Hier ist nun das zweite Kapitel der Legende der Drachenkríege, hoffe wie immer auf Kommentare und Bewertungen
Die fliegende Feste. Ein Relikt aus der alten Zeit. Einer Zeit in der die Welt noch voller Magier war und die Götter auf Erden wandelten. Mitten aus der Unterstadt ragte der Turm in die Höhe. Er war massiv aus schwarzem Stein und härter als jedes andere Material das man kannte. Der Turm erstreckte sich über 800 Meter in den Himmel und dort mitten in den Wolken stand die fliegende Feste. Eigentlich war es eher eine Art Stadt in der die reichsten und angesehensten Menschen lebten. Die Stadt stand auf einer Platte, die wie der Turm aus dem schwarzen Stein gebaut worden war. Über die Jahre hinweg gab es immer wieder Anbauten von Architekten, die die Festung immer weiter wachsen ließ. Darüber wie der Turm und die Platte entstanden waren gab es viele Geschichten, eine war unwahrscheinlicher als die andere. Der Turm war da seit die Menschheit denken konnte und er überdauert die Zeit.
Kaya stand auf dem Balkon und blickte hinunter, auf die Unterstadt die sich wie ein Straßenteppich unter ihr abzeichnete. Es war nicht unmöglich zu ihrem Fenster zu gelangen. Der Kerl hätte sich mit einer Kletterausrüstung an der Außenseite ihres Zimmers herumhangeln können und dann in ihr Fenster klettern können. Aber abgesehen davon, dass kein Mann den sie kannte gesteigerten Wert darauf legte an der Außenkante der fliegenden Feste entlangzuklettern, wie konnte er rückwärts aus ihrem Fenster springen?
Ihr Vater, Mathias und Marcus hatten sich darauf berufen, dass sie von ihrem Schwächeanfall, den eine andere Erklärung gab es für ihr Zusammenbrechen schließlich nicht, noch zu angeschlagen gewesen wäre und einen dummen Traum für bare Münze genommen hätte.
Kaya schnaubte. Sie war vielleicht einmal zusammengebrochen, aber deshalb war sie noch lange nicht mehr unzurechnungsfähig und geistig abwesend. Aber sie selbst fand keine Lösung wie der Mann es geschafft haben könnte in ihr Zimmer vorzustoßen.
„ Kaya, geh bitte nicht so nahe an das Geländer, du bist immer noch angeschlagen.“ erinnerte Mathias sie wieder an ihre gegenwärtige Situation. Es war doch immer das gleiche: Erst freute man sich, das man mit einem Schlag von allen langweiligen Bällen, Veranstaltungen und Abendessen befreit war, doch wenn ihr Vater und Mathias damit anfingen das sie sich jeden Tag über die Mittagszeit ein bis zwei Stunden hinlegen sollte um wieder zu Kräften zu kommen, dann hatte sie genug von all der Rücksichtnahme. Ein Abendessen war vielleicht langweilig, aber es war immer noch besser als Nichtstun und das den ganzen Tag.
„ Tu das nicht Kaya, das ist zu anstrengend!“
„ Lass mich das für dich machen, du bist noch zu entkräftet!“
„ Leg dich am besten einfach hin und lass uns alles machen, denn wenn wir dir auch nur zumuten dich alleine am Kopf zu kratzen könntest du wieder in Ohnmacht fallen!“
Kaya konnte es bald nicht mehr hören. Wenn sie dachte, dass das Leben einer Fürstentochter strenge Regeln hatte, dann hatte sie noch nie das Leben einer an einer ominösen Krankheit leidenden Fürstentochter erlebt.
Kaya drehte sich um, entfernte sich einige Schritte von dem Geländer und liess sich auf einen Stuhl fallen, den Mathias extra für sie mit einem riesigen Kissen ausgestattet hatte.
„ Vielleicht gehen wir besser wieder herein, Miss Kaya,“ fragte Mathias mit einer Stimme, die darauf schließen liess, das sein Beschluss bereits feststand, „ hier draußen ist es recht frisch und wenn sie sich jetzt eine Lungenentzündung holen...“ er ließ den Satz unvollendet und hüstelte nur gekünstelt.
Verdammt! Kaya musste sich zusammennehmen um den armen Mathias nicht anzufauchen, sondern sich nur umzudrehen und an ihm vorbeizurauschen. Das konnte doch kein Mensch aushalten. Sie musste mit ihrem Vater reden, gleich morgen, da er heute Abend bei einem Abendessen des Meisters der Gewürzhändler eingeladen war. So konnte das nicht weitergehen. Entweder sie kriegte ihr normales Leben wieder oder... ja oder was?
Manchmal hasste Kaya es eine Fürstentochter zu sein. Warum wünschten sich das all die Mädchen in den Geschichten immer, sie konnte wirklich nicht nachvollziehen was daran erstrebenswert war. Okay die paar Annehmlichkeiten die sie hatte, aber führte sie wirklich ein besseres Leben nur weil sie immer reichlich zu essen, immer gute Kleider, immer gute Gesellschaft hatte, immer jeden Gegenstand den sie sich wünschte, immer einen Diener um sich herum, der alles für sie tat und keine Probleme mit störenden Personen, da Marcus jeden Mann, der sie nur einmal zu begehrend anguckte auf Abstand hielt hatte?
Naja vielleicht ein etwas besseres Leben. Aber nur ein ganz kleines bisschen.
Er saß auf einem Häuserdach in der Unterstadt und blickte, mit einem Lächeln auf den Lippen, zur fliegenden Feste empor.
Er war etwas überrascht gewesen. Er hatte niemals gedacht, dass das Medium ein junges, gut aussehendes Mädchen sei. Wobei er zugeben musste, dass nie von der alten weißen Frau, an die er immer gedacht hatte, die Rede gewesen war.
Er biss in einem Apfel und genoss es als der saure Apfelsaft über sein Kinn rann.
Er würde das Medium wiedersehen und dieses mal würde er seine Zeit nicht damit verbringen sie nur anzustarren.
Mit diesem Gedanken biss er ein weiteres großes Stück aus seinem Apfel und blickte kauend gen Himmel.
„ Beobachtest du mich gerade, ohne es zu wissen?“ flüsterte er leise in sich selbst hinein.
Kaya lag in ihrem großen Waschbottich und döste vor sich hin. Mathias hatte sie dazu gedrängt nach dem Abendessen noch ein heißes Bad zu nehmen, gegen das sie auch eigentlich nichts einzuwenden hatte, doch dann hatte er angefangen auf sie einzureden.
„ In deinem Zustand solltest du nicht alleine in einem großen Eimer voller Wasser sein. Du könntest ohnmächtig werden und ertrinken.“
Sie hatte ihm versucht klar zu machen das sie es nicht willkommen heißen würde, wenn eine Zofe die ganze Zeit neben ihr sitzen würde. Doch er hatte an seiner Meinung festgehalten und nach einem Tag voller Langeweile und unnötiger Regeln hatte sie ihn letzen Endes angeschrieen. Sie hatte ihn angefaucht wer von ihnen beiden die Tochter des Fürsten und wer der Diener sei und das, wenn sie es nicht wollte, er sie nicht mit irgendwelchem Personal belästigen sollte. Dann war sie zornig auf ihr Zimmer gerauscht und hatte den verdutzt dreinblickenden Mathias im Esszimmer stehen lassen. Dort zog sie sich ihre Kleider aus und legte sich in das heiße Wasser, das schon vorher in die dafür vorgesehene Wanne gegossen worden war. Das war vor gut einer Stunde gewesen und weder Mathias noch einer der anderen Diener hatte sich bisher getraut seinen Kopf durch die Tür zu strecken. Kaya seufzte. Mathias würde ihrem Vater von ihrem Aufstand erzählen, es dabei aber wahrscheinlich so aussehen lassen, wie er es erlebt hatte: Sie war mit den Nerven so am Ende, dass sie sich nur noch durch Schreien helfen konnte. Sie konnte Mathias förmlich hören, wie er heute Abend, wenn ihr Vater wieder nach Hause kommen würde, sagen würde:
„ Das arme Ding ist völlig am Ende. Sie braucht unbedingt mehr Ruhe und darf sich nicht mehr so anstrengen wie bisher. Wenn meine Lordschaft erlauben, würde ich strengste Bettruhe raten, und natürlich keine Bücher, sie wissen ja wie schwer einem ein solches Buch auf der Seele liegen kann.“
Wahrscheinlich würde man bald nicht einmal mehr mit ihr reden um sie nicht zu überanstrengen. Kayas Vater liebte sie, aber diese Liebe war in den letzten Tagen äußerst nervig geworden und Kaya wünschte sich fast das er sich nicht sosehr um sie sorgen würde und nicht ein halbes Dutzend Diener auf sie ansetzten würde, nur damit es ihr auch wirklich gut ginge.
Egal. Für heute Abend hatte sie Mathias verjagt, auch wenn sie sich leichte Vorwürfe machte, dass sie ihn so angefahren hatte. Niemand würde sie heute Abend noch stören, dass hieß sie konnte sich gemütlich hinsetzen und noch ein paar Seiten lesen, vielleicht konnte sie sich dazu sogar an Fenster setzen. Es war schon ein Wunder. Vor zwei Wochen hätte sie das noch nicht als wirkliches Privileg betrachtet, doch nun freute sie sich schon fast ein bisschen darauf.
Morgen würde sie dann mit ihrem Vater reden und ihn hoffentlich davon überzeugen können das der ganze Trubel, der um sie veranstaltet wurde, völlig unnötig war. Und Übermorgen konnte sie dann, wenn ihr Vater sich umstimmen ließ, endlich wieder vor die Tür gehen und einen kleinen Spaziergang machen, wieder draußen sein. Nicht am Fenster oder auf dem Balkon sondern richtig draußen. Kaya lächelte in sich hinein. Vielleicht durfte sie dann bis in die Gärten der fliegenden Feste gehen. Die Gärten der fliegenden Festung waren wunderschön. Eine ungeheure Anzahl an Pflanzen, so viele das manche Menschen sagten, dass niemand sie alle kennen würde. Die Pflanzen rankten sich um Statuen und Marmorbildnisse, eines älter und imposanter als das andere. Kaya genoss es jedes mal auf neue durch diese grüne Welt zu gehen, wenn die Vögel sich vor ihr auf den Boden fallen ließen und sich um die Brotkrummen stritten die sie ihnen lachend vor die Füße warf...
Und mit einem Lächeln auf den Lippen schlief Kaya ein.
Als Kaya erwachte brauchte sie eine Sekunde um zu registrieren wo sie sich befand. Alles war nass und kalt, sie blickte sich um und erkannte dann in dem kleinen Raum ihr Badezimmer. Sie musste in der Wanne eingeschlafen sein, und das schon vor mehreren Stunden da das Wasser bereits von lauwarm in kalt überging. Schnell erhob sich Kaya aus der Wanne und griff nach einem Tuch, das neben der Wanne auf einem kleinen Holztisch lag. Verdammt. Ihr Haut war total aufgeweicht und sie fror leicht, da sie die ganze Zeit in fast kaltem Wasser gelegen hatte. Sie stieß sich das Knie an der Wanne und fluchte leise. Es war mittlerweile dunkel geworden und es fiel kaum noch Licht durch das kleine Fenster, das rechts neben der Wanne in die Wand eingelassen war. Kaya wickelte sich das Tuch um den Körper und nahm ein weiteres, was sie sich geschickt um die Haare schlang. Bis ihre Haare getrocknet wären würde sie sich noch schön in einen ihrer großen weichen Sessel setzten und eines ihrer Bücher lesen, wenn auch vielleicht nicht mehr am Fenster. Gefroren hatte sie für heute genug. Ihre Augen hatten sich nun auch an das schummrige Licht gewöhnt.
Sie hielt das Handtuch mit einer Hand fest, sodass es ihr nicht vom Kopf rutschte und drückte mit der anderen Hand die Tür zu ihrem Zimmer auf. Als sie die Tür aufdrückte wurde ein flackernder Lichtschein sichtbar. Mathias schien sich doch noch in die Höhle des Löwen getraut zu haben und hatte ihr eine Kerze angezündet. Kaya stieß die Tür komplett auf und machte einen Schritt in ihr Zimmer. Die Kerze stand auf ihrem Nachttisch und beschien den Sessel in dem sie eben noch hatte sitzen und lesen wollen.
„ Da bist du ja endlich, ich warte schon etwas länger, aber ich konnte ja schlecht nach dir gucken und dich wecken.“
In Kayas Sessel, mitten in ihrem Zimmer saß ein junger Mann. Die flackernde Kerze warf bedrohlich wirkenden Schatten auf sein grinsendes Gesicht.
Kaya taumelte wieder einen halben Schritt zurück ins Badezimmer, ihr Hand krallte sich in die Klinke während sie sich mit der anderen am Türrahmen festhielt. Ihr Herz schlug von innen gegen ihre Brust als wollte es herausbrechen und sie keuchte:
„ Wie kommen sie hier herein?“
Der Fremde grinste sie nur weiter an und lehnte sich in Kayas Sessel zurück.
„ Ich möchte nur mit dir reden.“ sagte er lächelnd und hob zur Bestätigung die leeren Hände in die Höhe.
Kaya warf einen gehetzten Blick in Richtung Tür. Fünf, nein, eher zehn Meter. Sie würde es niemals durch die Tür schaffen bis der Kerl sie eingeholt hatte, vielleicht konnte sie sich ins Badezimmer einschließen und nach Hilfe schreien, aber sie traute der Tür nicht, er würde sie aufbrechen können.
Der junge Mann folgte ihrem Blick zur Tür, ebenso wie ihrem gehetzten Augenzucken hinter sich, zurück ins Badezimmer.
„ Hör zu. Ich will wirklich nur mit dir reden, ich bleibe hier sitzen und warte bis du dich angezogen hast und dann reden...“ noch während er sprach merkte Kaya, dass sie immer noch nackt war, bis auf das Tuch das sie sich notdürftig um den Körper geschlungen hatte. Allerdings hätte das nasse Tuch, von ihr aus, weitaus mehr verbergen können als es tat, aber es lag wie eine zweite Haut an ihrem Körper und dementsprechend zeichneten sich die Formen ihres Körper sehr gut sichtbar durch den Stoff ab. Sie wurde nun mitten in ihrer Todesangst auch noch rot, wobei das was dieser Kerl dort sah doch vermutlich ihre letzte Sorge wäre. Zitternd machte sie einen winzig kleinen Schritt auf die Tür zum Flur zu und dann noch einen.
„ Wie sind sie hier hereingekommen?“ fragte sie noch einmal mit schwacher Stimme. Noch ein Schritt, dann ging es nicht weiter. Kaya musste eine Sekunde überlegen, bis sie merkte, dass sie sich nicht weiterbewegen konnte da sie immer noch den Türrahmen der Badezimmertür, wie ein ertrinkender das letzte Stück Holz, umklammerte, sodass ihre Knöchel weiß hervortraten. Sie zwang sich ihn loszulassen und schob sich noch ein winziges Stück in Richtung Tür.
Ihr gegenüber betrachtete sie mit skeptischer Miene aus dem Sessel heraus.
„ Wenn du nach den Wachen rufst bin ich wieder verschwunden und sie werden dich so langsam für endgültig verrückt halten und das hilft doch keinem von uns, oder?“ fragte er und sprach dabei betont langsam, damit sie den Sinn der Worte auch wirklich verstand.
Normalerweise hätte Kaya, trotz persönlichem Widerwillen, dieser logischen Argumentation zustimmen müssen, doch es gab kein normalerweise. Sie kämpfte um ihr Leben, war alleine mit einem wildfremden Mann in ihrem Zimmer, der anscheinend beliebig auftauchen und verschwinden konnte, wann immer es ihm passte. Sie machte einen weiteren Schritt in Richtung Tür, noch einen und sie könnte es schaffen. Durch die Tür schlüpfen und sie hinter sich zuschlagen, bevor der Kerl sie erreichen könnte.
„ Verschwinden sie von hier, es ist mir egal wer sie sind, sie sollen mich einfach nur in Ruhe lassen!“ stieß sie hervor und streckte das Bein aus um noch einen weiteren Schritt in Richtung rettenden Tür zu machen.
„ Wir haben beide keine Zeit für derart Spielchen.“ sagte er, während er sich aus Kayas Sessel erhob, das Grinsen war von seinem Gesicht verschwunden und er blickte nun ernst und angespannt in ihre Richtung. Ein Windstoss stieß durch das Fenster und lies die Flamme der kleinen Kerze flackern. Sie flackerte, flackerte und erlosch.
Kaya rannte los, hatte die Tür schon fast erreicht, öffnete den Mund und schrie: Hilf...“
Der junge Mann war innerhalb einer Sekunde zwischen ihr und der Tür packte sie um die Hüfte und drückte sie unsanft gegen die Wand. Sie versuchte wieder zu schreien aber er presste ihr die Hand auf den Mund. In dem Moment als seine Hand ihre Haut berührte explodierte in Kayas Kopf wieder der Schmerz. Der gleiche Schmerz, der sie schon auf dem Geburtstag von Oberkassenwart Gellan getroffen hatte. Ihr wurde innerhalb einer Zehntelsekunde schwarz vor Augen und sie merkte wie ihr sie die Kontrolle über ihren Körper verlor, wenn der junge Mann sie nicht festgehalten hätte, wäre sie vermutlich wieder zusammengebrochen. Sie presste sich die freie Hand gegen die Schläfe und stieß einen leisen wimmernden Schrei aus. Doch der Schmerz ließ sie nicht wieder ohnmächtig werden, ihr Blickfeld verschwamm zwar, doch er klärte sich wieder, doch was sie sah war nicht das schwache Halbdunkel ihres ihr wohlbekannten Zimmers, sondern eine andere Welt. Eine Welt aus Eis. riesige Türme und Berge aus Eis ragten unzählige Meter in die Höhe, verbunden durch gewaltige Eisbrücken. Es sah aus wie eine Stadt, ein ganzer Kontinent aus Eis geformt. Kälte kroch in Kaya hoch und sie konnte beinah das Eis unter ihren Fingern füllen. Sie konzentrierte sich auf einen der Eistürme und sah etwas in ihm. Man konnte nicht durch ihn hindurchgucken, irgendetwas war in ihm das dies unmöglich machte. Sie konzentrierte sich um es genauer zu erkennen und erkannte dann was ihren Blick auf sich gezogen hatte. Mitten in dem Eisturm, mehrere Meter hinter der Oberfläche sah sie ein Auge an. Ein Auge, eingefroren im Eis. Und trotzdem wirkte es auf irgendeine Weise...
lebendig.
Das Bild verschwand innerhalb eines winzigen Augenblicks und Kaya fand sich wieder in ihrem dunklen Zimmer wieder. Irgendwie war sie in der letzten Sekunde an der Wand hinab gerutscht und lehnte nun keuchend an der Wand. Sie schwitzte obwohl ihr eiskalt war und ihr Kopf füllte sich an als ob man ihr von innen ein paar Nägel gegen die Schläfen hämmern würde. Einen Meter vor ihr lag der junge Mann am Boden, auch ihm lief der Schweiß über das Gesicht, doch sein Gesicht sah ungefähr so aus wie Kaya sich sich selber vorstellte. Kalkweiß und ein geängstigtest Flackern in den Augen.
„ Was zur Hölle, war das gerade?“ stammelte der junge Mann während er offensichtlich versuchte sich wieder zu fangen.
Kaya blickte ihn nur an und versuchte irgendwie das gesehene zu verarbeiten. Es war wie ein Traum gewesen, nur realer. Sie hatte das Eis gefühlt und den Wind der um sie fuhr und sie frieren ließ.
Ihr Gegenüber hatte sich wieder einigermaßen unter Kontrolle, zumindest richtete er sich langsam auf und machte einen langsamen Schritt von Kaya weg.
„ Ich möchte nur mit dir reden.“ wiederholte er wieder mit, möglichst ruhiger Stimme, doch Kaya glaubte trotzdem noch ein Zittern in ihr zu hören.
„ Wer bist du?“ flüsterte sie leise während sie sich langsam an der Wand hochzog, wobei jeder Zentimeter ein kleiner Kampf für sie bedeutete.
Der junge Mann machte einen weiteren Schritt zurück und wischte sich mit der rechten Hand einmal über sein Gesicht. Kaya fand innerlich erst jetzt die Ruhe ihn näher zu betrachten. Er war nicht sehr groß aber auch nicht klein. Die goldene Mitte wie ihr Vater doch immer so schön sagte. Seine Kleidung war schlicht. Eine gewöhnliche Hose aus braunem Stoff, welchen man überall kaufen konnte, über der Hose trug er ein weißes Hemd, was für Kayas Geschmack eindeutig zu weit aufgeknöpft war. Auch die Ärmel hatte er sich bis über Ellenbogen nach oben gekrempelt. Lange rote Haare hingen ihm ins Gesicht.
„ Ich bin dein Freund.“
„ Ich suche mir meine Freunde meist selber aus und ich glaube nicht das ich dich zu ihnen zähle.“ fauchte Kaya, sie stand nun wieder auf beiden Beine, fühlte sich aber so schwach, dass sie befürchtete gleich wieder umzufallen, weshalb sie sich auf ihr Bett fallen ließ. Der Schmerz in ihrem Kopf wurde zwar immer besser, trotzdem fühlte sich Kaya immer noch als würde ihr Kopf gleich von ihnen heraus platzen. Na ja, wenigstens war sie diesmal nicht in Ohnmacht gefallen.
„ Hattest du einen solchen Anfall schon einmal?“ fragte er sie und setzte sich dann wieder in ihren Sessel.
„ Warum sollte ich dir so etwas erzählen? Du kommst in mein Zimmer, lauerst mir auf und stellst mir dann irgendwelche Fragen? Was denkst du eigentlich wer du bist?“
Er lehnte sich in dem Sessel zurück und lächelte sie einfach nur an.
„ Also hattest du schon einmal einen solchen Anfall.“ stellte er knapp dar.
Kaya atmete tief ein und merkte wie sie am liebsten aufgesprungen wäre, aber das traute sie ihren Beinen dann doch noch nicht zu.
„ Und wenn es so wäre, was interessiet dich das?“ zischte sie ihn giftig an, unterbrach ihn aber bevor er den Mund aufmachen konnte gleich wieder:
„ Verdammt, was rede ich hier eigentlich mit dir? Verschwinde!“ sie hatte bei den letzten Worten immer mehr die Stimme erhoben und merkte wie ihr langsam schwindelig wurde. Vermutlich wäre sie wieder umgefallen wenn sie nicht sowieso auf dem Bett gesessen hätte. Ihr Gegenüber blickte sie nur still an und wartete bis sich ihre Welt aufgehört hatte zu drehen und sie wieder keuchend etwas, außer wilden Farbengemischen, erkennen konnte.
„ Du bist auserwählt und deshalb ist dein Leben in Gefahr.“ versuchte er ihr zu erklären.
Kaya lachte. Es klang zwar eher wie das Krächzen eines Hahnes, dem man den Hals umgedreht hatte.
„ Ja ich kenne die Geschichte und du bist der edle Ritter der mich vor allem Bösen beschützt. Leider bin ich zu alt für solche Geschichten.“ schnaubte sie, allerdings ließ er sich davon nicht beeindrucken.
„ Dein Leben ist überaus wichtig...“ fing er an, ohne auf ihren Einwurf einzugehen, doch Kaya hatte genug von diesem Gerede.
„ Verschwinde! Ich habe mir genug von deinem Schwachsinn angehört!“ schrie sie so laut wie sich sie im Moment konnte, was etwa die Lautstärke von lautem Reden war.
„Aber...“ fing er an und diesmal klang seine Stimme etwas verstört.
„ Lass mich in Ruhe!“ brüllte sie ihn an.
Er sollte einfach nur noch verschwinden. Kaya fühlte sich so schrecklich müde, sie wollte einfach nur noch in die Kissen sinken und morgen über diesen schrecklichen Traum lachen.
Er sah sie noch eine Sekunde lang, dann stand er langsam auf und ging in Richtung Fenster ohne sich noch einmal umzudrehen. Dort stieg er mit einem Schritt auf das Fensterbrett, hielt sich mit einer Hand an dem Fensterrahmen fest, während er dann doch noch den Kopf drehte.
„ In Geschichten sterben aber niemals die hübschen jungen Frauen, das ist der Unterschied mit der Realität.“ und bevor Kaya noch etwas erwidern konnte ließ er den Rahmen los, lies sich nach vorne kippen und stürzte aus Kayas Fenster. Hinab in die Tiefe. Kaya brauchte einige Sekunden bis sie das eben gesehene realisierte und sich aufraffte. In ihrem Kopf drehte sich alles und sie musste sich mit einer Hand an der Wand entlang tasten bis sie nach unendlich vielen Schritten das Fenster erreichte.
Sie blickte hinaus in die Nacht, unter sich sah sie die immer noch erleuchtete Unterstadt und sah eine Fledermaus die um ihren Turm flatterte aber von ihrem rätselhaften Besucher war nichts mehr zu sehen.
Kaya schaffte es kaum noch zurück ins Bett, ließ das Handtuch dann von ihrem Körper gleiten. Sie hatte nicht mehr die Kraft sich ein Nachthemd anzuziehen weshalb sie sich zitternd unter die Bettdecke schob und einschlief, kaum das sie die Augen geschlossen hatte.
Arrix Re: Re: Also - Zitat: (Original von Kenshin am 02.05.2010 - 12:23 Uhr) danke, danke, kann aber wahrscheinlich nicht so schnell schreiben wie du im Moment liest^^ naja ein bisschen kann ich dich noch trösten habe noch ein bisschen was unveröffentlichtes auf meinem PC, müsste das aber erst nochmal Korektur lesen bevor ich das hochlade... aber wenn man einen so begeisterten Leser hat motiviert das natürlich ungemein :=))) Lass dir Zeit, damit es auch gut wird. :-) Das gleiche nehme ich mir gerade beim Wolf vor... Ich mach mir einen Haufen von Vorarbeit, die ich mir sonst immer gespart habe und das wird dauern. Auch wenn es im Grunde richtig produktiv ist. ~Arrix |
Kenshin Re: Also - Zitat: (Original von Arrix am 02.05.2010 - 12:11 Uhr) das erste, was mir bei der Stelle mit dem Auge und den Eistürmen in den Sinn kam, war Herr der Ringe. Nur anstatt Vulkane und Feuer, Gletscher und Eis. *gg* Sprachlich müsstest du nochmal gucken. Etwa in der ersten Hälfte hast du dich das ein oder andere Mal wiederholt und es hat sich ein kleines bisschen stockend gelesen. Aber ansonsten wirklich gut. Hat mir gefallen und warte schon auf das nächste Kapitel. danke, danke, kann aber wahrscheinlich nicht so schnell schreiben wie du im Moment liest^^ naja ein bisschen kann ich dich noch trösten habe noch ein bisschen was unveröffentlichtes auf meinem PC, müsste das aber erst nochmal Korektur lesen bevor ich das hochlade... aber wenn man einen so begeisterten Leser hat motiviert das natürlich ungemein :=))) |
Arrix Also - das erste, was mir bei der Stelle mit dem Auge und den Eistürmen in den Sinn kam, war Herr der Ringe. Nur anstatt Vulkane und Feuer, Gletscher und Eis. *gg* Sprachlich müsstest du nochmal gucken. Etwa in der ersten Hälfte hast du dich das ein oder andere Mal wiederholt und es hat sich ein kleines bisschen stockend gelesen. Aber ansonsten wirklich gut. Hat mir gefallen und warte schon auf das nächste Kapitel. |