1. April 2010
Ich weiß nicht wieso, aber der Tag war geprägt von Tränen.
Gestern wollte ich eine Kollegin anrufen. Der Zufall ließ mich die Nummer meiner Ex wählen.
Es klingelte einmal, dann erkannte ich meinen Fehler und legte auf.
Es ertönte nur einmal ein Freizeichen. Doch genau dieses war wohl der Auslöser für meinen Schmerz.
Am Abend wars mir nicht so bewusst, doch es schlich sich heimlich ein.
Sie sagte mir damals, als wir uns trennten, dass sie ihren Handyvertrag auflöste.
Aber wieso klingelte dann das Telefon jetzt?
Ich sollte nicht darüber Nachdenken, und dennoch tue ich es.
Heute brach es über mich herein. All die Gedanken über das was geschah.
All die Fehler, die ich und auch sie begangen haben.
Eine giftige Mixtur, an dessem Ende nur meine Tränen standen.
Ich weinte, weil es schmerzte. Ich erlebte ihren Verrat erneut. Durchlebte die Hölle.
Am liebsten hätte ich wieder Blut gespuckt. Als Bestätigung um der alten Zeiten Willen.
Aber die Wunde die in mir klafft, glaubte ich schon besiegt. Glaubte ich verheilt.
Doch sie blutet. Und das nicht mal in erster Linie wegen meiner Ex.
Wie oft habe ich es hier schon geschrieben?
Es ist die Kleine. Die, die ich nicht mehr sehen darf.
Damals hatte ich Angst vor dem vergessen werden allgemein.
Heute ängstigt es mich so sehr, dass mich die Kleine vergisst dass ich nicht weiß wo mir der Kopf steht.
Aber sie wird mich vergessen haben. Sie war einfach viel zu klein.
Letztlich darf ich mich nicht mal darüber beklagen, denn es wird für sie das Beste sein.
Sie muss sich nicht mit dem selben Schmerz plagen, der mich innerlich zerfrisst.
Ich hatte immer Angst davor ein Vater zu sein. Ich glaubte, dass ich es nicht kann.
Aber ich kann. Denn man muss nur lieben. Und das tat ich.
Es ist dieses kleine Mädchen was ich in Erinnerung behalte.
Und auch wenn ich nicht ihr leiblicher Vater war, so fühlte ich mich immer wie ihr Vater.
Es erfüllte mich mit stolz. Es gab mir einen Sinn. Und jetzt?
Es tut mir leid zu sagen, dass ich keinen Sinn in mir sehe.
Keinen für mich selbst, sondern immer nur für Andere.
Ich bin ausgebrannt, verletzt, innerlich komatös.
Vieles steht mir noch bevor und ich habe keine Ahnung welchen Weg ich gehen soll.
Es ist also würde man nach Hilfe schreien wollen, doch man ist stumm.
Niemand hört die Schreie.
Alles was ich hier schreibe wird nichts daran ändern.
Egal wie viele Glückwünsche, Zusprüche oder sonstiges auch geschrieben werden.
Ihr solltet es selbst am Besten wissen.
Vieles nickt man nur ab und steht nicht zu dem was man sagt oder tut.
Klar kann ich Ratschläge anhören und auch zustimmen, aber ich werde sie nie beherzigen.
Was ich wirklich will? Ich kann es euch nicht mal sagen.
Betroffenheit? Ein Schlag in die Magengrube? Will ich Aufmerksamkeit?
Ich weiß es selber nicht. Will ich mich mitteilen? Oder Verständnis?
Wie soll ich Verständnis erwarten, wenn ich mich selbst nicht verstehe?
Lasst gut sein, wenn ihr das hier lest. Schreibt wenn ihr es dennoch wollt.
Das hier ist kein Gedicht, kein Songtext, keine Geschichte.
Es ist Zeugnis meiner Gefühle.