ohne Freiheit
Noch immer lag er still neben mir. Nun aber rührte er sich. Sein kräftigen Arme schlangen sich um meinen zitternden Körper. Sie waren kalt und ließen mir keine Freiheit. Stark drückte er meinen Rücken an seinen Bauch. Gefühle voll unbehagen ergriffen mich. Die Gedanken schweiften zum Fenster hin. Es stand offen und der eisige Wind, der herein wehte verstärkte nur noch meine körperliche und seelische Kälte um vieles mehr. Meine Tränen flossen leise in den Wind und ein Schluchzen entrang sich mein Körper. Plötzlich überfiel mich ein Rausch von Schmerzen, dass selbst die Albträume verschwanden und mir nichts mehr blieb. Gedankenlosigkeit machte sich breit. Die Augen waren weit aufgerissen, blaue Flecke am ganzen Leib. Einem Menschen unterworfen zu sein, dass war schon immer mein Leben. Erst sah mein Vater mich als Besitz. Keine frische Luft sollte ich atmen. Meine Jugend war nur mit Angst verbunden, denn ich war abhängig von ihm. Keine Geschwister hatte ich, meine Mutter tot. So gern wär ich mit Gleichaltriegen zur Schule gegangen statt dessen bekam ich die Härte des Lineares zu spüren. Mein trauriges Gesicht brachte in ihm ein dunkles Lachen hervor. So sehr sehnte ich mich nach Hilfe, doch alle ignorierten meine Schreie. Als ich älter wurde taten die Schläge nicht mehr so weh, sie waren eine Gewohnheit geworden. Und so dachte mein lieber Vater sich eine viel Schlimmere Strafe aus, eine die mich innerlich zerfressen würde, die mir die Hoffnung auf Freiheit vielleicht für immer nehmen würde, an die ich mich als Kind immer geklammert hatte. Doch nun gelte ich als Besitz, als Gegenstand meines Mannes, dem ich von meinem Vater gegeben wurde, seit meinem 18. Lebensjahr. Er war genau dessen Abbild, deswegen fiel die Wahl auf ihn. Er würde die Taten meines Vaters in Ehren halten und diese weiter führen. Immer weiter, bis mein schlaffer Leib eines Tages seinen Gewaltsamkeiten und seinen schmerzenden Griffen nicht mehr Stand halten würde. Bis ich auf hörte zu denken, zu hoffen und zu träumen. Ein Mädchen von jungem Blut bräuchte eine starke Hand, flüsterte er mir immer ins Ohr. Er liebte es, wenn ich um Hilfe bittend vor seinen Füßen lag und keuchte, wenn meine Augen ihn blutunterlaufen anstarrten.
Nachdem er mir etwas antat ging er Blumen als Entschuldigung kaufen. Es waren immer weiße Rosen, kalt und rein wirkten sie, wie sein Blick, der mich verfolgte, der mich nie losließ. Nur wenn er ging um sie zu kaufen war ich allein und konnte denken und frei atmen, gewiss hätte ich fliehen können, aber er würde mich finden egal wie weit ich auch entfernt war. Er würde es schaffen. Auch wollte ich ihn ohne die süße Rache nicht leben lassen, die ihn erwartete.
Träume süß...
Fortsetzung folgt...