Leider noch immer aktuell.
Schauen wir in den Mittleren - und Nahen Osten! Schauen wir in die Ukraine!
Wonnemonat, Mai!
Auch der Monat, in dem der größte Krieg der Menschheit zu Ende ging.
Der Mai, Monat des Neubeginns, des
"Nie wieder!" von 1945.
Im Mai, vor vier Jahren, erreichte die Rache der ersten Welt, Bin Laden in der dritten Welt.
Was hat es gebracht?
Ließe man Bin Ladens Kinder mit denen Obamas spielen, lernen, aufwachsen ... Was könnte es bringen?
Am 9.Mai sah ich Russen, Belorussen, Kasachen, Armenier, Ukrainer und viele andere zusammen friedlich feiern, im Treptower Park.
Leider sah ich zu wenige Deutsche.
Zwei Gedichte in einem, so verschieden wie ein und derselbe Tag hier und dort. b.w.
Zwei Tage im Mai
Wieder ein Mai
Faul sitze ich auf dem hohen Balkon
Und schau in des Frühlings Welt
Den Gedanken gleiten die Sorgen davon
Pure Lebenslust mich überfällt
Hellgrüne Flammen explodierender Birken
Zwischen der Kiefern sattem Grün
Wie unendlich hilflos die Jagdbomber wirken
Die am Himmel Kondensstreifen zieh’n
Denn kaum sind sie dem Auge entschwunden
Ist schon verschwommen die Malerei
Doch der Birken Flammen noch immer bekunden
Nach jedem Winter kommt wieder ein Mai
Die Elstern, die gestern noch so träge
Bauen rastlos an ihrem Nest
Eine feste Burg für ihr Gelege
Wie doch Sinn, Tatkraft wachsen lässt!
Die Singvögelhähne tirilieren so laut
Als wünschten alle die Henne herbei
Die in das Nest, das sie gebaut
Ihnen legt ein goldenes Ei
Ich lausche und denke: wie sonderbar
Kiebitz und Meise aus derselben Ecke
Und am Tag eine Nachtigall sogar?
Da seh’ ich den Star auf der Hecke!
Mehr scheinen als man wirklich ist
Das kenn ich von den Menschen genau
Doch was unterstell ich dir diese List?
Du besingst nur deine Starenfrau!
Ich höre Kinder. Voller Phantasie
Ihre Stimmen sich überschlagen
Sehe, wie einen Wurzelstock sie
Zu ihrem Sandkasten hin tragen
Die Wurzel wird zum Fabeltier
Aus der Welt der Märchen und Sagen
Doch stärker als die Angst ist die Gier
Nach Antwort auf ihre Fragen
So entwickelt sich ein langer Disput
Über Freuden und auch Leiden
Am Ende steht fest, die Wurzel ist gut
Und auch die Feinde sind gleich, bei beiden
Ach, wäret erwachsen wie ihr jetzt seid
Voll Neugier und vorurteilsfrei
In der Welt gäbe es wohl weniger Leid
Für die Menschheit käme wieder ein Mai
Da klingelt es an der Wohnungstür
Will der Nachbar sich etwas borgen?
Ein Versicherungsvertreter steht vor mir
Mit der Police gegen sämtliche Sorgen
Ich frage ihn: Wie viel zahlen sie mir
Wenn ich die Police denn nähme?
Um Geld zu verdienen, stände er hier
Als Wohltäter er nicht käme!
Da ist das Gespräch für mich vorbei
Die Tür klappt. Nicht noch mehr Sorgen!
Was ist heute wichtiger als der Mai?
Das andre kann warten bis morgen!
Nie mehr ein Mai?
Ich setz mich, schalte den Fernseher ein
Mein Fenster in die weite Welt
Schlimme Bilder strömen zu mir herein
Wütende Sorge mich überfällt
Hellrote Flammen explodierender Straßen
Dazwischen Lachen von sattrotem Blut
Wie unendlich hilflos die Menschen dort saßen
Wie sie schreien vor Schmerz und Wut
Die Jagdbomber sind so schnell entschwunden
Wie sie brachten das Inferno herbei
Doch die Toten und Ruinen noch lange bekunden
Ihr Kriegsverbrechen im Mai
Die Menschen beginnen, wie benommen
Zu graben im zerbombten Haus
Nicht Besitz, der den Flammen entkommen
Ihre Toten graben sie aus!
Sie trauern still, nur einer ruft laut
Die Gequälten zur Predigt herbei
In das Nest, das der Feind sich gebaut
Will er legen ein Sprengstoff - Ei
Sie lauschen ihm, er macht ihnen klar
Teufel und Feind stehn in derselben Ecke
Wer sich opfert käm’ in’s Paradies sogar
Sein Rolls Royce parkt hinter der Hecke!
Er sagt ihnen nicht, wer er wirklich ist
Er kennt die Psyche der Menschen genau
Sein Versprechen ist nur eine List
Seine Machtgier verbirgt er schlau!
Ich höre Präsidenten. Voller Hysterie
Ihre Stimmen sich überschlagen
Höre, wie ihre Feindbilder sie
Dem eigenen Volke vortragen
Doch das Feindbild ist ein Fabeltier
Aus der Welt der Märchen und Sagen
Dem Volk macht es Angst, und die Gier
Nach Macht und Öl wird unterschlagen
So entwickelt jeder seinen Monolog
Über des Volkes Größe und Leiden
Der andre, der Feind schon immer log
So verschieden und doch gleich die beiden
Ach, wären alle Menschen wie ihr seid
Voll Machtgier und von Einsichten frei
Die Welt versänke wohl in Tränen und Leid
Für die Menschheit käme nie mehr ein Mai
Da klingelt es an der Wohnungstür
Bringt der Nachbar zurück, was er borgte?
Ein junger Mensch steht vor mir
Der um die Kriegswaisen sich sorgte
Er sagt: Alles, was ich spende hier
Zu den Kriegswaisenkindern käme
Nicht um Geld zu verdienen, sei er bei mir
Für sich selber er nichts nähme!
Ich bitte ihn freundlich zu mir herein
Denn wir haben ja dieselben Sorgen!
Zwei Kriegswaisenkinder könnten doch sein
Die beiden Präsidenten von morgen!
PeKa