Der Morgen nach dem Kampf
Am nächsten Morgen, versammelten sich die Clans am Feuer, dem der Schamane Berufskraut und Beifuß beigesteuert hatte.
Die Kräuter sollten Weisheit und Frieden in die Runde bringen, denn es gab einige, die unverzüglich aufbrechen wollten und andere, welche sich lieber in dem Wald verstecken wollten, wieder andere wollten rasten bis die verletzten soweit wieder hergestellt wären.
Als erster sprach Bärenmann:" Wir sollten schleunigst sehen, das wir weiter kommen, die Krieger lauern bestimmt noch in der Nähe.
Es wäre sinnvoll den Breitbach zu überqueren, dort können sie uns nicht so schnell erreichen." Tatze unterbrach Bärenmann und wollte die Toten rituell bestatten, damit sie in die Welt der Ahnen einkehren könnten.
Das widerum gefiel Nanon nicht:"Das würde uns sieben Sonnenaufgänge Zeit kosten, diese Zeit haben wir nicht.
Wenn wir sie bestatten, verlieren wir Zeit, die wir dringend benötigen um zum Fluß der Leben bringt zu kommen.
Dann kommen wir zu spät um die wandernden Lachse zu fangen, ohne die Lachse, können wir den Winter nicht bestehen."
Schweigen breitete siech aus und verlieh der allgemeinen Ratlosigkeit Bedeutung.
Nach einer Weile sprach Weißer Flügel:" Was wir auf jeden Fall berücksichtigen müssen, ist, das wir nicht zwei unerfahrene Nachtwachen aufstellen. Wenn ich den Ruf von Bruder Waldkauz nicht gehört hätte, hätten die Krieger uns schlafend überfallen.
Dann könnte kaum einer von uns hier sitzen und über die weitere Vorgehensweise nachdenken."
Zustimmendes Gemurmel machte sich breit, so beschloßen sie, immer einen Erfahrenen mit einem Unerfahrenen zur Nachtwache aufzustellen.
Weißer Flügel nickte zufrieden und fuhr fort,"Ich gebe Tatze recht das wir unsere Toten bestatten müssen, sonst werden ihre Geister uns heimsuchen. Wandernde Seelen, die nicht in die Welt der Ahnen gehen, sind sehr gefährlich. Bei denen , die der Weiße Bär getötet hat, verhält es sich anders, denn er tötet auch die Seelen."
Nanon sah sehr nachdenklich aus, er fragte Weißer Flügel ob es eine Möglichkeit gäbe, die Toten in einer kürzeren Zeit zu bestatten.
Die gab es tatsächlich, die Schamanen begannen umgehend mit den Vorbereitungen.
Sie kochten einen Kräutersud, aus Kamille, Rotpilz, Berufskraut und Spitwegerich, anschließend tranken sie einen Schluck davon.
Sie begannen einen eintönigen Singsang, um den Eingang zu Welt der Ahnen zu öffnen.
Dann gingen sie zu den Toten ,die mittlerweile von Fliegen umschwirrt waren.
Jedem der Toten flößten sie etwas von dem Kräutersud ein, entschuldigten sich bei ihnen, das sie ihnen keine komplette Bestattung zukommen lassen konnten.
Dann rührten sie eine Paste aus weißen Lehm an und bemalten die Körper mit den Zeichen des Todes.
Einen Kreis um das Gesicht, ein Kreuz auf die Brust und die Zeichen der Clans.
Als sie damit fertig waren, stand die Sonne schon sehr hoch.
Die Clans hatten, ihre Beratung am Feuer weiter geführt und waren zu dem Schluß gekommen, dem Breitbach zu überqueren und so weit sie konnten weiter zu ziehen.
Als alle Habseligkeiten der Clans eingepackt waren machten sie sich an die Ãœberquerung.
Sie hielten sich aneinander fest, damit niemand mitgerissen würde.
Auf der anderen Seite angekommen, wanderten sie so schnell sie konnten bis zum Abendrot.
Schlugen ihr Lager auf und aßen etwas Trockenfleisch, für die Zubereitung eines Mahls war die Zeit zu knapp.
Die Nachtwache würde heute, Kleiner Falke und Weißer Flügel sein.