Gedichte
Tut es weh?

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"Tut es weh?"
Veröffentlicht am 02. April 2010, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Ich bin nur ein Mensch wie jeder Andere auch. Macken und Fehler gehören ebenso zu mir wie meine Qualitäten, aber ich werde euch weder mit dem Einen noch mit dem Anderen in den Ohren liegen bzw. eure Augen dazu nötigen darüber etwas zu lesen. Man kann mich kennenlernen, aber auch hierzu werde ich euch nicht auffordern. Ihr sollt es schließlich nicht tun weil ich euch darum bitte, sondern weil ihr selbst empfindet dass ihr das tun ...
Tut es weh?

Tut es weh?

1. April 2010

Ich weiß nicht wieso, aber der Tag war geprägt von Tränen.
Gestern wollte ich eine Kollegin anrufen. Der Zufall ließ mich die Nummer meiner Ex wählen.
Es klingelte einmal, dann erkannte ich meinen Fehler und legte auf.
Es ertönte nur einmal ein Freizeichen. Doch genau dieses war wohl der Auslöser für meinen Schmerz.
Am Abend wars mir nicht so bewusst, doch es schlich sich heimlich ein.
Sie sagte mir damals, als wir uns trennten, dass sie ihren Handyvertrag auflöste.
Aber wieso klingelte dann das Telefon jetzt?
Ich sollte nicht darüber Nachdenken, und dennoch tue ich es.
Heute brach es über mich herein. All die Gedanken über das was geschah.
All die Fehler, die ich und auch sie begangen haben.
Eine giftige Mixtur, an dessem Ende nur meine Tränen standen.
Ich weinte, weil es schmerzte. Ich erlebte ihren Verrat erneut. Durchlebte die Hölle.
Am liebsten hätte ich wieder Blut gespuckt. Als Bestätigung um der alten Zeiten Willen.
Aber die Wunde die in mir klafft, glaubte ich schon besiegt. Glaubte ich verheilt.
Doch sie blutet. Und das nicht mal in erster Linie wegen meiner Ex.
Wie oft habe ich es hier schon geschrieben?
Es ist die Kleine. Die, die ich nicht mehr sehen darf.
Damals hatte ich Angst vor dem vergessen werden allgemein.
Heute ängstigt es mich so sehr, dass mich die Kleine vergisst dass ich nicht weiß wo mir der Kopf steht.
Aber sie wird mich vergessen haben. Sie war einfach viel zu klein.
Letztlich darf ich mich nicht mal darüber beklagen, denn es wird für sie das Beste sein.
Sie muss sich nicht mit dem selben Schmerz plagen, der mich innerlich zerfrisst.
Ich hatte immer Angst davor ein Vater zu sein. Ich glaubte, dass ich es nicht kann.
Aber ich kann. Denn man muss nur lieben. Und das tat ich.
Es ist dieses kleine Mädchen was ich in Erinnerung behalte.
Und auch wenn ich nicht ihr leiblicher Vater war, so fühlte ich mich immer wie ihr Vater.
Es erfüllte mich mit stolz. Es gab mir einen Sinn. Und jetzt?
Es tut mir leid zu sagen, dass ich keinen Sinn in mir sehe.
Keinen für mich selbst, sondern immer nur für Andere.
Ich bin ausgebrannt, verletzt, innerlich komatös.
Vieles steht mir noch bevor und ich habe keine Ahnung welchen Weg ich gehen soll.
Es ist also würde man nach Hilfe schreien wollen, doch man ist stumm.
Niemand hört die Schreie.
Alles was ich hier schreibe wird nichts daran ändern.
Egal wie viele Glückwünsche, Zusprüche oder sonstiges auch geschrieben werden.
Ihr solltet es selbst am Besten wissen.
Vieles nickt man nur ab und steht nicht zu dem was man sagt oder tut.
Klar kann ich Ratschläge anhören und auch zustimmen, aber ich werde sie nie beherzigen.
Was ich wirklich will? Ich kann es euch nicht mal sagen.
Betroffenheit? Ein Schlag in die Magengrube? Will ich Aufmerksamkeit?
Ich weiß es selber nicht. Will ich mich mitteilen? Oder Verständnis?
Wie soll ich Verständnis erwarten, wenn ich mich selbst nicht verstehe?
Lasst gut sein, wenn ihr das hier lest. Schreibt wenn ihr es dennoch wollt.
Das hier ist kein Gedicht, kein Songtext, keine Geschichte.
Es ist Zeugnis meiner Gefühle.

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Hörbuch

Über den Autor

punkpoet
Ich bin nur ein Mensch wie jeder Andere auch.

Macken und Fehler gehören ebenso zu mir wie meine Qualitäten, aber ich werde euch weder mit dem Einen noch mit dem Anderen in den Ohren liegen bzw. eure Augen dazu nötigen darüber etwas zu lesen. Man kann mich kennenlernen, aber auch hierzu werde ich euch nicht auffordern. Ihr sollt es schließlich nicht tun weil ich euch darum bitte, sondern weil ihr selbst empfindet dass ihr das tun wollt.

Mensch sein! Das ist es was wir alle tun. Doch dabei befassen wir uns nicht damit was es wirklich bedeutet. Wir verlieren den Fokus weil die Welt immer schnelllebiger wird und lassen viele Dinge ausser Acht. Sonnen- wie auch Schattenseiten durchleben wir gleichermaßen beiläufig. Und das lässt unsere wahre Menschlichkeit immer mehr in den Hintergrund rücken. Ich schreibe das hier nicht um zu belehren, sondern weil ich genauso wie ihr dieses Leben lebe.

Ich versuche daher das Leben einzufangen. Mit Worten. Verpackt in verschiedenste Emotionen. Nicht nur die schönen Seiten des Lebens, welche unsere Sinne sanft umspielen können und die Seele streicheln, sondern ebenso die bitteren Seiten, welche wie ein Schlag in die Magengrube wirken können.

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BabyGirl21 hmm - also solche schmerzen werden wohl nie vorrüber gehen, weil immer die erinnerungen daran in deinem kopf und in deinem herzen bleiben...aber vielleicht solltest du mal versuchen kontakt zu der kleinen aufzunehmen, vielleicht werden die schmerzen dadurch besser zu ertragen..

lg ela
Vor langer Zeit - Antworten
MarianneK Nein, vergessen wird man so etwas nie und der Schmerz wird immer wieder kommen . nur lösche die Nummer.

Grüß dich lieb Marianne
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek schwer - solch Schmerzen wirken lange nach... kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Sehr emotionaler Text.

VLG Roland

Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Ja ... - ... es tut wirklich weh, Daniel. Zumal dann, wenn man die ganze Vorgeschichte kennt.
Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
LadyLy Daniel, - nur ein Rat, von dem ich wirklich hoffe, dass du ihn entgegen deiner Worte beherzigen wirst - Wann immer du mich brauchst: Komm zu mir.
Vor langer Zeit - Antworten
MikDenter Das ist .. - .. der Knaller! Wouw, das geht richtig unter die Haut. Also mal ganz abgesehen davon, dass es großartig geschrieben ist, kommen die ganzen Emotionen, die Enttäuschung und auch die ganze Zerrissenheit einer solchen Situation so sehr zum Ausdruck, dass man selbst als Leser schlucken muss. Und deswegen kann ich nur sagen: Ja! WIr schreiben. Denn wir wollen es dennoch! :-)

Viele Grüße
Micha

ps. Jetzt bin ich auch endlich mal dazu gekommen, etwas von dir zu schmökern. ;)
Vor langer Zeit - Antworten
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