Gedichte
Der ScheinZwerg lacht - (Teil 2)

Der ScheinZwerg lacht im Wiesengrund

mit seinem scheinzwerglieben Mund.

Die Blumen lächeln nett zurück,

die Bäume rauschen voller Glück.

Er ist ein Zwerg ja nur zum Schein,

sein Herz das lässt ihn riesig sein:

Es finden alle darin Platz,

vom Mörderwal bis hin zum Spatz.

Die Sonne scheint ihm auf den Leib,

das ist des ScheinZwergs Zeitvertreib.

und wenn es doch mal Wolken gibt,

der ScheinZwerg auch die Wolken liebt.

Wer einen ScheinZwerg finden will.

der rede nicht und bleibe still.

Weil man ja sonst den ScheinZwerg stört,

und niemals nicht sein Singen hört.

Der gehe munter in den Forst,

im größten Baum, da ist sein Horst.

Sein scheinzwergweiches Kuschelbett,

wenn ich doch so ein Nestchen hätt!

Dafür doch müsst ich ScheinZwerg sein,

im Herzen groß, vor Großen klein.

Müsst lauschen auf den Zwergensang,

und gehen manchen dunklen Gang

ganz tief hinab ins Zwergenland,

wo Bitterkeit die Seele fand.

im finstern Tal erblüht Dein Licht,

vorher wirst Du ein ScheinZwerg nicht.

Aus Zwergenhöhlen aufgestiegen,

verwandelt nun, kannst Du jetzt fliegen:

Als ScheinZwergVogel unerkannt

im Wolkenmeer und übers Land!

Und in dem samtnen Himmelsrund

ist Keiner so wie Du gesund.

Ach, ScheinZwergleben bist so schön,

Du sollst nie wieder von mir gehn!