Romane & Erzählungen
Shorty # 000

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"Shorty # 000"
6 S.
6 S.

Shorty # 000

Beschreibung

Shortstory zum Thema: "Was geschah, als die Kinder meines Bruders ein paar Tage bei mir wohnten." (Wettbewerbsbeitrag.)

"Isja nun nichso dasmir die Blagen nur auffe Nerfen gehn, wissense, abba wassufiellis issufiel !",
hatte meine Nachbarin noch wie zur Warnung am Morgen zu mir gesagt, und ich nur, "Jaja, da haben Sie recht"
und dann schnell ab zur Ubahn, bevor sie wieder von der Bandscheibenoperation ihres Bruders erzählen konnte.
Was sollte ich mir auch für Gedanken machen ?  Zum Glück war ich seit Jahren ohne anhänglichen Ballast und sehr zufrieden damit. All die kleinen Nervensägen, die "Tante Jo" zu mir sagen, waren weit weg und mussten nur zu den jeweiligen Geburtstagen mit Kleinigkeiten bedacht werden.
Und wie ich so in der Ubahn sitze und still mein glückliches Leben geniesse, da kommt mir mein lockeres Versprechen in den Sinn.
Damals, bei Onkel Werners Beerdigung, als ich Tom und Paula angeboten hatte, doch einfach mal auspannen und mir die Kids zu überlassen, für ein Wochenende oder so. Naja, wir hatten schon einiges intus , wahrscheinlich haben die das nicht wirklich ernst genommen, und bevor Paula ihre heissgeliebte Brut hergibt, fällt Karfreitag in den Dezember. Am Bahnhof muss ich umsteigen, die Morgenhektik fängt mich ein, oh wie ich diese Stadt liebe !
Spät Abends, ich weiss nicht weshalb, muss ich wieder an die Kinder denken. Wie alt waren die doch gleich noch ? Maria müsste knapp elf sein, dann ist Torben acht und Carmelita auch schon längst fünf, wie doch die Zeit vergeht !
Ich schiebe meine Pizza in den Ofen und giess mir meinen Wein ein, da klingelt das Telefon, mein herzallerliebster Bruder, ziemlich aufgelöst. Erzählt von einem Autounfall und dass die Paula mit einem Beinbruch im Krankenhaus liegt, mindestens zwei Wochen höchstens und er bekommt kein Frei und die Schule hätte Verständnis und die Kinder würden die Zeit zu ihrer Tante nach Hamburg dürfen, ausnahmsweise, es wären ja nur zehn Tage und das würde er mir nie vergessen, vielen vielen Dank , er käme also am Samstag vormittag.  Samstag ? Heute ist Donnerstag ! Er hatte natürlich noch viel mehr auf dem Herzen, aber da habe ich gar nicht mehr zugehört. Ich sah eine riesige Flutwelle auf mich zu kommen, eine wahre Tsunami, eine gigantische Wasserwand, die mit unerbittlichem Donnergroll sich fern am Horizont aufbaut und , unausweichlich rasend schnell näher kommend, mich armes Menschenkind schreckensstarr wie angewurzelt stehen liess, während alles in mir in wilde Panik ausbrach und nach sofortiger Flucht schrie, und da nahm ich allen Mut zusammen und wollte meinem Bruder die Sache ausreden, aber da hatte er schon aufgelegt.
Was dann geschah ?
Ich wünschte, ich könnte es Ihnen verraten, aber dann habe ich mir eine Zigarette angesteckt, obwohl der Gashahn vom Backofen die ganze Zeit offen war, ich hatte mir schon längst vorgenommen, das endlich mal machen zu lassen.

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Hagenbaeumer

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Gunda Re: (L)ACH -
Zitat: (Original von Hagenbaeumer am 15.04.2010 - 06:06 Uhr)
Weil Du Dich daran nicht störtest, da frug ich mir, obs denn übersehen wurde, Deinerseits.



Aua, aua ...




Zitat: (Original von Hagenbaeumer am 15.04.2010 - 06:06 Uhr)

Und die Formulierung "mindestens höchstens" war genauso Absicht, wie die wilden Sprünge durch die Gramatik, wie Du schon sagst, der Mann kann es. (Wenn er nur wollen würden möchten dürfte.) P.S.: Ich vergebe Dir die vorsätzliche Beleidigung durch gezielte Verballhornung meines Namens, Keule.


Ganz reizend von dir, lieber Matthias ;o)
Jepp, dass "mindestens höchstens" gewollt war, dachte ich mir wohl :o)

Lieben Gruß
Gunda

Vor langer Zeit - Antworten
Hagenbaeumer (L)ACH -
Zitat: (Original von Gunda am 14.04.2010 - 17:27 Uhr)
Solltest du MEINEN ersten Satz meinen ... der ist eher "liebevoll" gemeint :o)


Neee, isch mainte di ORTOKRAVIEH, kenaua RÄCHTSCHRAIPUNK.

In MEINEM ersten Satz.

Weil Du Dich daran nicht störtest, da frug ich mir, obs denn übersehen wurde, Deinerseits.

Und die Formulierung "mindestens höchstens" war genauso Absicht, wie die wilden Sprünge durch die Gramatik, wie Du schon sagst, der Mann kann es. (Wenn er nur wollen würden möchten dürfte.) P.S.: Ich vergebe Dir die vorsätzliche Beleidigung durch gezielte Verballhornung meines Namens, Keule.
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Re: Ach ... -
Zitat: (Original von LizardKing am 14.04.2010 - 15:19 Uhr)


Ich weiss nicht, ob er Zeitenmix bewußt so gewählt worden ist, die ganze Story ist ja meiner Meinung nach aus Sicht eines einfachen Mannes erzählt der -Entschuldigung Frau Oberlehrerin ;-) - die Schulzeit schon einige Jahre hinter sich hat nicht nicht mehr in allen Zeitformen perfekt ist bzw. auch noch ihre Bezeichnungen nennen kann.




Lach ...

DER Mann KANN das, Lizard King, glaub mir.
Mag sein, dass dir mein Kommentar oberlehrerhaft erscheint, aber Hagenbaeumer weiß das mit Sicherheit richtig einzuordnen, er kennt mich.

Hätte Hagenbäumer übrigens nicht geschrieben, dass es sich um einen Wettbewerbsbeitrag handelt, hätte ich auch etwas anders kommentiert. Einen solchen Beitrag reicht man ja aber in der Absicht ein, damit einen Blumentopf zu gewinnen, dann sollte auch die Form stimmen. Und eine "alles in Allem nette Geschichte" reicht da eben meistens nicht :o)) Lieben Gruß
Gunda


Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Re: Ach ... -
Zitat: (Original von Hagenbaeumer am 14.04.2010 - 16:46 Uhr)
Zitat: (Original von Gunda am 14.04.2010 - 14:32 Uhr) ... *duck*und*wech*
Auch der letzte Satz .... noch einmal ein bisschen überarbeiten.


Und den ersten Satz findest Du nicht ein klein wenig fragwürdig ?



Meinen oder deinen? *g*

Nö, deiner ist keineswegs fragwürdig, Matthias, der ist aus dem Herzen gesprochen, denke ich. Wem gehen die "Blagen" nicht hin und wieder ein bisschen auf den Keks? ;o))
Solltest du MEINEN ersten Satz meinen ... der ist eher "liebevoll" gemeint :o)
Vor langer Zeit - Antworten
Hagenbaeumer Re: Ach ... -
Zitat: (Original von Gunda am 14.04.2010 - 14:32 Uhr) ... *duck*und*wech*
Auch der letzte Satz .... noch einmal ein bisschen überarbeiten.


Und den ersten Satz findest Du nicht ein klein wenig fragwürdig ?
Vor langer Zeit - Antworten
LizardKing Re: Ach ... -
Zitat: (Original von Gunda am 14.04.2010 - 14:32 Uhr) ... Herr Hagenbäumer gibt sich mal wieder die Ehre. Hey, Matze ...*duck*und*wech*
Tja, wie du siehst, bin ich immer noch hier und bevor ich mich wieder der Gartenarbeit widme, kann ich nicht widerstehen, dir einen Kommentar zu hinterlassen.

Matthias, ich hoffe, du hast diesen Wettbewerbsbeitrag noch nicht abgeschickt? Es haben sich nämlich m.E. ein paar Macken eingeschlichen, vornehmlich, was den Zeitenmix angeht. Wenn du im Plusquamperfekt beginnst und dann in die Gegenwart wechselst, fehlt eigentlich der inhaltliche Übergang über das Präteritum ...
Etwas irritiert mich aber auch der Zusammenhang mit dem Ausschreibungstitel. Dort heißt es ja "Was GESCHAH, als .... WAREN". Die Geschichte als solche dürfte eigentlich gar keine Passagen im Präsens haben, es sei denn, aus einer Gegenwartssituation heraus würden Erinnerungen geschildert, was ja hier nicht der Fall ist. Auch sind die Kinder ja nicht WIRKLICH zu Besuch gewesen, wenn ich den Schluss richtig deute, sondern dein Ich-Erzähler ist vorher in die Luft geflogen ... ?

Auch der letzte Satz ist nicht ganz schlüssig. Warum sollte der Gashahn vom Backofen NICHT geöffnet sein? Wenn man backen will, muss man ihn schließlich öffnen. Das ist also nichts, was man "machen lassen" sprich: reparieren lassen müsste. Ich vermute zwar, du meinst die automatische Gashahnschließung bei Nichtnutzung, aber das kommt nicht so richtig rüber.

Die Idee der Geschichte und ihren Aufbau als solchen, also das Gespräch mit der Nachbarin, dann das Sinnieren in der Straßenbahn, der Anruf und schließlich das Gashahnunglück finde ich klasse, aber für einen Wettbewerbsbeitrag solltest du die Story vllt noch einmal ein bisschen überarbeiten.

Lieben Gruß
Gunda



Ich weiss nicht, ob er Zeitenmix bewußt so gewählt worden ist, die ganze Story ist ja meiner Meinung nach aus Sicht eines einfachen Mannes erzählt der -Entschuldigung Frau Oberlehrerin ;-) - die Schulzeit schon einige Jahre hinter sich hat nicht nicht mehr in allen Zeitformen perfekt ist bzw. auch noch ihre Bezeichnungen nennen kann.

Alles in allem eine nette Geschichte , wenn auch mit einem etwas überzogenem Ende.

P.S. man möge mir Orthographie- und Interpunktionsfehler im obigen Kommentar verzeihen xD
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Ach ... - ... Herr Hagenbäumer gibt sich mal wieder die Ehre. Hey, Matze ...*duck*und*wech*
Tja, wie du siehst, bin ich immer noch hier und bevor ich mich wieder der Gartenarbeit widme, kann ich nicht widerstehen, dir einen Kommentar zu hinterlassen.

Matthias, ich hoffe, du hast diesen Wettbewerbsbeitrag noch nicht abgeschickt? Es haben sich nämlich m.E. ein paar Macken eingeschlichen, vornehmlich, was den Zeitenmix angeht. Wenn du im Plusquamperfekt beginnst und dann in die Gegenwart wechselst, fehlt eigentlich der inhaltliche Übergang über das Präteritum ...
Etwas irritiert mich aber auch der Zusammenhang mit dem Ausschreibungstitel. Dort heißt es ja "Was GESCHAH, als .... WAREN". Die Geschichte als solche dürfte eigentlich gar keine Passagen im Präsens haben, es sei denn, aus einer Gegenwartssituation heraus würden Erinnerungen geschildert, was ja hier nicht der Fall ist. Auch sind die Kinder ja nicht WIRKLICH zu Besuch gewesen, wenn ich den Schluss richtig deute, sondern dein Ich-Erzähler ist vorher in die Luft geflogen ... ?

Auch der letzte Satz ist nicht ganz schlüssig. Warum sollte der Gashahn vom Backofen NICHT geöffnet sein? Wenn man backen will, muss man ihn schließlich öffnen. Das ist also nichts, was man "machen lassen" sprich: reparieren lassen müsste. Ich vermute zwar, du meinst die automatische Gashahnschließung bei Nichtnutzung, aber das kommt nicht so richtig rüber.

Die Idee der Geschichte und ihren Aufbau als solchen, also das Gespräch mit der Nachbarin, dann das Sinnieren in der Straßenbahn, der Anruf und schließlich das Gashahnunglück finde ich klasse, aber für einen Wettbewerbsbeitrag solltest du die Story vllt noch einmal ein bisschen überarbeiten.

Lieben Gruß
Gunda

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