Die Wanderung zum Fluß der Leben bringt
Vier Tage sind nun verstrichen, die Sonne steht hoch am Himmel und die Clans kommen nur noch langsam voran.
Die Wunden der Verletzten begannen zu eitern, so mußten sie immer wieder Rasten.
Sie schüttelten sich schon im Fieber, die Schamanen versuchten so gut es ging die Wunden zu reinigen.
Die Zeit war zu knapp um auf die Jagd zu gehen und die Vorräte waren aufgebraucht, so erschöpfte der Hunger die beiden Clans zunehmend.
Die Frauen begannen unterwegs alles zu sammeln was irgendwie essbar war, leider war es nur ein karges Mahl, das sie fanden.
Nanon fragte sich ob sie überhaupt noch ankommen würden, aber zumindest gab es keine erneuten Angriffe, der Krieger.
Sie riefen in den Himmel, baten um Gnade. Wenn sie doch wenigstens etwas zu Essen hätten.
Aus einem unerklärlichen Grund fanden sie im Breiten Bach keine Fische mehr, was war nur geschehen?
Nachdem die Schamanen bei dieser Rast die Wunden versorgt hatten, wollten sie sich mit den Ältesten beraten.
Sie setzten sich zusammen.
"Wie soll es weiter gehen?" fragte Nanon"Was können wir noch tun, sollen wir die Verwundeten zurücklassen, damit wir schneller voran kommen?" Weißer Flügel war aufgebracht,"Wir können sie doch nicht ihrem Schicksal überlassen! Nanon, nein! Das kommt für mich nicht in Frage! Zudem sind die Kinder auch schon schwach durch den Hunger, auch sie brauchen die Pausen, sie würden den Marsch sonst nicht mehr durchhalten, willst Du sie auch zurücklassen?!"
"Nein, das will ich nicht, aber wenn wir nichts unternehmen, verhungern wir alle!" Erwiderte Nanon geknickt.
Sie waren alle erschöpft und hungrig, was die Stimmung noch schlechter machte.
Bärenmann saß da und schlug mit den Fäußten in den Sand, er war es nicht gewöhnt, die Dinge zu diskutieren, um Entscheidungen zu fällen. Er entschied selbst, was für den Bärenclan anstand, zwar nicht ohne sich einen Rat zu holen, aber er entschied.
Jetzt war alles anders, aber er wußte genau, das die Bären ohne die Bussarde keine Chance hatten, daher ergab er sich in sein Schicksal, grummelte in sich hinein und schlug die Fäußte in den Sand.
Nach einiger Zeit sagte er, man merkte das er sich beherrschen mußte,"Ich glaube wir sollten die Jäger auf die Jagd schicken, damit wir etwas zu Essen bekommen."
Nanon fand die Idee sehr gut, zumal sie noch viel Zeit brauchen würden, um sich zu beraten.
Die Jäger brachen umgehend auf, ein Spurenleser schloß sich ihnen an.
Die Frauen schwärmten aus, um zu sammeln was das Land ihnen gab, jetzt hatten sie Zeit um sich Essen zu suchen.
Der Rat diskutierte weiter, als Keej plötzlich schrie, sofort sprang Weiße Feder auf, um nach ihr zu sehen.
Das kleine Mädchen war gesund und kräftig, dennoch schrie sie ohne Unterlass, bis aus der Ferne der Ruf des Bussads erklang.
"Hatte Keej den Schwarzen Bussard gerufen?" Schoß es dem Schamanen durch den Kopf und tatsächlich landete der Schwarze Bussard direkt vor ihm.
Er hatte Fleisch in seinen Fängen, legte es ab und schwang sich wieder in die Lüfte.
Das kannte der alte Mann nur aus den Legenden, das der Schwarze Bussard in der Not auch für seinen Clan sorgt.
"Kleine Keej, wie mächtig mußt Du sein, wenn Du den Bussard jetzt schon rufen kannst." sprach er leise vor sich hin.
Er nahm das Fleisch und ging zu den Anderen.
Ein Freudenschrei entsprang den Kehlen der Clans.
Umgehend wurde ein Feuer entfacht, das Fleisch gegart und an die Kinder und Verwundeten verteilt, damit sie wieder zu Kräften kämen.
Wieder erschall der Ruf des Bussards, der Schwarze Bussard kam mit drei weiteren Bussarden und sie brachten Fleisch.
Es wurde ebenso zubereitet und an alle verteilt, sie freuten sich riesig.
Auch die Jäger kamen mit Beute, einen ganzen Hirsch, die Frauen hatten auch reichlich gesammelt, sogar ein paar Nüsse waren schon reif.
Sie aßen was sie konnten, mit dem Rest füllten sie ihre Vorräte wieder auf.
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