Biografien & Erinnerungen
Kalliope

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"Kalliope"
Veröffentlicht am 14. März 2010, 6 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

Bisher von mir erschienen im Verlag neun9zig Liebe mbH ISBN 978-3-944907-00-0 Querfeldein ISBN 978-3-944907-02-4 Beide Bücher leider komplett ausverkauft. Noch erhältlich bei Amazon, Verlag neun9zig oder direkt bei mir: Quertextein und hinterm Komma links ISBN 978-3944907215 Kontaktaufnahme über meine Homepage: http://quertextein.jimdo.com/
Kalliope

Kalliope

Beschreibung

Tja ... wie das eben so ist mit der gegenseitigen Inspiration. Mein Dank dafür an Phanthomas, Lorelai und Luzifer. :o)

:

 

Ich hatte es immer gewusst.

Wenn erst der Reiz des Neuen verflogen sein würde, würde ich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkehren, mich wieder jenen widmen, die mir wirklich etwas bedeuteten und denen ich wichtig war. Jenen, die ich mehr und mehr vernachlässigt hatte. Die mich immer so fragend ansahen, weil sie spürten, dass ich ihnen Stück für Stück entglitt. Deinetwegen.

 

Du hattest geglaubt, es wäre anders, nicht wahr?

Geglaubt, dem Reiz der Verführung durch das Unbekannte würde die Sehnsucht nach der Geborgenheit im mittlerweile Vertrauten folgen, stimmt's?

Während ich es endlich geschafft hatte, mich aus deinem Schatten zu befreien, wieder in der Realität anzukommen, hattest du abgewartet. In aller Ruhe abgewartet. Dich gesuhlt im Gefühl der Sicherheit: Ich würde schon wieder zurückkehren. Ich würde es nicht lassen können, wieder einzutauchen in diese Welt. Diese zauberhafte, bunte, immer ein wenig verrückt anmutende Welt, zu der du mir die Tür geöffnet hattest.

So war es doch, oder?

Du warst dir ganz sicher, dass ich deiner Verführungskunst immer wieder aufs Neue erliegen würde, habe ich Recht?

Oh ja, du beherrschst sie perfekt.

Es bedarf keiner roten Rosen, keines prickelnden Sektes, keiner sanften Musik bei Kerzenschein.

Du gehst subtiler vor.

Eine Spur von Duft genügt. Der Hauch eines Geschmacks auf der Zunge, ein einzelner schwebender Ton in der Luft, eine Andeutung von Farbe, ein geflüstertes Wort nur reichen aus ...

REICHEN aus? Was rede ich?

REICHTEN aus, meine ich natürlich. Wir reden hier ja schließlich von der Vergangenheit, nicht wahr?

 

Du hattest gedacht, dein Suchtpotential sei größer als mein Wille zur Vernunft, gib es zu!

War es nicht. Ganz bestimmt nicht.

Nein, gib dir keine Mühe, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Ich durchschaue dich inzwischen, kenne deine Schliche, weiß genau, wie du vorgehst: Erst reizen – dann wieder zurückziehen. Erneut zart anklopfen, mich umgarnen, umarmen, gefangenhalten für Stunden, Tage, manchmal für Wochen. Dann wieder Schweigen. Stundenlang, tagelang, manchmal wochenlang.

 

Nein, nein. Nicht mehr. Nicht mir mir.

Ich atme auf: Ich bin dir entkommen. Längst. Du hast keine Macht mehr über mich. Wirst sie nie wieder haben. Ich bin endlich wieder Herr über meine Gedanken, Gefühle, Taten. Welch Triumph.

Klar, von Zeit zu Zeit wirst du mich noch besuchen. Ver-suchen. Und ich werde dich vermutlich willkommen heißen wie einen guten Freund. Wir werden ein paar nette Stunden miteinander verbringen, vielleicht sogar in Erinnerungen an alte Zeiten schwelgen.

Ja, das könnte sein.

Könnte sogar ganz reizvoll sein.

Aber mich von dir küssen lassen, nein, das werde ich nicht mehr. Nie wieder. Ganz gewiss nicht. Niemals mehr werde ich dir verfallen. Mich fallen lassen in die bodenlose Tiefe deiner Arme. Nein, ich falle nicht wieder auf dich herein ... Ich falle nicht ... Ich falle ... Ich ...

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Hörbuch

Über den Autor

Gunda



Bisher von mir erschienen im Verlag neun9zig

Liebe mbH
ISBN 978-3-944907-00-0
Querfeldein
ISBN 978-3-944907-02-4

Beide Bücher leider komplett ausverkauft.

Noch erhältlich bei Amazon, Verlag neun9zig oder direkt bei mir:
Quertextein und hinterm Komma links
ISBN 978-3944907215

Kontaktaufnahme über meine Homepage: http://quertextein.jimdo.com/

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Gunda Re: Ohh... -
Zitat: (Original von Christina_Maverik am 18.03.2010 - 21:44 Uhr) wie herrlich geschrieben..
und so absolut nachvollziehbar.
Der Geist ist willig - doch das Herz so schwach.
Du beschreibst die schönste und gleichzeitig schlimmste Sucht mit gezielten Worten.. Eisernes Zurückziehen und zartes Entgegenkommen reichen sich die Hände.
Sehr gern gelesen.
LG Christa




Danke, liebe Christa ... *wühl*wühl* ... Das nächste Mal, wenn du wieder ins Archiv einsteigst, solltest du vllt nicht wieder die weiße Bluse anziehen ;o))

Lieben Gruß
Gunda

PS: Ich werde dir jetzt nicht auf jeden einzelnen Kommentar antworten, aber gelesen habe ich sie alle und mich sehr darüber gefreut.
Vor langer Zeit - Antworten
Christina_Maverik Ohh... -
Vor langer Zeit - Antworten
Christina_Maverik Ohh... - wie herrlich geschrieben..
und so absolut nachvollziehbar.
Der Geist ist willig - doch das Herz so schwach.
Du beschreibst die schönste und gleichzeitig schlimmste Sucht mit gezielten Worten.. Eisernes Zurückziehen und zartes Entgegenkommen reichen sich die Hände.
Sehr gern gelesen.
LG Christa

Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Sowas -
Zitat: (Original von Luzifer am 15.03.2010 - 20:40 Uhr) kennt man doch. Nie wieder. Nie...naja, noch einmal vielleicht. Ach, wenn man schon dabei ist ^^
Aber interessant finde ich, dass der Erzähler tatsächlich einige Zeit ohne den "Verführer" auskommt. Das sagt schon sehr viel aus. ;)
Von der Wortwahl und vom Aufbau her, habe ich aber von dir nichts anderes, als ein Netz künstlischerer Schönheit und Präzision =)

LG
Luzifer


Na, sagen wir mal so, Luzi, der Erzähler muss ja ZWANGSWEISE hin und wieder ohne den Verführer auskommen, denn auch eine Muse braucht wohl mal etwas Urlaub :o))

Ich danke dir für deinen Kommentar.

Lieben Gruß
Gunda

Vor langer Zeit - Antworten
Luzifer Sowas - kennt man doch. Nie wieder. Nie...naja, noch einmal vielleicht. Ach, wenn man schon dabei ist ^^
Aber interessant finde ich, dass der Erzähler tatsächlich einige Zeit ohne den "Verführer" auskommt. Das sagt schon sehr viel aus. ;)
Von der Wortwahl und vom Aufbau her, habe ich aber von dir nichts anderes, als ein Netz künstlischerer Schönheit und Präzision =)

LG
Luzifer
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Re: Re: Jetzt können wir ja bald schon... -
Zitat: (Original von Gunda am 15.03.2010 - 12:17 Uhr)
Zitat: (Original von PhanThomas am 14.03.2010 - 21:51 Uhr) ...eine neue Rubrik für Texte zum Thema "Muse" aufmachen. :-) Ich finde es klasse, wie jeder irgendwie anders mit dem Thema umgeht, es anders beschreibt. Bei dir liebe Gunda, hat man dein Eindruck, dass diese Muse, die dein Erzähler loswerden will, eher ein Schatten der Vergangenheit ist. Etwas oder jemand (?), für den es sich mal lohnte, zu schreiben. Der dir nette Worte ins Ohr träufelte, letztlich aber nichts Gutes brachte, abgesehen von den kreativen Ergebnissen. Hmmm, hab mich ein wenig an mich selbst erinnert gefühlt. Sehr schön übrigens auch das Ende, dieses erneute Verfallen. Klar, man redet sich selbst ein, dass man klar kommt, dass man den Fängen dieses "Verführers" entkommen ist und auch gaaaaaanz bestimmt nie wieder dieser "Sucht" anheim fällt. Ließe sich nicht nur für Musen verwenden, sondern auch auf andere Themengebiete ausweiten. Ein sehr interessanter Text, und abermals bin ich beeindruckt von deiner feinfühligen, fast schon zerbrechlich wirkenden Wortwahl. Ja, doch, ein sehr schönes Gedankenspiel!

Liebe Grüße
Thomas

PS: Danke schön fürs Inspiration sein dürfen. ;-)



Lach ... ich habe zu danken. Und was den Rest deines Kommis angeht - siehe PN.
Und besten Dank für dein Lob. "Zerbrechlich" ... okay, für meine Wortwahl mag das zutreffen :o))

Lieben Gruß
gunda

"Filigran" war eigentlich das Wort, das ich gesucht hatte, was deine Wortwahl betrifft. :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Verfallen -
Zitat: (Original von Trollbaer09 am 15.03.2010 - 10:23 Uhr) Du bist der Mensch, der sich am besten kennt. Und Du weißt auch wann Du Dich belügst. Du weißt was Du fühlst und Du weißt was Du lliebst, magst oder hasst. Du kannst Dich aber im Grunde niemals selber hintergehen. Wenn Du Dich wieder verführen lässt, weißt Du es in diesem Moment sehr gut, aber Du lässt es zu, weil Du es in diesem Moment auch selber willst, auch auf die Gefahr hin, dass Du es später bereust. Aber auch das weißt Du vorher. Die Medizin dagegen ist, sich selber einfach treu zu bleiben und das auch so anzunehmen; auch die Fehler, die man sich selbst eingestehen muss. Es braucht ja kein anderer zu wissen, nur Du.

Gruß vom Trollbär



Da triffst es auf den Punkt, Detlev. Natürlich weiß ich in dem Moment, in dem mich die Muse erneut umarmt, dass ich ihr nicht werde widerstehen können - und warum auch? Eigentlich kostet sie mich ja nix weiter außer Zeit ... und schenkt mir im Endeffekt doch Befriedigung ...

Aber auch, wenn ich deinen Kommentar anwende auf die anderen Bereiche des Lebens, in denen man immer wieder der Verführung anheimfallen kann ... muss ich dir zustimmen. Schließlich ist niemand gezwungen, seine kleinen Geheimnisse an die große Glocke zu hängen :o))

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Re: Jetzt können wir ja bald schon... -
Zitat: (Original von PhanThomas am 14.03.2010 - 21:51 Uhr) ...eine neue Rubrik für Texte zum Thema "Muse" aufmachen. :-) Ich finde es klasse, wie jeder irgendwie anders mit dem Thema umgeht, es anders beschreibt. Bei dir liebe Gunda, hat man dein Eindruck, dass diese Muse, die dein Erzähler loswerden will, eher ein Schatten der Vergangenheit ist. Etwas oder jemand (?), für den es sich mal lohnte, zu schreiben. Der dir nette Worte ins Ohr träufelte, letztlich aber nichts Gutes brachte, abgesehen von den kreativen Ergebnissen. Hmmm, hab mich ein wenig an mich selbst erinnert gefühlt. Sehr schön übrigens auch das Ende, dieses erneute Verfallen. Klar, man redet sich selbst ein, dass man klar kommt, dass man den Fängen dieses "Verführers" entkommen ist und auch gaaaaaanz bestimmt nie wieder dieser "Sucht" anheim fällt. Ließe sich nicht nur für Musen verwenden, sondern auch auf andere Themengebiete ausweiten. Ein sehr interessanter Text, und abermals bin ich beeindruckt von deiner feinfühligen, fast schon zerbrechlich wirkenden Wortwahl. Ja, doch, ein sehr schönes Gedankenspiel!

Liebe Grüße
Thomas

PS: Danke schön fürs Inspiration sein dürfen. ;-)



Lach ... ich habe zu danken. Und was den Rest deines Kommis angeht - siehe PN.
Und besten Dank für dein Lob. "Zerbrechlich" ... okay, für meine Wortwahl mag das zutreffen :o))

Lieben Gruß
gunda
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Jetzt können wir ja bald schon... - ...eine neue Rubrik für Texte zum Thema "Muse" aufmachen. :-) Ich finde es klasse, wie jeder irgendwie anders mit dem Thema umgeht, es anders beschreibt. Bei dir liebe Gunda, hat man dein Eindruck, dass diese Muse, die dein Erzähler loswerden will, eher ein Schatten der Vergangenheit ist. Etwas oder jemand (?), für den es sich mal lohnte, zu schreiben. Der dir nette Worte ins Ohr träufelte, letztlich aber nichts Gutes brachte, abgesehen von den kreativen Ergebnissen. Hmmm, hab mich ein wenig an mich selbst erinnert gefühlt. Sehr schön übrigens auch das Ende, dieses erneute Verfallen. Klar, man redet sich selbst ein, dass man klar kommt, dass man den Fängen dieses "Verführers" entkommen ist und auch gaaaaaanz bestimmt nie wieder dieser "Sucht" anheim fällt. Ließe sich nicht nur für Musen verwenden, sondern auch auf andere Themengebiete ausweiten. Ein sehr interessanter Text, und abermals bin ich beeindruckt von deiner feinfühligen, fast schon zerbrechlich wirkenden Wortwahl. Ja, doch, ein sehr schönes Gedankenspiel!

Liebe Grüße
Thomas

PS: Danke schön fürs Inspiration sein dürfen. ;-)
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