Romane & Erzählungen
Der Clan des Bussards

Weißer Flügel

Weißer Flügel sitzt auf einem Berg und schaut über das Land.

Die Sonne steht noch hoch am Himmel, es ist Sommer.Er schaut in die grünen Täler, wo der Breitbach hindurch fließt.

Der Fluß der leben schenkt ist noch am Horizont zu sehen.

der alte Mann ist besorgt, darum hat er sich hierher zurückgezogen.

Der Schamane des Bussardclans sorgt sich darüber, das er einen Nachfolger brauch, aber er kann sich nicht einfach einen Schüler suchen und ihn lehren, nein das geht nicht!

"Ich habe schon so viel Sommer gesehen, was geschieht mit den Bussardclan, wenn ich keinen Nachfolger finde? Wenn ich zu früh zum Schwarzen Bussard gehe?" seine Gedanken kreisten schon recht lange.

Es war immer so, das ein Kind geboren wurde, ein Kind mit schlohweißem Haar, das war dann das Zeichen, das ein neuer Schamane auf die Welt kam.

Er begann die alten Lieder zu singen, die nur ein Schamane singt; wenn er den Schwarzen Bussard beschwören will, um ihn um Rat zu bitten. Dabei nahm er eine Hand voll getrockneten Berufskrautes, steckt sich einen Teil in den Mund und verteilte den Rest auf seinem Haupt.

 "Nanandori keschandre maladosar on nande keschananando, 

heyoa salantre.........."Sang er weiter

Der Wind wehte durch sein langes, weißes Haar, während er sich in Trance sang.

Als er die Augen wieder öffnete, hörte er den Ruf des Bussards, dann sah er ihn, den Schwarzen Bussard.

Weißer Flügel erhob sich und folgte dem Bussard, bis dieser auf einer Lichtung landete.

Er setzte sich zu ihm und entzündete das heilige Feuer, warf ein paar Kräuter hinein und berichtete dem Schwarzen Bussard seinen Kummer.

Als der alte Schamane geendet hatte, schrie der Schwarze Bussard einmal und erhob sich in die Lüfte.

In diesem Moment, wurde ein Kind mit weißen Haaren geboren, davon wusste Weißer Flügel jedoch noch nichts.

Er saß verwirrt am Feuer, verstand nicht, das der Schwarze Bussard ihm keine Antwort gab.

Nach einer Weile begann er, sich an seine Kindheit zu erinnern, seine Eltern lebten derzeit nicht im Clan, als er zur Welt kam.

Sie kannten auch die Sitten nicht wirklich, weil sie Kinder von Außgestoßenen waren.

Sobald Weißer Flügel sprechen konnte begann er, seine Eltern zu belehren und suchte dem Weg zurück zum Clan, den er auch tatsächlich fand. Dort angekommen, wurden sie freudig begrüßt, weil Weißer Flügel unter ihnen war.

Die Clanältesten nahmen sie wieder im Clan auf und Weißer Flügel zog zu deren Schamanen, um zu lernen.

Er lernte dort alles über Heilkräuter und Beschwörungen.

Auch, über die Natur und was sie einem nützliches verraten kann, lernte er sehr viel, nun war er ein alter Mann.

Betrübt und in Gedanken verloren ging er zum Lager des Clans zurück.

Dort angekommen, kam er mitten in einen großen Aufruhr, alle hatten ihn schon gesucht, weil ein Kind mir weißen Haaren geboren war. Er lief zu der Mutter des Kindes, um es in Augenschein zu nehmen.

Aber was war das?! Das Kind war ein Mädchen! In keiner Überlieferung wurde je von einer Schamanin berichtet.

Was sollte Weißer Flügel jetzt tun?

Entscheidungen müssen getroffen werden

Nachdem er sah, das es ein Mädchen war, zog Weißer Flügel sich zurück, um nachzudenken.

Er beschloß, den Ältestenrat zusammen zu rufen, welcher aus vier Männern, einer Frau und de Schamanen bestand.

Der Bussardclan hatte keinen Anführer, sondern nur den Ältestenrat.

Eine Frau, die älteste und weiseste, Samoa, um die Belange der Frauen zu vertreten.

Die vier Männer: - Großer Baum, stand für die Männer, die für das Lager verantwortlich waren.

- Bradok, stand für die Männer, welche Spuren lasen.

- Bussardauge, der den Spähtrupp anführte.

 - Nanon, der Clanälteste war der vierte.

Als der Rat sich vor dem Zelt des alten Schamanen versammelt hatte, entzündete der das Heilige Feuer, mit den Kräutern der Weisheit.

Als der Schamane sein Problem vorgetragen hatte, entbrannte eine heiße Diskussion.

Bradock legte den schwarzen Stein in die Mitte des Kreises, der vor ihnen in die Erde gemalt war und begann zu sprechen:" Rat des Clans des Schwarzen Bussard, mit dem Schwarzen Stein bekunde ich das ich es nicht richtig finde, ein Mädchen zum Schamanen auszubilden. Das hat es in unserer Geschichte nie gegeben, es widerspricht den Traditionen des Clans."

 Auch großer Baum legte den schwarzen Stein in die Mitte des Kreises und sprach:" Rat des Clans des Schwarzen Bussards, ich stimme Bardock zu, zudem gebe ich zu Bedenken, das ein Schamanenschüler das Zelt mit dem Schamanen teilt. Ein Mädchen im Zelt des Schamanen, der keine Frau haben darf, ist das nicht verwerflich?!"

Samoa legte den weißen Stein in den Kreis und Sprach:" Rat des Clans des Schwarzen Bussards, ich widerspreche meinen Vorrednern, Bardock und Großer Baum, mag sein, das es bislang nie eine Schamanin in unserem Clan gab, jedoch respektiere ich, das Kind mit schlohweißem Haar. Wenn es nicht vorkam, das wir eine Schamanin hatten, dann liegt es nur daran, das noch nie ein Mädchen mit weißem Haar geboren wurde."

Weißer Flügel legte langsam und mit Bedacht, schon fast zärtlich, den weißen Stein in den Kreis:" Rat des Clanes des Schwarzen Bussardes, ich schließe mich Samoa an, sie hat schon fast alles gesagt, was ich zu sagen habe,. Ich habe noch hinzuzufügen, das ich schon sehr viele Sommer zähle und fürchte, das ich ein später geborenes Kind nicht ausbilden kann, weil die Zeit die mir bleibt begrenzt ist."

Bussardauge legte beide Steine in den Kreis, schüttelte den Kopf und schwieg, da er keine Idee hatte, wie er sich entscheiden sollte.

Nanon sah schweigend in die Runde, er tat nichts, er sagte nichts, tief in Gedanken versunken saß er nur da.

Die anderen diskutierten weiter.

Nach zwei Stunden heißen Diskutierens sprach Nanon der Älteste: "Weißer Flügel, ich sehe die Not, welche in deiner Seele brennt.

Ich würde vorschlagen das wir den Schwarzen Bussard um Rat bitten, in seiner unendlichen Weisheit wird er die richtige Entscheidung treffen."

So sollte es sein, denn darin war der Rat sich einig, das es so am besten sei.

Weißer Flügel beschwor somit vor dem Rat, den Schwarzen Bussard, welcher erschien und antwortete , das Mädchen solle ausgebildet werden.

Damit war es entschieden.

Der Rat trat vor dem Clan und berichtete von der Entscheidung.

Auch die Clanmitglieder begannen zu diskutieren, nicht alle waren einverstanden, bis sie erfuhren, das der Schwarze Bussard selbst die Entscheidung gefällt hatte.

Nun mußte Weißer Flügel die Weihe vorbereiten, dabei brauchte er das Herz eines Elches, um es dem Schwarzen Bussard zu opfern.

So zogen die Jäger los, um einen Elch zu erlegen.

Der alte Schamane bereitete die Zeremonie vor, auf dem Heiligen Feuer kochte er einen Kräutersud, der ihn mit der Geisterwelt verbinden würde. So würde er den Segen der Ahnen erbitten.

Das Mädchen würde dabei auch seinen Namen bekommen, gegeben von den Ahnen.

Die Weihe und Namesngebung

Als die Jäger zurück kamen, brachten sie den Elch mit.

Der Schamane war sehr erfreut darüber, denn nun konnte die Zeremonie beginnen.

Der Clan tanzte um das Heilige Feuer, während die Mutter mit dem Säugling den Kreis betrat, in dem Der Schamane und die Ältesten saßen. Überreichte dem Schamanen das Mädchen und trat zum Rest des Clanes,  schloss sich dem Tanz wieder an.

Der Schamane hielt das Kind in die Luft, beschwor den Schwarzen Bussard, der über der Zeremonie zu kreisen begann.

Dann beschwor er die Ahnen, indem er von Roten Pilz aß und die Lieder der Ahnen anstimmte, die dem Mädchen den Namen geben sollten.

Der Clan tanzte immer wilder und die Gesänge schwollen lautstark an, um abrupt abzubrechen, als Weißer Flügel das Mädchen senkte.

Der Name war gefunden, das Mädchen sollte von nun an Keej, wie der Ruf des Bussards, heißen.

Der Tanz begann aufs neue, nachdem Weißer Flügel den Namen ausgesprochen hatte.

So ging es bis in die Abendstunden, dann senkte sich der Schwarze Bussard und nahm das Opfer an.

Als die Nacht herein brach, gab es ein großes Fest, bei dem der Elch verspeist wurde.

Noch lange saß der Clan am Heiligen Feuer und erzählte sich, die alten Legenden und Sagen des Clanes.

Am nächsten Morgen schliefen alle lang, nur Weißer Flügel stand schon früh auf, um zu Meditieren.

Als langsam Leben im Lager einkehrte, wurden die Reste des Elches aufgegessen.

Die Stimmung war ausgelassen und freudig, nach dem Mahl begannen die Frauen das Fell des Elches zu bearbeiten, um daraus Winterkleidung zu fertigen.

Die Männer Machten Pfeilspitzen aus den Knochen.

Weißer Fügel dachte darüber nach, das sie bald aufbrechen müßten, um ins Tal zu ziehen.

Sie mußten unten sein, bevor der Herbst anbrach, sonst würden sie keine Nahrung finden.