Cassandra wusste nicht mehr was sie glauben konnte, wem sie vertrauen konnte, aber sie wusste das diese *Wesen* gefährlich waren, und sie keinen mehr vertrauen kann...Nicht einmal Naomi Jane...Ausgerechnet ihr....Sie wusste, das sie sterben würde, sie wusste das Naomi sie töten wird, aber sie wusste auch, dass sie das zulassen würde den sie liebte Naomi viel zu sehr um sie daran zu hindern... "Wie dumm ich doch war...", flüstert Cassandra mit tränen in den Augen bevor sie die Augen schloss und in die Dunkelheit flüchtete... Diese Geschichte ist eine Fantsy.Drama.Liebesgeschichte, die mehr ist als eine schwärmerei... Mein Vorbild war natürlich Steph Meyer und ich hoffe das die Geschichte euch gefällt :D
Neuer Anfang…..
Es war ziemlich früh, als wir den Flughafen endlich verlassen konnten. Der Flug hat mich ganz schön schläfrig gemacht, sodass ich die ganzen 6 Stunden nur geschlafen hatte. Mir war nie klar, dass das alles tatsächlich geschieht. Als mein Vater mir vor ein paar Wochen erzählte, dass er womöglich bald befördert wird, dachte ich mir, dass das in unserem leben nichts großartig verändert. Bis diese paar Wochen um waren, unser Haus verkauft wurde und unsere Sachen gepackt und in Richtung neue Heimat. Na ja, ich war nicht gerade begeistert davon, umzuziehen… Mein Name ist Cassandra, aber alle nennen mich Cassi. Ich komme aus Kalifornien, L.A., eine Stadt, die wirklich alles zu bieten hatte.
Dort, wo das Meer blau ist, und die Sonne jeden Tag scheint. Das ist für mich eine ziemliche Umstellung, da wir nach London fliegen, und dort unser neues Leben anfangen. Ich bin gerade mal 17 geworden, und besuche noch die High School. Und in Plattsburgh muss ich auf so eine komische Privatschule gehen. ln Plattsburgh, New York soll es nur regnen, und die Sonne soll sich nicht oft blicken lassen.
Wie gesagt: Eine große Umstellung.” Aber schließlich war das die Entscheidung meines Vaters, Jack, und ich wollte ihm seinen neuen Job nicht verderben. Ich lebe seit meinem 5. Lebensjahr bei ihm, da er und meine Mutter sich sehr früh getrennt haben. Sie wollte mich nicht, ich war anscheinend schon von Geburt an für sie ein Fehler. Ich erinnere mich auch nicht wirklich an sie, da sie sich nicht blicken lässt und ich damals noch ziemlich klein war. Ich weis nur, dass sie mir sehr ähnlich vom Aussehen her ist.
Sie hat so wie ich langes, dunkelbraunes Haar mit leichten Wellen, eine schlanke Figur aber nicht sportlich. Sie soll sehr hübsch sein, was ich von mir nicht gerade behaupten kann.
Na ja ich bin eher der Durchschnitt: “Nicht hässlich aber auch nicht schön! Eben Normal.” Sie war auch sehr verrückt, sie hat sich für nichts geschämt und hat sich mit jedem verstanden. Sie soll ein sehr lebenslustiger Mensch sein. Still und schweigsam wäre die beste Beschreibung für mich. Wenn ich was zu sagen habe, sag ich das auch, aber eine Quasselstrippe war ich noch nie. Freundschaften hatte ich auch nie, jedenfalls keine langfristigen, da ich mich alleine wohler fühle. Diese Eigenschaft hab ich von meinem Vater, Jack. Er ist mir sehr ähnlich. Aber durch seinen Job ist er gesprächiger geworden. Er ist Dutzend an verschiedenen Unis. Weil seine Lesungen immer gern gesehen und besucht wurden, hat er von der Lage State University ein Angebot bekommen, dort über Literatur und Kunst Lesungen zu halten. Da der Traum meines Vaters ist, Lesungen überall zu halten, hat er das Angebot dankend angenommen und prompt waren wir weg.
Na ja.. Und hier sind wir! In Londoner Flughafen, bereit, ein neues leben zu beginnen….
Heimweh…….
"Dad, wann sind wir endlich da!"
"Nur noch 5 Minuten Cassi…. " Jack verfuhr sich ständig, und deshalb war ich von der ganzen Autofahrt angenervt. Wir fuhren schon 4 Stunden durch die Gegend, und jedes mal wenn ich meinen Dad fragte, wann wir endlich da seien, sagte er mir “Noch 5 Minuten”! Und das schon 12 - mal!
"Ich hab dir im Flugzeug noch geraten, dir den Stadtplan ganz genau einzuprägen, damit du dich nicht verfährst… aber nein, du dachtest ja das das alles ein Kinderspiel für dich wird, und dass das Navi schon helfen wird. " Angenervt schaute ich Jack böse vom Beifahrersitz aus an.
"Ich kann auch nichts dafür, dass die in so Kleinstädten komische Straßen gebaut haben, sodass sich jeder Amerikaner verfährt! ", antwortete mir Jack mürrisch und versuchte das Navi richtig einzustellen.
Wir hatten uns extra ein Gebrauchtwagen vom internet aus gekauft, damit wir gleich die Stadt besser kennen lernen können. Ein Taxi hätte es zwar auch getan, aber mein Dad entscheidet hier ja alles. Ich muss oft die Erwachsenen Rolle von uns beiden übernehmen, denn mein Dad eignet sehr dazu, ein absoluter Dickkopf in den unpassendensten Momenten zu werden. Wie jetzt zum Beispiel, wo er die Richtung nicht kennt und sich nicht helfen lässt. Eigentlich ist er ein sehr umgänglicher Mensch, aber manchmal hat er eben seine Momente wo das nicht mehr auf ihn zutrifft.
Entspann dich einfach Cassi. Irgendwann werden wir da ja schon ankommen. Müde schaute ich aus dem Fenster, um die Umgebung genauer zu betrachten, in der mein Vater sich verfahren hat. Es war eine anmutige Gegend. Hier standen überall Luxuriöse Häuser, und auf den Straßen herrschte ruhe und Ordnung. Unser neues Haus wird sicherlich nicht hier stehen, da mein Vater sich in einer Teuren Gegend kein Haus leisten kann. Plötzlich hielt das Auto an.
"Endlich, Warwick Avenue 444", verkündigte mein Dad voller Erleichterung und stieg aus dem Auto. Genervt öffnete ich meine Beifahrertür, stieg aus und schaute mich um. Vor mir stand ein Großes, weis bestrichenes Haus, mit riesengroßen Fenstern. Es sah genauso wie die anderen Häuser aus. Einfach wunderschön.
Der Vorgarten war frisch gemäht worden, und strahlte wunderschön. Ich konnte es einfach nicht glauben. War das unser neues Zuhause?
"Und, was hältst du davon? Ist doch ziemlich Edel, oder? ", fragte mich Jack mit einem grinsen im Gesicht.
"Ist das da wirklich unser Haus? " Misstrauisch schaute ich Jack an, und näherte mich dem Briefkasten.
"Natürlich…. ich dachte mir schon, dass dir so ein Haus eher gefallen würde, als irgendwo ein schäbiges kleines Apartment, in einer miesen Gegend zu mieten."
Ich hörte Jack nicht richtig zu… Meine Aufmerksamkeit bekam der Briefkasten, der das gleiche Modell war wie das Haus, bloß in mini Format. Auf den Briefkasten stand unser Name:
Jack und Cassandra Paysentz.
"Schönes Teil oder? Da hat sich mein Chef wirklich mühe gemacht, mit der Suche unseres Hauses, findest du nicht? " Jack wurde etwas lauter und stand fast hinter mir.
"Wie können wir uns das den leisten, Dad? Allein der Briefkasten sieht schon teurer aus als unsere altes Haus."
Verwirrt drehte ich mich um und starrte ihn an. Es war wahr, wir waren zwar nie arm, aber reich auch nicht. Unser altes Haus hatte gerade mal 3 Zimmer, es war klein aber gemütlich. Durch die unregelmäßigen Lesungen meines Vaters kam nie genug Geld ins Haus, um uns irgendwelchen überteuerten Luxus anzuschaffen. Wir waren deshalb nie unglücklich, denn wir hatten im Grunde genommen alles was ein Mensch braucht.
"Tz ja, das Haus hat mein neuer Chef bezahlt, Herr Fielger. Er meinte das gehöre zum neuen Job dazu, und ich sollte mir nur das Haus ansehen und meine Meinung darüber vermitteln. Und schließlich hab ich mich dafür entschieden! So und jetzt stehe da nicht wie angewurzelt, sondern erkunde das neue Haus, während ich den Möbeltransporter anrufe, und mich nach unseren Sachen erkunde."
Mein Dad holte sein kleines, schwarzes Handy heraus, wählte eine Nummer und wartete.
Verwirrt beobachtete ich Jack, wie er mit jemandem am Telefon sprach. Irgendwie kam mir das alles so unwirklich vor. Entweder sieht dieses Haus nur von außen so toll aus, oder mein Vater hat das alles ernst gemeint.
Misstrauisch ging ich zurück zum Wagen, öffnete die Beifahrertür und zog meinen großen, braunen Rucksack vom Fußboden herauf. Hastig packte ich ihn auf meinen Rücken und durchquerte den riesigen Vorgarten. Es war alles immer noch unglaubwürdig:
Dieses Riesige, wunderschöne Haus, das vor mir stand sollte uns gehören… Nach kurzem zögern erreichte schließlich die Haustür. Erstaunt begutachte ich die Tür genauso schockiert wie den Briefkasten. Sie ist einfach riesig. Der Schlüssel hängte schon dran, und so öffnete ich damit die Tür. Als ich das Haus betrat weiteten sich meine Augen auf. Anscheinend stand ich im Flur. Vor mir stand eine Riesige, weiße Treppe die anscheinend in die 2 Etage führte. Das Wohnzimmer war ziemlich leer, es stand nur ein Kamin und eine alte, weiße Couch herum. Sie sah sehr antik aus. Neugierig und zugleich fasziniert schaute ich mich um: Das Haus innere war noch großer als das Haus. Ich lief in Richtung Küche, die durch das Wohnzimmer führte. Die Küche war auch schon da. Sie war riesengroß, und dunkel. Ich glaube sie bestand größten Teil aus Marmor. Sie sah sehr luxuriös aus.
"Cassi? " Plötzlich hörte ich eine Männerstimme. Es war mein Dad.
"Ja? ", antwortete ich von der Küche aus. Die stimme hörte sich sehr weit weg an.
"Kannst du mir mal bitte helfen? Deine Koffer und neue Zimmermöbel werden gleich geliefert. " Er klang ziemlich gestresst.
Zurück zur Haustür, durch das Wohnzimmer, fiel mir ein Altes, verstaubtes Bild auf dem Kamin auf. Von weitem konnte ich es nicht genau erkennen, deshalb näherte ich mich dem Kamin.
"CASSI", schrie Jack jetzt lauter und stressiger.
Ich erschrak, wandte mich von dem Bild ab und ging zu Jack.
"Ja, ich komme doch schon! Ist kein Grund hier so rumzubrüllen. " Ziemlich angenervt schaute ich meinen Dad böse an.
"Tut mir leid Cassi, aber du hast dir noch nicht dein Zimmer ausgesucht, und wie sollen denn dann die Möbellieferer wissen, wo sie dein Zimmer aufbauen sollen? "
Mein Dad hatte das Handy immer noch an seinem Ohr, und wartete gestresst auf eine Antwort.
"Oh… tut mir leid… Ich komm gleich wieder. "
Nervös schaute ich meinen Vater an, und rannte die große Treppe hastig hoch. Als ich oben ankam schaute ich mich um. Hier gab es einen langen Flur, der entweder nach links oder nach Rechts führte. Zuerst entschied ich mich für den rechten Weg, da der länger aussah. Als ich den Flur entlanglief, fiel mir auf das der Flur lauter Türen hatte.
Er war sehr Hell, aber die Türen waren alle schwarz. Ich blieb vor der ersten Tür stehen und öffnete sie neugierig. Vor mir war ein Riesengroßes Badezimmer. Ich ging noch einen Schritt hinein. Der Boden hatte weißes Fließen. Das Badezimmer hatte eine Dusche und eine großen Badewanne. Es standen sogar 2 Toiletten da. WOW.
Unser altes Badezimmer war ein Witz, im Gegensatz zu diesem. Es hatte auch ein großes Fenster, von dem man den Hintergarten betrachten konnte. Er war sehr viel kleiner, wie ich mir ihn vorgestellt hatte. "Cassi, hast du dich schon entschieden? Die Möbelleute sind schon da", hörte ich Jack schreien.
Ich verließ schnell das Badezimmer und ging in das nächste Zimmer. Es war ein bisschen weiter entfernt vom Badezimmer. Insgesamt waren hier im Flur 4 Türen. Ich entschloss mich diesmal die letzte Tür zu nehmen, die am ende des langen Flurs war. Die Tür sah genauso aus wie die Badezimmertür. Ich öffnete sie vorsichtig und betrat den Raum.
Dieses Zimmer war fast genauso groß wie das Badezimmer und hatte ein riesengroßes Fenster, das die Hälfte der Wand einnahm, die gegenüber der Tür war. Es war weiß gestrichen, aber sonst gefiel es mir sehr gut. Es hatte etwas Vertrautes an sich und so entschloss ich mich dieses Zimmer zu nehmen.
Schlagartig hörte ich schritte im Flur. Es waren wahrscheinlich die Möbelleute also ging ich raus zum Flur um nachzusehen.
An der Treppe stand mein Vater mit einem Mann. Ich lief zu ihm, aber mein Vater schien mich nicht zu bemerken. Als ich vor ihm stand, bemerkte er mich endlich, und fragte mich welches Zimmer mir gefällt. Ich deutete auf die hintere Tür und er verstand.
"Cassi, was hältst du davon, wenn du dir ein bisschen mit dem Auto die Gegend anschaust? Aber versuche bitte in der nähe zu bleiben. Wir werden weitgehend die Sachen in deinem Zimmer aufstellen, ok?!" Jack hielt mir sein Wagenschlüssel hin und ich nahm ihn dankend an.
Ich lief schnell die Treppe hinunter, und sah schon an der offeneren Haustür den großen Möbeltransporter, und die vielen Männer, die die Möbel und Kartons vorsichtig, aber schnell aus dem LKW raus trugen. Als ich das Haus verließ, bemerkte ich das die Männer, die am Transporter standen mich anstarrten. Ich lief weiter Richtung Auto, und versuchte sie nicht zu beachten. Plötzlich stolperte ich über meine eigenen Füße und landetet haarscharf auf der Wiese unseres Vorgarten. Als ich aufstehen wollte, kam auf einmal einer der Männer zu mir herbei und half mir beim aufstehen. Oh Gott war das peinlich, aber der Mann lachte mich nicht aus, so wie die anderen Männer die beim Transporter standen.
Als ich stand, klopfte ich erst mal die Erde von mir ab. Ich bemerkte nicht, dass mein Schlüssel noch auf der Wiese lag, bedankte mich bei dem Mann, denn ich nicht so genau anschauen wollte und ging jetzt noch schneller zum Auto. Als ich vor dem Auto stand, und die Tür aufschließen wollte, durchsuchte ich meine Hosentasche, aber der Schlüssel war nicht mehr da. Plötzlich hörte ich hinter mir jemanden etwas sagen.
"Suchst du das hier? "
Eine gebräunte Hand streckte mir den Schlüssel entgegen. Ich drehte mich um, und sah das der Mann, nein eher der Junge, meinen Schlüssel in seiner ausgestreckten Hand hielt, und mir ihn überreichen wollte. Ich bemerkte nicht, dass der Mann eigentlich aussah wie ein Teenager.
"Danke…. ", murmelte ich verlegen, und nahm mir den Autoschlüssel. Ich versuchte so gelassen wie möglich zu klingen, und mir nicht andeuten zu lassen wie sehr ich mich für meine tollpatschige art schäme. Da es sehr hell und sonnig war, konnte ich den Jungen genau erkennen. Er war ein paar Zentimeter größer als ich, sehr braun, und sportlich. Er hatte dunkelbraune, kurze Haare und strahlte übers ganze Gesicht.
"Du musst Cassandra Paysentz sein, oder? ", fragte mich der Junge neugierig. Er sah eigentlich ziemlich gut aus, aber ich interessierte mich nie so für Typen. Ich war und bin eigentlich immer der zurückhaltende Typ Mädchen. Er streckte mir seine rechte Hand raus, in der vorher noch mein Autoschlüssel lag und stellte sich höfflich vor.
"Hey ich bin Erik Star. Meinen Vater gehört der Möbeldienst, der gerade eure Möbel aufbaut und transportiert. "
Er klang ein bisschen unruhig.
"Oh…. Ach so. Also arbeitest du auch bei deinem Dad? "
Ich versuchte eine kleine Unterhaltung anzufangen, um von meiner Tollpatschigkeit abzulenken, und es funktionierte.
Erik sah mich grinsend an und versuchte mir sein bestes lächeln zu geben.
"Arbeiten?? Oh nein, nein… ich helfe ab und zu mal ein bisschen aus, um ein bisschen Taschengeld dazu zu verdienen, mehr nicht. Ich gehe leider noch zur Schule."
Erst jetzt viel mir auf, dass er genauso alt wie ich sein müsste, also 16 oder 17. Vielleicht geht er ja auf dieselbe Schule wie ich, und wenigstens würde ich einen Mitschüler kennen. Also fragte ich nach.
"Auf welche Schule gehst du denn, wenn ich fragen darf? "
Ich spielte nervös mit dem Autoschlüssel herum, denn für mich war es neu, mit einem jungen so locker zu reden.
"Ehm… Ich gehe auf die PluttsburghPrivat Schule. Die ist hier ungefähr 10 Minuten entfernt. "
Er zeigte mir die Richtung, in der man zur Schule gelangte.
"Ich gehe da ab Morgen auch hin. "
Ich versuchte ein lächeln auf mein nervöses Gesicht zu zaubern, und er lächelte verlegen zurück.
"Echt? Also, wenn du willst, kann ich dich ja morgen abholen, und wir gehen zusammen hin. Ist doch besser, bevor du dich da noch verläufst. "
Dieses Angebot kam mir nur recht, und ich verabredete mich morgen früh mit ihm. Er musste seinem Vater helfen, und so verabschiedete ich mich bei ihm.
"Bleibst du nicht noch hier? ", hoffnungsvoll schaute er mich an, aber ich erklärte ihm, dass ich mir die Gegend anschauen will und sowieso noch ein paar Sachen erledigen wollte.
Er sah mich ein bisschen enttäuscht an, aber verabschiedete sich dennoch freundlich bei mir und wünschte mir eine schöne Fahrt. Als er weg war, startete ich das Auto und fuhr in Richtung Innenstadt, die ich schon auf unserer hinfahrt gesehen hatte. Die Männer beim Transporter starrten mich immer noch grinsend an, als ich vorbeifuhr. Ich schaute mir die verschiedenen Läden an, die es in dieser Gegend so gab. Da waren ein kleiner Friseur, ein Bäcker und eine Apotheke. Also nichts Großes. Na ja, falls ich irgendwas benötige, kann ich ja in die Innenstadt fahren.
Die müsste eine Stunde von hier entfernt sein. Als ich an eine Ampel hielt, und wartete, schaute ich aus meinen fenster. Da standen mehrere Jugendlichen bei einem Kiosk. Sie müssten auch in meinen alter sein. Es waren 3 Mädchen, und 2 Jungs. Sie lachten und unterhielten sich entspannt. Plötzlich hupte es hinter mir, und ich bemerkte dass die Ampel schon längst wieder grün war.
Die Jugendlichen, die gerade noch lachten schauten mich verwirrt an, und ich fuhr so schnell wie möglich weiter. Im Rückspiegel konnte ich erkennen wie sie alle noch lauter anfingen zu lachen, wahrscheinlich wegen meiner Dummheit.
Ich fuhr noch ein paar Stunden durch die Gegend, bis die Dunkelheit anbrach und ich entschloss nach Hause zu fahren. Ich fand den weg sofort und sah schon unsere Straße. Ich parkte den Wagen vorsichtig vor unserem Haus, stieg aus und lief Richtung Haus. Die Möbel Leute waren anscheinend schon längst weg, und von innen brannte Licht. Ich klingelte, und wartete bis mir die Tür geöffnet wird. Ich hatte ja noch keinen Hausschlüssel. Mein Vater brauchte zwar eine Weile, aber er öffnete mir schließlich die Tür.
"Du warst ganz schön lange weg, ich sagte doch nicht so lange. Schließlich hast du morgen dein ersten Schultag in deiner neuen Schule", sagte er besorgt.
Ich betrat das Haus, und zog meine Schuhe aus.
"Ich hab die zeit eben verloren, aber keine Angst, ich gehe gleich schlafen. Kann ich vorher noch was essen, und duschen? "
Ich lief an Jack vorbei und in Richtung Küche. Das Wohnzimmer war größten teils eingerichtet, bloß die Details fehlen hier noch.
Die Küche war weit möglichst mit dem ganzen verschiedenen Küchenzeug ausgestattet. Ich nahm mir eine Dose Cola, und ein Stück Pizza, die anscheinend mein Vater bestellt hatte und marschierte in Richtung Wohnzimmer, wo mein Vater schon saß und unseren neune Fernseher ausprobierte.
"Ich werd dann mal schnell noch duschen und danach ins Bett gehen."
Ich schlang gerade noch schnell mein Pizzastück herunter, sagte gute Nacht und ging in Richtung Bad.
Im Bad angekommen, bemerkte ich die Handtücher und meine Pflegeprodukte wie Shampoo und Duschgels.
Mein Dad hatte extra für mich schon alles bereitgestellt.
Eins muss ich Jack lassen : “ Er kennt mich wirklich sehr gut.”
Nach dem Duschen, in der neuen, Riesen großen Dusche, fühlte ich mich etwas wohler. Ich zog mir schnell meinen Pyjama an, den ich mir vorher bereitgestellt hatte und ging frisch und müde in mein Zimmer. Mein Zimmer war voll mit ungebauten Schränken, aber mein Bett stand frisch bezogen an seiner neuen Schlafstelle. Ich bemerkte auch meinen Rucksack, mit meinen benötigten Schulsachen, mein Koffer mit Klamotten und ein paar Kartons mit Büchern und Erinnerungen.
Ich legte mich unsicher in mein Bett. Irgendwie bekam ich Heimweh und fing an nachzudenken, ob ich mich hier jemals wohl fühlen würde, denn bis jetzt kam mir das alles sehr fremd vor.
Mit leichtem Heimweh fiel ich in einen tiefen schlaf.
Erster Schultag…..
Als ich aufwachte, bemerkte ich, dass es noch sehr früh war. Aber ich konnte irgendwie nicht richtig einschlafen, also stand ich auf und ging ins Bad um mir die Zähne zu putzen. Im haus war es noch still, und nach der Uhr im Badezimmer zu urteilen war es gerade mal 6 Uhr, und die Schule fing erst um 8 an. Deshalb ging ich in die Küche, um mir und Jack frühstück zu machen. Ich bin es gewohnt, früh aufzustehen, und frühstück zu machen, da mein Dad eigentlich nie Zeit für so was hat.
Ich backte schnell ein paar Rühreier mit Speck und aß Müsli.
Als ich fertig war, saß ich mich an den Küchentisch und aß in Ruhe mein Frühstück. Plötzlich hörte ich, dass Jack wach wurde, und deckte schnell für ihn den Tisch.
"Morgen. Kleines. Na gut geschlafen? ", fragte mich Jack und klang noch sehr müde.
Ich stand auf und servierte ihn seine Rühreier mit Speck. Er bedankte sich, machte sich noch schnell einen Kaffee und setzte sich auf den freien Stuhl. Am frühen Morgen ist er immer sehr still, und deshalb fingen wir nicht ein großes Gespräch an. Die Zeit verging wie im Fluge, und ich musste mich schnell für die Schule bereit machen.
"Dad, ich geh mich mal fertig machen."
Ich verließ den Tisch und eilte in mein Zimmer. Als ich dort ankam, stand ich vor meinen Koffer, und wühlte mir irgendein Outfit heraus. Ich entschied mich für meine schwarze Jeans und meiner weisen Bluse. Da es ja sehr warm war, brauchte ich keine Jacke. Ich nahm mein Rucksack, und schaute auf die Uhr. Ich hatte noch 5 Minuten zeit. Ich ging noch einmal ins Bad und kämmte meine Haare. Ich entschied mich für einen einfachen Pferdeschwanz, cremte mein Gesicht ein und benutzte kurz meinen schwarzen Eyeliner für meine Augen.
Ich bin nicht so der große Schminktyp. Ein bisschen Kajal, und schon bin ich fertig. Auf einmal hörte ich draußen ein Auto hupen, und ich beeilte mich, um schnell nach unten zu kommen.
"Dad, ich gehe dann mal. Bis später"
Ich wollte gerade die Tür öffnen, als mein Dad plötzlich neben mir stand und die Tür zu hielt.
"Wer ist das, da draußen? ", fragte er mich mit strengem Blick.
"Oh, das hab ich ja völlig vergessen, dir zu erzählen. Ehm, das da draußen ist Erik, der Sohn von dem Möbeltransporter Kerl. Na ja wir sind gestern irgendwie ins Gespräch gekommen, und haben festgestellt, das wir auf die selbe Schule gehen, und da hat er mir angeboten mich abzuholen und zu begleiten. Ich dachte, dass ist praktischer, das du erstens keine zeit hast mich zur Schule zu fahren und zweitens ich dort keinen kenn. Ich wusste nicht, dass dich das stört."
Gespannt schaute ich Jack an, und wartete auf seine Reaktion.
Mein Dad versucht immer mir zu zeigen, dass er alles unter Kontrolle hat, aber ich hab dass mit dem alter immer mehr satt gehabt, und hab entschlossen, mich um mich selbst zu kümmern. Schließlich ist er ein allein erziehender Vater, und hat noch andere Dinge zu tun, als sich um ein Pubertierendes Mädchen zu kümmern. Deshalb lernte ich schon von klein aus, alles alleine zu machen und wurde somit immer selbstständiger.
Ich sah Jack an, dass er unsicher wurde und versuchte, sein Verhalten zu erklären, aber ich kam in dazwischen.
"Dad, du brauchst dich nicht dafür zu entschuldigen. Ich meine, schließlich war das meine Schuld, ich hätte dir als mein Vater bescheid sagen sollen. Es tut mir Leid, aber ich muss jetzt echt los."
Ich umarmte ihn noch zum Schluss, öffnete die Tür und eilte zum Auto.
Erik stand schon vor seinem Auto und begrüßte mich mit einen Hände druck. Er strahlte schon wie am Vortag übers ganze Gesicht, eilte schnell zur Beifahrerseite und öffnete mir die Tür. Ich bedankte mich und stieg hastig ein. Er schloss die Tür, ging zur Fahrerseite und steigt ebenfalls ein. Er hatte einen kleinen, schwarzen, schicken Bmw. Im Innenraum sah es sehr gemütlich und neu aus. Erik schaltete das Autoradio an, und fuhr los.
"Und, schon nervös? ", fragte er mich mit einem grinsen im Gesicht.
"Eigentlich nicht. ", gab ich schüchtern zurück. Ich betrachtete ihn genauer. Er hatte eine schwarze Lederjacke an und sah recht schick aus. Seine Kleidung war modern und stand ihm wirklich gut. Er bemerkte, dass ich ihn beobachtete und fragte mich verwirrt ob irgendetwas nicht stimmt.
Ich schüttelte peinlich berührt den Kopf, und wandte mich sofort Richtung Fenster ab.
"Du redest nicht gerne, oder? " Das klang eher wie eine Feststellung, anstatt wie eine Frage.
"Doch, doch… aber ich bin bei fremden Menschen immer etwas nervös. Tut mir Leid, ich hoffe ich hab dich dadurch nicht verletzt oder beleidigt. " Ich blickte traurig auf den Fußboden, und versuchte mein knallrotes Gesicht zu verstecken.
"Verstehe… Nein, nein, ist nicht so schlimm. Ich finde schüchterne Mädchen sogar ganz süß. " Antwortete er mit einem kleinen, stillen lachen.
Ich versuchte, die Andeutung auf diesen Satz nicht zu beachten, und beobachtete die Richtung, die er fuhr.
Ich sah von weiten ein großes Gebäude, und Erik erklärte mir, dass das unsere Schule sei. Als wir dort ankamen, öffnete er mir freundlich die Tür und half mir beim aussteigen. Als er meine Autotür schloss, schaute er mich auf einmal nachdenklich an.
Ich fragte ihn verwirrt, was los sei. Er schaute mich dann grinsend an, und antwortete darauf:
" Du siehst echt toll aus. " Ich merkte, dass ich knallrot wurde, und schaute verlegen weg.
Er merkte dass, und wechselte sofort das Thema.
Er zeigte mir die Sporthalle, und erklärte mir die 4 verschiedenen kleinen Gebäude, die eng beieinander lagen. Erik begleitete mich noch zum Sekretariat, und musste sich dann von mir verabschieden.
"Also, hier musst du dich anmelden. Wir sehen uns dann hoffentlich in der Cafeteria. " Mit einer Umarmung verabschiedete er sich noch einmal und ging verlegen zu seinem Unterricht.
Mein Gesicht wird von Minute zu Minute roter, und da ich eh so eine blasse Haut habe, fiel es noch mehr auf. Ich war es nicht gewohnt von irgendeinem Jungen solche Aufmerksamkeit zu bekommen. In meiner alten Schule hatten sich die Jungs nie für mich interessiert, und das beruhte aber auf Gegenseitigkeit. Ich weis nicht, woran das lag. Vielleicht fanden sie mich nicht hübsch, genug, oder ich war für sie einfach nur unsichtbar und völlig uninteressant.
Na ja, auf jeden fall bemerkte ich, wie mich die Sekretärin beobachtete, und wartete bis ich auf sie zukam. Immer noch peinlich berührt schritt ich vorsichtig mit meinem Anmeldungsbogen vor der Frau. Sie war klein, alt und zierlich, und hatte einen ziemlich strengen Gesichtsausdruck.
"Du musst Cassandra Paysentz sein, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht. " Neugierig begutachtete mich die Frau hinter dem Tresen, und suchte hastig etwas aus ihrer Schreibtischschublade.
"Ah…, da hab Ichs. " Die Frau reichte mir mehrere einzelne Blätter, und erklärte, dass dort mein Stundenplan, meine Lehrerliste und noch ein paar Informationen über die Schule dabei seien.
Ich las mir die Papiere genauer durch, und prägte mir sofort díe Schulkarte ein, damit ich mich später nicht verirre.
Ich bedankte mich bei ihr, und ging gleich in meine erste Schulstunde. Ich hatte Mathematik, mein Lieblingsfach. Nachdem ich das Klassenzimmer erreicht hatte, stellte mich mein Mathelehrer schnell der Klasse vor, und suchte mir ein Platz aus.
Erik war leider nicht in meiner Mathestunde, und deshalb setzte ich mich neben einen fremden Jungen, der mir höfflich den Platz räumte. Während der Mathestunde, drehten sich meine Mitschüler ständig um, und beobachteten mich. Da ich ganz hinten saß, bemerkte ich es noch mehr, und fühlte mich total unwohl. In der Mathestunde kam ich gut mit, und ehe ich es versah, war die Stunde schon um.
Als ich aufstand sprach mich plötzlich der Junge, der neben mir saß, freundlich an.
"Cassandra, nicht wahr?"
Der Junge streckte mir seine rechte Hand höfflich heraus, und stellte sich vor. Er hieß Jimmy Kay, war genauso alt wie ich und eher ein schlaksiger Typ. Er sah weder sportlich, noch unsportlich aus, einfach durchschnittlich. Er hatte hellblonde, kurze Haare, die er sich glatt nach hinten gelte, und seine Kleidung war die typische Schuluniform.
Sein Gesicht sah noch eher kindlich aus, aber süß. Ich stellte mich ebenfalls vor, und bemerkte, dass auch er so ein grinsen wie Erik drauf hatte. Er begleitete mich zur Chemiestunde, und stellte mich kurz dem Chemielehrer vor, der mich dann Gott sei Dank auf einen Platz verwies ohne mich großartig der Klasse vorzustellen. Das war mir nur recht, da ich ungern im Mittelpunkt stehe.
Jimmy verabschiedete sich von mir, und ich saß wieder wie eine fremde in der hinteren Ecke. Dieses Mal beobachteten mich die anderen nicht, und ich konnte mich so in Ruhe auf den Unterricht konzentrieren.
Als ich die ersten paar Stunden überlebt hatte, kam die große Pause und ich begab mich in Richtung Cafeteria, bis ich jemanden hinter mir meinen Namen rufen hörte. Ich drehte mich um und erkannte Erik, der eilend zu mir kam.
"Na, und alles heil überlebt? ", mit seinem Dauergrinsen schaute er mich an und begleitet mich zur Cafeteria.
"Ja, ich denke schon. Die Schule ist ziemlich groß, und die Leute starren einen ständig an, als hätten sie zum ersten Mal einen Mensch gesehen. ", antwortete ich mürrisch. Plötzlich fing Erik an zu lachen, und ich wunderte mich, was er so komisch fand.
"Na ja, diese Gegend ist eher eine Kleinstadt, du kannst es auch Provinz nennen. Hier kennt jeder jeden, und da du die neue bist, interessiert sich jeder für dich. Das darfst du den allen nicht übel nehmen, sie sind es eben nicht gewohnt, hier neue Gesichter zu sehen. " Mit dieser Erklärung steuerten wir auf einen der vielen Cafeteria tischen zu.
"Ladys First. " Erik schob mir ein Stuhl heraus, damit ich mich setzten kann.
Ich bedankte mich, und bemerkte wie noch mehr Schüler auf uns zukamen. Ich erkannte darunter auch Jimmy, der mich von weiten schon erblickte.
"Hey Erik, na, wer ist deinen neue Freundin?"
Ein Hübsches Mädchen, mit langen, Blonden Haaren schaute Erik grinsend an, und saß sich zu uns. Als die anderen 3 noch dazukamen, stellte mich Erik vor.
"Leute, dass ist Cassandra Paysentz, sie ist erst seit gestern neu hier her gezogen. " Irgendwie klang Erik ein bisschen stolz, so als würde er sein neues Handy präsentieren.
Alle grüßten mich und stellten sich ebenfalls vor. Das blonde, hübsche Mädchen hieß Emma, der etwas größere Junge, der hinter ihr stand hieß Igor, war 17 und der Kapitän der Footbolmanschaft, Jimmy Key und Diana, die ich schon von meiner Mathestunde kannte. Sie sah aus wie das typische, fleißige Mädchen, war ungefähr 1,64m groß und hatte ebenfalls ein hübsches Gesicht. Sie warn alle schon 17.
Sofort setzte sich Jimmy rechts neben mich, und fragte mich wie ich es hier so finde.
"Jimmy, woher kennst Cassi? " Argwöhnisch schaute Erik Jimmy an, als würde er Angst haben, Jimmy würde ihn was stehlen.
"Oh, ja, wir hatten zusammen Mathe, und verstanden uns gleich gut. " Mit einem eindeutigen Anspielung versuchte er Erik zu ärgern.
"Jungs, bitte nicht streiten, es ist genug für alle da."
Emma schaute mich genervt an, und ich merkte den eifersüchtigen Tonfall in ihrer Stimme. Na toll, jetzt hab ich mir meinen ersten Feind gemacht, ohne das ich es beabsichtigt hätte.
So viel Aufmerksamkeit war ich wirklich nicht gewöhnt, und ich versuchte mir meine Nervosität nicht andeuten zu lassen.
Still, und schweigend saß ich am Tisch, und hörte den anderen Aufmerksam zu. Sie unterhielten sich um allgemeine Dinge wie Sport und Schule. Als die Pause um war, und ich mit Erik in die Sportstunde ging, fiel mir draußen, vor der Turnhalle eine Junge Frau auf die alleine da stand, und wartete. Ich konnte sie nicht genau erkennen, da sie zwischen 2 Bäumen stand, und der schatten sie größtenteils verdeckte. Ich weis nicht warum aber ich blieb plötzlich stehen und starrte sie an. Ich war höchstens ein paar Meter von ihr entfernt und musste sie einfach anschauen. Sie strahle für mich einfach eine ungeheure Faszination aus die ich nicht erklären konnte. Erik und Jimmy standen immer noch bei mir, und unterhielten sich, bis sie merkten, dass ich diese Frau anstarrte.
"Hey, Cassi???? Was ist den los? Wo starrst du denn hin?"
Erik schaute mich besorgt an und versuchte herauszufinden, wo ich hinschaute. Als er in dieselbe Richtung schaute wie ich, begriff er, dass ich die Frau beobachtete. Auch Jimmy fiel das auf, und starrte ebenfalls in die Richtung der Frau.
Auf einmal starrte mich die seltsame Frau im Schatten seltsam an, und ich konnte einfach nicht wegschauen. Sie hatte etwas bedrohliches, aber ich musste sie einfach anstarren.
"Du beobachtest Naomi Jane…"
Erik schaute mich noch besorgter an, und Jimmy fing an zu lachen.
Verstört wandte ich meinen Blick von der Frau ab und starrte Jimmy verwirrt an.
"Warum lachst du? " Ich stellte ihm diese Frage in einem beleidigten Tonfall, der ihm sofort auffiel.
"Oh, keine Angst! Ich lache nicht wegen dir, sondern wegen deiner Reaktion. So wie du gerade Naomi angestarrt hattest, so starrt sie jeder an. Tut mir leid, aber dein Blick sah echt furcht ein flößend aus. " Jimmy verzog sein Gesicht zu einer komischen Grimasse, die er anscheinend mit meiner verglich.
Beleidigt wandte ich mein Blick von ihm ab und ging Richtung Turnhalle.
"Hey, warte… Ich hab das doch nicht böse gemeint."
Jimmy rannte mir sofort hinterher und entschuldigte sich ständig für sein dummes Kommentar. Erik fand das alles sehr amüsant, und konnte sich vor lauter lachen nicht mehr einkriegen.
Als wir uns dann trennten, um uns für die Sportstunden umzuziehen.
Als ich den Mädchenumkleideraum betrat, waren schon alle Mädchen umgezogen und gingen nacheinander in die große Sporthalle. Nur ich war noch da, und kramte schnell meine Sportsachen heraus um mich umzuziehen. Plötzlich öffnete sich die Umkleidetür, in der ich gerade noch rein gekommen war, und eine Frau kam herein. Ich erkannte sie sofort: Sie war die Frau, die vorhin unter den Bäumen stand und von der ich so fasziniert war. Sie beachtete mich nicht, nahm den Platz gegenüber von mir und holte ebenfalls ihre Sportsachen heraus. Ich versuchte meinen Blick von ihr abzuwenden, aber ich konnte es einfach nicht. Sie war einfach zu faszinierend. Mir fiel erst jetzt ihre Schönheit auf. Sie war leicht blass, sogar blasser als ich, hatte Dunkelbraune, gestufte, mittellange Haare die ihr fast bis zur Mitte ihres Rückens gingen.
Ihr Gesicht konnte ich zwar nicht genau erkennen, aber es strahlte eine Gefahr aus, aber das hielt mich nicht davon ab es trotzdem zu begutachten. Das Gesicht hatte eine Eleganz, und eine solche Anmutigkeit, wie ich es noch nie bei einem Menschen gesehen hatte. Ihre Augen konnte ich nicht so erkennen, da sie mich nicht anschaute.
Auf einmal ging die Hallentür auf, und die Sportlehrerin stand an der Tür, und sie sah ziemlich genervt aus.
"Wie wäre es denn, wenn sich die Damen bemühen, nach der Uhr zu gehen! Und die zeigt mir an dass sie 5 Minuten zu spät sind. " Die Sportlehrerin schien ziemlich sauer zu sein und ich wollte mich gerade entschuldigen als das schöne Mädchen mir zuvorkam.
"Es tut mir leid Frau Normen. Ich verspreche ihnen, dass das nicht mehr vorkommt. " Ihre Stimme war atemberaubend schön, und gerade zu verführerisch, sodass die Sportlehrerin etwas benommen schaute, und mit einem kurzen nicken den Raum wieder verließ. Ebenfalls benommen schaute ich dem Mädchen hinterher, die schon fertig angezogen den Umkleideraum verlies. Wie konnte sie denn so schnell fertig sein? Sie ist doch gerade erst rein gekommen. Verwirrt starrte ich auf ihren leeren Umkleideplatz, und sah ihre Klamotten schön zusammengelegt in ihrer Tasche. Einfach unglaublich. Mit großer Verwirrung band ich mir noch schnell meine Schuhe zu und ging in die Halle.
In der Sporthalle angekommen, standen schon 2 Teams mit jeweils Blauen und Roten Trikots. Das Volleyball netz war auch schon aufgestellt. Sie warteten anscheinend alle auf mich und dem Mädchen. Plötzlich ertönte ein lauter pfiff, und alle hörten auf zu reden.
"Cassandra und Naomi spielen auch noch mit. Teamleiter, wählt eure Spieler aus, und dann kann’s los gehen."
Die Sportlehrerin setzte sich auf den Stuhl, der zwischen dem Netzt stand und wartete auf die Aufteilung. Da nur ich und das Mädchen ohne Team waren, mussten uns die Teamleiter zuordnen. Ich und das Mädchen standen fast beieinander und warteten auf die Entscheidung. Man sah den Team Leiter an, wie schwer ihnen die Wahl fiel.
Sie nuschelten irgendwas und ich kam dann nach einer Weile ins Blaue Team, wo Erik und Jimmy drin waren. Ich zog mir noch schnell mein blaues Trikot an und ging dann zu ihnen.
"Wir dachten schon dass Naomi zu uns kommt, aber wir hatten Glück gehabt dass es nicht der Fall war"
Mit einer großen Erleichterung schauten die beiden sich gegenseitig an. Wir wurden anschließend auf unserer Position verteilt, und schon kam der Pfiff um das Spiel zu eröffnen.
Das Spiel ging sehr zügig, und ich musste keine großartigen Aufgaben erledigen. Ich stand meist nur da und beobachtete das Mädchen, das immer denselben, gelangweilten Gesichtsausdruck hatte. Als die Stunden um waren, eilten sofort Jimmy und Erik zu mir.
"Hast du gesehen, wie schnell ich war?"
Erik hatte während des ganzen Spieles die Kontrolle über das Team. Man merkte, dass er sehr sportlich war, denn er bekam jeden Ball und machte ständig Punkte für das Team. Jimmy machte eher Quatsch, und hielt sich best möglich heraus.
Voller stolz erzählte mir Erik, dass er noch nie so gut gewesen sei.
Lächelnd verabschiedete ich mich von den beiden, um mich umzuziehen. Da Erik mich in ein Gespräch verwickelt hatte, war ich die letzte, die den Umkleideraum betrat.
Als ich zu meinen Platz kam, sah ich auf einmal das Mädchen, das an der Tür stand, mit dem Rücken in meiner Richtung. Ich wartete bis sie ging, aber sie stand immer noch an der Stelle, so als wartete sie auf etwas. Ich beachtete sie nicht weiter und zog mich schnell um. Als ich fertig war, war sie schon verschwunden und ich war sichtlich erleichtert, denn irgendwie machte sie mir ein ungutes Gefühl. Während ich gerade dabei war die Sporthalle zu verlassen, bemerkte ich dass alle schon in die Pause verschwunden sind. Ich ging in Richtung Cafeteria, und bemerkte nicht, dass ich meine Tasche vergessen hatte. Als ich vor der Cafeteriatür ankam, um sie zu öffnen, bemerkte ich es endlich. Ich eilte schnell zurück zu der Sporthalle, und sah dass die Pause schon wieder fast um wart.
Nun stand ich vor der Umkleidekabine und versuchte sie zu öffnen: Vergeblich.
Sie war abgeschlossen. Verdammt! Was mache ich denn jetzt bloß? Ich schaute mich um, aber niemand war in der Nähe. Voller Wut trat ich mit meinen rechten Fuß an die Tür, und schrie höllisch vor schmerzen. Ich hatte mir mein Fußzeh beim tritt an der Tür verletzt. Ich hampelte vor lauter schmerz wild herum, und versuchte mich auf meine Haltung zu konzentrieren. Nach ein paar Sekunden hatte ich mich an den Schmerz gewöhnt, und konnte einigermaßen still stehen.
Als ich loslaufen wollte kam der schmerz wieder hoch und ich setzte mich auf den kalten Boden, und krümmte mich zusammen. Gott war mir das alles peinlich. Ich hoffe, keiner der mich kennt findet mich hier. Während ich am Boden saß, und mein Fuß festhielt, hörte ich ein komisches Geräusch. Es klang wie eine Tür die sich schloss. Ich schaute auf die Uhr, und bemerkte dass der Unterricht schon vor 20 Minuten angefangen hatte. Als ich so am Boden saß, mein rechten Schuh fest in meinen Händen, bekam ich ein bisschen Angst, da das kleine Gebäude, in den ich mich befand sehr dunkel wurde. Wahrscheinlich weil die Sonne, die hier eh selten scheint zwischen den Wolken verschwand. Ich überlegte, was ich jetzt machen könnte, und hörte plötzlich hinter mir ein leises Kichern. Mein Herz raste wie wild, und mein verstand riet mir davon zu laufen, am besten schnellstmöglich Richtung Ausgang, aber mein Herz war wie gelähmt, und kontrollierte somit mein Körper. Hinter mir war irgendetwas, und ich traute mich einfach nicht, mich umzudrehen und nachzuschauen. Ich versuchte, mich auf die Umgebung zu konzentriere, aber ich hörte nichts mehr außer mein Herz, das wie wild anfing zu schlagen. Ich hasse solche Momente, die eine Gänsehaut verschaffen. Ich mag deshalb auch keine Horrorfilme, ich kann mir so was auf Dauer nicht anschauen, da ich bei jedem Gruseligen Moment erschrecke. Ich bin kein Angsthase, aber ich stell mich dann immer in diesen Momenten vor, in der die Opfer sind.
Ich versuchte noch einmal, mich auf die Umgebung zu konzentrieren, aber ich hörte nichts mehr. Es war still, nur mein Atem war zu hören. Das war meine Chance, in Richtung Ausgang zu rennen. Ich hatte so ein komisches Gefühl, was diesen Moment hier angeht, und ich verließ mich immer auf meine Gefühle. Ich atmete noch einmal tief durch, und stand vorsichtig auf.
Der schmerz an meinen Fußzehen war immer noch da, und ich merkte, dass mein Großer Zeh angeschwollen war. Ich drehte mich vorsichtig um, aber hinter mir war nichts. Vielleicht hab ich mir die Geräusche nur eingebildet… Wenn wirklich jemand hier wäre, dann würde ich es merken. Genau, so ist es.
Vorsichtig humpelte ich richtig Ausgang, das gar nicht so einfach war, den der war ziemlich weit entfernt von der Umkleide. Egal, ich muss das jetzt durchziehen, sonst versauere ich hier noch.
Ich zählte meine Schritte, um mich zu konzentrieren, und als ich die Treppe hoch hüpfte, rutschte ich ab. Ich schrie vor lauter schmerz, denn ich bin ausgerechnet mit meinen rechten Fuß abgerutscht, und die ganzen 6 Stufen runtergerutscht.
Mit leichten Tränen in den Augen krümmte ich mich vor lauter schmerz am Boden zusammen. Als ich so am Boden Lag, und mein schmerz schrei unterdrückte, sah ich am Ende der Treppe, ganz oben eine Gestalt die mich beobachtete. Ich konnte diese Gestalt nicht erkenne, da sie von der Dunkelheit umhüllt war.
Mein Verstand riet, nicht, nach Hilfe zu rufen, und deshalb versuchte ich einen gefassten Eindruck zu machen.
Als ich da so am Unteren ende der Treppe lag, und wartete bis die Gestalt da oben einen Ton von sich gab, hörte ich wieder dieses gruselige Kichern.
Jetzt begriff ich: Wer auch immer das da oben ist, der stand vorhin auch hinter mir und kicherte.
Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte, denn ich spürte diese Gefahr, die diese Person da oben ausstrahlt. Langsam und vorsichtig stand ich auf, sodass ich notfalls auch wegrennen konnte.
Die Gestalt oben an der Treppe sprach mich auf einmal von da oben auf an, und das mit einem ziemlich ruhigen Ton, der mich ein wenig überraschte:
"Du bist ein ziemlicher Tollpatsch, wusstest du das schon? " Diese weibliche, helle stimme kam mir bekannt vor, und doch kam ich nicht darauf woher. Ich stand immer noch an derselben stelle, schockiert und ängstlich zu gleich.
"Sprachlos, was? Du solltest echt aufpassen, was du tust… Wer weiß, irgendwann wird es immer schlimmer und gefährlicher und ehe du es versiehst liegst du halb Tod in deinen eigenen Grab."
Die unbekannte Frauenstimme klang belustigt und kicherte von neuen.
Mir kam diese ganze Situation so töricht vor, und ich verstand nicht warum ich so große Angst hatte.
Und diese Stimme… Ich kannte sie, aber ich wusste einfach nicht woher.
Während ich nachdachte, setzte sich diese Person an der ersten, oberen Treppe hin, und beobachtete meine Reaktion. Meine müden und ängstlichen Augen, versuchten diese seltsame Gestalt in der Dunkelheit zu erkennen, aber es gelang mir nicht. Lediglich erkannte ich, dass es eine Frau sein müsste, da die Stimme eindeutig weiblich war.
"Hmmmm…" Die Frau schien über etwas nachzudenken.
Auf einmal, wie aus dem nichts, stand die Frau neben mir, und ehe ich es überhaupt bemerken konnte, kippte ich weg….
Blackout Re: - Zitat: (Original von Gast am 28.04.2010 - 10:10 Uhr) * wow * Ziehe meinen Hut vor Ihnen. Ihnen ist die Gabe des Schreibens gegeben, wünsche Ihnen ganz viel Erfolg, und viel Freude an den Texten die Sie noch verfassen werden, bin wirklich begeistert. Oh Dankeschön :DD Das ist sehr freunldich und nett :D |