Gedichte
Ich bin doch nur ich! - Was soll ich denn machen?

Es gongt, die Stunde ist vorbei,
alle gehen,
nur ich bleib stehen.
Langsam pack ich meine Sachen ein,
steh in der Klasse ganz allein.

Der Lehrer starrt mich wütend an,
und schickt mich aus der Tür sodann.
Ich komm mir nackt vor auf dem Flur,
und starre auf die große Uhr.

Nur Sekunden sind vergangen,
die ganze Pause muss ich bangen.

Jemand dreht mich unsanft um,
ein Mitschüler nur, nein wie dumm.
"Rück mal deine Hausaufgaben raus,
sonst fliegst du ausm Fenster raus!
Na lass schon sehen,
ich will nur schauen,
ich kann meinen Lösungen nicht trauen.

Ich geb mein Heft bereitwillig heraus,
und setz mich auf die kalten Fliesen.
Die Flure leeren sich,
von drinnen seh ich sein Gesicht.
Er starrt mich abweisend an,
und verzieht sein Gesicht sodann.

Kickt meine Tasche auf dem Boden,
und schaut auf mich herab von oben.
Ich vergrab mein gesicht in meinen Armen,
doch ich sehe wie sie näher kamen.

Ich springe auf und laufe fort,
verstecke mich an einem Ort.

Ich möchte weinen, rufen, schreien,
schnell seh ich mich um,
und ich bleibe stumm.

Mit einem Lächeln auf meinem Gesicht,
meine Trauer, meinen Schmerz sehn die andern nicht.
Denn das alles zu verbergen, nicht zu zeigen lernte ich.

Ich gehe auf dem Schulhof meine Runden,
langsam zähle ich die Stunden.
Ich hör den Gong, so weit entfernt,
als hätte zu fühlen ich verlernt.

Tonlos gehe ich zurück,
in meinen Augen,
ein leerer Blick.