Â
Wenn einem keinen Glück erreicht, sonder nur pures Kummer, zu ertragen was man nicht verkraftet.
Wie fühlt man sich da wohl?
Wenn einem das Leben nutzlos erscheint und es nicht lieber würde als zu schlafen.
Was könnte man machen?
Ich sah keinen Ausweg.
Â
Was hätte ich nicht alles getan, nur um ein
einziges Mal etwas mithören zu können?
Â
Ich erkenne nur die Bewegungen, die einen zarten Schwung ergeben.
Auch die Bewegung des Mundes konnte ich feststellen.
Sehen aber nicht hören.
Â
Keine Stimme, kein Geräusch, kein
Lachen, kein Schreien - Nichts außer die absolute Stille.
Â
Eine Beschaulichkeit, die nie verging,
die sich immer wieder von Neuem wiederholte.
 Wie hätte ich da wegrennen können?
Wenn es doch kein Entkommen gab.
Wenn sich doch alles von alleine ergab.
Â
Meine Ohren waren taub, nicht einmal die Melodie
kannten sie, nicht mal das zwitschern der Vögel oder meinen Tonfall.
Dessen ungeachtet, belächelte ich alles, was mit mir in Berührung kam,
damit sie nicht an meinen Schmerz teilnehmen müssen.
Ich wollte Keinem das selbe Leid zufügen, welches ich tagtäglich empfand,
da ich diesen Kummer am allerbesten kannte.
Wie es ist,niemals, nicht mal einen winzigen Klang hören zu können.
Irgendwann kam der Augenblick , an dem ich mich fragte
 „Wozu lebst du?“ Ich konnte es mir nie beantworten.
Denn ich wusste nie, wozu ich lebte und welchen Sinn es
ergab, niemals etwas hören zu können.
Â
Alle versuchten sich zu bemühen, mich zu trösten.Aber gerade dann fühlte ich mich am schlechtesten. Es war ein Gefühl,
einfach nur bemitleidet zu werden, ein Gefühl des Müssens.
So fühlte es sich an, als wären sie verpflichtet, mir Beistand leisten zu müssen.
Doch dagegen wehrte ich mich immer wieder.
In diesen
In solchen Momenten spürte ich erst wie machtlos ich doch eigentlich bin.
.Jeder sprach von Musik, doch ich höre nicht wie sie es sagten,
sondern wie sie es mir mit den Händen beschrieben.
Wie gerne hätte ich mal diese Melodien, die sie mir beschrieben, hören wollen.
 Ich kam mir mit der Zeit vor wie ein Glas, mit dem man ganz
besonders umgehen muss, damit es ja nicht zerbricht.
Allerdings zerbrach ich immer wieder, denn es war viel
zu schwerwiegend, um das glauben zu können, das ich
niemals etwas hören kann.
 Doch sie sagten
„Ach Kindchen, glaub uns doch!
Es ist manchmal besser, nichts hören zu können,
als alles mithören zu müssen.“
Dieser Gedanke war so qualvoll das meine Eltern immer noch nicht verstanden.
Â
Wie können sie mir sagen es wäre besser nicht hören zu können, als hätte ich eine andere Wahl gehabt, anstatt alles zu akzepieren.
Jedoch schlug ich in diesem Augenblick auf meine Brust mit voller Wucht und das
Gefühl der Einsamkeit schmiß mich wehrlos zu Boden.
Â
Natürlich rannten sie schnell zu mir um mich zu trösten,
aber ich stoßte ihre Hände weg.
Ich hörte sie viel zu oft, viel zu lange.
Ich wollte doch nur wissen, wie es ist, wenn man hören kann.
War das denn so schwer zu verstehen?
Da versuchte ich mit meiner letzten Kraft, die ich noch hatte,
ihnen zu erklären wie es sich anfühlt nichts hören zu können.
Natürlich rannten sie schnell zu mir um mich zu trösten,
aber ich stoßte ihre Hände weg.
Ich hörte sie viel zu oft, viel zu lange.
Ich wollte doch nur wissen, wie es ist, wenn man hören kann.
War das denn so schwer zu verstehen?
Da versuchte ich mit meiner letzten Kraft, die ich noch hatte,
ihnen zu erklären wie es sich anfühlt nichts hören zu können.
Â
Jedoch kamen wieder ihre mitleidigen Worte
„Du stellst es dir aber viel zu schön vor.
Glaub uns doch wenn wir sagen, es ist manchmal
besser, nur der Stille lauschen zu können, anstatt alles mithören zu müssen.
Wer hören kann muss mithören, man hat nicht die freie Wahl. Du aber schon.
Kleines sei froh das du nicht hören musst. “
Da bewegte ich mich unausschließlich und sprach mit meinem ganzen Körper
„ Ich habe doch noch nicht mal eine Wahl.
Ich kann nicht mehr der Stille lauschen. Wieso versteht ihr das den nicht.
Wenn ich es nur könnte, hätte ich mich schon längst fürs hören entschieden.“ Ich nahm Luft und schrie weiter „ Ihr wisst doch gar nicht wie das Leben einer Tauben ist.
Wie schwarz und kalt es sich doch anfühlt.
Nur sehen, und doch nichts hören. Gar nichts hören.
Wisst ihr denn überhaupt, wie man sich da fühlt?
Wie einsam und verloren man sich vorkommt?
Nein, wie sollt ihr es auch wissen, wenn ihr hören könnt.
Wenn ihr allem zuhören könnt. Ach was rede ich eigentlich mit euch.“
Der gleiche Ablauf. Ich gehe raus, raus aus diesem Versteck, raus aus dieser Stille.
Doch nirgends ist es laut, nur Stille, mein Leben lang.
Â
Was ist das für ein erbärmliches Leben?
Â
Und ich laufe die Straßen hinunter, sehe Menschen um mich herum, an denen es zu erkennen
ist, dass sie lachen, reden, schreien und sich amüsieren.
Und ich?
Was tue ich?
Was kann ich denn machen?
Außer beobachten und feststellen.
Ich wandere dem Gang der Treppen hinauf und steige in den Zug .
Es fährt immer weiter und ich dachte mir in diesem Augenblick,
ob ich nicht einfach mal abspringen soll von der Bahn.
Denn sonst würde es kein Ende geben, es würde immer weiter
gehen, immer weiter.
Â
Ich hielt es darin nicht mehr aus und ging raus aus dieser endlose Bahn.
Wohin soll ich gehen?
Wieder dort hin, wo ich herkam?
Eine andere Möglichkeit würde mir gar nicht übrig bleiben.
Â
Ohne Ihnen in die Augen zu schauen, ging ich in mein kaltes und doch
schwarzes Zimmer. Die Nacht brach ein und die Wut
verwüstete mich innerlich. Mit feuchten Augen schrie ich
„Wieso, wieso müssen sich so schreckliche Plagen
ereignen über mich? Weswegen muss mein Leben wie ein
Haufen Elend aussehen? Wer amüsiert sich da über mich?
Verdiene ich es denn so zu leiden? Ich bin doch schon gekränkt und das Leben
verfließt vor meinen Augen zu einem Strudel ohne Sinn.
Nichts lieber würde ich als zu sterben.
Hört man denn mein Herz nicht vor lauter Kummer schlafen?
Ich kann nicht, ich kann nicht, ich kann es
einfach nicht mehr so zu leben.“
Ich versinke in meinem melancholischen Zustand.
Ich brauchte so schnell wie möglich Luft zum Atmen. Ich
mache das Fenster auf, um einatmen zu können. „Wieso
springst du nicht?“ Sagte meine inner Stimme zu mir.
„Es hat doch alles kein Sinn mehr, spring dann ist dein
armseliges Leben vorbei!“
Zum ersten mal schoss mir durch den Kopf diese Frage.
Wieso ich eigentlich meinen Tod so sehr wünsche?
Ich kannte zwar die Antwort, aber nicht die Ursacher meiner Frage.
Ich vertiefte meine blickte aus dem Fenster und schaute auf die Natur.
In der Nacht war alles so friedlich und still.
Dieser Zeitpunkt war wohl der einzige stille Momente der
Menschen und ich muss es bis zum Tod mitragen.
Ich schloß das Fenster zu und ging auf mein Bett.
Der Morgen wird wie jeder andere Tag sein. Nur still.
Aber da irrte ich mich anscheinend völlig.
Den dieser Morgen kam mir vor wie in einer Traumwelt, als ich aufwachte.