Ganz früh am Morgen machen sich die beiden Feen GroßeLiebe und KleineFreude auf den Weg zum Schloss. Die kleine Elfe Flügelchen liegt noch immer, ganz tief unten, in der Manteltasche , der kleinen kugelrunden Fee. Naja ein bisschen Sorgen macht sich die liebe Fee natürlich schon, schließlich trägt man ja nicht jeden Tag eine kleine Elfe mit sich herum. Immer, wenn sie nachschaut, dann liegt das Flügelchen noch genau so ruhig und schläft. Ein kleines bisschen zittern die bunten Flügel, aber sonst bewegt sie sich nicht. „Hoffentlich wird sie bald munter, was soll denn die Prinzessin denken, wenn wir mit so einer kleinen Schlafmütze, im Schloss, ankommen. Eine allerbeste Freundin, die schläft, na das ist doch wirklich etwas ganz langweiliges“, sagt GroßeLiebe zu ihrer Freundin. „Ach was“ lacht KleineFreude, „lass sie schlafen, was meinst du, wie munter Flügelchen sein wird, wenn sie erst einmal bei der Prinzessin im Schloss ist und die Beiden zusammen spielen. Ich mach mir da gar keine Sorgen. Bedenk doch, wie anstrengend der lange Weg aus dem Frühlingsland bis hierher war. Sie hat doch den Frühling schon so sehr genossen und nun muss sie wieder im Winter leben. Weißt du, liebste Freundin, das wird bestimmt nicht einfach für sie werden“. Die kleine dicke Fee schaut sehr ernst, dann sagt sie: “Ich bin so glücklich, dich als Freundin zu haben, meine KleineFreude, du bist immer so schlau und machst dir so kluge Gedanken. Ich habe doch gar nicht daran gedacht, dass es für Flügelchen zu anstrengend sein könnte. Natürlich hast du wieder einmal recht. Aus dem Frühling, zurück in den Winter, das spür ich ja in all meinen Gliedern. Wie muss es der kleinen Elfe da erst gehen, sie war doch schon eine ganze Weile im Frühlingsland. Bestimmt ist es im Schloss ganz warm und kuschelig.
Und als sie endlich dort ankommen hat die liebe LeckereSchnecke, im blauen Salon, eine wunderbare Kaffeetafel gedeckt. Die Krapfen, mit herrlicher, selbstgemachter Marillenmarmelade stehen in der Mitte des großen Tisches, es sieht gerade so aus, als lachten sie. Ja und der Duft ist einfach königlich. GroßesGlück und KleineFreude nehmen auf den goldenen mit Samt gezogenen Stühlen Platz. Ein bisschen unruhig wackeln sie auf ihren Sitzen hin und her. Sie sind doch so gespannt, was die kleine PrinzessinEmma zu ihrer neuen, allerbesten Freundin sagt. Ja und dann geht auch schon die hohe Tür auf und die Königin kommt mit Emma an der Hand in den Saal. Die kleine Prinzessin hat ein ganz wunderschönes buntes Kleid an. Die Ärmel sehen aus wie kleine zarte Flügel, die gleiche Farbe, wie die Flügel, der kleinen Elfe.
Emma sitzt zwischen den beiden Feen und lacht so ein fröhliches Lachen, dass es Flügelchen nun nicht mehr in der Manteltasche aushält. „He, was ist denn hier los. Habe ich etwa etwas verpasst. Ja bitte warum weckt mich denn keiner, wenn meine Emma schon da ist? Liebste Prinzessin, ich freue mich so, dass ich bei dir sein darf. Was meinst du dazu, wollen wir allerbeste Freundinnen werden?“. Nun ist die kleine Emma aber doch sehr sprachlos. Sie schaut von GroßesGlück zu KleineFreude, ja und als sich die beiden dann vor Lachen nicht mehr halten können, weiß die kleine Prinzessin natürlich, wer hier mal wieder die Finger im Spiel hat. „Ihr seit die Allerbesten, Allerliebsten, Wunderbarsten HabEuchlieb Feen auf der ganzen Welt. Woher wusstet ihr denn, dass ich mir so sehr eine allerbeste Freundin wünsche?“. „Feen wissen immer alles“ sagen die zwei wie aus einem Mund und lachen wieder so laut, dass die Kaffeetassen auf ihren Untertellern tanzen und die silbernen Löffelchen leise singen.
Flügelchen hat es sich inzwischen auf Emmas Hand bequem gemacht. Sie schaukelt mit den kleinen Beinchen hin und her, streckt die Flügel aus und lacht ihr glockenhelles Lachen: „Was freue ich mich, hier zu sein. Meinst du wir vertragen uns so richtig gut? Ja und bitte liebste Emma wo darf ich denn schlafen. Etwa bei dir im Schloss. Darf ich dort oben schlafen?“ sie fuchtelt mit den kleinen Ärmchen in der Luft herum und zeigt auf einen allerliebsten rosa Ballon, der mit goldenen Kronen bedruckt ist und an der Decke schwebt. Unten dran hängt ein kleiner weißer Weidenkorb und daran sind lauter rosa Blütchen angebracht. „Ja willst du denn nicht bei mir im Bett schlafen“ fragt die Prinzessin Emma ganz traurig, „Ich dachte doch, wir könnten die ganze Nacht miteinander reden, uns alles erzählen. Du hast bestimmt schon viel erlebt und ich kenne auch ganz viele Geschichten. Allerbeste Freundinnen wollen doch alles miteinander teilen, also auch das Bett. Bitte liebstes Flügelchen, bitte, schlaf doch hier unten, bei mir, ich mach mich auch ganz klein. Es wird bestimmt sehr lustig“. Flügelchen schüttet die großen Flügel und dann die goldenen Locken, gibt der kleinen Prinzessin einen Kuss auf die Nase: „Wenn es dir so wichtig ist, dann schlaf ich natürlich mit dir, in deinem großen Prinzessinnenbett. Eigentlich ist mir das ja auch viel lieber, denn ich bin nicht so gern allein, in der Nacht“. Emma drückt die kleine Elfe ganz fest an sich, so dass diese einen entsetzten Schrei ausstößt: „Ja sag mal, du zerquetschst mich ja. Wenn du so tolle drückst, dann haben wir nicht lange Freude aneinander. Ich bin doch eine ganz kleine und zarte Elfe, merkst du das denn nicht?“. Die Prinzessin schaut sehr erschrocken und entschuldigt sich sofort bei Flügelchen: „Bitte, bitte, ich habe das doch nicht bös gemeint. Ich hab dich halt so lieb und freu mich doch so, dass du da bist und ich so eine wunderschöne und liebe allerbeste Freundin bekommen habe“. „Na gut“ sagt die kleine Elfe, „aber jetzt musst du mir versprechen, dass du immer daran denkst, wenn du mit mir schmusen willst, denk daran, ich bin eine kleine sehr empfindliche zarte Elfe und die kann man nicht drücken, wie einen Gummiball“.
Natürlich sind die Feen mal wieder richtig stolz auf sich. Die Königin lässt einen großen Korb mit den köstlichsten Lebensmitteln von der Köchin LeckereSchnecke zusammen stellen. „Wisst ihr meine liebsten Freundinnen, ich bin so froh, dass ihr meine Nachbarinnen seid. Es gibt keine besseren Feen im ganzen Reich als dich, liebe GroßesGlück und dich, KleineFreude. Ihr schenkt uns jeden Tag so viel Gutes, warum zieht ihr denn nicht zu uns ins Schloss. Es wäre doch schön, wenn wir jeden Tag zusammen sein könnten“. „Liebe Königin, bitte wir fühlen uns sehr wohl im Schloss und wir genießen auch eure Freundschaft und die Leckereien der lieben Köchin, aber bitte, lasst uns nebenan in unserem Häuschen wohnen. So haben wir alle unser eigenes Leben und können uns treffen, wann immer wir wollen. Ihr besucht uns, wenn ihr Lust auf einfaches Leben habt und wir kommen zu euch ins Schloss, wenn wir etwas Luxus genießen wollen.
„Ja Mama, ja und so machen wir es. Flügelchen und ich besuchen die Feen, wenn wir Lust auf frische Beeren und die leckeren Säfte haben und sie kommen zu uns, wenn sie Lust auf frische Waffeln mi Zimtsahne haben. Komm meine allerbeste Freundin Flügelchen, wir flitzen in die Küche und schaun ob die Köchin etwas für uns zum naschen hat.
„Was meinst du GroßesGlück“ fragt KleineFreude, „haben wir das nicht wunderbar gemacht?“. „Wie immer, liebste Freundin, wie immer………………………………..
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