Gedichte
Werke für den Gentleman

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"Werke für den Gentleman"
Veröffentlicht am 22. März 2010, 10 Seiten
Kategorie Gedichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich boykottiere Dich Realität
Werke für den Gentleman

Werke für den Gentleman

Beschreibung

Du hattest mich sprachlos. Du hattest mich wortlos. Du hattest mich hilflos. Aber immer wirst du mich an deiner Seite haben. - Kapitel 3 ergänzt -

Unvergessen

Es dämmert schwächlich der Morgen
Ich lege mich müde um die tote Nacht
Derweil mich lieblich die Welt anlacht
Zerfressen mich mal wieder die Sorgen
Darum was mit uns wohl geschehen ist
Dein Schweigen lastet schwer auf mir
Ein Seelenstück von dir weilt noch hier
Auch wenn du nicht mehr bei mir bist

Dann schlinge ich die Arme um die Knie
Deine Musik wiegt mich in ihrem Takt
Flüstert leise von unserem Herbstpakt
Die tiefe Stimme vergesse ich wohl nie
Erinnerst du dich noch an meine Worte?
Darüber im alten Reich eine Hure zu sein
Du sagtest mir bloß, ich wäre dann dein
Eine Lady, fernab aller totgesagten Orte

Ich öffne langsam die tränenden Augen
Erblicke, was mir längst verloren schien
Die Zuflucht, weit schöner noch als Wien
Liegt in dem unerschütterlichen Glauben
Dass wir für immer unzertrennbar sind
Gleichgültig was auch noch geschieht
Zwischen uns schwebt der Pakt im Lied
Und der Name eines schlafenden Kind'

Bis du endlich in meinen Armen liegst
Mag Leben um Leben für uns vergehen
Werde ich brennend nach Vorne sehen
Darauf warten, dass du zu mir fliegst
Dem Spiegel kokette Blicke schenken
Die sterbenden Sterne zärtlich küssen
Mit einem Lächeln dir den Tag versüßen
Meine Schritte in den Morgen lenken

Denn ich werde nicht sterben
Solange du da bist

Deine Schwingen

Du bettest mich bedächtig hinein
Deine Federn bestechend warm
Liege ich geboren in deinem Arm
Trinkst du meine Tränen wie Wein
Deiner Lippen liebeszartes Lächeln
Wiegt mich in Sicherheit und Trost
Von kalten Wänden tropft der Rost
Du musst mir wieder Luft zufecheln
Damit ich atmen kann

Die Schnüre des Korsetts gespannt
Wie deine Hand auf meiner Kehle
Der Biss der Klinge in meiner Seele
Im Sehnsuchtslabyrinth verrannt
Zungenspiele kitzeln meine Sinne
Das Raubtier packt mein Rabenhaar
Als ein Moment die Ewigkeit gebar
Zerbricht der Mond die Burgzinne
Wo du mich hinentführst

Über den alten Welten schwebend
Getragen, nach deines Windes Wille
Bewahrt für des Lippenraubes Stille
Die Sonnenwellenbrecher erlebend
Ertrinke ich jetzt im Flügelschlagen
Doch dein Herz schlägt für mich mit
Hält mit meinem Verlangen Schritt
Ich muss mir nichts länger versagen
Denn du bist mein Götterbote

Wie kannst du es wagen?

Deine Gedanken / Meine Gedanken

Du glaubst die Treue wird verblassen
Morsch verfaulend das Ebenholzhaar
Die Haut noch von Leichenblässe zwar
Doch die Seele lang schon verlassen

Wie kannst du einen Zweifel haben
An jenem Lieben, das mich erfüllt
Das meine Sehnsucht nach dir stillt
Niemals könnt ich die Sucht begraben

Du denkst, das Sehnen wird vergehen
Davongeweht, als wäre es der Wind
In stiller Würde ein weinendes Kind
Ich kann dich doch im Spiegel sehen

Dein Misstrauen schmerzt mich mehr
Als du es könntest, mit jedem Schlag
Als jeder Vergessen mir anzutun mag
Als Schutz wiegt mein Stolz so schwer

Die Nacht webt still ihr Leichentuch
Ich irre durch ihre Schatten zu dir
Während ich meine Sinne verlier
Schreibt leis' mein Blut in unser Buch

Dass ich dich nie verlassen werde
Das Nichts kann mich nicht halten
Deine Lippen dereinst aufzuspalten
Dein Namen geb ich meiner Erde

Wie Du

 

Die Zeit vergeht, das Wort – Es bleibt

Was ich versprach verhallt ungebrochen

An Dir vorbei, gefangen im Dunkelhaar

Du hattest es Dir gnadenlos einverleibt

Als es an deiner blassen Seele gerochen

Wo es in falschem Zaudern verloren war

 

Doch Du bist niemals ich gewesen

Dir ist eine solch tiefe Treue fremd

Unsere Zukunft war auf Sand gebaut

Wird von den Tränenwellen gelesen

Ein ausgeblichenes, schon altes Hemd

Bedeckt die zitternde, fiebrige Haut

 

Ich hülle mich in traumloses Vergessen

Denn die Vergangenheit sitzt noch tief

Sie brennt im Herzen wie giftiges Feuer

Ich war bemüht und scheinbar besessen

Als ich Dich wieder und wieder rief

Denn mein Leben war mir einst teuer

 

Gedanklich küsste ich Dich wohl

Mit Tränen auf den kalten Wangen

Obgleich die Wahrheit mir bekannt

Der Beigeschmack schal und hohl

Ewig währt wohl das dunkle Bangen

Mein Inner-Ich steht am Abgrundrand

 

Doch das Vergessen lockt mich nicht

-Wie Du-

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LadyLy
Ich boykottiere Dich Realität

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evchen Das erste Wort... - ...was mir zu deinem Gedicht einfällt ist: "Mysteriös" Mysteriös im positivsten Sinne. Dein Gedicht ist ansprechend Geheimnisvoll und es Bedarf einige ruhige Minuten um alles zu lesen und zu verdauen und zu interpretieren. Mir hat es sehr gefallen sowohl im Detail als auch im Gesamtwerk. Hab mich gefreut es entdeckt zu haben und bin gern dein Gast gewesen.

Liebe Grüße
Evi
Vor langer Zeit - Antworten
LadyLy Re: Einzigartig... -
Zitat: (Original von WortWichtel am 26.03.2010 - 21:37 Uhr) ...und fasziniert zu lesen, und wie so oft bei Deinen Gedichten kaum kommentierbar - das soll ein Kompliment sein... ;-)

Liebe Grüße
Uwe


Lieber Uwe,

dir sag ich nur still Danke. Für ganz viel.
Vor langer Zeit - Antworten
LadyLy Re: hach ja -
Zitat: (Original von Himmelskind am 26.03.2010 - 13:38 Uhr) ich habe deine sachen vermisst......sie sind immer so einzigartig.....

lg

birgit


Liebe Birgit,

ich les immer ganz fleißig in unseren Büchern :) Zugegeben, oft vermisse ich das hier auch. Aber manchmal mag die Kreativität eben einfach bloß herumspinnen.

Schön, wenn ich dann doch vermisst werden.

Herzliche Grüße euch beiden
Vor langer Zeit - Antworten
LadyLy Re: Und auch -
Zitat: (Original von Luzifer am 25.03.2010 - 20:16 Uhr) der zweite Teil ist gekonnt mit poetischen Ausdrücken voller Bedeutung und Gefühl gespickt.
Vor allem die Zeile "Als ein Moment die Ewigkeit gebar" spricht mich tierisch an =)

Lieben Gruß dem Rabenhaar,
Luzifer


Guten Morgen liebes Dämonenkind,

es freut mich, wenn die Poetik bei mir noch nicht verloren ist. In meinem Kopf klingt es manchmal so wirr, dass ich nicht weiß, ob ich es aufschreiben sollte. Es freut mich aber, wenn dem scheinbar nicht so ist.

Diesen Moment mit der Ewigkeit liebe ich auch.

Ganz herzliche Grüße dir
Das kranke Rabenkind
Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Und auch - der zweite Teil ist gekonnt mit poetischen Ausdrücken voller Bedeutung und Gefühl gespickt.
Vor allem die Zeile "Als ein Moment die Ewigkeit gebar" spricht mich tierisch an =)

Lieben Gruß dem Rabenhaar,
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
LadyLy Re: Vermisst und... -
Zitat: (Original von PhanThomas am 24.03.2010 - 22:34 Uhr) ... gefunden, könnte man sagen. Zwei Gegenüberstellungen, super schön formuliert. Hach... :-) Wärmt mir ja fast schon das Herz. Einzig bei "Wien" hab ich mich gewundert. War das um des Reimes Willen oder warst du das, die Wien eine besondere Bedeutung beimisst? Ich meine, mich schon mal mit dir darüber unterhalten zu haben, oder? Ach, ich werde alt und vergesslich... *seufz*

Liebe Grüße
Thomas


Hallo lieber Thomas,

was macht das Berliner Leben? - Wien hat tatsächlich einen Zusammenhang, vielleicht erinnerst du dich dunkel, es gab ein Gedicht (das nun im Buch steht) mit dem Titel "Geliebtes Wien" und ich habe dir erklärt, dass Wien für mich eine Art Mythos ist, eine verklärte Stadt, die ich nie selber gesehen habe, aber mit der ich irgendwie eine Art von Zuhause verbinde.

Ganz liebe Grüße und schön, dass es dir gefällt.
Des Lylein
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Vermisst und... - ... gefunden, könnte man sagen. Zwei Gegenüberstellungen, super schön formuliert. Hach... :-) Wärmt mir ja fast schon das Herz. Einzig bei "Wien" hab ich mich gewundert. War das um des Reimes Willen oder warst du das, die Wien eine besondere Bedeutung beimisst? Ich meine, mich schon mal mit dir darüber unterhalten zu haben, oder? Ach, ich werde alt und vergesslich... *seufz*

Liebe Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
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