Kurzgeschichte
Frei

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"Frei"
Veröffentlicht am 12. April 2010, 10 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Frei

Frei

Beschreibung

Schwer zu beschreiben... Werft doch einfach mal einen Blick hinein :-)

Frei

Angst. Sie ist mein ständiger Begleiter. Treu folgt sie mir überall hin, lässt mich niemals allein und sogar hier klammert sie sich an mich, wie ein Kind, das befürchtet, seine Mutter zu verlieren.

Oder vielleicht bin auch ich es, die sie nicht gehen lässt, die die Angst an sich kettet, sie gefangen hält, die sie halten will. Vielleicht zwinge ich sie dazu, mich zu begleiten, damit ich mich an etwas Beständiges krallen kann, damit ich nicht vollkommen einsam bin. Und vielleicht verbinde ich besonders sie mit diesem Ort, sie gehört ebenso hierher wie ich, ebenso wie die Ehrfurcht, die dieser Platz mir einflößt. Angst und Ehrfurcht gehen hier Hand in Hand.

Wie jedesmal, wenn ich hinunter blicke, hinunter in diesen dunkel gähnenden Abgrund, der scheint, als könnte er mich jeden Augenblick verschlingen, mich für immer verschwinden lassen, pocht mein Herz wie verrückt. Es drückt gegen meine Brust, als würde es erwägen, jeden Moment darauf hervorzuspringen. Ich höre die rhythmischen Schläge klar und deutlich in meinem Kopf, bin jedesmal aufs neue überrascht mit was für einer Vehemenz, mit was für einer Kraft dieser tot geglaubte Klumpen sich Gehör verschafft. Mit jedem weiteren Schlag pumpt es mehr Adrenalin durch meine Adern, durch meinen Körper, bis meine Hände beginnen zu zittern, bis meine Unterlippe bebt und das Schlucken mir schwer fällt.

Diese tiefe Dunkelheit, die undurchdringliche Finsternis des Abgrunds zieht mich magisch an, bezaubert und betört mich. Eine Faszination geht von ihr aus, die ich nicht beschreiben kann, der einfache Worte nicht gerecht werden können, die ich mit niemandem teilen möchte. Ich weiß so gut wie jeder andere, dass dieses Gefühl gefährlich ist, mich, wenn ich nicht abgebe, in die Tiefe reißt, mich vergessen lässt, wer ich bin, was mich ausmacht. Das mich meine Ziele und Wünsche vergessen lässt.

Ich bin überrascht, dass du heute erst so spät hier erscheinst. Ich hatte früher mit dir gerechnet, Herzchen.“

Ein eiskalter Schauer jagt über meinen Rücken, Angst und Ehrfurcht machen sich erneut bemerkbar, vermischen sich, bis ich sie nicht mehr voneinander unterscheiden kann. Die Stimme ist kalt, schneidend und doch charismatisch. Sie übt die gleiche Faszination auf mich aus, wie der Abgrund, sie zieht mich immer näher zu sich. Obwohl es nicht notwendig ist, da ich sein Gesicht schon besser kenne als das meine, das sich auf meine Netzhaut gebrannt hat, wende ich mich von der Dunkelheit, dem aufgerissenen Maul des Abgrunds ab, um ihn das kühle Grau der Augen zu blicken, die für mich den Untergang bedeuten. Jedes Mal kostet es mich ein bisschen mehr der Kraft, die ich schon lange nicht mehr habe, um diesem bohrenden Blick stand zu halten. Ich weiß, dass ich zu schwach bin, viel zu schwach, um es noch lange mit ihm aufzunehmen, mich gegen in zur Wehr zur setzen. Sein halbherziges und so überlegenes Lächeln beweist mir abermals, dass er sich dessen bewusst ist. Und dass er noch weiter geduldig warten wird, bis ich mich ergebe, bis ich nicht mehr stark genug bin, um zu kämpfen. Bis die Dunkelheit, der Abgrund und er ihre Arbeit erfolgreich beenden können, mich mit sich reißen können.

Hast du dir mein Angebot überlegt?“ Keine Emotionen spiegeln sich in der Frage oder auf seinem Gesicht. Leer und ausdruckslos. Als wähnte er den Sieg schon sein, verschränkte er die Arme vor der Brust, die grauen Augen blitzen gefährlich. „Falls du dir noch nicht sicher bist, ich kann warten. Irgendwann gewinne ich. Das weißt du so gut wie ich, Herzchen.“

Mein Herz krampft sich zusammen, mein Mund wird trocken, dennoch versuche ich zu sprechen. Ein lautloses Krächzen. Dann finde ich den Mut zu sprechen. „Ich lehne ab.“ Es soll bestimmt klingen, meine Entschlossenheit zeigen und zeigt das genaue Gegenteil.

Er lacht freudlos. Ein kaltes Lachen, das ein weiteres Loch in mein Herz, in meine Seele reißt und mich fast zum Straucheln bringt. „Du lehnst ab?“ Sein Blick bohrt sich in meinen und mein Widerstand zerbricht. Der Wirbel aus Angst und Ehrfurcht steigert sich zu einem mitreißenden Strudel, der alle anderen Gefühle verschluckt, sofern ich noch in der Lage war, sie zu empfinden.

Meinst du noch immer du könntest fliegen?“ Sein abfälliger Ton reißt immer mehr Löcher in mein Herz, er kennt keine Gnade, nur sein Ziel. „Du könntest ein Teil der Masse sein, dass sich erhebt? Bist du noch immer so blauäugig, nach allem, was du durchgemacht hast?“ Abfällig zieht er eine Augenbraue empor. „Du bist dümmer als ich dachte.“

Ich werde noch fliegen.“ Meine Stimme ist dünn, kaum hörbar, der Protest sinnlos.

Verstehst du nicht? Wenn du fliegst, dann fällst du, Herzchen. So tief, dass nicht mal ich dich erreichen kann. Sei kein Dummkopf und geh auf mein Angebot ein.“ Er kommt näher, doch ich weiche nicht zurück. Weiche nicht näher an den Abgrund, mit seiner undurchdringlichen Dunkelheit und seiner tödlichen Faszination. „Du bist nicht mehr stark genug, um da draußen zu überleben! Deshalb bist du so oft hier. Deshalb stehst du so nahe am Abgrund. Deshalb wird dich die Dunkelheit verschlingen.“

Heiße Tränen stehen in meinen Augen, doch nicht einmal sie kann ich zurück kämpfen. Meine Augen laufen über, meine Sicht verschwimmt, das Atmen fällt mir schwer. Ich weiß nicht, ob ich es dieses Mal schaffe, mich von ihm abzuwenden, umzudrehen und dorthin zurückzukehren, wo mich Schmerz und Verzweiflung erneut überrollen werden und ich wieder hier lande. Einen Schritt näher am Abgrund. Einen Schritt näher, mich zu verlieren.

Du weißt, dass du es dieses Mal nicht schaffst.“ Er lächelt. Kalt. Ausdruckslos. „Du hast keine Wahl mehr.“

Ich will nicht.“ Der Tränenstrom versiegt. Zu viele Tränen wurden geweint, nun sind keine mehr übrig. Eine letzte Träne rinnt meine Wange hinab, verharrt einen Augenblick an meinem Kinn und tropft schließlich in die unendliche Dunkelheit.

Natürlich willst du“, erwidert er ungeduldig. „Jeder will das. Nur wehren sie sich dagegen. Dazu bist du nicht mehr in der Lage. Deine Kräfte sind aufgezehrt und du willst nur noch frei sein. Vergiss nicht, dass ich dich kenne, Herzchen. Du hast genug. Du wusstest schon, dass es heute enden wird, als du hierher kamst.“

Er streckt seine Hand aus. Wie von selbst verschwindet meine Hand in der seinen, als hätte ich keine Macht mehr über mich selbst und so ist es wohl. Wieder Erwarten fühlt sich seine Haut weich und warm an, ist so verlockend wie seine Stimme, wie die Finsternis und der Abgrund.

Zum ersten und einzigen Mal klingt seine Stimme freundlich. „Siehst du“, flüstert er. „Es ist ganz einfach, Herzchen.“

Ich verliere mich in dem Grau der faszinierenden Augen, nehme nichts mehr wahr, kein Gefühl, keine Angst, keine Ehrfurcht, keine Trauer und keinen Schmerz.

Und als er mich in den Abgrund führt, die Dunkelheit mich verschluckt, er sein Ziel erreicht hat, fliege ich und vielleicht, vielleicht ist es das, wonach ich mich gesehnt habe.

Vielleicht bin ich jetzt frei.

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Robin

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schneeflocke Sorry, dass du so lange auf diesen Kommentar warten musstest - wie gesagt, ich war lange nicht hier, und ich wollte auch nicht einfach so einen Kommentar hinschmieren, deswegen..

Sehr tiefsinnig, deine Geschichte, sie hat mich sehr berührt. Dieser Wächter der Dunkelheit (oder wie man ihn auch nennen soll) hat mir, wie vieler deiner Antagonisten, so sehr gefallen, weil er in sich widersprüchlich ist - warm und kühl, abschreckend und doch vermittelt er auch ein gewisses Gefühl von Sicherheit.

Die Metapher des Fliegens hat mir ebenfalls sehr gut gefallen - dieser verzweifelte Versuch, irgendetwas Besonderes im Leben zu erreichen, das einen von der Masse abhebt, ich denke, das Gefühl kennen viele, auch wenn es nur den Wenigsten gelingt.

Und der Schluss war auch sehr schön - dieses "vielleicht" macht ihn sehr prägnant, es klingt für mich wie eine kleine, verlorene Stimme aus dem Abgrund, die trotz allem noch ein wenig Hoffnung in sich trägt, zugleich aber weiß, dass es eine unsinnige Hoffnung ist, dass sie im Grunde verloren ist...

Ich weiß nicht, wahrscheinlich interpretiere ich viel zu viel in deine Worte hinein, und ich hör auch schon auf mit philosophieren ;)
Was ich dir damit sagen wollte: mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen, und sie hat mich zum Nachdenken angeregt. Großes Lob!

Liebe Grüße,
Tina
Vor langer Zeit - Antworten
LorelaiPatton Re: Re: -
Zitat: (Original von Robin am 17.05.2010 - 19:49 Uhr)
Zitat: (Original von LorelaiPatton am 13.04.2010 - 10:35 Uhr) Du hast die Dunkelheit als genau das bezeichnet, was sie ist. Eine Verführung und etwas das Schutz bietet.
Einfach grandios! Ich liebe diese Geschichte...! Wiedermal ;-) Hast du es also wieder geschafft. Ich hab das Gefühl, dass sich meine Favo-Liste bloß noch auf deine Geschichten beschränkt ;-) Aber soll mir nur recht sein!

Besonders schön finde ich 2 Dinge. Einmal diese Vorstellung von den traurigen Augen, dem Abgrund und dem Wandel, dass die Dunkelheit sich warm anfühlt (Hand) und eine sanfte Stimme hat.
Und zum 2. finde ich sehr schön den Vergleich von fallen und fliegen!

Wie oft denken wir, dass wir fliegen und dabei fallen wir? Bzw. wie oft auch umgekehrt?

Der Text hat mich in seiner Bedeutung mal wieder umgehauen, einfach genial!!!

Herzliche Grüße


Ach ja, nach ewig langer Zeit mal wieder hier online sein zu können und dann so ein schönes Kommentar zu lesen freut mich doch sehr. Da hat sich das Lernen "schwänzen" doch gelohnt :-)
Ein größeres Kompliment kann man doch fast nicht bekommen, oder? Ich danke dir jedenfalls sehr und entschuldige mich, dass ich so lange nicht geantwortet hab :-)

Liebe Grüße
Lisa


Ach, schon gut, ich gebe zu ich bin momentan auch nicht die Aktivste hier... So viel um die Ohren, dass ich keine meiner angefangenen Schreibereien fertig kriege..., aber das ist eben ab und an so. Wär ja auch schlimm, wenn das ganze Leben aus Schreiben und nichts als Schreiben bestünde ;-)

Herzliche Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Re: Ich glaube, in der Geschichte... -
Zitat: (Original von Robin am 17.05.2010 - 19:47 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 12.04.2010 - 22:42 Uhr) ... eine Metapher auf die Angst vor der Ungewissheit, etwas zu tun und nicht zu wissen, wie's ausgehen mag, erkennen zu können. Vielleicht auch etwas Düsteres, etwas Böses, das man tun möchte und zugleich eben auch nicht. Und was heißt »frei sein«? Ist man frei, wenn man sich dem erwehrt oder sich darauf einlässt? Hmm, ein feines Geschichtchen, dass sich nahtlos an deine anderen Gedankentexte anschließt. Und ich muss Luzifer übrigens Recht geben: Mich erinnert's auch ein wenig an einen deiner anderen Texte. Tut der Sache aber keinen Abbruch, denn deine Schreibe ist natürlich mal wieder ganz ausgezeichnet!

Liebe Grüße
Thomas


Ja, irgendwie fehlen mir die Ideen. Seit Monaten und ich komme auch einfach nicht mehr zum Schreiben. Fachabi steht vor der Tür und irgendwie muss ich ständig lernen, selbst wenn ich denke, dass ich mal Zeit für mich hab :-)
Aber du hast mal wieder hervorragend erkannt, was ich sagen wollte. Vortrefflich und freut mich doch ziemlich so was zu lesen. Zumal ich ja mal wieder ewig nicht online war :-)
Danke, dass du mir trotzdem "treu" geblieben bist lieber Thomas und ich hoffe, nach meinem Abi kann ich endlich mal wieder in deinen Geschichten versinken. Danach hab ich mir sowas auch verdient :-)

Liebe Grüße
Lisa
Huch, mensch! Du hier!? :-) Gibt 'ne Geschichte von Stephen King, die heißt »Manchmal kommen sie wieder«. Sehr passend, was dein Auftauchen hier betrifft. ;-) Aber ach, mach dir mal keinen Stress. Das ganze Abigedöns geht vor. Und ich bin hier ja eh so 'ne Konstante. Mich findeste bestimmt auch noch in 'nem halben Jahr oder später hier, wenn mich nicht bis dahin irgendeine wandelnde Seuche ausgerottet hat (was ich manchmal durchaus als Gefahr sehe *g*). In diesem Sinne, dir weiterhin erfolgreiches Lernen. Box dich durch! :-)

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Robin Re: -
Zitat: (Original von LizardKing am 13.04.2010 - 13:19 Uhr) Die atmosphärische Dichte des Textes ist sehr gelungen. Die Interpretation wer oder was "er" ist bleibt zudem dem Leser überlassen.


Sorry, dass die Antwort so lange gedauert hat, aber ich freu mich riesig über das Kommentar. Dankeschön!
Vor langer Zeit - Antworten
Robin Re: -
Zitat: (Original von LorelaiPatton am 13.04.2010 - 10:35 Uhr) Du hast die Dunkelheit als genau das bezeichnet, was sie ist. Eine Verführung und etwas das Schutz bietet.
Einfach grandios! Ich liebe diese Geschichte...! Wiedermal ;-) Hast du es also wieder geschafft. Ich hab das Gefühl, dass sich meine Favo-Liste bloß noch auf deine Geschichten beschränkt ;-) Aber soll mir nur recht sein!

Besonders schön finde ich 2 Dinge. Einmal diese Vorstellung von den traurigen Augen, dem Abgrund und dem Wandel, dass die Dunkelheit sich warm anfühlt (Hand) und eine sanfte Stimme hat.
Und zum 2. finde ich sehr schön den Vergleich von fallen und fliegen!

Wie oft denken wir, dass wir fliegen und dabei fallen wir? Bzw. wie oft auch umgekehrt?

Der Text hat mich in seiner Bedeutung mal wieder umgehauen, einfach genial!!!

Herzliche Grüße


Ach ja, nach ewig langer Zeit mal wieder hier online sein zu können und dann so ein schönes Kommentar zu lesen freut mich doch sehr. Da hat sich das Lernen "schwänzen" doch gelohnt :-)
Ein größeres Kompliment kann man doch fast nicht bekommen, oder? Ich danke dir jedenfalls sehr und entschuldige mich, dass ich so lange nicht geantwortet hab :-)

Liebe Grüße
Lisa
Vor langer Zeit - Antworten
Robin Re: Ich glaube, in der Geschichte... -
Zitat: (Original von PhanThomas am 12.04.2010 - 22:42 Uhr) ... eine Metapher auf die Angst vor der Ungewissheit, etwas zu tun und nicht zu wissen, wie's ausgehen mag, erkennen zu können. Vielleicht auch etwas Düsteres, etwas Böses, das man tun möchte und zugleich eben auch nicht. Und was heißt »frei sein«? Ist man frei, wenn man sich dem erwehrt oder sich darauf einlässt? Hmm, ein feines Geschichtchen, dass sich nahtlos an deine anderen Gedankentexte anschließt. Und ich muss Luzifer übrigens Recht geben: Mich erinnert's auch ein wenig an einen deiner anderen Texte. Tut der Sache aber keinen Abbruch, denn deine Schreibe ist natürlich mal wieder ganz ausgezeichnet!

Liebe Grüße
Thomas


Ja, irgendwie fehlen mir die Ideen. Seit Monaten und ich komme auch einfach nicht mehr zum Schreiben. Fachabi steht vor der Tür und irgendwie muss ich ständig lernen, selbst wenn ich denke, dass ich mal Zeit für mich hab :-)
Aber du hast mal wieder hervorragend erkannt, was ich sagen wollte. Vortrefflich und freut mich doch ziemlich so was zu lesen. Zumal ich ja mal wieder ewig nicht online war :-)
Danke, dass du mir trotzdem "treu" geblieben bist lieber Thomas und ich hoffe, nach meinem Abi kann ich endlich mal wieder in deinen Geschichten versinken. Danach hab ich mir sowas auch verdient :-)

Liebe Grüße
Lisa
Vor langer Zeit - Antworten
Robin Re: Irgendwie -
Zitat: (Original von Luzifer am 12.04.2010 - 21:11 Uhr) klingt der Text wie ein anderer von dir. Ich komme nur nicht mehr auf den Titel. Egal.
Ich verstehe gar nicht, warum alle so eine Angst vor der Dunkelheit, vor dem Abgrund haben. Ein kleiner Sprung und man braucht keine Führung, keine Hilfe, keine Sorgen. Man fliegt. Fliegt dem Abgrund entgegen. Entgegen dem Grund der falschen Furcht und zur Freiheit hin. Einem Licht, das nur dann scheint, wenn einen die Dunkelheit erfüllt hatte. Wer glaubt, dass die Freiheit nur im Lichte zu finden ist, der hatte nie eine Fledermaus fliegen sehen.
Im Mondenschein, bei tiefer Nacht,
ist sie wieder neu erwacht.
Die Schwingen stark, die Augen klein,
wird sie im Dunkeln frei sein.

Liebe Grüße
Luzifer


Ja, da muss ich dir voll und ganz recht geben. Ich hab mich sehr an einem früheren Text von mir orientiert, aber ich musste das hier einfach mal wieder raushauen :-)
Ich entschuldige mich übrigens vielmals, dass meine Antwort erst so spät (dürften doch jetzt ein paar Monate sein, oder?) kommt, aber mit dem ganzen Fachabistress krieg ich das nicht besser hin. An mir ist leider kein Organisationstalent verloren gegangen.
Ich danke dir jedenfalls so sehr, dass du mir noch treu geblieben bist und auch weitergelesen hast :-)
Und ich muss gestehen, dass ich sowohl vor dem Abgrund als auch vor der Dunkelheit Angst hab. Warum kann ich dir gar nicht so genau sagen. Vielleicht wegen der Ungewissheit?
Also, nochmal ein riesiges DANKESCHÖN Luzifer.

Liebe Grüße
Lisa
Vor langer Zeit - Antworten
Robin Re: Ich kannte mal dieses Gefühl. -
Zitat: (Original von Bonnie am 12.04.2010 - 17:40 Uhr) Dieses Gefühl, als würden Gegenstände leben. Ich führte schon vor langer, langer Zeit einen großen Kampf mit meinem Spiegel. Es war so, als würde er leben. Dabei war der Kampf völlig sinnlos. Im Grunde war es nur die Psyche, die mich nicht in Ruhe ließ. Dann habe ich endlich begriffen, dass Gegenstände weder leben, noch einen verletzen können. Jedenfalls psychisch nicht. Deswegen finde ich deinen Text auch so schön. Ich spüre diese Angst, die du ebenso gespürt hast oder vermutlich auch immer noch spürst. Lass manchmal Dinge ziehen. Frage dich, was du wirklich erreichen möchtest, was du ändern willst und was dich in der Tat bedrückt. Manchmal möchte man die guten Dinge an einem oder an der Welt nicht sehen (wie in meinem Fall). Manchmal möchte man fliehen, im Selbstmitleid ertrinken und einfach nichts dagegen tun. Aber man muss! Und meistens geht es einem danach auch viel besser.

Mit freundlichen Grüßen,
Anna


Nun, damit ich vor meinem Fachabi doch noch endlich mal dazu komme, mich mal wieder anzumelden und meine längst fälligen Antworten zu schreiben, hab ich mir einfach ein wenig Zeit gestohlen, die ich gar nicht mehr habe :-). Aber das musste einfach mal wieder sein.
Ich danke dir sehr, dass du meinen Text gelesen hast (obwohl ich selbst nicht mehr so genau wusste, um was es dabei geht) und auch für deinen Kommentar und ich entschuldige mich vielmals, dass meine Antwort eine Ewigkeit gedauert hat. Leider fehlt mir die Zeit und eigentlich sollte ich jetzt auch lernen ;-)

Liebe Grüße
Lisa
Vor langer Zeit - Antworten
LizardKing Die atmosphärische Dichte des Textes ist sehr gelungen. Die Interpretation wer oder was "er" ist bleibt zudem dem Leser überlassen.
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