Beschreibung
Und die Geschichte nahm ihren Lauf...
Diaman
Sie lief so schnell sie nur konnte. Zurbe hatten einen Lappen in der einen, und einnen Wassereimer in der anderen Hand. Wenn sie sich beeilt konnte sie in der Küche noch ein wenig Hirse stehelen, bevor das Abendessen für den Kaiser zubereitet wurde. "Dann hätten die Drachen endlich wieder mal etwas zu essen...", murmelte sie vor sich hin, und fing an den Dreck von den Fliesen in der Eingangshalle des gigantischen Palasts zu schrubben. Plötzlich schrak sie auf. Sie war so in ihre Arbeit vertieft gewesen, das sie nicht gemerkt hatte, wie einer der Hofdiener den Kaiser lautstark angekündigt hatte. Wenn das geschah, hatten alle Bediensteten sich auf den Boden zu werfen und aus dem Weg zu gehen. Doch Zurbe war nicht aus dem Weg gegangen. Sie saß mitten in der Halle, den Kopf gesenkt, sodass niemand sah wie rot sie angelaufen war. Sie drücke ihren Körper auf den Boden. Vor ihr stand der Kaiser. Er war einen halben Kopf kleiner als sie, und etwa so alt wie sie. Denn der Vater des jetzigen Kaiser starb an einer Vergiftung von Drachenfleisch. Seitdem regierte der 10jährige Sohn das Land. Er war in ein schwarzes Gewand gehüllt, das mit goldenen Stickereien verziert war. Das Mädchen hielt die Luft an. Sie konnte das Gesicht des Kaisers nicht sehen, doch sie wusste das er wütend war. Er benahm sie fast schon wie einer erwachsener, fand sie. Sie presste ihre Stirn noch fester auf die kalten Fliesen. Allmählich bekam sie Kopfschmerzen davon. "Steh auf!", befahl der Kaiser mit dröhnender Stimme. Bei seinen Körpermaßen... War das kein Wunder. Mit zittrigen Knien erhob Zurbe sich. "Zum zweiten Mal sollst du nun den Drachen zum Fraß vorgeworfen werden! Und sie haben seit Wochen nichts gegessen. Zurbe schnappte nach Luft. Wenn sie vor den Gittern stand, hatte sie keine Angst vor den Drachen. Aber jetzt... Ehe sie weiter denken konnte, schlug eine der Wachen sie nieder. Sein Holzstab traf das Mädchen hart am Kopf, sodass es sofort ohnmächtig wurde.
Als sie aufwachte, fand sie sich bereits im Käfig der Drachen wieder. Die Wachen hatten sie anscheinend einfach über das Gitter geworfen. Sie war benommen, und fühlte sich komisch. Sie sah die Tatze eines Drachen, und wollte weg rennen, doch die andere Tatze des Drachen hielt sie fest. Sie setzte sich auf, und erschrak. Sie war auf dem ledrigen, zusammen gefalteten Flügel eines Drachen gelandet. Er hatte eine schillernd blaue Farbe. Doch seine Schuppen sahen trübe und verblasst aus. Zurbe fand, dass er krank aussah. Sie wusste das er erst zwei Jahre alt war. Er war noch ein Baby, denn sie wusste das Drachen mehrere tausend Jahre alt werden konnten. Normalerweise lebten sie dann noch bei ihrer Mutter, und wichen ihr nicht von der Seite. Zurbe sah sich verängstigt um. Nirgends war eine Wache zu sehen, gechweigedenn der Kaiser persöhnlich. Plötzlich hörte sie eine Stimme. "Hallo, ich bin Diaman, und du? Wie heißt du?". Sie erschrak schon wieder. Es war weit und breit niemand zu sehen ausser dem Drachen. Zurbe sah die Mutter des Jungen auf die beiden zu laufen. "Nein, nicht...", hörte sie die Stimme in ihrem Kopf. Sie sah zu dem Drachen der sie immer noch festhielt, und verstand: Es war der Drache der da sprach. Aufeinmal wurde ihr bewusst in welcher Gefahr die beiden sich befanden: Die Drachenmutter hatte ihr Junges verstoßen. Denn es war mit einem Menschen in Berührung gekommen! Zurbe musste schnell handeln. Der Drache konnte noch nicht fliegen, also holte sie eine Nadel aus ihrer Tasche, und fingerte an dem Schloss herum das an dem Käfig befestigt war. Schlösser knacken war eines der einfachsten Dinge die man hier brauchte um zu überleben. Es macht "klack", und das Schloss sprang auf. Zurbe merkte das der Drache sich kein Stück bewegte, und seine Mutter auf ihn zu stürmte. "Diaman, so heißt du doch oder? Bitte komm! Was hält dich denn hier? Du bist frei! Ich werde vermutlich zum Tode verurteilt werden aber...", weiter kam sie nicht. Der Drache schwenkte seinen Kopf in ihre Richtung, und packte das Mädchen mit seinen riesigen Zähnen. "Jetzt ist es vorbei, er wird mich fressen!", dachte Zurbe panisch. Doch der Drache hielt sie sanft, und schien zu lachen. jedenfalls klang das dumpfe Dröhnen aus seinem Inneren so. "Nein, ich fress dich nicht!". Oh man, der Drache konnte sogar Gedanken lesen. Das war zuviel. Sie wollte wegrennen, als ihr einfiel das sie zwischen den Zähnen des Drachen fest steckte. "Mach die Tür zu Diaman ! Schnell!". Sie merkte das Diaman nicht besonders helle war. Sie deutete auf die offene Gittertür. Schnell schlüpfte Diaman hinaus, und knallte die Tür, vor den Augen des Kaiser zu. Der mit weit geöffnetem Mund vor dem Palast stand, und kein Wort heraus brachte.