Das was sich meiner Erinnerung entzieht...
Ich war gerade mal drei Jahre alt, als ich meinen Opa, den Vater meiner Mutter verlor. Er mochte Bücher, hatte blau-graue Augen und wahnsinnig spitze Knochen, genauso wie ich. Doch so viel in meiner Entwicklung zu dem was ich jetzt bin konnte er nicht mit erleben. Und doch war ich für ihn das Wunderbarste und das Wertvollste, denn ich war nach zwei Enkeln, den Söhnen meiner Tante, die erste Enkelin, die ihm geboren wurde und die erste Tochter seiner jüngsten Tochter. Wir hatte ein enges Verhältnisses zu einander und auch meine Mutter und mein Vater liebten meinen Großvater sehr. Umso mehr traf es sie, als er schließlich nach langer Krankheit starb. Für meine Eltern, meine Großmutter und den Rest meiner Familie war dies ein großer Schock, ein tiefer Einschnitt in das Leben, wie sie es gekannt hatten. Und deshalb war es kaum verwunderlich, dass sie zunächst nicht merkten wie tief es dieses kleine, dreijährige Mädchen traf, immerhin wird allgemein davon ausgegangen, dass Kinder in diesem Alter so einen Verlust nicht wirklich begreifen. Doch ich weinte jede Nacht in meinem Bett und darauf wurden meine Eltern auch bald aufmerksam. Trotz allen Versuchen mir zu helfen damit klar zu kommen bin ich heute noch nicht mit diesem Verlust fertig geworden. Jedes mal, wenn wir am Grab meines Großvaters stehen breche ich in Tränen aus, egal wie sehr ich versuche sie zurück zu halten, die Tränen kommen und ich kann sie nicht zurück halten, auch wenn ich mich eigentlich vorher nicht traurig fühlte...Ein einziger Gedanken, ein Wort, eine Erinnerung, der Anblick des Grabes erinnern mich an ihn und die Tränen kommen.
Wird sich das je ändern?
Ich glaube nicht und vielleicht ist es meine Art ihn Erinnerung zu behalten...