Fantasy & Horror
Die Kette von Janoly Kapitel 2

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"Die Kette von Janoly Kapitel 2"
Veröffentlicht am 15. Februar 2010, 16 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Die Kette von Janoly Kapitel 2

Die Kette von Janoly Kapitel 2

Beschreibung

Hier kommt das zweite Kapitel!!!

2. Das finstere Verliess

 

Es war stockfinster. Priska und Salnorma irrten immer noch durch den dichten Wald.

So ein Mist, ohne Licht werden wir den Weg nie finden!” fluchte er.

Aber wir könnten doch hier schlafen und morgen weitergehen.” schlug Priska vor, denn ihre Beine schmerzten höllisch.

Du spinnst wohl, im Alganenwald schlafen, wenn ich nicht lache! Da kannst du sicher sein, dass du am morgen nicht am selben Punkt aufwachst, an dem eingeschlafen bist!” sagte er vorwurfsvoll, “aber jetzt komm, wir müssen uns beeilen!” Verwirrt stolperte Priska hinter dem Jungen her. Sie wollte gar nicht wissen was sich in diesem Wald herumtrieb.

 

Plötzlich blieb Salnorma abrupt stehen. “Sscchhtt!” zischte er. Priska gehorchte und lauschte. Zuerst hörte sie überhaupt nichts, doch schon nach wenigen Sekunden vernahm sie ein leises Geräusch, das sich verdächtig nach Schritten anhörte. Und sie kamen näher!

Wie auf Kommando bückten sich Salnorma und Priska, doch es war bereits zu spät. Ein muffiger Sack wurde ihnen von hinten über den Kopf gestülpt und mit einem Ruck wurden Sie in die Luft gehoben.

Wo bringen der uns hin?” fragte Priska weinerlich.

Das ist kein er, das ist eine Alganin der dunklen Prinzessin.” antwortete er, seine Stimme klang zittrig.

Der Sack wurde von aussen hart angestossen.

Auu” schrie Priska erschrocken aus.

Seid still!”, rief eine wütende, krächzende Stimme. Keiner der Beiden wagte es, noch ein Wort zu sagen.

Nach einer für Priska ewig andauernden Zeit, wurde der Sack endlich abgestellt. Priska seufzte, vielleicht würde sie jetzt endlich etwas Käse aus ihrem Rucksack nehmen können. Ausserdem schmerzte ihr ganzer Körper. Sie hatte erwartet, das der Sack geöffnet wurde doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen entfernten sich die Schritte und es wurde still.

Salnorma!” zischte Priska, “bist du da?” Keine Antwort. Sie rief ihn ein zweites mal, dies mal etwas lauter, doch ohne Ergebnis. Langsam geriet sie in Panik, wo war er bloss? Hatten sie ihm etwas getan? Und wer waren 'sie' überhaupt? Priska machte sich grosse Sorgen. Schlussendlich schlief sie jedoch vor Erschöpfung ein ein.

 

Priska schlug die Augen auf, wo war sie? Allmählich gewöhnten sich ihre Augen an das Dämmerlicht. Sofort merkte sie, dass sie sich nicht mehr im Sack befand. Mühsam richtete sie sich auf und sah sich um. Sie sass am Boden auf ein paar dreckigen Decken. Neben ihr schlief Salnorma. Der Raum war klein und quadratisch. Die Wände bestanden aus nacktem Stein und der Boden aus eingestampfter Erde. Der einzige Gegenstand, der sich in ihrem Gefängniss befand, war ein grosser Tontopf der in der Ecke des Raumes stand. An der gegenüberliegenden Wand, gab es ausserdem ein kleines Fenster auf Augenhöhe. Vorsichtig schob sie die Decke weg und ging darauf zu . Als sie hinausblickte konnte sie allerdings nicht viel erkennen. Nur den Waldboden und ein paar grau wirkende Baumstämme. Selbst die wenigen Blumen und Blätter die sie sah, wirkten irgendwie trist, fast farblos aus. Leise lief sie zum Schlafplatz zurück. Sie ging in die Hocke und flüsterte: “Salnorma! Wach auf!” Er knurrte und öffnete langsam die Augen.

Verdammt”, sagte er nach einer Weile und setzte sich auf, “was fällt dieser Hexe ein uns einzusperren?”

Wer ist sie? Wer hält uns hier gefangen”, fragte Priska vorsichtig.

Na gut” gab er nach. “wir können im Moment sowieso nichts tun, dann erzähl ich dir eben ihre Geshcichte.“

Salnorma rückte etwas näher an die Wand und lehnte mit dem Rücken daran. Dann erzählte er:

Als Alberto die Kuppel erschuf, machte er einen Fehler. Er verwendete eine falsche Formel, sodass nicht nur die Kuppel, sondern auch ein Geist entstand. Man nannte ihn Almanion. Er war von Grund auf böse und terrorisierte Mensch und Tier. Schliesslich verbannte Alberto ihn in einen Frauenkörper und er verschwand in den dunkeln Wald. Doch ganz verschwunden ist er nie. Jede Nacht schick sie die Alganinen, dass sind ihre Dienerinnen in den Wald, wo sie verirrte Menschen einfangen.”

Das ist ja schrecklich!”, entfuhr es Priska, “was wird sie mit uns machten?”

Diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten,” sagte er stockend, “es ist noch nie jemand aus ihren Krallen entwichen, um es den anderen zu erzählen.”

Eine Weile blieb es still, dann fragte Priska etwas verzweifelt “Gibt es denn keine Möglichkeit hier wegzukommen?”

Ich denke kaum, dass uns dies möglich ist. Der einzige Ausweg ist die Falltüre da oben”, er deutete auf eine Luke an der Decke, die ihr vorher noch nicht aufgefallen war. Sie ging näher und betrachtete das hölzerne Türe, die sich mindesten drei Meter vom Boden entfernt an der Decke befand. Es wäre unmöglich gewesen sie zu erreichen

Und natürlich das Fenster“, murmelte Salnorma mehr zu sich selbst ,“da kommt man aber nicht duchr...“

Langsam ging Priska zurück und setzte sich neben ihn.

Eine halbe Ewigkeit später hörte sie endlich Geräusche aus dem Obergeschoss. Stampfende Schritte und das quitschen der Falltüre, die grob aufgerissen wurde. Danach wurde ein Kübel hinunter geworfen und schon war der Fluchtweg wieder verschlossen. Priska wartete einige Atemzüge und schlich dann zum Eimer. Sie hatte auf ein gutes Mahl gehofft. Das Gegenteil war natürlich der Fall: Im Kessel befand sich ein Stück trockenes Brot. Enttäuscht liess sie den Kessel fallen.

Was hast du anderes erwartet?”, fragte Salnorma mit einem spöttischen Unterton, “wir können uns glücklich schätzen überhaupt etwas zu bekommen.”

Nachdem sie das Brot verspeisen hatten ging Salnorma auf den Krug in der Ecke zu.

Ich schätze das soll unser Trinken darstellen.” sagte er und verzog das Gesicht. Auch Priska kam näher. Der Krug war mit trübem, stinkendem Wasser gefüllt. Sie hatte nicht vor, freiwillig davon zu kosten.

 

Tage später, Priska hatte ihr Zeitgefühl längst verloren, erwachte sie mitten in der Nacht aus dem Schlaf. Zuerst wollte sie sich umdrehen und einfach weiterschlafen, als sie ein Geräusch hörte. Ein Schaben. Sie stiess Salnorma in die Rippen. “Psst, hörst du das?” “Hmm” murmelte er verschlafen. Plötzlich erstarrte er und stand ohne ein Wort zu sagen auf. Mit schnellen Schritten ging er auf das Fenster zu. Priska hörte ein aufgeregtes Murmeln von aussen, dann Salnormas ebenso unverständliche Antwort.

Komm, schnell!” zischte er, “das ist ein Freund von mir, er wird uns hier rausholen.”

Aufgeregt stand Priska auf und rannte auf das Fenster zu. Das Gitter war sorgfältig entfernt worden, draussen stand ein älterer Mann. Er hatte eine ähnliche Haut wie Salnorma, seine Augen waren grün und sein Haar grau. Leichtfüssig sprang Salnorma aus dem Fenster und reicht ihr die Hand hin. Sie griff zögernd nach ihr und liess sich von ihm aus dem Verliess helfen.

Während sie sich hochrappelte sah sie zu ihrem Retter hoch. Dieser betrachtete sie misstrauisch.

Jetzt aber schnell!” flüsterte er, ohne ein Wort über das Mädchen zu verlieren, “ihr seid noch lange nicht in Sicherheit!”

Sie liefen chweigend immer weiter durch den dunklen Wald. Bei jedem auch so kleinen Geräusch, zuckte Priska zusammen.

Wo gehen wir eigentlich hin?”, fragte sie nach einer Weile.

So schnell wie möglich aus diesem verfluchten Wald natürlich,” antwortete Salnorma.

Priska konnte kaum noch auf ihren Beinen stehen, als der ältere Mann vor ihr endlich anhielt. Er setzte sich auf den feuchten Waldboden und deutete ihnen es ihm nachzumachen. Erleichtert folgte sie seiner aufforderung

Der Mann beäugte sie wider.

Wer ist das Mädchen?“, fragte er.

Das ist Priska“ antwortete Salnorma, „ich bin ihr auf dem Rückweg am Waldrand begegnet.“

Achja? Wie bist du denn hierhin gekommen, wie kann es sein, dass du die Insel gesehen hast?“, er richtete sich nun an das Mädchen.

Ich bin mit dem Boot von meiner Heimatstadt geflohen dann hab ich im Wasser...“, sagte sie, doch weiter kam sie nicht, denn Salnorma unterbrach sie:

Sie hat plötzlich die Insel entdeckt!“

Verständnislos blickte sie ihn an. Warum log er diesen Mann an? Er war doch ihr Retter. Es schwirrte in ihrem Kopf, sie war so müde!

Hmm, wirklich komisch, das müssen wir melden!“, murmelte er, „ach ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Parsola!“ Ein freudliches Lächeln erhellte sein Gesicht.

Priska lächelte müde zurück.

Wir sollten uns noch etwas ausruhen, bevor wir weitergehen“, mit diesen Worten legte sich Parsola hin.

Salnorma und Priska taten es ihm gleich.

 

Nach einer Rast, die Priska viel zu kurz erschien stand Parsola auf.

Kommt, wir müssen weiter, wenn wir vor Sonnenuntergang den Wald durchqueren wollen!”, Priska war entsetzt, die Sonne war noch nicht einmal aufgegangen! Würden sie etwa den ganzen Tag laufen müssen?

Schweigend gingen sie durch den Wald, der sich endlos zu erstrecken schien. Um sich von ihren schmerzenden Füssen abzulenken, schaute sich Priska die Bäume und Büsche an, die hier wuchsen. Keinen von ihnen hatte sie je gesehen, manche sahen richtig angsterregend aus: kurze Stämme mit langen, dürren Ästen, oder sogar grossen Stacheln. Nur einige wenige Bäume trugen Blätter, dass heisst braunes, schlaff an den Zweigen hängendes Laub.

Nach einer ewig langen Zeit brach Salnorma endlich das Schweigen.

Wie hast du uns gefunden?”, fragte er Parsola.

Na ja, eigentlich hatte ich schon ein schlechtes Gefühl als du aufgebrochen bist. Als du dann nicht zurückkammst, habe ich bereits befürchtet, dass Almanion dich entführt hat.”

Warum warst du überhaupt im Wald, so weit weg von eurem Dorf?” mischte sich Priska ein.

Ich hab meinen Onkel besucht, der auf der anderen Seite der Insel lebt und dann hab ich dich getroffen...”

 

Schscht” zischte Salnorma plötzlich.

Was ist?”, fragte Priska leise.

Da ist etwas! Versteckt euch!”, stiess er panisch aus.

Schnell stürmten die drei hinter einen dichten Busch und das keine Sekunde zu früh. Kaum hatten sie sich auf dem steinigen Boden niedergelassen, donnerten zwei Reiterinnen auf pechschwarzen Pferden den Weg keine zwei Meter von ihnen entfernt entlang.

Ich hab solche Angst! Sie verfolgen uns!” flüsterte Priska entsetzt.

Sie werden uns nicht finden“, versicherte ihr Salnorma und strich ihr sanft durch das dichte, braune Haar, „es wird alles gut, wir müssen nur vorsichtig sein.”

Als sie sicher waren, dass die Reiterinnen weg waren, gingen sie weiter. Sie hatten keine Zeit zu verlieren.

 

Etwa zur Mittagszeit bemerkte Priska erste Veränderungen an der Umgebung. Der Wald wurde lebendiger, die Blätter saftiger. Er glich immer mehr einem normalen Wald den es auch auf ihrer Insel reichlich gegeben hatte.

Lasst uns eine Pause machen” schlug Salnorma vor.

Priska atmete auf als Parsola ihm zustimmte, denn sie spürte ihre Beine nicht mehr und der Hunger plagte sie immer mehr.

Ich werd etwas zu Essen besorgen “, sagte Salnorma als konnte er ihre Gedanken lesen.

Nein, das ist viel zu gefährlich entgegnete Parsola, “sie suchen uns!”

Ich werde nicht weit gehen”, er stand auf und rannte flink in den Wald.

Wie kann er jetzt bloss noch rennen?’, fragte sich Priska. Sie war viel zu müde um weiter darüber nachzudenken. Gähnend rollte sie sich an einem Baustamm zusammen und schlief sofort ein.

 

Ein Schrei liess Priska auffahren.

AHHH,SIE KOMMEN!! Schnell, hinter den Felsen!” brüllte Parsola.

Ahnungslos stand Priska auf. Das selbe laute Geräusch trommelnder Hufe, das sie bereits vorhin gehört hatten, liess sie zusammenzucken. So schnell wie sie nur konnte stürmte sie hinter den grossen Stein. Kopfüber stürzte sie über Parsola, der zusammengekauert am Boden sass. Ein grässlicher Schmerz fuhr durch ihren ganzen Körper, als sie hart auf dem steinigen Boden aufschlug. Benommen blieb sie liegen, da kam ihr ein furchtbarer Gedanke, der sie jeden Schmerz vergessen liess

WO IST SALNORMA?” schrie sie Parsola an, “WO IST ER?”

Sie haben ihn” flüsterte er entsetzt und starrte auf die leere Lichtung.

Nein, das kann nicht sein” murmelte Priska mit Tränen in den Augen.

Erst jetzt, wo er nicht mehr da war, merkte sie, wie wichtig er für sie, in der grässlichen Zeit die sie hinter sich hatte, geworden war. Doch nun war er weg, einfach so, in den Krallen der bösen Königin.

Würde sie ihn je wieder sehen?

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sayaha

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sayaha Re: Erinnert mich -
Zitat: (Original von Schlauchen am 16.02.2010 - 09:23 Uhr) an das Buch die "Perlentaucherin", ist aber wesentlich beser geschrieben. Ich frage mich, wieso es ein Besteller wurde, anfangs wars eine Qual das Bcuh zu lesen, - bei dir nicht!
Die Geschichte mit der Hexe fnd ich sehr originell!
Das Ende hat mir gut gefallen, auch wenn es bisschen plötzlich kam, aber es war gut!

Liebe Grüße
Caro


Vielen Dank!! =)
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