Er betete, als er seine Blutigen Hände im Taufbecken wusch. Es waren nicht seine Hände. Es waren Gottes Hände. Tropfenweise fluteten Gedanken sein Hirn. Sie war schlecht, dachte er. Sehr schlecht. Er erinnerte sich noch ganz deutlich, als sie bei ihmbeim Beichten saß. Sie war sehr hübsch, dass konnte man sogar durch das verflochtene Holz und das Zwielicht, das im Beichstuhl herschte, erahnen. Sie roch aussergewöhnlich gut nachMandelblüte und ihre Stimme war sehr rauchich und herb. In der Gemeinde wussten alle, wer sie war und welchen Beruf sie ausübte. Unter vorgehaltener Hand munkelte man auch, sie wäre eine Dame für die nicht alltäglichen Wünsche der Kunden. Es waren sehr schlimme und Perverse Dinge , die sie zu sagen hatte und er erwischte sich dabei , wie er Geil wurde und sein Schwanz anschwoll. Er , Pfarrer Johannes, der Hüter seiner Gemeinde Solln, der konservative Verfechter des Zölibats. Als er sie mit 10 Rosenkränzen und 5 Ave Maria entließ, legte er selbst Hand an sich und erleichterte sich noch im Stuhl der Reue.Noch am selben Abend, suchte er im Kirchendachboden seinen Büsergürtel, den er da schon seit einiger Zeit aufbewarte. Er dachte er hätte das höchste Maß an Frömigkeit erreicht und brauchte ihn nicht mehr. Als er in einer Truhe danach suchte, fiel es ihm in die Hände.Es war silbern, glatt und schlank . Es hatte einen mit Totenköpfen verzierten Griff und war etwa 15 cm lang. Ihn durchzuckte eine seltsame Hellichkeit und er wusste sofort was zu tun war. Wie in Trance ging er in seine privaten Gemächer, die neben der Kirche waren. Es war schon Spät. Er nahm das Messer, rasierte sich damit seinen Kopf, sprach noch ein Vater unser und ging aus dem Haus.