Beschreibung
In Seldo Prolog hab ich über einen jungen Elfen namens Merad geschrieben, der verzweifelt versuchte seine Meisterin und sich vor zwei grausamen Orks zu beschützen. Letzendlich überweltigen die beiden den Jungen Elfen und nehmen ihn mit.
Hier geht die Geschichte weiter..
Im ersten Kapitel geht es um Mara. Sie wird von einem Albtraum erschüttert. Traum? Oder doch mehr als das? Kaum aus dem Schrecken erwacht, steht ihr die nächste Tragödie bevor...
Kapitel 1
Zitternd stand Mara am Rand des steinigen Weges. Die Sonne ging langsam aber sicher auf. Sie war nur als schwach schimmernder Punkt am Horizont zusehen, der von scharfen Silhouetten der knorrigen Bäume zerschnitten wurde. Die sonst so mächtigen Strahlen hatten nicht die Kraft, die dicke wogende Nebelschicht zu durchbrechen, die die Dunkelheit am Boden fesselte.
Was nun? Was mache ich hier? Mit angestrengten Blick versuchte Mara irgendetwas zuerkennen. Doch ihre Blicke schweiften ohne Anhaltspunkt durch das Nichts. Der graue Vorhang gab nichts von seiner Umgebung preis.
"Mama? Papa?! Wo seid ihr denn?" erklang Maras Stimme viel zu dünn, als hätte man alle Lebenskraft rausgesaugt. Der Nebel wallte um sie herum, bedeckte ihre Augen, schlich sich mit klammer Kälte in ihren Körper, verstopfte
ihe Ohren, legte sich in Form von tausenden kleinen Bläschen auf ihre Haut und durchnässte in kürzester Zeit die Kleidung.
Vorsichtig ging das Mädchen ein paar Schritte nach vorne, immer darauf achtend, dass sie nicht über einen der vielen losen Steine stolperte oder in ein Schlagloch geriet.
Dann war sie am Rand der Staße angelangt. Mara wand sich nach rechts und ging die Straße entlang.
Sie weiß nicht, wie lange sie schon so lief, nie machte die Straße eine Kurve, nie kam sie zu einer Abzweigung und nie änderte sich das Bild an der Seite der Straße: große, knorrige Bäume, die ihre mächtigen Äste weit über die Straße streckten und beängstigende Formen annahmen.
Mara wand ihren Blick schaudernd von den Bäumen ab und schaute nach vorne.
Ist da was? Konzentriert starrte Mara abermals in den wogenden Nebel. Langsam manifestierte sich im Nebel ein unförmiger
Schatten.
"Mama! Papa!", rief das Mädchen erleichtert aus, "Da seid ihr ja!"
Immer näher kamen die merkwürdigen Schatten und wurde größer.
Nein! Das sind nicht meine Eltern! Wurde dem Mädchen mit Schrecken bewusst.
Schnell versteckte sie sich hinter einem der Bäume.
Mit pochenden Herzen lauschte Mara in den Nebel hinein. Nach einer Weile konnte sie grobe Schritte ausmachen.
Schließlich eine raue grobe Stimme: "Na, da haben wir ja endlich mal einen guten Fang gemacht, schade, dass die ältere Missgeburt schon halb tot war, die hätte bestimmt auch dem Orzul gefallen."
"Glaub mir, mit dem hier, haben wir einen besseren Fang gemacht.", kam es polternd zurück, "Den hier, können die sich so dressieren, wie sie ihn wollen. Er ist noch jung, er lernt schnell."
Mara presste sich mit laut pochendem Herzen an den Baumstamm. Die dicke Rinde grub sich in ihren Rücken. Langsam stapften die Schritte an ihrem Versteck vorbei.
Vorsichtig drehte sie sich um und schaute auf die Straße.
Fast hätte sie aufgeschrien, große hässliche Ungeheuer mit Armen so dick wie der Oberschenkel eines Erwachsenen, gingen die Straße entlang. Wulstige Narben zogen sich quer über deren Rücken, die ihn grausam verformten. Einzelnde Fettige Strähnen bauner verfilzter Haare wuchsen zwischen zwei armdicken Hörnern hervor. Über der Schulter des einen Ungeheuers lag ein Junge. Er sah im Vergleich zu den Pranken, die ihn am Rücken fest hielten, winzig aus. Die hellen Haare des Jungen waren verklebt von geronnenem Blut. Sie wiesen in Richtung Erde und gaben ein Paar spitz zulaufender Ohren preis. Er schien wohl bewusstlos zu sein.
Wie erstarrt schaute Mara den Gestalten nach,
die langsam vom Nebel verschluckt werden. Der Junge ist ihre Beute? Sie wollen ihn 'dressieren'? Ich muss ihm helfen!
Mutlos sackte Mara zu Boden. Was soll ich schon gegen so große Monster ausrichten können.
verzweifelte Tränen brachen aus ihr heraus.
Ich bin ganz allein, hier versklaven irgendwelche Monster Kinder, wo soll ich blos hin? Was soll ich blos machen? Mara ließ ihren Tränen freien lauf, bis sie langsam aber sicher wieder versiegten.
Nach einer Weile stand Mara auf und wischte sich die letzten Tränen weg.
"Niemand ist unbesiegbar," erinnerte sie sich an die Worte ihres Vaters, "man muss nur die richtige Schwachstelle finden und blitzschnell zustoßen."
Entschlossenheit füllte auf einmal die gedanken des Kindes.
Ich werde losgehen und mehr über diese Monster in Erfahrung und den Jungen retten!
Mit trotzigem Schritt machte sich Mara auf den Weg, immer weiter die Straße entlang. Irgendwo muss diese dämliche Straße ja mal hinführen, man baut doch keine Straßen die kein Ziel haben.
Plötzlich hörte das Mädchen lautes Gerumpel. Ein riesiger Schatten tauchte in sekundenschnelle hinter ihr auf und polterte auf sie zu. Vor Schreck blieb Mara mitten auf der Straße stehen. Als sie die armen Pferde sah, die mit schäumenden Mäulern und knallenden Peitschen auf sie zugalloppiert kamen, wollten sich erneut Tränen.in ihre Augen schleichen, die sie hastig wieder wegwischte. Eine Kriegerin weint nicht! Das schwarze Fell der Tiere glänze vor Schweiß und die offenen Wunden an den Schultern und Kruppe bluteten stark. Die Augen der Tiere waren voller Schmerz und Angst.
Knallend zuckte erneut die Peitsche hervor
und hinterließ weitere Striemen im dunklen Fell. Das Gespann kam auf das Mädchen zu und sie starrte es nur an, ausweichen war nicht mehr möglich.
Mit einem Ruck riss Mara die Augen auf. Orientierungslos schaute sie sich um. Sie saß in einem Sitz, zu ihem Kopf strahlte eine Lampe ihr Licht aus sie nieder. Das gleichmäßige Dröhnen der Flugzeugmotoren erfüllte die Kabine. Dann machte das Flugzeug wieder einen Satz und die Motoren protestierten. Rechts von ihr saß ihre Mutter und sah sie besorgt an.
"Schatz, haben die Turbulenzen dich geweckt?", fragte sie und legte ihre Hand auf die Schulter ihrer Tochter, "Hab keine Angst, es wird schon nichts passieren."
Ein erneuter Ruck erschütterte wieder das Flugzeug und Mara wurde gegen die Anschnallgurte geworfen. Die Maschienen protestierten lauter als zuvor und ein erneuter
Ruck brachte das Flugzeug ins schlingern. Ein kollektiver Aufschrei erhob sich in der Passagierkabine,dann Stille.
Alle halten den Atem an, würden die Motoren wieder angehen?
Stille.
Mit lauten Krachen vielen die Atemschutzmasken von der Decke, während sich das Flugzeug sich langsam in Richtung Erde neigte um dann in rasender Fahrt seinem Ende entgegen zufliegen.