Beschreibung
...man muss ja nur mal miteinander reden...
Herr Doktor
Gesprochen: (schrille Frauenstimme)
"Tag Herr Doktor!"
Singt: (erst langsam, dann immer schneller,
bis sich die Stimme überschlägt)
"Können Sie mal hier nachsehen?
Ich kann das nicht ganz verstehen:
Dieses Ziehen ist wie Wehen,
aber davon abgesehen
kann ich es schon noch ertragen.
Doch mein Mann tut immer sagen,
ich soll nicht so viel rum klagen,
denn sonst tut er mich erschlagen!
Doch an Regenwettertagen
- wissen Sie - tu ich mich fragen,
ob die Klagen an den Tagen
wo sie mir im Magen lagen
stärker sind!"
Der Doktor: (sehr tiefe Stimme, vertrauenserweckend, gesprochen)
"Aha!"
Der Doktor singt:
"Manches Ding ist schöner Schein
und lässt uns verdrießlich sein.
Doch das müssen wir verzeih'n,
denn sonst zieh'n wir uns das rein!
Ich schenk ihnen reinen Wein
ein: Sie wissen wir verleih'n
uns oft selber was uns kein
- Sie verstehen, was ich mein!
- Krankenschein kann uns befrei'n
und kein Schwein weint einem Bein
das vereint vereitert scheint
heut noch nach!
Patientin: (mit vorgetäuschtem Verständnis)
"Aha!...(zögernd dann)...Herr Doktor...?"
Patientin singt:
"Ich kann abends nicht einschlafen,
weil ich immer denken muss!
Ich muss denken, doch das Denken
dankt mir nicht mit Hochgenuss.
Ich versuch mich einzuschränken,
denke weniger zu denken,
bemüh mich einzulenken,
an was Anderes zu denken,
umzudenken, abzulenken -
die Gedanken soll man henken!
Können Sie mir denn was schenken,
das mir hilft?"
Doktor: "Aha!"
Doktor singt:
"Das gibt es oft in unserm Leben,
dass man nicht - wie bei Ihnen eben -
weiss wohin soll man denn streben.
Dafür kann ich schon was geben,
das auch hilft!
Ich geb Ihnen diese Pille,
die macht Sie so richtig knülle,
denn sie dämpft den eignen Wille,
eignes Denken legt sie stille.
Aber nur mit null Promille!
Ah, ich seh durch meine Brille:
Ich hab' von der Wahnsinnspille
noch in Hülle und in Fülle
etwas hier!
Patientin: "Aha!...Herr Doktor...?"
Patientin singt:
"Ich hab diese Depression,
sie wissen das ja schon...
Weil mein Mann den Arbeitslohn
nicht heimbringt, sondern vertrinkt,
und dann abends immer stinkt.
Gestern hat er mich gelinkt
und hat wieder abgewinkt,
wenn ich sage, dass er stinkt
und auch heimlich daheim trinkt,
sagt er, dass mir nichts gelingt!
Und ihm stinkt, dass er noch hinkt,
nichts gewinnt und er bestimmt
nicht mehr triiiiiiiiii....iiiinkt...,
(gesprochen)...wenn ich doch endlich mal meine Klappe halte!"
Doktor: "Aha!"
Doktor singt:
"Das ist halt ein klarer Fall:
Gehen Sie mal ins Hospital!
Partnerwahl wär auch normal,
einmal werden alle schal,
faltig, alt und - sehr fatal -
oft mit Knall und auch mit Fall.
Bleibt man nicht allzeit am Ball
und tritt kräftig ins Pedal,
schlafft die Ehe allemal
ab und wird zur Höllenqual!
Durch die Qual dieser Wahl
ballt sich halt ein Widerhall.
Ultraschall aus dem All,
bald im Waldhospital
kann ihnen helfen!"
Patientin: "Aha!"
Doktor singt weiter: "Ultraschall aus dem All...helfen!"
Patientin: (äusserst hingebungsvoll und dankbar) "Danke Herr Doktor!"
Doktor singt: (schon etwas lauter und ohne sie zu hören) "Ultraschall..."
Patientin: (betont laut und deutlich) "Auf Wiedersehen Herr Doktor!"
Doktor singt: (schon leicht überdreht und mit einem Anflug von Wahnsinn) "Ultraschall..."
Patientin: (mütterlich beruhigend) "Ist ja gut Herr Doktor!"
Doktor singt: (flippt völlig aus, rockt über die Bühne) "Ultraschall...helfen! ...und jetzt Sie!
Patientin: (verliert ebenfalls völlig die Kontrolle und kreischt) "Ultraschall...kann mir helfen!"
Doktor: (gesprochen, wieder väterlich vertrauenserweckend) "Sehr gut, und jetzt alle zusammen!"
Das Publikum so lange wie es Spass macht: "Ultraschall...kann uns helfen!"