Gedichte
Nur Nachricht Nummer zwei

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"Nur Nachricht Nummer zwei"
Veröffentlicht am 07. März 2010, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Einst brach ich auf, eine Welt zu erobern! Heut sitz ich in einem Käfig voller Narren! So kam ich zum Entschluss, "Will Hofnarr sein!" Und daran arbeite ich nun, in Berlin, das durch seine einmalige Nähe von Ost und West vielleicht schon einen Gedanken voraus ist. Mag sein, dass dieser Gedanke auch Nord und Süd einander etwas näher bringen kann.
Nur Nachricht Nummer zwei

Nur Nachricht Nummer zwei

Beschreibung

Im Mai 2007 hörte ich, während einer Autofahrt, Nachrichten. Was mich verstörte war nicht der Inhalt, - man hatte es kommen sehen - als vielmehr die Reihenfolge der Meldungen.

Nur Nachricht Nummer zwei

Eine Nachricht hat mich aufgeschreckt

Drei Deutsche Soldaten sind elend verreckt

Am Hindukusch, in Afghanistan

Getötet aus religiösem Wahn

 

Doch war es nur Nachricht Nummer zwei

Die erste, dass Stuttgart im Freudenrausch sei

Deutscher Fußballmeister sind sie geworden

Durch die Straßen tanzen jubelnde Horden

 

Im Jubel wird Nachricht zwei überhört

Man feiert das Glück, das woanders zerstört

Was ist schon ein gebrochenes Mutterherz

Gegen König Fußball und seinen Kommerz?




 

Irgendwo verzweifelt drei Mütter sitzen

Sie konnten ihre Söhne nicht schützen

Der Schmerz der Geburt wich dem Mutterglück

Es ist verloren, und kehrt niemals zurück!

 

Drei Frauen trauern um den geliebten Mann

Keine Heldenfeier ihren Schmerz stillen kann

Wie viele Kinder haben ihren Vater verloren

Der ihnen baldige Rückkehr geschworen?

 

Fragen, die man heute nicht stellt

Zwischen Freud und Leid der Fußballwelt

Schalke trauert um die vergebene Chance

Und den ausgefallenen Siegestanz

 

Politiker reden von feigem Mord

Doch was machen Deutsche Soldaten dort?

Unsere Freiheit verbreiten sie nicht

Wenn sie anderen nehmen Recht und Pflicht!

 

Das Recht, Ihre Freiheit selbst zu finden

Die Pflicht, Ihrer Freiheit Staat zu gründen

Sie fürchten  auf ewig, Sklaven zu sein

Bricht fremde Freiheit über sie herein

 

Aus dieser Furcht wird Hass geschürt

Der zu solch grausamen Taten führt

Das alles auch weiter zu ignorieren

Heißt, viele werden noch krepieren

 

Was, wenn dieser Hass ein Fußballmeisterfest

In einem Blutbad enden lässt?

Wird dann die Nachricht Nummer zwei

Dass Unsere Freiheit - gefallen sei?

                                                                  PeKa

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Hörbuch

Über den Autor

pekaberlin
Einst brach ich auf, eine Welt zu erobern! Heut sitz ich in einem Käfig voller Narren! So kam ich zum Entschluss, "Will Hofnarr sein!" Und daran arbeite ich nun, in Berlin, das durch seine einmalige Nähe von Ost und West vielleicht schon einen Gedanken voraus ist. Mag sein, dass dieser Gedanke auch Nord und Süd einander etwas näher bringen kann.

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baesta Bittere, aber wahre Worte.... - Mehr ist dazu nicht zu sagen.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Markus Wenn - man etwas Gutes machen will, so muß man die Welt darüber vergessen
und nachfragen, wem nützt oder schadet wohl diese oder jene Nachricht.
Ohne Zeitung, "Handy",lebt es sich guuuut.
liebe grüße
markus
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Re: Solange ... -
Zitat: (Original von Gunda am 08.03.2010 - 17:27 Uhr) ... eine breite Mehrheit der Deutschen ihre Bildung aus der Boulevardpresse bezieht, dürfen wir uns darüber nicht wundern, Peter ...

Ich hatte noch einen langen sarkastischen Kommi dazu geschrieben, habe ihn aber wieder gelöscht, weil ich mir nicht sicher war, ob der Sarkasmus rübergekommen wäre ...

Ein mahnendes GEdicht - das leider nicht an die richtigen Adressaten geht ...

Lieben Gruß
Gunda


Leider! Gunda, leider!
Vielleicht wegen des schlechten Gedächtnis'?
Vielen Dank und liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Solange ... - ... eine breite Mehrheit der Deutschen ihre Bildung aus der Boulevardpresse bezieht, dürfen wir uns darüber nicht wundern, Peter ...

Ich hatte noch einen langen sarkastischen Kommi dazu geschrieben, habe ihn aber wieder gelöscht, weil ich mir nicht sicher war, ob der Sarkasmus rübergekommen wäre ...

Ein mahnendes GEdicht - das leider nicht an die richtigen Adressaten geht ...

Lieben Gruß
Gunda
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Re: -
Zitat: (Original von BlackAndWhite am 07.03.2010 - 15:25 Uhr) Ich muss "timeless" Recht geben, das trifft wirklich mitten ins Herz. Weil du Recht hast, mit dem, was du da schreibst. Das ist wirklich eins der besten Gedichte das ich hier jemals gelesen habe.

Liebe Grüße und noch 'nen schönen Sonntag!
BlackAndWhite


Danke Dir
für den netten Kommentar!
Wenn es zum Nachdenken anregt, hab ich mein Ziel erreicht!
Leider trennen wir zu oft rationales von emotionalem, obwohl beides zusammen erst Realität ergibt.
Liebe Grüße Peter
Vor langer Zeit - Antworten
BlackAndWhite Ich muss "timeless" Recht geben, das trifft wirklich mitten ins Herz. Weil du Recht hast, mit dem, was du da schreibst. Das ist wirklich eins der besten Gedichte das ich hier jemals gelesen habe.

Liebe Grüße und noch 'nen schönen Sonntag!
BlackAndWhite
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Re: Lieber Peter -
Zitat: (Original von timeless am 07.03.2010 - 15:16 Uhr) das trifft mitten ins Herz, richtig mitten rein.

mehr mag ich dazu nicht sagen, weil du einfach alles gesagt hast.

Ganz liebe Sonntagsgrüße deine Ute


Danke, Ute,
für Deinen lieben Kommentar!
Hoffen wir, dass auch andere ein Herz haben, das diese Schmerzen ans Hirn sendet, und sie genug Mut haben, endlich zu handen.
Liebe Grüße dein Peter
Vor langer Zeit - Antworten
UteSchuster Lieber Peter - das trifft mitten ins Herz, richtig mitten rein.

mehr mag ich dazu nicht sagen, weil du einfach alles gesagt hast.

Ganz liebe Sonntagsgrüße deine Ute
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