Ryla
Arashi blinzelte sie verwirrt an und legte ahnungslos den Kopf ein wenig schief. Sie kam ihm zwar irgendwie bekannt vor, aber er konnte sie beim besten Willen nicht zuordnen. Ihren Mund zog sie zu einer enttäuschten Schnute, als sie sein Unverständnis sah, schnappte ihn an der Hand und zog ihn quer durch den Raum, durch eine andere Tür, die in einen Hinterraum führte, wo ebenfalls einige Tische standen, die jedoch bei weitem nicht so gut besetzt waren, wie die im ersten Raum. Sobald die Tür zu fiel, ging auch die Lautstärke der Unterhaltungen auf ein normales Maß zurück und er würde sie nun verstehen können ohne, dass sie lauter reden müsste. Sie setzte sich an einen Tisch und lud ihn mit einer Geste ein sich ihr gegenüber zu setzen. Nur zögernd folgte er ihrer Bitte und sobald er Platz genommen hatte, plapperte sie schon fröhlich drauf los: „Kannst du dich wirklich nicht mehr an mich erinnern? Ich stand in der ersten Reihe, als du dich bis zum Wolf durchgekämpft hattest. Ich krieg wegen dir bestimmt noch einen blauen Fleck.“ Da fiel es Arashi wieder ein und sogleich bekam er ein schlechtes Gewissen: „Entschuldigung deswegen... War keine Absicht... Aber ich habe diesen Mann für jemand anderes gehalten. Für jemanden, der mir sehr wichtig ist.“ Plötzlich ertönte ein unterbrechendes Knurren unterhalb des Tischs, wo es sich Freia gemütlich gemacht hatte. Ein schwaches Lachen entglitt Arashis Kehle und er berichtigte sich: „Der uns sehr wichtig ist.“ „Ach kein Problem. Du hast mich dadurch vor seiner Masche bewahrt. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich so leicht hereinlegen lassen würden. Wer weiß was ich sonst noch mit ihm gemacht hätte.“ Verdutzt schaute er sie an. Vor seiner Masche bewahrt? Wovon redet die? fragte er sich im Stillen und beschränkte sich auf ein ahnungsloses Lächeln. Doch ehe ihn seine Unwissenheit in Verlegenheit bringen konnte, lieferte das Mädchen die Antwort: „Wenn mich jemand dabei gesehen hätte wie ich dann auch noch mehr mit ihm gemacht hätte... Ahhh das will ich mir gar nicht vorstellen. Du hast mir echt das Leben gerettet, als du mich aus dem Bann seines Verführungszaubers befreit hattest. Übrigens ich möchte mich irgendwie wie bei dir bedanken. Wie wäre es wenn ich dir dein Abendessen zahle? Du kannst auch so viel bestellen wie du willst!“ „Du brauchst mir nicht zu danken...“ versuchte Arashi ihr Angebot abzulehnen, doch sie ignorierte seinen Einwand, hob die Hand und rief gut gelaunt nach der Bedienung, die auch schön wenige Momente später erwartungsvoll vor ihrem Tisch stand und auf die Bestellungen wartete. Das Mädchen warf ihm einen auffordernden Blick zu, dem er nach einem Augenblick des Zögerns nachgab und die versprochene, extra große Kalbskeule für Freia, sowie einen Braten für sich selbst bestellte. Dann bestellte das Mädchen noch selbst ein Steak und sobald die Bedienung wieder verschwunden war, wandte sie sich wieder Arashi zu, der fieberhaft überlegte, wie er sich aus ihrer Gesellschaft befreien könnte ohne ihr vor den Kopf zu stoßen. Im Moment wollte er eigentlich alleine sein, doch er wollte sie nicht beleidigen. Resignierend stellte er fest, dass er um das gemeinsame Abendessen wohl kaum herum kam. „Ich bin übrigens Ryla und bin eine angehende Magierin auf Reisen.“ flötete sie und schaute ihn dabei unentwegt an. „Freut mich. Mein Name ist Arashi.“ erwiderte er knapp und nickte ihr mit einem schwachen Lächeln zu. „Du bist kein gewöhnlicher Reisender nicht wahr?“ „Mag sein.“ „Auch wenn ich es nur ungern zugebe, bist du schon einmal besser als ich, da du mich aus dem Bann befreien musstest, aber das heißt nicht viel. Bist du ein guter Magier?“ „Durchschnitt. Mehr nicht.“ „Wirst du dann noch etwas gegen diesen Hochstapler unternehmen?“ Arashi Antwort kam erst nach einem kurzen Zögern. Dieses Mädchen war ihm eindeutig zu neugierig. „Warum sollte ich? Sprich mit den Stadtwachen, wenn es dir so wichtig ist dich an ihm zu rächen. Sie werden ihn mit Vergnügen für einige Tage ins Gefängnis werfen.“ „Würde dir das reichen? Ich hab deine Enttäuschung gesehen, als du ihm gegenüber standest.“ Er spürte, dass sie auf etwas ganz spezielles hinaus wollte und wählte seine nächsten Worte mit großer Sorgfalt. „Ich möchte mir keinen unnötigen Ärger einhandeln. Sollte der echte Wolf irgendwann auftauchen, wird er diesem Betrüger garantiert eine Lektion erteilen.“ Er wollte ihr nicht auf die Nase binden, dass er sich schon längst dazu entschlossen hatte diesem Mann im falschen Fell noch einen Besuch abzustatten. Er sollte nicht glauben, dass er den Titel ohne Konsequenzen gebrauchen könnte.
Und wie er es erahnt hatte, änderte sich plötzlich der Ton des Mädchens. „Du kennst ihn persönlich oder?“ fragte sie, während sie ihn mit ihren klaren grünen Augen ganz genau musterte. Die Freundlichkeit und Unbeschwertheit blieben zwar, jedoch hörte er etwas Lauerndes heraus, das ihn von einer Antwort abhielt. Sein Schweigen nahm sie als Bestätigung und nutzte die Stille um weiter nach Antworten zu bohren: „Weißt du wo er sich aufhält? Ein Ziel meiner Reise ist es ihn zu finden.“ „Ihn zu finden und was dann?“ echote Arashi verblüfft und konnte ein schallendes Lachen, das gewaltsam seine Kehle erklommen und seinen Weg nach draußen erkämpft hatte, nicht unterdrücken. Verwirrt blinzelte ihn Ryla an, während er sich langsam beruhigte. „Tut mir leid, es kam einfach so über mich. Aber ich muss dich dennoch enttäuschen. Ich kenne zwar den Wolf ganz gut, aber ich über seine Aufenthaltsorte weiß ich genauso wenig wie du. Wie du gesagt hat... Ich war enttäuscht, als ich herausstellte, dass er nicht der echte ist.“ gestand Arashi und musste ein erneutes Lachen unterdrücken. „Hauptsache du hast deinen Spaß.“ erwiderte sie trocken, wobei das Lauernde in ihrer Stimme langsam zurückging, aber nicht vollends verschwand und fragte direkt danach: „Wie ist er denn so? Dieser Wolf. Ich habe bis jetzt nur Geschichten über ihn gehört. Angeblich soll er ja ein unangenehmer Zeitgenosse sein. Einzelgängerisch, launisch, mürrisch, eigensinnig und kaltherzig, aber außergewöhnlich stark und immer für eine Überraschung gut.“ Arashi schmunzelte bei ihrer Beschreibung und erwiderte: „Das trifft es ganz gut... Allerdings hast du vergessen, dass er manchmal unglaublich gefährlich sein kann. Immerhin hat er den König Ashura getötet.“ Und wieder machte ihn ihre Reaktion stutzig. Die Unbeschwertheit war verschwunden und er meinte in ihren Augen den Ausdruck von tiefer Trauer zu erkennen. „Du glaubst dieses Gerücht?“ fragte sie dann, wobei sie ihre Gefühle gekonnt verbarg. „Ich kenne ihn lang genug, um es ihm zuzutrauen... Er hatte schon immer Probleme mit Menschen, die Autorität besitzen.“ sinnierte Arashi und kaute dabei gedankenverloren auf einem saftigen Stück des Braten herum. Er schwelgte in der Vergangenheit und erst nachdem er bemerkte, dass Rylas grünen Augen die ganze Zeit auf seinem Gesicht geruht hatten, riss er sich zusammen und erwiderte ihren neugierigen Blick freundlich. Sie lächelte ein wenig abwesend und schüttelte dann leicht ihren Kopf, sodass ihre langen braunen Haare frech in ihr Gesicht fielen. Sie wischte eine Strähne mit dem Handrücken weg und erklärte leise: „Ich hatte nur das Gefühl, dich schon einmal irgendwo gesehen zu haben. Dein Gesicht kommt mir irgendwie bekannt vor.“ Überrascht nahm er sie schärfer in den Blick, musterte jeden ihrer Züge, bis er spürte, dass sie von einer leichten Nervosität ergriffen wurde. „Tut mir leid. Ich kann mich an dich entsinnen. Für mich ist das unser erstes Treffen.“ lachte Arashi. „Glaub auch. Muss mich getäuscht haben.“ murmelte Ryla leise und schenkte ihm ein künstliches Lächeln. Es war ihm ziemlich klar, dass sie ihm etwas verheimlichte, doch es ging ihn nichts an. Zwar verspürte er eine gewisse Neugierde, aber er gab ihr nicht nach, wodurch eine unangenehme Stille zwischen den beiden entstand.
„Und was wirst du jetzt tun?“ fragte Arashi, um das Schweigen zu brechen und schaute ihr direkt in die Augen. Ein wenig überrascht echote sie: „Ich? Hmm das ist eine gute Frage.“ Dann zuckte sie mit den Schultern und meinte: „Ich glaube ich warte bis Morgen und geh dann zu der Party von diesem seltsamen Kauz.“ Überrascht zog er eine Augenbraue hoch. „Ist das dein Ernst? Bist du dir sicher, dass der Bann auch gebrochen ist?“ fragte er grinsend, was ihm einen bösen Blick einbrachte. „Nicht weil ich diesen Möchtegern so toll finde... Ich möchte nur verhindern, dass er mit den anderen Mädchen etwas du-weißt-schon-was macht. Immerhin liegt sein Schiff nicht hier im Hafen, sondern an einem Dock außerhalb der Mauern.“ rechtfertigte sie sich, wobei ihre Wangen eine sanfte rote Färbung angenommen hatten. Ihr letzter Satz ließ Arashi aufschrecken und die Stirn runzeln.
Das mag mir gar nicht gefallen... Es ist zwar nur eine Vermutung, aber wenn sie sich als wahr herausstellen sollte habe ich einen Grund mehr diesem falschen Wolf eine Lektion zu erteilen. „Ist irgendwas?“ wollte Ryla neugierig wissen, die seine Reaktion bemerkt hatte. Doch er schüttelte nur den Kopf, schob sich den letzten Bissen seines Bratens in den Mund und brummte gespielt ernst: „Ich habe mich nur gewundert, wie Frauen es immer wieder schaffen sich plausibel klingende Ausreden auszudenken, um irgendwelchen Arschlöchern hinterher zu jagen.“ Sie lief augenblicklich rot an und hatte schon ihren Mund geöffnet, um ihm eine entsprechende Erwiderung an den Kopf zu werfen, doch dann besann sie sich anders und lächelte ihn plötzlich mit einem wissenden Ausdruck an. Sie legte die Arme hinter den Kopf und streckte sich genüsslich, wodurch Arashi unweigerlich ihre anziehenden weiblichen Rundungen, die bestimmt so manch einen Kerl verführen konnten, ins Auge fielen. Sofort nachdem sie seinen Blick bemerkt hatte, legte sie die Hände in den Schoß, beugte sich verführerisch vor, wodurch sie ihm einen tiefen Einblick in ihren Ausschnitt gestatte und flötete sie: „Und ich wundere mich immer wieder, wie schnell man die Männer eifersüchtig machen kann.“ Arashi lachte ausgelassen, warf resignierend die Hände in die Luft und erwiderte: „Ich gebe mich geschlagen. Du hast ja Recht.“ Ryla wurde durch seine Antwort aus ihrem Konzept geworfen und schaute ihn überrascht an. „Pass auf dich auf, wenn du dort hingehst. Der Typ scheint mir nichts Gutes im Sinn zu haben.“ setzte Arashi nach, ehe sie antworten konnte und schaute ihr dabei fest in die Augen. Das Rot ihrer Wangen wurde erneut dunkler und plötzlich wich sie seinem Blick aus. Während sie die Maserung des Holztischs betrachtete, murmelte sie verlegen: „Das brauchst du mir nicht zu sagen. Ich kann gut auf mich selbst aufpassen.“ „Dann bin ich beruhigt. Ich hätte dich ja schon fast gefragt, ob wir zusammen dahin gehen sollen, aber ich glaube kaum, dass sie mich auf das Schiff lassen würden. Außerdem habe ich keine passenden Sachen.“ Er hatte es nicht glauben mögen, aber das Rot ihrer Wangen wurde tatsächlich noch dunkler, was ihn unweigerlich zum Grinsen brachte. Sie setzte zu einer Antwort an, doch genau in dem Augenblick kam die Bedienung aus der Tür geschossen, stoppte bei ihnen, räumte die Teller ab und fragte ob sie noch etwas haben möchten. Sie verneinten und Ryla bezahlte die Rechnung, wobei sie sich ungeschickt und nervös anstellte. Die Bedienung, eine noch junge Frau mit schwarzen Haaren und wachen Augen, warf Arashi einen schnellen, abschätzenden Blick zu und meinte dann beiläufig mit wissendem Unterton: „Wenn ihr beiden noch einen ruhigen Platz für die Nacht braucht solltet ihr euch beeilen. Wir haben zwar nur noch ein einziges freies Zimmer mit einem Bett... Aber das stört euch beide bestimmt nicht.“
Nun schaute nicht nur Ryla, deren Wangenfarbe noch einmal einen Hauch dunkler wurde, sondern auch Arashi, dessen Grinsen immer breiter wurde, die junge Frau überrumpelt an. „Wir...“ fing Ryla schnell an, wurde jedoch von Arashi unterbrochen, der ihren angefangenen Satz weiterführte: „nehmen es gerne. Wie viel soll das Vergnügen kosten?“ „Nur fünf Dysos für eine Nacht. Wenn ihr Frühstück aufs Zimmer gebracht haben wollt, dann wären es zehn. Ich sag dem Boss Bescheid. Geht einfach gleich zum Wirt. Dort könnt ihr bezahlen und den Schlüssel abholen.“ erklärte sie mit einem gut gelaunten Lächeln. Dann beugte sie sich zu Ryla, die Arashi entgeistert anstarrte und flüsterte ihr etwas ins Ohr, das er nicht verstand. Dann wandte sie sich ab und verschwand durch die Tür, wobei sie noch lachend rief: „Ich wünsch dir viel Spaß mit deinem geheimnisvollen Fremden, meine kleine Ryla!“
Mit einem rekordverdächtig breitem Grinsen wandte sich Arashi wieder seiner Gesprächspartnerin zu und beobachtete sie belustigt. Aus irgendeinem Grund genoss er es, sie in Verlegenheit zu bringen, was er allen Anscheins nach auch wunderbar geschafft hatte. Sie starrte ihn ungläubig an und öffnete ein paar Mal den Mund ohne, dass auch nur ein Ton über ihre Lippen kam. Doch dann fand sie ihre Fassung wieder und fuhr ihn leise, aber dafür umso eindringlicher an: „Hast du deinen Verstand verloren? Morgen wird jeder einzige Mensch in dieser Stadt darüber Bescheid wissen!“ „Mal nicht den Teufel an die Wand, ich wollte dich nur ein wenig ärgern.“ lachte Arashi und fügte danach noch hinzu: „Und nachdem ich mir das Zimmer reserviert habe, kann ich dir auch gerne dabei behilflich sein bei einem anderen Gasthof unterzukommen. Außer natürlich...“ „Ich habe keine andere Wahl. Dies ist der einzige Gasthof, der Zimmer für Reisende zu vergeben hat.“ unterbrach ihn Ryla vorwurfsvoll, wobei er eine Spur von Angst in ihrer Stimme vernahm. Sein Gewissen regte sich und das Grinsen verschwand aus seinem Gesicht. „Tut mir leid. Das wusste ich nicht. Wenn du möchtest kann ich dir das Zimmer bezahlen und dann verschwinden. Ich finde sicherlich irgendwo anders noch einen Ort zum Schlafen.“ entschuldigte er sich aufrichtig und schaute ihr wieder fest in die Augen. Sie erwiderte seinen Blick und nach einigen Momenten des Schweigens seufzte sie erschöpft: „Idiot. Du bist wirklich ein Idiot. Normalerweise würde ich dir Recht geben und dich mit einem saftigen Arschtritt vor die Tür befördern, aber du wirst hier in dieser Stadt nirgendwo anders ein Bett finden werden... Außerdem wird es heute Nacht regnen...“ Überrascht schaute er sie an. Ist das ihr Ernst? „Aber wehe du machst irgendetwas unanständiges! Dann werde ich dafür sorgen, dass du hochkant aus dem Fenster fliegst!“ fügte sie noch hinzu und schaute ihn prüfend an. Normalerweise hätte er ihr Angebot abgelehnt. Er hatte zwar ein loses Mundwerk, doch meistens wollte er niemanden Unannehmlichkeiten bereiten. Hier jedoch war es das erste Mal seit längerer Zeit, in der er ein Mädchen kennengelernt hat, das er mochte, auch wenn er sie erst seit ein paar Stunden kannte. Sie hatte etwas an sich, das ihn neugierig machte. Er konnte es nicht erklären, aber sie interessierte ihn und er wollte mehr über sie herausfinden. Es würde sowieso nur bei einer flüchtigen Bekanntschaft bleiben, also konnte er auch ohne besondere Absichten einmal eine Ausnahme machen. Er nickte ihr zu, legte sich die Hand aufs Herz und schwor feierlich: „Sobald ich eine von dir ungewollte Annäherung unternehmen sollte, darf mich Freia meiner Männlichkeit berauben.“ Ein bestätigendes Jaulen ertönte unter dem Tisch, das Ryla zu einem unsicheren Lächeln ermutigte. Dann warf sie einen schnellen Blick durch die Fenster und erblickte den klaren Sternenhimmel. Sie konnte ein herzhaftes Gähnen nicht unterdrücken und fragte schüchtern: „Sollen wir die Blamage dann hinter uns bringen?“ „Immer bereit, wenn du es bist.“ erwiderte Arashi gut gelaunt, erhob sich von seinem Platz und ging zur Tür. Ryla, sowie Feira taten es ihm gleich und folgten ihm in den Nebenraum. Sie schlängelten sich zwischen den Tischen durch, wobei Arashi ganz genau merkte, dass sie von mehr als nur einer neugierigen Person beobachtet wurden. Er wusste nicht wie es zu deuten war, aber es war ihm nicht unangenehm, sondern erfüllte ihn auch mit einer bösen Vorahnung. Dann erreichten die drei die Bar und sprachen mit dem Wirt über das Zimmer. Er war ein großer, brummiger und wortkarger Mann, den Arashi äußerst sympathisch fand. Geschickt fischte er zehn Münzen aus seiner Hosentasche und schob sie dem Wirt zu. Ohne weitere Fragen übergab er ihm den Schlüssel zum Zimmer und rief die junge Frau, die den beiden den Tipp gegeben hatte. Wieder mit diesem wissenden Lächeln, das Ryla erneut die Röte in die Wangen trieb, begleitete sie das unfreiwillige Paar zu dem Zimmer und bevor sie sich umdrehte und wieder in dem Gastraum verschwand, wandte sie sich zwinkernd an Arashi: „Sei sanft mir ihr. Sie hatte bis jetzt noch keinen Liebhaber.“