Beschreibung
Teil 1 meines Buches, noch ohne Titel. Weiterschrieben oder nicht?
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Ich stehe am Fluss, die Sonne scheint. Ein zarter Wind berührt mein Gesicht – immer und immer wieder.
Meine Haare fliegen im Wind, meine langen, braunen Haare.
Es ist Sommer – endlich Sommer! Doch ich denke immer noch nur über das eine nach – der vergangene, lange Winter war der schlimmste meines Lebens – so schlimm, dass ich nun hier stehe.
Ich steige in den blauen Müllsack, den ich heute morgen aus der Küche geklaut hatte, wie beim Sackhüfen damals im Kindergarten. Und dann, ja dann springe ich. Und werde nie wieder auftauchen.
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Kapitel 1
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„Josy! Jooosy“ schreit meine Mutter hysterisch durch das gesamte Haus. Josy ist meine Schwester, genau wie Emily. Die beiden trennen Welten. Emily ist der Traum aller Jungs, Männermagnet schlechthin, lange blonde Haare, das Gesicht einer Elfe, groß und dünn. Aber nicht das dünn wo man denkt „Aha.Magersucht“ sondern ein wunderschönes dünn. Nicht krank sonder schön. Ich hatte ihr oft gesagt sie könne Model werden, sie wollte aber lieber studieren – und genau das tut sie jetzt – Jura. Josy ist anders. Sie ist mehr Junge als Mädchen, mehr dick als dünn und mehr klein als groß. Sie hat kurze, selbst geschnittene schwarze Haare, eher Stoppeln bei denen man nicht mehr von Frisur sprechen kann.
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Emily trägt Röcke Kleider und Shorts, Josy weit geschnittene Hosen. Und obwohl beide so unterschiedlich sind verstehen sie sich – Geschwisterliebe eben. Und auch ich mochte beide gleich doll, sie ergänzen sich einfach. Was die eine nicht hat hat die andere und andersherum. Und mich haben beide sowieso perfekt ergänzt. Was ich nicht hatte konnte ich bei beiden finden – bei jeder etwas anderes.
Josy ist 16, Emily 15 … und ich, ja, ich wäre jetzt auch 15, wäre ich nicht vor einem Jahr gesprungen.
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„Ja Mama, ich komme“ schreit Josy zurück. Sie hatte es schon immer genervt wenn man sie rief. Sie ist der Ansicht das der, der was von ihr will ruhig auch zu ihr kommen kann. Doch unsere Mutter duldet keinen Widerspruch, so war es schon immer. Also ging sie langsam Treppen runter – nein, sie schlurfte.
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