Kurzgeschichte
Die Begegnung, sie trifft ihn, er trifft sie

Die erste Begegnung

Ich betrat den Raum und setzte
mich ohne Nachzudenken direkt ans Fenster.
Die ersten Sonnenstrahlen nach diesem extrem langen Winter taten mir gut.
Ich war nervös.Das kannte ich gar nicht von mir.
Waren es seine blauen Augen, 
die mich so ungläubig anschauten.
War es seine Ruhe, die durch nichts zu erschüttern schien?
Hatte ich das richtig an??? 
Meine Selbstsicherheit schwand dahin mit jedem Blick in seine Augen. 
Ich redete, das was ich am besten kann.
Ich gestikulierte wild, wie es Südländer so an sich haben.
Ich versuchte, mich abzulenken. 
Suchte nach einem Punkt in seinem Raum, um mich dort festzukrallen und sicherer zu werden.
Doch ich fand ihn nicht. 
Meine Augen kreisten immer wieder umher und blieben an seinen Augen hängen.
Ich wollte ihn nicht anschauen
und kam doch nicht daran vorbei, seinen Blick zu suchen.
Es wurde beinahe eine Sucht.
Lange würde ich das nicht durchstehen.
Schaute ich umher, so fragte ich mich, ob er mich wohl anschaut. 
Ob er meinen Worten lauscht.
Wagte ich einen Blick in sein Gesicht, so stockte mir fast der Atem.
Wie ein einsamer Wolf wirkte er.
Blass war. Die Augen schrieen förmlich nach Wärme.
Am liebsten hätte ich ihn umarmt, zärtlich gedrückt, einfach angefaßt.
Wollte wissen, wie warm er ist. Oder ist sein Körper kühl?
Warum küsst er mich nicht ? Die Situation war unerträglich. 
Ich spürte, wie mein Körper vibrierte, wie mir warm und kalt zugleich wurde.
Ach würde er nur ein Zeichen geben. Er tat es aber nicht.
Er strahlte Ruhe aus, schaute mich lächelnd an.
Aber was dachte er??? Ich konnte es nicht einmal ahnen. 
Er rückte näher. Ich dachte schon, jetzt küsst er mich. 
Ich fühlte mich eingekreist.Wurde immer nervöser. 
Schlug die Beine von links nach rechts und wieder zurück. 
Er beugte sich vor und berührte dabei unbeabsichtigt meinen Arm.
Es durchströmte mich.
Ich dachte, ich müßte ihn einfach nur festhalten und küssen.
Dieses Gefühl hatte ich Jahre nicht mehr.
Ich bemühte mich, so gut ich konnte, die Nerven zu behalten. rMir wurde heiss. Viel zu heiss.
Meine Brüste spannten. Meine Beine zitterten. 
Ich mußte unbedingt weg

Um nicht die Kontrolle zu verlieren, stand ich auf und verabschiedete mich mit den Worten
"Ich muss nun fort".......