Beschreibung
Eine selbstverfasste Kurzprosa im Stil des Barocks zur Thematik des 30 - jährigen Kriegs. Hoffe, es gefällt.
Was sie uns nicht nehmen dürfen
Als die feindlichen Truppen kamen, war es schon zu spät.
Wir standen schon in unseren Trümmern und sahen, wie das Unheil über uns hereinbrach. Sie hatten offenbar schon woanders gewütet, denn die Kugeln ihrer Geschütze und ihre Kleider waren schon mit fremden Blut verschmiert.
Sie zerstörten alles.
Die jahrelange Arbeit unserer Hände.
Alles ist zerstört.
Das Zeugnis unseres Glaubens - die Kirche - , das Rathaus, alle Häuser - sie brennen und zerfallen. Was vorher schön war ist jetzt tot, der Sensenmann ist überall. Vergewaltigungen, Leid, Elend soweit das Auge sieht. Der Geruch von Blut weicht nie, denn sie kommen immer wieder und zerstören, was wir mühsam wieder aufbauten. Immer und immer wieder.
18 Jahre dauert das jetzt schon an. 18 Jahre und kein Ende abzusehen. Ich will mich regen, doch ich schaffe es nicht. Ich habe alles gesehen. Jede Form von Grausamkeit. Aber das irdische leiden ist nichts gegen das Leid unserer Seele, die mehr und mehr zerbricht.
Hoffentlich nie ganz und für immer.