Kurzgeschichte
Im Fitnessstudio

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"Im Fitnessstudio "
Veröffentlicht am 21. März 2010, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Hallo Ihr Lieben, ich heiße Marion. Ich habe lange Zeit sehr regelmäßig geschrieben. Leider fällt mir seit 2 Jahren wenig ein, was an mangelnder Zeit, aber sicher auch an der fehlenden Ambition liegt. Ich war ein paar Jahre sehr regelmäßig hier oder in anderen Foren. Mittlerweile genieße ich tatsächlich mehr das Leben abseits des PCs. So bin ich nur noch ganz selten hier. Ich danke denjenigen, die mich abonniert haben und meine Gedichte ...
Im Fitnessstudio

Im Fitnessstudio

Neulich war ich wieder im Fitnessstudio. Nicht, um meine Muskeln zu stählen, sondern um etwas für die Fitness zu tun. Ich nutze dort das Laufband, und das auch nur für die dunkle Jahreszeit. Ich möchte schließlich im Training bleiben. Da ich aber nicht gerne im Dunkeln um den See jogge, bleibt mir im Winter nur das Studio. Genug der Entschuldigung, warum ich mir immer wieder das nach Schweiß riechende und muffige, schlecht gelüftete Fitnessstudio antue.

 

Ich gehe also zu einem der zwei Laufbänder. Ich habe einen MP3-Player auf den Ohren, denn mit Musik geht alles leichter. Erst mal locker loslaufen. Dann die Geschwindigkeit erhöhen.

 

Als ich gerade mit gemütlichen 8,3 km/h loslaufe, erklimmt ein leicht übergewichtiger Herr in einer hautengen Laufhose und mit einem Muscle-Shirt, das wohl aus den 80er-Jahren übrig geblieben ist, das Laufband neben mir. Ich riskiere einen kurzen Blick nach links. Die Hose verbirgt nichts. „Ein Mann in Strumpfhose“ denke ich amüsiert und ein leichtes Grinsen huscht über mein Gesicht. Er hebt seinen Arm leicht, um die Einstellungen des Laufbandes zu tätigen, und ich frage mich, als ich seine Achseln sehe, weshalb er seinen Pudel nicht zu Hause gelassen hat.

 

Der Herr wirft einen kurzen Blick auf meine Geschwindigkeit und stellt sein Laufband auf 9,0 km/h. Er läuft los. Ich denke: Respekt!

 

Nachdem ich circa 10 Minuten vor mich hingejoggt bin, werfe ich erneut einen kurzen Blick nach links. Der Herr in Strumpfhosen hat einen hochroten Kopf. Ich frage mich, ob er nicht besser langsamer laufen sollte. Egal, er ist schließlich alt genug und weiß hoffentlich, was er tut.

 

Nach 15 Minuten spielt mein MP3-Player ein schnelleres Lied. Ich passe mein Lauftempo der Musik an und stelle die Geschwindigkeit auf 8,8 km/h. Der Herr neben mir wirft mir sofort einen bösen Blick zu und ….. .

 

…. erhöht die Geschwindigkeit seines Laufbandes auf 9,6 km/h. Ich laufe eine Liedlänge mit 8,8 km/h und frage mich, ob der Herr sich nicht etwas übernimmt. Das Japsen neben mir nimmt gefährliche Züge an und als ich seinen hochroten Kopf sehe, frage ich mich, ob man die Tomaten nicht endlich ernten sollte.

 

Mal sehen, wie weit ich ihn reizen kann. Ich erhöhe meine Geschwindigkeit auf 9,6 km/h, nicht ohne einen weiteren hasserfüllten Blick des Herrn zu erhaschen. Obwohl er röchelt wie ein Fisch auf dem Trockenen, erhöht er die Geschwindigkeit auf 10,2 km/h.

 

Nach 2 Minuten reduziere ich meine Geschwindigkeit wieder auf 8,6 km/h. Der Herr neben mir kämpft aber so sehr mit seiner Geschwindigkeit, dass ihm das wohl entgeht. Er jappst mittlerweile so laut, dass ich meine Musik lauter drehen muss.

 

Als ich gerade überlege, den Herrn anzustupsen und ihm zu signalisieren, dass er die Geschwindigkeit wieder reduzieren kann, bricht er keuchend und mit hochrotem Kopf zusammen.

 

 

Die Moral: Wer immer besser sein möchte als andere, riskiert über den eigenen Ehrgeiz zu fallen.

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Über den Autor

MarionG
Hallo Ihr Lieben,

ich heiße Marion. Ich habe lange Zeit sehr regelmäßig geschrieben. Leider fällt mir seit 2 Jahren wenig ein, was an mangelnder Zeit, aber sicher auch an der fehlenden Ambition liegt. Ich war ein paar Jahre sehr regelmäßig hier oder in anderen Foren. Mittlerweile genieße ich tatsächlich mehr das Leben abseits des PCs. So bin ich nur noch ganz selten hier.
Ich danke denjenigen, die mich abonniert haben und meine Gedichte regelmäßig kommentieren.
Bitte nehmt es mir nicht übel, dass ich mich so rar mache. Vielleicht kommt irgendwann die Zeit, in der mir die kreativen Ideen nur so zufliegen und ich wieder regelmäßig schreibe.
Ich versuche auch, einige Werke von Euch zu lesen, wenn ich hier bin. Ich muss aber gestehen, dass ich nicht alles schaffe, in der kurzen Zeit, die ich hier verweile. Auch dafür bitte ich um Entschuldigung.
Ich verschwinde nicht ganz von hier, immer mal wieder werde ich Euch kurz besuchen.
Liebe Grüße an alle Schreiber und Leser.
Eure Marion

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hopeless Re: Re: Auf jeden Fall -
Zitat: (Original von MarionG am 14.03.2012 - 06:50 Uhr)
Zitat: (Original von hopeless am 13.03.2012 - 19:25 Uhr) lustig, schade, dass er zusammenbricht und das alles gleich als Wettkampf sieht, zwar nicht gerade nett von der Ich-Person dern Typen zu reizen, weil sie ja schon gemerkt hat, dass er das nicht lange durchhalten wird, aber der Mann hat ja auch Schuld. ;)

lg, hopeless


Liebe Hopeless,
naja, es musste ja ein ordentlicher Schluss her. Hätte er einfach aufgehört und wäre gegangen, wäre das Ende ja nicht ganz so interessant.
Ich selbst würde natürlich nieeeeee jemanden so reizen. ;o))
Liebe Grüße
Marion


Ja, das stimmt schon, aber wie ich schon sagte, der Mann HÄTTE das alles ja nicht sofort als Wettbewerb ansehen müssen :)

lg, hopeless
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MarionG Re: Auf jeden Fall -
Zitat: (Original von hopeless am 13.03.2012 - 19:25 Uhr) lustig, schade, dass er zusammenbricht und das alles gleich als Wettkampf sieht, zwar nicht gerade nett von der Ich-Person dern Typen zu reizen, weil sie ja schon gemerkt hat, dass er das nicht lange durchhalten wird, aber der Mann hat ja auch Schuld. ;)

lg, hopeless


Liebe Hopeless,
naja, es musste ja ein ordentlicher Schluss her. Hätte er einfach aufgehört und wäre gegangen, wäre das Ende ja nicht ganz so interessant.
Ich selbst würde natürlich nieeeeee jemanden so reizen. ;o))
Liebe Grüße
Marion
Vor langer Zeit - Antworten
hopeless Auf jeden Fall - lustig, schade, dass er zusammenbricht und das alles gleich als Wettkampf sieht, zwar nicht gerade nett von der Ich-Person dern Typen zu reizen, weil sie ja schon gemerkt hat, dass er das nicht lange durchhalten wird, aber der Mann hat ja auch Schuld. ;)

lg, hopeless
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MarionG Re: Ich weiß nicht, wo -
Zitat: (Original von kullerchen am 09.03.2012 - 18:21 Uhr) und auch nicht mehr wann, doch ich ich las dich damit schon einmal UND ich lache wieder, wie beim letzten Mal, denn daran kann ich mich erinnern.

Der Ärmste, ein wenig Mitleid hab ich, häng selbst der Jugend hinterher und die Einsicht zu altern, sie ist so schwer, wie mit zu halten. Ein Narr, der statt weise nur greise wird. Das haben wir der Jugend doch vorraus, das Wissen um die Geschichte, das Geschehen!

Also ist er doch erst recht zu bedauern, oder?

Nun mich amüsierts und so, les ich es irgendwann wieder, erinnre mich und .................

Danke und LG Simone



Liebe Simone,
ich weiß gar niocht, was mich mehr freut. Dass Du Dich an die Geschichte wieder erinnern kannst, sie somit einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat ODER dass Du die Geschichte trotz des erneuten Lesens gut fandest (es hätte Dich ja auch langweilen können).
Mich freut einfach beides und ich sage DANKE.
Liebe Grüße
Marion
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Ich weiß nicht, wo - und auch nicht mehr wann, doch ich ich las dich damit schon einmal UND ich lache wieder, wie beim letzten Mal, denn daran kann ich mich erinnern.

Der Ärmste, ein wenig Mitleid hab ich, häng selbst der Jugend hinterher und die Einsicht zu altern, sie ist so schwer, wie mit zu halten. Ein Narr, der statt weise nur greise wird. Das haben wir der Jugend doch vorraus, das Wissen um die Geschichte, das Geschehen!

Also ist er doch erst recht zu bedauern, oder?

Nun mich amüsierts und so, les ich es irgendwann wieder, erinnre mich und .................

Danke und LG Simone
Vor langer Zeit - Antworten
MarionG Re: Ich weiß nicht, ... -
Zitat: (Original von pekaberlin am 30.01.2012 - 13:37 Uhr) ... Marion, ob langsam zu Grunde gehen besser ist als einfach umzufallen?
Aber ich halte es ja auch mit Churchil, in diesem Falle, "No sports!"
Liegt wohl an Gemeinsamkeiten im Lebenslauf. Wenn man jahrelang Sport treiben musste, des Dienstes wegen, will man nicht mehr müssen.
Und der dicke Knabe ist ja, für seine Epoche, immerhin uralt geworden.
Aber, doch schon eine genaue Analyse unserer kaputten Werte! Und gut geschrieben obendrein!

Liebe Grüße Peter


Lieber Peter,
ich freue mich über Dein "gut geschrieben". Ganz ohne Sport ist für mich nichts, irgendwann werde ich kribbelig. Obwohl ich im Winter auch recht wenig mache - leider.
Liebe Grüße
Marion
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Ich weiß nicht, ... - ... Marion, ob langsam zu Grunde gehen besser ist als einfach umzufallen?
Aber ich halte es ja auch mit Churchil, in diesem Falle, "No sports!"
Liegt wohl an Gemeinsamkeiten im Lebenslauf. Wenn man jahrelang Sport treiben musste, des Dienstes wegen, will man nicht mehr müssen.
Und der dicke Knabe ist ja, für seine Epoche, immerhin uralt geworden.
Aber, doch schon eine genaue Analyse unserer kaputten Werte! Und gut geschrieben obendrein!

Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Markus Re: Re: Das Wort -
Zitat: (Original von MarionG am 30.01.2012 - 06:41 Uhr)
Zitat: (Original von Markus am 29.01.2012 - 16:40 Uhr) Ehrgeiz birgt doch alles in sich
Geiz mit der Ehre und das ist wiederum mit der Ehrlichkeit eng verbandelt
lieben gruß
markus


Lieber Markus,
Ehrgeiz ist an sich schon ein komisches Wort, oder? Was hat das mit Geiz zu tun? Vielleicht, dass man den Erfolg nicht jemand anders gönnt, ihn nicht abgeben will?
Danke für Deinen Kommi, der mich jetzt über das Wort philosophieren lässt.
Liebe Grüße
Marion


Das genau wollt ich anschubsen
lg
markus
Vor langer Zeit - Antworten
MarionG Re: Das Wort -
Zitat: (Original von Markus am 29.01.2012 - 16:40 Uhr) Ehrgeiz birgt doch alles in sich
Geiz mit der Ehre und das ist wiederum mit der Ehrlichkeit eng verbandelt
lieben gruß
markus


Lieber Markus,
Ehrgeiz ist an sich schon ein komisches Wort, oder? Was hat das mit Geiz zu tun? Vielleicht, dass man den Erfolg nicht jemand anders gönnt, ihn nicht abgeben will?
Danke für Deinen Kommi, der mich jetzt über das Wort philosophieren lässt.
Liebe Grüße
Marion
Vor langer Zeit - Antworten
MarionG Re: -
Zitat: (Original von Chereshenka am 29.01.2012 - 16:25 Uhr) Amüsante Geschichte, die am Ende noch eine Moral enthält. Gefällt mir! :-)



Vielen Dank. Mir gefällt Dein netter Kommentar.
Liebe Grüße
Marion
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