Kinderbücher
Prinzessin Emma - das Fest

Prinzessin Emma

Und das große NeueNachbarnWillkommensFest

„Majestät, Majestät, Herr König“, aufgeregt schreit der Haus- und Hofberater, das ganze Schloss zusammen. „Was ist, denn, wieso machst du denn so einen Krach“ will die Köchin LeckereSchnecke wissen. „Man schreit doch nicht so herum und vor allen Dingen, du kannst doch nicht so respektlos, nach dem König verlangen. Bitte, Herr Haus-und Hofberater, das geht wirklich zu weit. Zuerst sucht man, dann fragt man und dann sucht man halt noch einmal, aber so ein Gezeder, nein das ist nun wirklich nicht die feine Art. Ui, da hat LeckereSchecke, den Hofberater aber ganz schön zur Schnecke gemacht. „Liebe Köchin, bitte, Ihr habt ja recht, aber ich bin wirklich ganz verzweifelt, glaubt mir, ich bin geradezu mit meinen Nerven am Ende, ich weiß nicht mehr weiter“.

 Natürlich ist LeckereSchnecke ganz schnell wieder versöhnt und weil sie ihm das auch deutlich zeigen will, stellt sie ihm rasch einen Teller, mit den leckersten Zuckerschnecken, vor die Nase und dazu einen herrlich duftenden heißen Kaffee. „Sie sind so gütig, so liebevoll, liebste Köchin, glauben Sie mir, es ist ein Fiasko. Ich soll für den König oder besser gesagt, für die kleine Prinzessin und die neuen Nachbarn ein Fest ausrichten. Uuuuund stellen Sie sich doch nur einmal vor, es soll am heutigen Nachmittag stattfinden. Heeeeuuute, ja wirklich, Sie hören richtig. Das ginge ja noch, das ist eine Herausforderung für mich, so etwas bekomme ich hin. Aber da ist noch etwas! Der König möchte den Zirkus, der gerade durch die Lande zieht, hier haben und zwar natürlich, wie soll es anders sein: Heute Nachmittag. Liebe LeckereSchnecke, auch das ist kein Problem, für einen Haus- und Hofberater, der Zirkus ist schon fast am Schloss angelangt. Aaaaaber jetzt, jetzt habe ich das Problem, ja wirklich. Der Zirkus, hat kein einziges Tier, keinen Clown, er hat nichts, außer einem Haufen voller Kinder, aus allen Erdteilen, aus allen Ländern dieser Welt. Das einzige was sie bei sich haben ist, einen großen Fliegenpilz, der ein bisschen, aber wirklich nur ein glitzekleines bisschen an ein Karussell erinnert. Mehr nicht! Bitte, nun sagen Sie mir, was soll ich meinem König sagen, wenn dieser Zirkus vor der Tür steht. Ein Zirkus braucht doch einfach Tiere, Löwen oder einen Bären, oder wenigstens ein Pferd oder einen Hund, der einen Kopfstand machen kann, irgendetwas und wenn es nur ein Clown in zu großen Schuhen ist. Nein, ich könnte weinen, ich weiß mir keinen Rat mehr“.

„Haus- und Hofberater, ich höre, Ihr sucht nach mir. Was gibt es denn, haben wir etwa kein Feuerwerk oder fehlen die Luftballons? Ja nun aber raus mit der Sprache, wo fehlt es denn, was ist das Problem, dass Ihr so herumschreit“.

„Herr König, ich bitte untertänigst mein Geschrei zu entschuldigen. Ich habe alles zu Eurer Zufriedenheit erledigt. Die Luftballons werden gerade von den Kindern an die Bäume gehangen. Die reizende Köchin, hat wunderbare leckere Schnecken und Torten gebacken, o fast hätte ich die herrlich duftenden Zimtwaffeln vergessen, die LeckereSchnecke`s größte Spezialität sind. Ja, es ist alles in bester Ordnung. Nur, nur ahmmm, da ist die Sache mit dem Zirkus, die ist nicht so einfach, da weiß ich jetzt nicht wie ich…“. Stammelt der verzweifelte Hofberater und schaut den König sehr, sehr verängstigt an. „Ja, ist es denn die Möglichkeit, mein bester Berater, kann der kleinen Prinzessin Emma, keinen Zirkus für ein Fest organisieren. Sie enttäuschen mich, ach was, das lass ich so nicht gelten. Wo ist der Zirkus und wo bitte, ist das Problem, raus mit der Sprache.“ der König steht mit zusammengekniffenen Augen und ganz ernstem Gesicht,  vor dem Haus-und Hofberater: „Bitte erzählen Sie mir nicht, was sie nicht haben oder nicht können, sagen Sie mir, was mit dem Zirkus los ist. Sind etwa wilde Tiere ausgebrochen. Streifen womöglich Tiger und Löwen durch den Schlosspark. Lassen Sie sich doch nicht so bitten“.

„Mein König, meine Majestät, lieber Herr König“, stammelt der Hofberater nun sehr verzweifelt „mein König, das ist kein normaler Zirkus, es gibt kein einziges Tier, es gibt gar nichts, was an einen Zirkus erinnert. Na gut, vielleicht der große Fliegenpilz, der sieht ein bisschen aus wie ein Karussell, aber auch wieder nicht. Es ist eine Horde von wilden Kindern, kleine Afrikaner, kleine Chinesen, ja Türken, einen kleinen Lappen habe ich gesehen, ja sogar einen kleinen Bayern. Den habe ich natürlich sofort an seiner Lederhose erkannt. Also wirklich aus allen Ländern dieser Erde sind Kinder dabei, aber wie ich schon sagte, kein einziges Tier. So Majestät, nun wissen Sie, was mich so bedrückt.“

Da lacht der König aus vollem Herzen und schaut den Hofberater sehr fröhlich an, „mein Lieber und das ist jetzt ein Problem für Sie. Ja bitt,e wo sehen Sie denn da das Problem? Fehlen Ihnen die Tiere oder der Clown? Was ist denn an einem Zirkus auszusetzen, der nur aus Kindern besteht. Ich glaube ja und so gut kenne ich meine Emma, sie wird sich sehr, sehr freuen. Kinder sind ihr größtes Glück. Sie werden sehen, eine größere Freude können Sie, meiner kleinen Tochter, gar nicht machen. Das wird ja ein richtiges großes Nachbarschafts- und Kinderfest. Sehr gute Organisation mein Lieber, ich bin wie immer sehr zufrieden, mit Ihrer Arbeit, großartig.“

„Siehst du, du hast dir ganz umsonst Sorgen gemacht“ sagt LeckereSchnecke zu dem Hofberater. „Nun habe ich wohl das Problem, für so viele Leute habe ich doch gar nichts in meiner Vorratskammer, wie soll ich die denn alle satt bekommen. Wie viele Kinder sind das denn, haben die denn wirklich alle Platz? Ja und im Garten ist es auch recht kalt. Die Kinder können ja krank werden, wenn wir am Nachmittag und den ganzen Abend auch noch, im Freien feiern. Ach, herrje, was koch ich bloß und wo nehme ich die ganzen Lebensmittel, ja und woher kommt das ganze Geschirr, wir brauchen doch jede Menge Teller, Tassen Gläser, ja was weiß ich noch alles. Wir brauchen 1000 Dinge. Ja bitte, sehen Sie denn nicht, dass eigentlich ich das Problem habe“.

 Jammernd läuft die Köchin durch das Schloss. Sie weiß einfach keinen Rat, ihr fällt nichts aber auch gar nichts ein. Sie rennt Trepp auf und Trepp ab und wie daher gezaubert, stehen plötzlich ihre Freundinnen GroßesGlück und KleineFreude vor ihr. „Liebes, was ist denn los, was lässt denn unsere, immer sehr zufriedene und stets ausgeglichene Köchin so verzweifeln. So kennen wir dich ja gar nicht. Das muss ja ein richtig  großes Problem sein. Erzähl schnell, was ist denn passiert, dass du so aus dem Häuschen bist“ .

„Ja wisst Ihr denn nicht was los ist“ zetert die Köchin „die kleine Prinzessin wünscht sich ein großes NeueNachbarnWillkommens-Fest und ein ganz großes dazu. Der Haus- und Hofberater, war schon ganz fertig, weil ein Zirkus kommt, der gar kein Zirkus ist. Und nun habe ich das Problem, weil der König sagt, auch ein Haufen fremder Kinder sind ein Zirkus. Wo soll ich denn die ganzen Lebensmittel hernehmen und wie soll ich das alles in der kurzen Zeit noch zubereiten? Am Nachmittag beginnt das Fest und ich weiß nicht einmal was ich kochen soll“. Verzweifelt setzt sich auf den Küchenstuhl, Tränen rinnen ihr über die roten Backen, sie rauft sich die Haare und schüttelt immer wieder den Kopf. „Ich weiß nicht was ich machen soll, ich weiß es wirklich nicht“

„Soso, du weißt also nicht was du machen sollst? Sag, GroßesGlück, macht uns das jetzt nicht sehr traurig, sogar sehr, sehr traurig?  Ernst schaut KleineFreude  Freundin an.

„Na da muss ich aber doch lachen“ regt sich die Köchin auf „wieso wollt ihr denn traurig sein, also das verstehe ich nun wieder einmal gar nicht“.

„Wozu hat man denn Freundinnen, wenn man traurig und verzweifelt ist. Was meinst du, sind Freunde nicht gerade dann sehr wichtig, wenn es sich um einen Notfall handelt? Hast du kein einziges Mal daran gedacht, dass es ganz einfach ist uns zu rufen und um Hilfe zu bitten?“

Ganz große Augen macht da die Köchin, nein daran hat sie nicht gedacht. Wirklich nicht.Wie dumm von mit, denkt sie bei sich, naja aber nun sind sie ja da. Die Feen spüren einfach, wenn irgendwo Not ist und ehe man sich versieht stehen sie auch schon vor einem und helfen. Wunderbar solche Freundinnen, denkt sich die Köchin, wirklich wunderbar.

„Ja wo fangen wir denn jetzt nur an, was meinst du liebe GroßesGlück, zuerst kochen und backen oder aber zuerst schauen, was das nun für ein Kinderzirkus ist?“. KleineFreude, schaut die Freundin fragend an und dann beschließen die Beiden zuerst einmal die ganzen Speisen zu zaubern. Schwuppdiwupp, steht ein roter, ein grüner und auch noch ein riesiger gelber Wackelpudding auf dem Tisch, gleich daneben eine riesengroße Platte mit den leckersten und buntesten Keksen, die man je gesehen hat. Der große Tisch biegt sich unter den vielen Leckereien, da stehen noch ganz viele braune, köstliche und mit gerösteten Nüssen, zubereitete Muffins, daneben frische Erdbeertörtchen. Zwei große Schokoladenbrunnen sind auf kleinen Tischen aufgebaut, eine Vielzahl an verschiedenen Früchten liegt auf bunten Tellern. Daneben steht eine große Tafel mit frischem Brot, 5 verschiedene Sorten. Eines mit Walnüssen, ein anderes mit frischen Kräutern, sogar ein Brot mit Lavendelblüten, duftendes Kürbiskernbrot und ein ganz wunderbares Vollkornbrot. Alles was das Herz begehrt, ist angerichtet. Große Krüge mit frischem Quellwasser und jede Menge bunter Säfte, Orangen-, Trauben-, Karotten- und Holundersaft, es fehlt wirklich an nichts. Mit strahlenden Augen schaut LeckereSchnecke sich diese Pracht an und atmet ganz entspannt und laut pustend aus.

„Und nun kommt ihr Lieben“ sagt GroßesGlück, ganz zufrieden, „nun kümmern wir uns um die kleinen Zirkusleute, wir wollen doch mal sehen, was es da zu regeln gibt“. Die drei Freundinnen machen sich auf den Weg zum großen Tor und als sie dort angekommen sind, bemerken sie, dass die Wiesen voll mit den niedlichsten Gänseblümchen sind, die Obstbäume blühen und der ganze Garten in strahlendem Sonnenlicht glänzt. Ganz warm ist es geworden, die Vögel zwitschern fröhlich und die Schmetterlinge fliegen lustig jede Blüte an, es ist einfach ein wunderschöner Frühlingstag. Durch das große Tor kommt eine riesige Kinderschar, alle lachen und  sind fröhlich. Trotz der vielen verschiedenen Sprachen, spielen die Kinder miteinander. Sie verstehen sich, jedes spricht seine eigene Sprache und trotzdem sprechen sie alle eine gemeinsame Sprache, die Sprache der Freundschaft und der Liebe.

Mitten drin in diesem „Zirkus“ sieht man die Prinzessin Emma und den kleinen Marc. Die Elfe Flügelchen hat sich mit einigen, bunten Schmetterlingen angefreundet und fliegt von Blüte zu Blüte. Ja und der kleine Hund, spielt ganz friedlich mit der Katze, der Köchin.

Im Garten steht der große rote Fliegenpilz, lauter bunte Kissen liegen darunter. „Ja wozu sind denn diese Kissen“ will die Prinzessin wissen. Da antwortet ihr die kleine Chinesin „ja hast du denn noch nie davon gehört, dass man sich besonders gut versteht, wenn man auf bunten Kissen sitzt. Unter dem Pilz sprechen wir alle die gleiche Sprache und wir können so nett miteinander plaudern. Die Kissen haben alle Farben dieser Welt. Glaub mir kleine Prinzessin, es gibt keine Farbe, die wir nicht haben“.

„Was uns verbindet“ flüstert der kleine Afrikaner, mit den schwarzen Locken“, ist die Freundschaft, die Liebe und das Miteinander, das gegenseitige Verstehen und die Achtung, die wir voreinander haben. Wir sind die Kinder dieser Welt und wir freuen uns so, dass wir bei dir, in deinem Reich so eine großzügige Gastfreundschaft genießen dürfen. Glaub mir liebe Prinzessin Emma, nicht überall ist das so, aber wenn wir uns alle an der Hand fassen, dann sind wir schon eine ganz, ganz große Kette, von Kindern, die sich verstehen. Weil wir so zufrieden und glücklich sind, haben wir in unserem Gepäck, stets die Sonne, den Duft und die Melodie des Frühlings, das ist es was wir Euch mit gebracht haben“.

„Na ihr seid mir ein komischer Zirkus“ lacht die kleine Prinzessin, „ihr kommt hier an, bringt den Frühling mit, sprecht verschiedene Sprachen und seid alle fröhlich und versteht Euch. Ich muss sagen, ich hatte zwar an etwas anderes gedacht, als ich von einem Zirkus hörte, aber wie ihr miteinander umgeht, ja das ist so wunderbar, da können auch die Großen noch von Euch lernen. Ihr seid wirklich ganz großartig, ihr liebe Kinder dieser Welt. Ich bin froh, dass ich Euch eingeladen habe, sehr froh.

Als am Abend das große Feuerwerk am Himmel zu sehen ist, sind die Kinder längst müde geworden. Alle liegen gemeinsam unter dem großen Fliegenpilz, auf den weichen, bunten Kissen. Sogar das kleine Hündchen Flöckchen hat es sich auf einem Kissen bequem gemacht.  Flügelchen, der kleine Marc und Prinzessin Emma liegen zwischen den ganzen fremden Kindern und als das Feuerwerk zu Ende ist, dürfen sie sogar draußen, bei den neuen Freunden schlafen.

Jedes Kind hat seine Hand in die Hand seines Nachbarn gelegt. Alle halten sich fest und ganz besonders fest halten sich die kleine Prinzessin Emma, Marc und die kleine Elfe Flügelchen.

Ganz zufrieden und glücklich schauen die Eltern von Marc, die Feen, der ganze Hofstatt und der König mit seiner Königin, dieses friedliche Bild, der schlafenden Kinder an. „Ja wirklich“ sagt der König sehr zufrieden, „es war ein wunderschönes Fest und wir haben so viel über das Miteinander gelernt, dass ich mal wieder ganz stolz auf unser Königreich bin“

Die kleine Prinzessin aber, träumt davon, dass alle Kinder dieser Welt, für immer glücklich sind…..

©UteAnnaMariaSch