Kurzgeschichte
Franzi und Fröschli - Frei nach Motiven eines Gedichtes v. Slov ant Gali

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"Franzi und Fröschli - Frei nach Motiven eines Gedichtes v. Slov ant Gali"
Veröffentlicht am 18. März 2010, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Bisher von mir erschienen im Verlag neun9zig Liebe mbH ISBN 978-3-944907-00-0 Querfeldein ISBN 978-3-944907-02-4 Beide Bücher leider komplett ausverkauft. Noch erhältlich bei Amazon, Verlag neun9zig oder direkt bei mir: Quertextein und hinterm Komma links ISBN 978-3944907215 Kontaktaufnahme über meine Homepage: http://quertextein.jimdo.com/
Franzi und Fröschli - Frei nach Motiven eines Gedichtes v. Slov ant Gali

Franzi und Fröschli - Frei nach Motiven eines Gedichtes v. Slov ant Gali

Beschreibung

Eine "märchenhafte" Geschichte ... eher nicht (nur) für Kinder ...

:

 

Franzi und Fröschli

 

Es war einmal ein kleiner brauner Frosch. Vielleicht war er auch grau – oder sogar gefleckt, ich weiß es nicht so genau. Dieser kleine Frosch lebte in einem großen Teich am Rande eines hübschen Wäldchens, zusammen mit vielen anderen Fröschen, jungen und alten, kleinen und großen, hellgrünen und dunkelgrünen.

 

Eines Morgens saß der kleine braune, graue oder vielleicht auch gefleckte Frosch, nennen wir ihn einfach „Fröschli“, dieser Fröschli also saß eines Morgens auf einem Seerosenblatt, schaukelte fröhlich in der Sonne und sah den Libellen beim Tanz zu. Libellen fand er einfach wunderbar. Am liebsten betrachtete er die leuchtendblauen. Fressen? Nein, fressen mochte er sie nicht, er erfreute sich lieber an ihren Flugkünsten. Fressen würde er jetzt gleich diese fette Mücke, die dumm genug war, ihm zu nahe zu kommen. Blitzschnell ließ Fröschli seine lange Zunge hervorschnellen, aber er verpasste die Mücke um Haaresbreite. Fast wäre er dabei vom Seerosenblatt gerutscht. Im letzten Moment konnte er sich gerade noch festhalten, aber sein Kopf ragte schon über den Rand des Blattes hinaus. Und da geschah es. Fröschli sah zum ersten Mal sein Spiegelbild. Und das, was ihm da von der Wasseroberfläche seines Teiches entgegenblickte, erschreckte ihn sehr. Seine Haut war nämlich nicht grün. Nicht so schön hellgrün wie das Gras der Wiesen im Mai, nicht so glänzend dunkelgrün wie die Blätter des Efeus da drüben an dem morschen Stamm, und auch nicht so satt blaugrün wie die Nadeln der alten Tanne am Ufer des Gewässers. Nein, seine Haut sah ganz anders aus. Braun. Oder grau. Oder vielleicht sogar gefleckt. Auf jeden Fall anders als die Froschhaut all seiner Freunde.

 

Da wurde Fröschli ganz furchtbar traurig. Mit einer solchen Haut würde er niemals Franzi für sich gewinnen können. Franzi, das zauberhafte hellgrüne Froschmädchen, das immer ein wenig verschreckt und verträumt auf Fröschli wirkte und dem er sogar schon einmal heimlich eine gefangene Mücke auf den Stein geklebt hatte, unter dem es wohnte. Niemals würde es ihn zum Freund haben wollen, wenn es ihn ansah, da war Fröschli ganz sicher.

 

Mutlos ließ er seine kleinen Beinchen über den Rand des Seerosenblattes baumeln. „Quak“, sang er traurig. Und noch einmal: „Quak“. Ganz leise begann er ein Quak an das andere zu reihen und plötzlich entstand daraus eine wunderschöne Melodie. Ganz zart schwebten die Töne über dem Wasser. „Quak, quak.“ Und je länger Fröschli sang, desto klarer und reiner wurde seine Stimme, bis sein Lied glockenhell in der Luft zu hängen schien. Es klang so himmlisch, dass alle anderen Frösche in dem Teich verstummten und nur noch Fröschlis Gesang lauschten. Und als er schwieg, patschten alle begeistert mit ihren Schwimmhäuten auf die Wasseroberfläche.

 

Fröschli erschrak fürchterlich, war er doch ganz in seinen Gesang und seine Gedanken versunken gewesen. Plötzlich spürte er, dass er nicht mehr alleine war auf seinem Seerosenblatt. Unbemerkt hatte sich Franzi zu ihm gesellt. Schüchtern blickte sie zu ihm auf und lächelte ihn an.

 

Hier lassen wir die beiden alleine. Ich brauche die Geschichte eigentlich auch gar nicht zu Ende zu erzählen, denn wir wissen ja, wie solche Märchen gewöhnlich enden, nicht wahr? Auch dieses natürlich: Ab sofort fingen Franzi und Fröschli ihre Mücken gemeinsam und eines schönen Tages bezogen sie zusammen die Höhle unter dem grauen Stein mit dem grünen Moosfleck drauf und bekamen viele Kaulquappen: hellgrüne oder dunkelgrüne, braune oder graue werden es gewesen sein. Oder vielleicht waren es sogar gefleckte, ich weiß es nicht genau. Sie alle hatten sich sehr lieb in ihrem großen Teich am Rande des hübschen Wäldchens und bestimmt quakten sie dort auch heute noch glücklich und zufrieden.

 

Ach so, und wer jetzt glaubt, Franzi habe sich von Fröschlis wunderschönem Gesang bezaubern lassen, der irrt. Franzi hört nämlich ein bisschen schwer – aber sie ist nicht blind.

 

 

 

 

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Hörbuch

Über den Autor

Gunda



Bisher von mir erschienen im Verlag neun9zig

Liebe mbH
ISBN 978-3-944907-00-0
Querfeldein
ISBN 978-3-944907-02-4

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Noch erhältlich bei Amazon, Verlag neun9zig oder direkt bei mir:
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Gunda Re: Eine... -
Zitat: (Original von WortWichtel am 01.04.2010 - 18:04 Uhr) ...niiieeeeeedliche Geschichte, und lehrreich ist sie auch, fast eine kleine Fabel - sie erzählt uns, daß es manchmal doch auf Äußerlichkeiten ankommt, und daß es meistens anders kommt, als man denkt... :)

Liebe Grüße
Uwe



Ach, es kommt doch Franzi gar nicht auf Äußerlichkeiten an, Uwe. Sie sieht einfach nix Besonderes in Fröschli ... So wie er ist, ist er das richtige Fröschli für sie. Nicht wegen, nicht trotz seiner Hautfarbe - und schon gar nicht deswegen, weil er irgendetwas anderes besonders gut kann ...
Aber ich denke, ich verstehe dennoch, was du meinst ...

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Hm, Frösche mag ich ja nicht sonderlich -
Zitat: (Original von Janara am 20.03.2010 - 17:47 Uhr) aber hier sind sie förmlich zum Knutschen süß, liebe Gunda
:-))


GLG
Jana



Ja, ne? Ich habe Fröschli auch richtig vor mir gesehen, wie er die Beine vom Blatt baumeln lässt und traurig ins Wasser starrt :o))

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Fröschli... -
Zitat: (Original von Paulinchen am 20.03.2010 - 17:51 Uhr) Liebe Gunda,
wunderbar erzählt ist dein Märchen und: das "Nonplusultra" ist der Schluss!
Liebe Grüße
Paulinchen



Nanunana? Ich denke, ihr seid gar nicht zu Hause ????

Ich danke dir für deinen Kommentar, Paulinchen. Märchen sind ja sonst nicht so mein Ding.

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Janara Hm, Frösche mag ich ja nicht sonderlich - aber hier sind sie förmlich zum Knutschen süß, liebe Gunda
:-))


GLG
Jana
Vor langer Zeit - Antworten
MarionG Re: Re: Kindgerecht, aber nicht kindisch -
Zitat: (Original von Gunda am 20.03.2010 - 15:33 Uhr)
Haargenau so ist es gemeint, liebe Marion.

Immer wenn ich diesen Spruch lese, muss ich an Kohlhiesels Töchter mit Lilo Pulver denken: Jedes Töpfchen find' sein Deckelchen, jeder Kater seine Katz, jedes Knöpfchen find' sein Fleckelchen, jedes Mädchen seinen Schatz ...

Lieben Gruß
Gunda



Stimmt, habe ich auch mal gesehen. Und es heißt natürlich "Zu jedem Topf ..."
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Kindgerecht, aber nicht kindisch -
Zitat: (Original von MarionG am 20.03.2010 - 15:30 Uhr) Liebe Gunda,
ein hübsches Märchen mit einem lehrreichen Ende.
Anders gesagt: Zu jeden Topf gibt es einen Deckel.
Und Gefallen liegt im Auge des Betrachters.
Ein sehr gelungener Text.
Liebe Grüße
Marion



Haargenau so ist es gemeint, liebe Marion.

Immer wenn ich diesen Spruch lese, muss ich an Kohlhiesels Töchter mit Lilo Pulver denken: Jedes Töpfchen find' sein Deckelchen, jeder Kater seine Katz, jedes Knöpfchen find' sein Fleckelchen, jedes Mädchen seinen Schatz ...

Lieben Gruß
Gunda


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