Romane & Erzählungen
Der Clan des Bussard Teil 11

Der Wintereinbruch

Viele Tage vergingen so im friedlichen Dasein der drei Clans, die Tage werden immer Kürzer und die Nächte kälter.

Die Sonne verliert ihre Kraft,

 aus den Bäumen schwindet Lebenssaft.

Blätter fallen in die Tiefe,

als wenn der Winter Kälte riefe.

...

Sangen sie abends am Feuer ein altes Lied, während sie frierend in Decken gewickelt waren.

Das Feuer brannte heiß, aber von hinten war es furchtbar kalt.

Der Winter stellte sich sehr plötzlich ein, denn der Schnee begann zu rieseln. Jetzt würde die härteste Zeit des Jahres anbrechen.

Daher legten sie sich früh auf ihre Nachtlager.

Am nächsten Morgen war alles weiß, sie wärmten sich gegenseitig so gut sie konnten, denn die Winterkleidung war noch nicht ganz fertig.

Die Frauen arbeiteten sehr hart daran das zu ändern, aber zunächst froren sie fürchterlich.

Bibbernd und in Decken eingehüllt saßen sie am Feuer, das sie jetzt den ganzen Tag in gang halten mußten, so suchten die Männer den ganzen Tag nach Holz.

Sie fanden sehr viel, was alle sehr freute. Die Frauen kochten einen Kräutersud zum Aufwärmen, endlich war die Winterkleidung fertig gestellt.

Jetzt hatte das Frieren ein Ende.

Es war schon so kalt geworden, das der Breitbach schon fast zugefroren war, daher kam die Winterkleidung gerade noch rechtzeitig.

Wenn sie zusammen saßen, fertigten sie Messer aus Feuerstein, den der Milanclan vom Meer mitgebracht hatte.

Andere schlugen Pfeilspitzen daraus und wieder andere rieben Leder weich.

Zu Essen gab es von den angelegten Vorräten, welche bei der Kälte nicht mehr verderben konnten.

Alles was es zu reparieren galt wurde wieder in Stand gesetzt.

Es schneite ohne Unterlass, das sie bald ganz eingeschneit waren, es war sehr viel Arbeit die Wege zueinander Schneearm zu halten, damit man zusammen kommen konnte.

So verstrichen viele Tage, die Zeit schien endlos dahin zu schleichen, alle warteten auf den Frühling, denn dann würden sie wieder durch das Land ziehen.

Die Raben auf der anderen Seite des Breitbaches hatten ein schlechtes Jahr hinter sich, daher konnten sie nicht genügend Vorräte ansammeln, da die angepflanzten Dinge wie Fenchel Möhre und Zweikorn nicht gediehen sind.

Jetzt machte sich bei ihnen der Hunger breit, so überlegten sie, die drei Clans auf der anderen Seite des Breitbaches zu überfallen, aber über das Eis konnten sie nicht gehen, es würde nicht tragen.

So beschlossen sie einen Pfeil mit dem Symbol des Singenden Raben auf die andere Seite zu schießen.

Das war unter den Clans ein Zeichen für eine Not.

Als Weißer Flügel ihn fand, rief er den Rat zusammen.

Sie einigten sich darauf zu der Furt zu gehen und nach dem Rechten zu sehen.

Es war eine wahre Qual, durch den Mannshohen Schnee bis zu der Furt zu gelangen, aber sie schafften es.

Bei den Raben angekommen sahen sie die Not, so luden sie die Raben ein, das Lager mit ihnen zu teilen.

Stolz wie die Raben waren lehnten sie es ab.

Die Clanführerin der Raben sagte," Es ist nicht nach Rabenart das Teretorium zu verlassen! Daher werden wir hier bleiben!"

Weißer Flügel meinte darauf:" Bedenkt es sehr genau, wir können nicht ständig zu Euch kommen um Euch mit Nahrung zu versorgen, heute haben wir etwas dabei, dennoch würde ich Euch Schwarzes Auge bitten Eure Haltung zu überdenken.

Jetzt ist der Weg frei geräumt, zumindest begehbar, wenn es wieder zugeschneit ist, ist Euer Clan zu schwach um es sich anders zu überlegen."

"Ich werde bei meinem Standpunkt bleiben!" sagte sie stolz.

Traurig und eindringlich sah Weißer Flügel sie an, sah zu den Kindern, die schon ganz abgemagert waren. "Wenn Ihr uns wenigstens die Kinder mitgeben würdet wäre mein Herz schon leichter." sagte er mehr vor sich hin als zu Schwarzes Auge.

Sie erwiderte nur."Kommt gar nicht in Frage!"

Betrübt zogen sich die Abgesandten der Clans zurück und machten sich auf den Rückweg.

Wieder Im Lager angekommen, berichteten sie von dem Kummer, der ihnen auf der Seele lag.

Die Erde weint um Eure Seelen,

warum muß es Euch quälen.

Ihr seid doch nicht verbannt,

 habt Euch nur verrannt.

Seht doch Euren Weg,

es ist ein kleiner Steg....

sangen sie ihre Klage in den Himmel.

Dann tauchten doch welche vom Clan der Raben auf, sie hatten sich der Clanfühererin widersetzt und waren der Einladung gefolgt.