Romane & Erzählungen
Drunk Love

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"Drunk Love"
Veröffentlicht am 06. März 2010, 4 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Drunk Love

Drunk Love

 

“Mama, das ist echt das letzte! Die Party ist so wie so ohne Alkohol und es kommen auch nur ein paar Jungs! Komm schon, Max hat mich eingeladen, wenn ich nicht hingehe wird er mich für voll die Langweilerin halten!”
“So ist das halt manchmal, Tessa! Es wird noch viele Partys geben und wenn du achtzehn bist darfst du auch auf jede mitkommen!”
Ich riss die Augen auf und mir blieb die Luft weg : “Das sind noch drei Jahre!” ich schmiss die Zimmertür zu und suchte nach meinem Lippenstift und dem blauen Kleid. Die Türklinke senkte sich langsam. Ich drehte sich um und schmiss mich gegen die Tür, um sie abzuschließen. “Tessa, es tut mir leid!” ihre Mutter flüsterte mitleidig durch die Tür. Ich probierte so verheuelt wie möglich zu klingen, als ich ihr etwas durch die Tür weinte, dann beschloss ich meiner Mutter klar zu machen das ich heute nicht mehr ausgehen wollte. Ich öffnete die Tür und rannte ins Bad. Ich stellte die Dusche an und schminkte mich ab. Dann nahm ich mir ein Handtuch und wickelte meine Haare darin ein. In die Taschen des Bademantels stopfte ich meine Kosmetik und eine Bürste. Dann stampfte ich durch den Flur und rief meiner Mutter gute Nacht zu. Sie schaute mich irritiert an, als sie sah, das ich im Bademantel bettfertig vor ihr stand: “Es ist doch erst halb neun”
“Ja, na und, ich will nicht mit dir reden und Papa ist nicht da. Dann geh ich halt ins Bett”
Ich lief zurück in ihr Zimmer und begann mich wieder zu schminken. Ich schnappte mir das blaue Kleid und zog es an. Ich drehte sich einmal im Spiegel und der ganze Raum glitzerte blau. Ich kämmte mir die Haare und probierte einige Frisuren aus, bis ich dann entschied sie einfach hoffen zu tragen. Ich lies die Haare fallen und die rötlichen Strähnen fielen mir ins Gesicht. Ich lächelte so unwiderstehlich wie möglich, zwinkerte mir zu und drehte mich dann auf meinen Absätzen um und öffnete mein Fenster. Ich blickte das Stockwerk hinunter. Unten standen schon Lilly und ihr Freund und warteten auf mich: “Und, du darfst nicht, oder?” rief sie hinauf. Ich schüttelte meinen Kopf. Lilly verstand sofort, sie fing den Hausschlüssel auf, den ich ihr zuwarf, dann ging sie zu der Leiter, die an die Hauswand gekettet war. Sie schloss das Schloss auf und lehnte die Leiter gegen Tessas Fenster.
 Fr. Müller, von neben an, streckte den Kopf aus dem Fenster: “Na, schleichst du dich raus?” sie lachte humorvoll und strahlte mich an. “Sie sagen doch nichts, oder?” ich wollte sicher gehen. “Nein, nein, ihr braucht ja auch eure Jugenderlebnisse!” ich und Lilly lächelten zurück, während Fr. Müller ihr Fenster wieder schloss. Ich kletterte die Leiter hinunter und landete leichtfüßig auf der weichen Beeterde, trotz der Absätze. David, Lillys Freund, war schon vorgegangen und winkte uns vorwärts. Wir liefen die fünf Blocks zu Max` Haus. Man hörte schon von draußen die laute Musik und das Grölen. Lachend klingelten wir an der Haustür. Max öffnete und blickte erleichtert auf als er die drei sah. “Hey, Lilly, Tessa, David! Kommt rein!”
    Von ihm aus wehte eine leichte Bier Fahne. Ich schnitt eine Grimasse. Ich war zwar schon oft auf Partys gewesen, aber gegen Alkohol hatte ich  trotzdem etwas, hauptsächlich weil man sich total bescheuert benahm, wenn man betrunken war. Max hielt sich die Hand vor dem Mund und entschuldigte sich. Ich lachte und ging vor, ins Haus. Max kam mir hinterher und hinter ihm saßen Lilly und David schon knutschend in der Ecke. Die Tür viel zu und die Musik wurde auf volle Lautstärke gedreht. Sie dröhnte so sehr das einem die Ohren weh taten.

“Hey, Tessa, doch noch gekommen?” Johannes rief mir das direkt ins Ohr, während sich seine Hand an meinen Hintern schlängelte. Er roch nach Bier und das stark. Ich lachte trotzdem und schlug ihm die Hand weg. Er grinste hämisch, schnappte sich schnell mein Handgelenk, und drehte sich wieder zu Justin und Sasha, die sich an Fiffi und Fine ran machten. Justin hatte seine Hand unter Fiffis T-Shirt. Fiffi hieß eigentlich Felizia, aber alle nannten sie nur Fiffi. Normalerweise hätte sie auch etwas gegen die Hand von ihrem Ex unter ihrem T-Shirt gehabt, doch sie war schon leicht angetrunken. Justin schien das nichts zu machen, das könnte aber auch daran liegen das er sie wahrscheinlich selbst abgefüllt hatte. Ich verdrehte die Augen und wollte mir was zum essen holen, doch Johannes hielt mich fest und zog mich auf seinen Schoß.
“Lass mich in Ruhe, ich brauch ein paar Chips!” rief ich ihm über die laute Musik zu. Er schien der einzige auf der Party zu sein der noch nicht angetrunken war, mit Ausnahme von Justin und Max.
Sasha fummelte an Fines Hintern herum und sie lachte laut, das war dann Johannes zu viel, immerhin war er mit Fine zusammen! Er ließ mein Handgelenk los und zog Fine von Sashas Schoß auf seinen.  Sasha machte das nichts aus, denn jetzt war ich ja frei. Gerade als ich mich umgedreht hatte, griff er sich mein Kleid. Ich wollte es nicht zerreisen, also ging ich zu ihm. Als ich vor ihm stand, stand er auf und drehte mich gegen eine Wand. Dort hielt er mich fest und fing an mich zu küssen.
Er schmeckte nach Bier und Erbrochenen und ich musste mich zusammen reißen um nicht auch zu kotzen. Er hörte kurz auf mich zu küssen um mir etwas ins Ohr zu flüstern: “Du machst mich geil!” ich verdrehte die Augen und kroch unter ihm durch. Als ob ich das nicht gemerkt hätte! Sein Ständer war so hart, das man ihn von weitem hätte sehen können.
Ich war jetzt auf der Suche nach Max, denn eigentlich sollte das hier der Abend sein, an dem er sich in mich verliebt. Ich hatte schon alles genau geplant. Ich werde noch länger da bleiben als alle andere und ihm beim aufräumen helfen. Unsere Finger würden sich treffen, als wir beide etwas aufheben wollen. Dann würden wir uns in die Augen sehen und ich würde anfangen ihn zu küssen. Nüchtern, natürlich. Jetzt muss ihn aber erst mal finden.
Ich blickte mich um. Hinter mir stritten sich Johannes und Fiffi laut. Er schüttelte sie: “Dann geh doch zu Sasha, du Schlampe!” , “Das werde ich auch tu…” sie lallte etwas unverständliches und stolperte in Sashas Arme. Johannes, obwohl er nicht betrunken war, drehte sich weg und fing an zu weinen und zu schluchzten. Ich atmete tief durch, ich wusste das ich das bereuen würde, aber Johannes war ein Freund und ich musste mich um ihn kümmern.
Ich ging zurück und half Johannes auf, der jetzt am Boden lag: “Komm her, wir gehen ins Bad” er schniefte und lief mir hinterher. Im Bad schloss ich die Tür hinter uns. Johannes fing an Wasser in die Wanne einlaufen zu lassen: “Wenn ich nicht ohne sie leben kann, dann will ich sterben!” Ich verdrehte die Augen, vielleicht war er doch betrunken. Ich stellte das Wasser ab, das so wie so den Abfluss herunter lief. “Komm her, Johannes, alles wird gut, keine Sorge…” ich wiegte ihn vor und zurück in meinen Armen. “Woher willst du das wissen?” schniefte er in meinen Bauch. Ich ignorierte seine Frage und rieb ihm stattdessen den Rücken. Er blickte zu mir auf und seine Tränen rollten ihn über die Wangen. Es war das schlimmste was ich je gesehen hatte. Er sah schlimm aus. Seine Augen waren rot und sein Hemd nass vom weinen. Nach einiger Zeit beruhigte er sich und seine Tränen verebbten. “Geht’s?” Ich blickte ihn besorgt an und er starrte mir in die Augen: “Glaubst du sie hat es ernst gemeint?” fragte er und fing wieder an zu weinen. Er schien noch angetrunken. Ich wollte ihn wieder beruhigen, doch nicht belügen: “Ich glaube sie hat zu viel getrunken” meinte ich, ohne seine Frage zu beantworten. Seine Tränen verebbten erneut: “Weißt du, ich kann nicht mehr, ich mach schluss mit ihr!” er wirkte entschlossen, obwohl noch angetrunken.
Er drehte seinen Kopf gegen meine Brust und fing an zu zittern. Ich hielt ihn fester, damit er sich nicht alleine fühlte. Sein Zittern wurde schwächer und schwächer. Schließlich hörte er auf zu zittern und blickte mir direkt in die Augen. Seine sonst strahlenden stahlblauen Augen waren trüb: “Wie lange kennen wir uns?” die Frage kam unerwartet und aus dem Nichts, doch ich war froh darüber, da es einen Thema Wechsel darstellte. “Jetzt sind es fünf Jahre” Johannes lächelte und die Stille

 

 

danach war nicht ungemütlich, sonder freundschaftlich. Plötzlich änderte sich das. Johannes setzte sich auf, als er merkte das er auf meinem Schoß saß, stellte er sich hin: “Tut mir leid” seine Hundeblick war unwiderstehlich und dann lächelte er sein wärmstes Lächeln, als er sich weiter vorlehnte und die Augen schloss, eine letzte Träne rollte aus seinem Augenwinkel und landete auf meiner Hand. Er atmete tief durch und ich schmeckte seinen Atem und sog ihn ein. Er schmeckte nach Bier und Tränen, aber auch irgendwie süß. Ich schloss die Augen und als ich sie wieder öffnete war Johannes näher als erwartet. Er küsste mich aufs Ohr und flüsterte: “Es tut mir so, so Leid” ich atmete aus, jetzt erst viel mir auf das ich die ganze Zeit die Luft angehalten hatte.
Johannes zog sich zurück und ging zur Badezimmer Tür. Bevor er sie öffnete drehte er sich noch mal um: “Danke!” dann öffnete er die Tür: “It`s Party Time!” brüllte er, als er sich zwischen die Tanzenden quetschte und untertauchte.
 Ich lachte, froh darüber das er wieder auf den Beinen war.
Ich stand auf, ich musste ja immer noch Max finden. Auf dem Weg in die Küche sah ich Johannes auf dem Coachtisch tanzen. Alle johlten oder klatschten. In der Küche angekommen holte ich mir ein Bier, leicht enttäuscht darüber Max nicht dort zu finden. Ich drehte mich um und wollte gerade gehen als ich ein Seufzen hörte. Es schien aus der Besenkammer zu kommen, die direkt an die Küche anschloss. Die Tür war nur angelehnt und ich lauschte. Es war nicht nur ein Seufzen sondern zwei. Vorsichtig linste ich hinein. Zwischen Putzutensilien und Nahrungsmitteln lagen Sasha und ein Mädchen. Ich konnte nicht erkennen wer es war, aber ich hatte eine schlimme Vorahnung die die blondierten, lockigen Haare betraf. Fines Haare.
Hinter mir hörte ich einen Schritt. Ich wirbelte herum und sah Max: “Was guckst du denn da, ist unser Essen so interessant?” ich trat einen Schritt zur Seite und Max öffnete die Tür leise. Er musste fast kichern als er die beiden sah, doch hinter ihm zischte jemand etwas. Max und ich fuhren herum und sahen Johannes. “Du Schlampe!” zischte er sie an.
Sasha, noch halb angezogen und Fine fuhren auseinander. Fine griff sich eine Packung Spagetti und ihre Hotpants um sich zu bedecken. Johannes schüttelte nur traurig den Kopf: “Jetzt hasst du es offiziell gemacht, Fine, es ist vorbei” Er nahm mich beim Handgelenk und zog mich weg von Max. Aus Reflex griff ich Max` Handgelenk und zerrte ihn mit. Johannes fing an zu tanzen, mit Fiffi. Ich sah Justin, wie er verzweifelt versuchte Fiffis Aufmerksamkeit wieder zu erlangen.
Jetzt zog Max mich und nicht ich ihn. “Komm, wir gehen auf die Terrasse”
Das war mein Moment, mein Moment mit Max. “Was war darinnen eigentlich los?” fragte er, als ich die Terrassentür hinter mir geschlossen hatte. Ich verstand die Frage nicht. Was hatten Sasha, Fine und Johannes mit uns zu tun? “Keine Ahnung” antwortete ich stotternt. Ein super Start für einen romantischen Moment! “Hasst du was getrunken?” er lachte und schaute auf die Bierflasche in meiner Hand. “Nein, nein. Noch nicht” er lachte wieder und ich lachte mit. Ich nahm einen Schritt auf ihn zu und er lächelte. “Willst du es nicht überprüfen?” flüsterte ich ihm so verführerisch wie möglich zu. Er stieg darauf ein: “Aber gerne, wie denkst du denn wie ich das prüfen könnte?” fragte er und ich hielt es nicht mehr aus. Ich fing an ihn zu küssen, leidenschaftlich und heftig. Meine Haut prickelte wie ein Feuerwerk an den Stellen, an den seine Haut meine Haut berührte. Dann zog sich Max zurück und lächelte wieder, seine Arme umschlossen mich und ich hielt ihn fest. “Du hasst wirklich noch nichts getrunken” stellte er fest. In diesem Moment kam Sasha auf den Balkon, im Schlepptau hatte er diesmal Lilly. Ich starrte sie entsetzt an und suchte in der Party Menge hinter den Glasscheiben David. Wenn er sie mit Sasha sehen würde, würde er sich sofort von ihr trennen.
Eigentlich mochte ich Sasha, im nicht betrunkenem Zustand war er nett und witzig, aber nur ein Spritzer Alkohol machte ihm zu einem Widerling. “Lass sie los, Sasha!” forderte ich ihn Forsch auf.
“Hassft du ne Macke?” bekam er nuschelnd heraus, “Sie küsst wie ne Gottin, Gottingen, Göttingen, Göttin …” stellte er fest. Ich zog Lilly aus seinem Griff und Max fing sie auf, doch Sasha hatte, wie vorher ein Zipfel meines Kleides zu greifen bekommen. Er zog mich wieder zu sich und hauchte mich mit einer Vodka Fahne an: “Du, küsst, aber … auch nich schlech” in

 

 

diesem Moment trat Johannes auf die Terrasse und schlug Sasha von mir: “Ich glaub du hasst erstmal genug gehabt, für den Abend!” fauchte er ihn an und schloss mich schützend in seine Arme. Max wiederum lies Lilly los und hob Sasha hoch, als hätte er gar kein Gewicht.
“Ich bring ihn in ein Bett” verkündete er und trug ihn ins Haus. Lilly ging auch wieder herein und begann den Abend wieder zu genießen, zusammen mit David. Jetzt war ich allein mit Johannes, in seinen Armen und das war falsch. Wir waren Freunde, wo waren Max` Arme?
Und doch verlor ich mich in Johannes Stahl blauen, strahlenden Augen. “Wieso ist dir das Kleid so wichtig?” fragte er mich und ich musste mich konzentrieren um einen verständlichen Satz heraus zu bekommen, ich fühlte mich als wäre ich jetzt betrunken fühlte ich mich. “Ich… das Kleid hat mir meine… meine Oma geschenkt bevor sie gestorben ist. Es bedeutet mir mein Leben” Johannes blickte traurig drein und antwortete auf eine nicht gestellte frage: “Mir bedeutest du mein Leben” als ich das hörte, ging mir auf, wie sehr ich ihn wirklich mochte, liebte: “Du bedeutest mir die Welt” stellte ich fest und als ich es sagte, war es die reine Wahrheit. Er lachte und küsste mich.

Das erste mal von vielen.

 

 

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