiter und unterhielten sich, nach zwei Stunden, stetigen Anstiegs, schnaufte Lena "Puh! hähä ich kann hähä nicht mehr hähä!" "Dann rasten wir hier ein wenig, ich habe da vorne einen Bach gesehen und hole etwas Wasser." "Gute Idee!"
Cumulus, der Wolkenkönig holte eine Schale aus dem Gepäck und füllte sie, an dem Bach mit Wasser. Er wusch sich das Gesicht in dem frischen Naß, jetzt bemerkte er, das die Sonne wieder schien, das machte ihn sehr glücklich.
Lena hatte sich auf einem Felsvorsprung niedergelassen und schaute in das wunderschöne Tal. Überall blühten dort Blumen, Bäume und Sträucher, es war ein toller Anblick.
"Nun müßen wir aber Weiter!" meinte Cumulus nach einiger Zeit
"Wirklich? Ich genieße so sehr den Blick ins Tal" Meinte Lena mürrisch.
"Ja , sonst bricht die Nacht herein und wir sitzen immer noch hier, Lena." "Mag sein Cumulus, aber der Blick ins Tal läßt mich so wunderbar träumen." Lena erhob sich langsam, sie nahmen ihr Gepäck auf und gingen weiter bergan.
"Sag mal, wie ist das eigentlich Wolkenkönig zu sein?" "Nicht immer leicht, denn es ist auch sehr viel Verantwortung. Ich muß dauernd sehen das es allen gut geht und das die Sonne scheint, denn sonst kommen Trübsal und Haß in unser schönes Tal, das darf ich nicht zulassen. Genau das ist das Schwere an der Aufgabe, des Wolkenkönigs."
"Ich dachte immer, das es wunderbar sein muß, weil man immer machen kann was man will, niemand der einem sagt tu dies laß das, aber wie Du es gerade schilderst, möchte ich doch keine Wolkenkönigin sein, weißt Du, das war immer mein Traum. Eines schönen sonnigen Tages, Wolkenkönigin zu werden."
"Nun, nur schlecht ist es auch nicht, es hat alles seine Vor- und Nachteile. Manchmal ist es genau so, wie du es sagst, einfach machen können was ich will, dabei darf ich nur das Wohl, des Tales nicht außer Acht lassen. Ich habe mich schon längst daran gewöhnt, bei allem was ich tue, an das Tal zu denken, schließlich darf ich es nicht vernachlässigen."
"Ja, das stimmt, so eine Verpflichtung kenne ich nicht, ich glaube, ich habe es richtig leicht, denn ich muß nur sehen, was meine Eltern und die Lehrer in der Schule sagen. Wenn ich mal Unsinn mache, dann ist es auch nicht so schlimm."
"Ja, Lena, das mag sein, aber wenn Du einmal erwachsen bist, wirst Du es auch so nicht mehr wollen. Wenn man erwachsen wird, fragt man auch nach einer Aufgabe, die für alle wichtig ist. Sonst hat man das Gefühl vergeblich zu leben.Â
Das macht dann so traurig, das man nicht mehr leben will..."Â
"Echt, so schlimm ist das!? Hast du das schon so erlebt, oder woher weißt du das?"
"Nein, selbst erlebt habe ich das nicht, aber als mein Papa alt geworden war und ich gekrönt wurde, da hat er sich so gefühlt.
Es war sehr schwer für mich ihn so leiden zu sehen, so habe ich ihn zu meinem ersten Berater ernannt, und schwups, ging alles wieder besser. Ich war so froh, das ich eine Lösung gefunden hatte und meine Mutti, die hat dann gesagt ' Jetzt bist du wirklich reif, Wolkenkönig zu sein! Denn du hast weise entschieden.'
Da habe ich mich richtig toll gefühlt, aber man muß aufpassen das man nicht überheblich wird, ganz gleich wie reich, klug oder weise man ist, sonst macht man nur Unsinn."
"Mmhh, das hört sich sehr schwer an, ob ich jemals so weise werde?...Ich glaub nicht."
"Das kannst du heute noch nicht wissen, Lena, die Zeiten des Lebens, sind die besten Lehrer, im Fach Weisheit."
"Ich habe Angst vor den Lehrstunden."
"Das brauchst du nicht, denn in der Tiefe des Lebens erfährst du die Tiefe der Weisheit. Es ist kein leichter Weg, aber er lohnt sich sehr, das kann ich dir versprechen.
Gehe mit offenen Augen und offenem Herzen durch das Leben und du wirst Weisheit lernen, sie wird dein treuester Begleiter sein, egal wohin du gehst. Das ist das Geschenk, welches die Tiefen des Lebens für dich bereit halten."
"Das klingt, als würde es sich lohnen, aber Angst macht es mir trotzdem."
Nach ein paar Stunden waren sie oben angekommen, sie blickten über eine weite Hochebene, am Horizont war eine Stadt zu sehen.
Auf die Stadt hielten sie zu und Cumulus sagt Lena eindringlich, sie müße das unbedingt geheim halten wer er war.
Lena willigte ein.
Ein paar Sträucher wuchsen hier noch, aber sie waren verdorrt und karg, das Land war erdbraun und staubig.
Ein rauer, kalter Wind wehte ihnen hart ins Gesicht und wirbelte den Staub auf, das Vorankommen wurde von Schritt zu Schritt schwerer, als wolle der Wind sie von der Stadt fernhalten.
Sie setzten sich unter einen der Sträucher, um zu Rasten, der Wind legte sich sofort.
Was sollte das bedeuten?