Geheimnis der Wüste
Unendlicher Raum, weitet den Blick,
schrumpft Dich ein, bringt Dich auf den Punkt.
In der Hitze und Klarheit verbrennt alles Überflüssige,
schmilzt die Tröpfchen der Essenz zusammen
zu einem Herz aus reinem Glas.
Wo keine Bilder, kein Lärm Dich ablenken
hörst Du Dein lautes Schreien,
wie einen Schwarm hektisch flatternder,
schwarzer Vögel.
Aufgeschreckt durch die Macht der Stille
branden sie in den feuerflüssigen Himmel,
verglühen zu Asche, zu Staub.
Nun bist Du Teil der Wüste
und Deine geschlossenen Augen
durchdringen die Nacht, wie ein Pfeil...
...auf der Suche nach Deinem Geliebten...
In jedem Stein ist er,
im Flüstern der Schatten,
im Wehen des Windes:
Scharf und klar,
voll feinem Sand,
wie die Berührung seiner Hände
auf Deiner Haut.
Er bringt den Duft des Wassers mit,
aus der Tiefe,
fernab von hier.
Wie weit muss ich noch gehen?
Wie viele Sterne sehe ich noch fallen,
im Samtdunkel der Nacht,
die meine brennenden Wangen
kühlt?
Werde ruhig, meine Seele!
Hörst Du nicht....?