Gedichte
Der Fluch des Geldes

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"Der Fluch des Geldes"
Veröffentlicht am 18. Februar 2010, 12 Seiten
Kategorie Gedichte
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Über den Autor:

Einst brach ich auf, eine Welt zu erobern! Heut sitz ich in einem Käfig voller Narren! So kam ich zum Entschluss, "Will Hofnarr sein!" Und daran arbeite ich nun, in Berlin, das durch seine einmalige Nähe von Ost und West vielleicht schon einen Gedanken voraus ist. Mag sein, dass dieser Gedanke auch Nord und Süd einander etwas näher bringen kann.
Der Fluch des Geldes

Der Fluch des Geldes

Beschreibung

Geld regiert die Welt! Das ist wohl die verbreitetste Form dieses Reimpaares. Doch, in wieviele Verhältnisse passt es noch?

Der Fluch des Geldes

Da sitzen sie und zähl’n ihr Geld

Und träumen von der großen Welt

Der Welt der Reichen und der Schönen,

wer reich ist, lässt sich gern verwöhnen

 

Sie hetzen hin und hetzen her,

kein Auge für die Umwelt mehr

Ihr ganzes Leben, hier auf Erden

Verbrauchen sie, um reich zu werden

 

Ein Haus muss her, ein schicker Wagen

Die Eltern nun nach Enkeln fragen

Ein Kind? Ach ja, das wäre schön!

Doch erst woll’n sie die Welt besehn




 

Und also strickt man die Karriere,

Strebt nach Ruhm und hör’er Ehre

Denn Ruhm und Ehre bringen Geld

Das ist’s, was zählt auf dieser Welt

 

Im Urlaub geht man dann auf Reisen,

Um anschließend die Pools zu preisen

Und die Hotels, das gute Essen

In welchem Land? Man hat’s vergessen

 

Natur, Kultur und Lebensart

Das zu erkunden, wär zu hart

Und hart ist schon die Arbeitswelt

Man will Erholung, für sein Geld

 

Der Reiserei nun überdrüssig,

Geld genug ist überschüssig

Im Haus ist noch ein Zimmer leer

Jetzt könnte doch ein Erbe her

 

Ein Kind zu machen, scheint nicht schwer,

Nur die Natur, sie will nicht mehr

Die Blütezeit längst überschritten

Da hilft kein Bangen und kein Bitten

 

Die Schwangerschaft stellt sich nicht ein

Das kann’s doch nicht gewesen sein!

Berühmte Ärzte und Chemie,

Für gutes Geld, da helfen sie

 

 So reist man wieder, ach wie schön,

Die Kliniken der Welt zu seh’n

Nach langem Kampf, die frohe Kunde,

Natur besiegt, in letzter Runde!

 

Man sucht nur kurz nach einem Namen

Und dann beginnt man schon zu planen

Ein Kindermädchen muss schnell her,

Sonst leidet die Karriere sehr

 

Der Kaiserschnitt ist kaum verheilt,

man wieder in die Firma eilt

Den Schein der Unersetzbarkeit

Erhalten muss man jederzeit

 

Und stillen mag man eh nicht mehr,

Das schadet der Figur zu sehr

Doch, tun sie alles für das Kind,

Auch wenn sie kaum zu Hause sind

 

Die Jahre geh’n, die Schulzeit naht,

Man sucht ein gutes Internat

Die Bildung wird organisiert,

Dass gradewegs zum Ziel sie führt

 

Wozu, Verschiedenes probieren,

Sich selbst beim Studium auch studieren?

Was soll das Ausprobieren bringen?

Zum Glück, muss man die Jugend zwingen!

 

Man spricht nicht über Gott und Welt

Keine Zeit! Denn Zeit ist Geld!

Die Frage doch nur heißen kann,

Wann tritt das Kind das Erbe an?

 

Das Kind, schon fast erwachsen nun,

Möcht’ plötzlich was ganz and’res tun

Hat Freunde, aus `ner and’ren Welt,

mit and’ren  Werten, als nur Geld

 

Die sprechen gern von Kindertagen

Und diskutieren ernste Fragen

Die Not, das Elend in der Welt,

geschaffen durch die Gier nach Geld

 

Über die Schönheit der Natur!

Wie kann man sie erhalten nur?

Wenn die Natur wir nicht vererben,

Die Enkel werden elend sterben!

 

Die Eltern fast verzweifeln dran

Warum wird uns das angetan?

Da schafft man nun, die ganze Zeit

Das Kind zeigt keine Dankbarkeit

 

Man hat sich nicht mehr viel zu sagen

Zu verschieden, schon die Fragen

Ganz unerwartet spricht das Kind,

dass Großeltern, sie nun bald sind

 

Die Alten könn’ es nicht versteh’n

Du bist zu jung! Wie soll das geh’n?

Doch eine Chance scheint aufgetan,

Man schmiedet wieder einen Plan

 

Ein Kindermädchen, Haus und Wagen

Woll’n wir dir als Geschenk antragen

Und du! Du trittst dein Erbe an!

Wir setzen uns zur Ruhe dann

 

Die Firma ist gut etabliert,

Läuft profitabel, wie geschmiert

Ausgesorgt hättest du, für’s Leben!

Was willst du deinem Kind noch geben?

 

Leis fängt das Kind zu reden an

Ihr glaubt, ihr habt mir gut getan?

War niemals Kind, nur euer Erbe!

Soll das so bleiben, bis ich sterbe?

 

Nun bin ich Mensch und leb mein Leben,

bescheidener, doch glücklich eben

Euer Plan mich nicht gewinnt,

denn zahlen würd’ am End mein Kind!

 

Seh’ jetzt durch meines Kindes Augen,

Die besser für die Wahrheit taugen,

Die Wahrheit über diese Welt,

Und blind sind sie, für Ruhm und Geld

 

Nein, Hunger musste ich nie leiden,

Hatt’ Geld stets, konnt’ auch gut mich kleiden

Doch eins vermisst ich all die Zeit

Die Liebe und Geborgenheit

 

Die Welt war kühl und strukturiert

Nur für Profit wird investiert

Ich ahne es seit längrem schon,

Auch ich bin nur, Investition

 

Doch zum Gewinn gehört Verlust

Sagt nicht, das habt ihr nicht gewusst

Ich will nicht euer kühles Leben!

Will meinem Kind viel Wärme geben!

 

Und reden, über Gott und Welt

Zufrieden sein, wenn’s reicht, das Geld

Will mit ihm große Pläne spinnen,

Auch wenn sie dann wie Sand zerrinnen

 

Will Freund und Kumpel ihm stets sein

Zum Glück es zwingen? Niemals! Nein,

Es soll sich ruhig ausprobieren

Beim Studium auch sich selbst studieren

 

Und reisen soll es, um die Welt

Sich selbst verdienen dort, sein Geld

Und ist die Arbeit  noch so hart,

Lernt’s doch Kultur und Lebensart!

 

Doch eines will mei'm Kind ich lehren,

Natur und Mensch stets hoch zu ehren!

Das sind die Dinge dieser Welt,

Die teurer sind, als alles Geld!

 

Das war’s, nun könnt ihr mich enterben!

Daran werd’ ich gewiss nicht sterben

Was bleibt von euch auf dieser Welt?

Was ihr vererbt, ist doch nur Geld! 

                                                       PeKa

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Über den Autor

pekaberlin
Einst brach ich auf, eine Welt zu erobern! Heut sitz ich in einem Käfig voller Narren! So kam ich zum Entschluss, "Will Hofnarr sein!" Und daran arbeite ich nun, in Berlin, das durch seine einmalige Nähe von Ost und West vielleicht schon einen Gedanken voraus ist. Mag sein, dass dieser Gedanke auch Nord und Süd einander etwas näher bringen kann.

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baesta Das ist eindeutig ein Favo! - Wurde den Reichen doch mal ein Kind mit Hirn geboren, hat man eh´selten. Vielleicht hatte man aber auch nur den Samenspender vertauscht, kann ja auch der heutigen Medizin passieren.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Re: WOW -
Zitat: (Original von MarionG am 19.02.2010 - 20:09 Uhr) Lieber Peter,
ein sehr langes Gedicht, aber inhaltlich erstklassig und überdies perfekt gereimt.
Das gibt 5 Sterne und die Wahl zur Story des Tages.
Liebe Grüße
Marion


Du machst mich erröten, Marion
Dank und Gruß Peter
Vor langer Zeit - Antworten
MarionG WOW - Lieber Peter,
ein sehr langes Gedicht, aber inhaltlich erstklassig und überdies perfekt gereimt.
Das gibt 5 Sterne und die Wahl zur Story des Tages.
Liebe Grüße
Marion
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Re: 35 - Zitat: (Original von Volker am 18.02.2010 - 17:41 Uhr) Gewiss nicht nur quantitativ eine reife Leistung, mal eben über zwei Generationen hin zu reimen, Peter.
Dennoch, Wohlstand, in des Wortes umfassendster Bedeutung, ich hätte nichts dagegen einzuwenden.
Aber, nun ja, Du hast Recht. Geld, so heißt es doch, verdirbt den Charakter. Was tun dann eigentlich Kapital, Profite, Börsenkurse ... Macht?
Herzliche Grüße
Volker


Dazu, mein Lieber Volker, hätt' ich dann noch eins mit mehr als 550!
Aber das ist eine andere Geschichte!
Und wie ich schon an Markus schrieb: Das Geld als Mittel zum Zweck! Das kann und will ich akzeptieren, wenn ich den Zweck heiligen kann!
Gruß Peter

Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Re: Doch eins ... -
Zitat: (Original von Gunda am 18.02.2010 - 21:26 Uhr) ... vermisst ich all die Zeit

Die Liebe und Geborgenheit.

Unabhängig davon, dass Geld nun mal ein notwendiges Übel ist, sind diese beiden Zeilen für mich der Schlüssel in diesem Gedicht ...

Natürlich kann man mit Geld keinen Mangel an Geborgenheit wettmachen, aber viele, gerade die Menschen, die Kriege mitgemacht und sichspäter für ihren finanziellen Wohlstand krummgeschuftet haben, sind eben immer noch dem Gedanken verhaftet "Mein Kind soll es einmal besser haben". Dass Geld dafür das falsche Mittel ist, erkennen sie zu spät.

Ein klasse Gedicht, Peter. Und trotz der Länge kein bisschen langweilig,, da es außerdem sehr flüssig zu lesen ist.

LIeben Gruß
Gunda

Na da bin ich ja beruhigt, Gunda!
Diese Zeilen sind auch für mich der eigenliche Kern!
Doch brauchen Liebe und Geborgenheit eben ein Umfeld! Globalisiert ist nicht nur die Wirtschaft! So können auch uns, die wir uns noch geborgen fühlen, Armut, Elend, Umweltzerstörung und eben auch die geringe Kenntnis des Anderen (Kultur und Lebensart) auf die "Füße fallen"! Also, sollen wir bloß erben und weitermachen, oder bauen wir uns selbst was auf?
Gruß Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Gunda Doch eins ... - ... vermisst ich all die Zeit

Die Liebe und Geborgenheit.

Unabhängig davon, dass Geld nun mal ein notwendiges Übel ist, sind diese beiden Zeilen für mich der Schlüssel in diesem Gedicht ...

Natürlich kann man mit Geld keinen Mangel an Geborgenheit wettmachen, aber viele, gerade die Menschen, die Kriege mitgemacht und sichspäter für ihren finanziellen Wohlstand krummgeschuftet haben, sind eben immer noch dem Gedanken verhaftet "Mein Kind soll es einmal besser haben". Dass Geld dafür das falsche Mittel ist, erkennen sie zu spät.

Ein klasse Gedicht, Peter. Und trotz der Länge kein bisschen langweilig,, da es außerdem sehr flüssig zu lesen ist.

LIeben Gruß
Gunda


Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Re: hui -
Zitat: (Original von Himmelskind am 18.02.2010 - 18:26 Uhr) sooooo viele verse.....was geld so alles kann ;-)

lg

birgit


Aber eben auch nicht, Birgit!
Gruß Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Markus Re: Re: Und wenn sie -
Zitat: (Original von pekaberlin am 18.02.2010 - 19:27 Uhr)
Zitat: (Original von marc50 am 18.02.2010 - 11:49 Uhr) viel Glück gehabt, ist ihr Kind gesund
und sie können sich wieder widmen ihrem Hund.
Geld ist nur solange schön, wenn die Freude an Dingen nicht verloren ist, die kein Geld kosten
lieben gruß
markus


Eben, Mittel zum Zweck soll es sein, nicht der Zweck selbst, Markus!
Gruß Peter

Ja , Seneca schrieb in seinen Briefen
Erst wenn wir irdenes Geschirr genauso nutzen wie goldenes und umgekehrt, werden wir uns frei fühlen können
LG
markus
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Kommentar vom Buch-Autor gelöscht.
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Re: Wartete auf das Tattaa tattaa tattaa -
Zitat: (Original von Lordkotz am 18.02.2010 - 12:54 Uhr) aber dafür ist es wohl zu ernst.
Envölkerung der Karriere wegen, anreize die verloren gehen
Hach ist doch das Leben schön

Lg
Olli


Nu enttäuschste mir aba, Olli!
Icke und Pappnase? Nee, da könn se mir ooch nich mit ihre olle Kamelle locken!
Aber ansonsten, natürlich, wie immer nicht enttäuscht und mit Dir einig!
Gruß Peter
Vor langer Zeit - Antworten
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